Mikrofonvergleich UMIK-1, UMIK-2, ECM-40, MM1

  • Hi @ll


    das soll hier keine wissenschaftliche Arbeit werden, sondern nur meine persönliche Meinung und Erfahrungen mit den folgenden drei Messmikrofonen widerspiegeln.



    Zum Vergleich sind angetreten von links nach rechts


    1. Kondensator-Mikrofon von >>> Beyerdynamic MM1 mit ca. 179.- € der teuerste unter den Kandidaten.


    2. Elektret Mikrofon ECM-40 der Firma Monacor.
    Mit Kalibrierfile erhältlich bei >>> HIFI-Selbstbau für 80.- + 40.- €


    3. Mikrofon >>> UMIK-1 mit USB Anschluss der Firma MiniDSP ca. 75 € mit Versand und Zoll gebühren, direkt aus Chinatown.


    Andi AttK
    Vielen Dank, dass Du mir das UMIK-1 für Testzwecke überlassen hast. Wie hoch waren denn nun die
    tatsächlichen Kosten für den Import ? Den kleinen Dreifuß der im Kaufpreis enthalten ist finde ich für die Sitzplatzmessungen ganz praktisch. Das große Stativ ist z.B. nur schwer aufzustellen wenn die Couch direkt an der Wand steht. Den kleinen Dreifuß kann man einfach auf die Kopflehnestellen.



    Das im Preis enthaltene USB Kabel dürfte für die meisten Messungen zu kurz sein.
    Eine USB Verlängerung sollte darum noch im Preis eingeplant werden. Bei den Messungen hatte
    mit so eine 5m Verlängerung gute Dienste geleistet und keine Probleme bereitet.
    Nochmal der großen Vorteil des MiniUSB Mikrofones. Man auf eine gute Soundkarte und auf einen Mirkofonverstärker vollständig verzichten. Im Preis ist auch das Kalibrierfile schon mit enthalten.



    Für die Vergleichsmessungen des ECM40 und das MM1 habe ich einen Mikrofonverstärker MPA-102 der Firma Monacor verwendet.


    HIFI Selbstbau bietet den Vorverstärker MPA-102 auch im >>> Messtechnik Pack mit dem ECM-40 und den kalibierfiles zum Kauf.


    Heute würde ich vermutlich auf den Mirkonfonverstärker verzichten und gleich ein AudioInterface kaufen. In diesen USB Soundkarten ist ein Mikrofon Vorverstärker schon mit eingebaut.
    Einer der führenden und besten Anbieter in dem Bereich ist sicher die Firma RME.



    Mit meinem >>> Fireface UC bin ich sehr zufrieden. Beim Thoman muss man dafür aktuell 879.- € bezahlen
    Brauchbare USB-Interface mit Phantomspeisung findet man schon ab ca. 99.- €
    >>> Tascam US-122
    Ich bin da leider auch nicht ganz auf dem aktuellen Stand. Man kann die Eignung und Qualität der Soundkarte aber mit Hilfe eines Loopback Kabels und der kostenlosen Software >>> RMAA (Right Mark Audio Analyzer)
    jederzeit auch testen.

  • Hy Andi und da hast dir ja mal wieder Arbeit gemacht für uns!!


    Mann oh Mann


    Vielen Dank dafür :kiss::kiss: und :respect::respect:


    Wenn du willst ich hab auch noch ein Mikro fürs Einmessen und könnte dir das noch dazu schicken
    Würde aber etwas dauern da es im Moment ein Kumpel hat


    Wäre das hier:


    http://www.google.de/imgres?bi…2&ved=1t:429,r:6,s:0,i:98


    Ist zwar mit nem 12V Verstärker fürs Auto aber es soll für den Preis ein Knaller sein und ein Netzteil mit 12Volt dürfet kein Thema sein


    Gib Bescheid wenn du es Testen willst! Ich schick es dir rüber!

  • Zitat

    Andi AttK
    Vielen Dank, dass Du mir das UMIK-1 für Testzwecke überlassen hast. Wie hoch waren denn nun die
    tatsächlichen Kosten für den Import ?


    Hallo Andi, kein Problem!
    Also ich habe 75 USD für das Mikrofon und 30 USD für den Versand gezahlt, bei dem damaligen Umrechnungskurs von ca. 1,33 bzw. 0,752 macht 78,96€ plus 19% Mehrwertsteuer (15€) macht zusammen nicht ganz 94€.


    Bin auf das Ergebnis der Messungen gespannt!


    Gruß Andi

  • Hi,


    weils gerade einigermaßen passt hänge ich hier mal meine Frage ran,
    mein günstiger Selbstbau Vorverstärker hat versagt, jetzt werde ich doch ein wenig mehr Geld in die Hände nehmen und mir was fertiges kaufen ...


    nur was?!?.. ich will dafür kein Vermögen ausgeben... am besten gleich was mit Soundkarte und möglichst günstig...


    beim REW Workshop wird sowas in die Richtung verwendet:
    link


    gehts hier noch günstiger, oder sollte ich das mal versuchen?
    grüße Inco

  • Hi Inco


    das kann dann den Mikrofonverstärker und die Soundkarte ersetzen.
    Ein Mikro mit Kalibrierfile brauchst Du dann trotz dem noch.


    Ich habe noch so ein USB Interface hier, dass ich Dir günstig überlassen könnte.
    Bei Interesse einfach "Bescheid" sagen.


    Hier mal zwei Fotos von dem Teil




    So jetzt werde ich mal ein paar Messungen heraus suchen und hier weitermachen. :side:

  • Hallo Latenight, da bin ich mal gespannt. Vielleicht postest du noch ein Bild, wie du misst...also mit Ausrichtung des Mikros.


    Ich hab ein kalibriertes Behringer ECM8000 und eine Onkyo Kapsel hier, welche übrigens erschreckend genau geht. Ich kann, wenn Interesse vorhanden, gerne mal ein Diagramm der beiden einstellen?!


    Gruß Jan

  • Um mal wieder konstruktiv zu werden, die schwarzen Onkyo Micros (sind natürlich von Audyssey) sind angeblich sogar Kalibriert deswegen klebt unten auch ne Prüfnummer drauf!
    Und die sind auch wirklich genauer als die silbernen! Zumindest war es bei mir so!

  • Hallo, unwahrscheinlich, da es ganz normale günstige Kapselmikrofone sind. Aber ein Vergleich mit einem alten Denon und Yamaha, zeigte, daß es dem Behringer am nahesten kam.
    Gruß

  • Ich möchte den unterschied der Mikros an an einem praktischen Beispiel erläutern.


    Mein Mikrofon ECM40 (Monacor) hatte ich bei HIFI Selbstbau in Zusammenhang mit dem Mikrofonverstärker MPA-102 (Monacor) auf 0 und 90 Grad Kalibrieren lassen.
    Das heißt nun im Klartext, dass HSB einen Vergleich mit einem Referenzmikrofon macht und die Abweichungen in einem Textfile festhält.


    Das 0 Grad File ist dafür gedacht, dass man Lautsprecher mit viel Direktschall misst und
    den Raum und andere Einflüsse möglichst ausblendet. Die Spitzte der Mikros ist bei den Messungen Direkt auf den Hochtöner ausgerichtet.



    Hier messe ich den vorderen rechten Lautsprecher vom Sitzplatz aus und glätte die Messung mit 1/6.
    Dafür muss das 0 Grad File in dem Messprogramm REW aufgerufen werden. Mit der gestrichelten Linie wird hier diese Kalibrierkurve mit angezeigt.



    Wenn man das 90 Grad File verwendet, dann spielt der Raumeinfluss eine größere Rolle, man misst den Hallraum und die Reflexionen. Das Mikrofon wird dazu im 90 Grad Winkel auf die Decke gerichtet.
    Gerade dann, wenn ich mehrere Surroundlautsprecher miteinander abstimmen möchte, verwende ich gerne diese Methode. Das Mikro bleibt dann immer auf dem exakt gleichen Punkt stehen.



    ...und hier die Messung des rechten Main unter gleichen Voraussetzungen wie vorher beim 0 Grad File



    Persönlich habe ich ein wenig Probleme mit der Kalibrierung unterhalb 20 Hz. Ich traue da dem File nicht so recht. In einem Raum wären diese Kalibriermessungen nur schwer zu bewerkstelligen.
    Schließlich hat eine Schallwelle mit 20 Hz immerhin eine Länge von ca. 17 Metern. :dry:
    Stehende Wellen oder Druckkammereffekt hätten großen Einfluss auf das Endergebnis.
    Darum ist es besser solche Kalibrierrungen im Freifeld zu machen.


    Hier sieht man eine Messung mit 0 Grad, bei der einmal das Kalibrierfile berücksichtigt wurde und
    ein mal nicht.



    Hier habe ich eine kleine Korrektur des Hochtöners um -3dB bei 15 Hz gemacht.
    Die Keramik Hochtonkalotte KE25 hat hier eine leichte Überhöhung durch eine Membranresonanz.



    Bald gehts weiter hier ...

  • Hi Jan
    Ich glaube das Behringer ECM-8000 ist qualitativ mit dem ECM-40 von Monacor zu vergleichen.
    HIFI Selbstbau hat alle Kalibrierfiles dieser beiden Mikros auf Ihrer Website veröffentlicht.


    >>> 1000 Mikrofonkalibrierungen


    Kennst Du diesen Bericht ?


    Ohne File ist weder das ECM-40 der Firma Monacor, noch das ECM-8000 der Firma Behringer, Akurate zu verwenden. Abweichungen von 5 dB im Bereich von 20 - 20000 Hz sind durchaus im Tolleranzbereich. Auch ein Standardfile ist da nicht sehr Ziel führend.

  • UMIK-1


    Was ich beim UMIK-1 von MiniDSP so klasse fand, war die einfache Installation.
    Als ich es den USB Slot von meinem Laptop gesteckt habe, wurde es sofort erkannt und wurde
    in meinem Windows Mixer als Standartmikrofon richtig definiert.


    Als ich danach Romm EQ Wizzard geöffnet habe, hat auch das Messprogramm sofort das Mirko erkannt uind nach einem Mikrofonfile gefragt. Andi AttK war so gut und hatte es mit per Email zukommen lassen.



    Die Abweichungen durch das File zeigen, dass deutlich weniger Korrekturen gemacht werden müssen als bei ECM-40 Mikrofon. Die Chinesen halten sich auch mit einer Korrektur unterhalb 20 Hz
    sehr zurück. Ich hatte mein ECM-40 vorher auch schon mal von einer anderen Firma kalibrieren lassen. Die hatten auch den Tieftonbereich nicht angerührt.


    Das UMIK-1 ist sehr solide und hochwertig verarbeitet. Es kommt in einer stabilen Box. Leider ist das kurze USB Kabel nicht zu verwenden. Eine >>> USB Verlängerung mit 5 Metern sollte aktiv sein und benötigt einen Repeater. Auch mit USB Verlängerung gab es bei den Messungen keine Probleme.
    Die Verkabelung dann aber wirklich ein Kinderspiel. Es gibt keine XLR Verbindungen zwischen
    Soundkarte Mikrofonverstärker, Mirkofonverstärker Mikro, Soundkarte Line In und die diversen Stromkabel.


    Negativ war mir noch aufgefallen, dass das UMIK-1 ein relativ hohes Grundrauschen (Noise Floor) hat.


    Das Mikro und sein File, sind für eine Messung mit 0 Grad ausgelegt.



    So viel ich mitbekommen habe, kann man für das UMIK-1 auch nachträglich noch bei HSB noch ein 90 Grad File erstellen lassen.



    Hier ist mit der grünen Line das UMIK-1 im Vergleich zu kalibrierten ECM-40 (blau) zu sehen.
    Die Messpostition kann eventuell 2 cm anders sein. Die geringfügigen Abweichungen in der Mitte des Frequenzverlaufes sind dieser Verschiebung geschuldet. Bei der 0 Grad Messung traue ich dem UMIK-1 genau so viel zu wie dem ECM-40. Das Ergebnis bei Frequenzgangmessungen ist sehr genau.
    Ich habe mir dann auch noch die RT60, den Wasserfall und die Sprungantwort angesehen, da gibt es nichts auffälliges.


    Lediglich bei der Messung vom Klirrfaktor konnte ich schwächen des Mikros erkennen.
    Vermutlichn hängt das auch mit dem höheren Grundrauschen des Mirkos zusammen.


    Hier sieht man den Vergleich vom Klirrspektum.


    Zunächst das ECM-40



    Es sieht so aus, als wäre die rote Linie, also der gutmütige K3 im Schnitt etwa 53dB unter der gemessenen Frequenzganglinie. Laut >>> Sengpiel Audio würde das einen KLirrfaktor von etwa 0,22 % bedeuten. Klirrmessungen sollte man eigentlich näher am Lautsprecher machen sonst, misst man auch noch Raumeinfüsse mit, aber vielleichtt ist das ja auch mal ganz sinnvoll.


    Schauen wir nun mal die Messung mit dem UMIK-1 von der gleichen Position an.



    Das ganze Klirrspektrum sieht schon mal sehr viel glatter und damit auch ungenauer aus.
    Im Durchschnitt liegt die rote Linie nur 40 dB unter der Amplitude. Dies entspicht einen Klirrfaktor von 1 % :mad: . Mein Fazit daher. Das UMIK-1 ist für das Messen vom Klirrspektrum nicht geeignet.


    Wie es richtig geht zeigt das MM1 von Beyerdynamik.



    Im wichtigsten Hörbereich bei 1000Hz zeigt das MM1 mehr als -60dB und mehr an, was eine Klirrfaktor von 0,1 entspricht. :big_smile: Ich müsste direkt mal schau ob der Wert noch zu toppen ist wenn ich auf den einfachen Mikrofonverstärker MPA-102 verzichte und nur meine RME Soundkarte zum messen verwende. :cheer:

  • Beyerdynamik MM1



    Die Firma Beyerdynamik legt dem Mirko neben einem kleinen, schicken Reißverschlusstasche auch ein Blatt mit einer Charakteristik und einer kurzen Anleitung bei.



    Dieser Anleitung ist zu entnehmen, dass der Frequenzgang zu den Höhen ohne Korrekturfile leicht ansteigt. Um dieser Tatsache entgegenzuwirken, soll man die Messung mit dem MM1 im 90 Grad Winkel ausführen.



    Für Messungen im Heimkinoraum ist diese Messung sehr praxisnah, weil man dadurch auch den Raumeinfluss mit misst und das Mikro bei mehreren Kanälen nicht mehr anrühren muss.



    Hier der Vergleich zwischen zwei 90 Grad Messungen. Die pinke Line zeigt die Messung mit dem ECM-40 und dem 90Grad File von HSB. Das MM1 mit der grünen Linie zeigt im HT Bereich ca. 2 dB weiger an als das ECM-40. Diese Feinheiten Muss man dann aber auch noch mit dem Ohr und guter Musik abstimmen. Insgesamt traue ich dem MM1 aber auch für gute Messergebnisse zu, wenn man kein Kalibrierfile verwendet. Schließlich müsste man sich dann an dieser Stelle auch mal die Frage stellen, welches Referenzmikrofon für die Kalibrierungen zu Grunde gelegen hat. :cheer:
    Bei 0 Grad Messungen mit dem MM1 sollte man die Abweichungen aber berücksichtigen.


    Zum Abschluss vielleicht noch eine Vergleich zwischen der 90 Grad Messung (unkalibriert)vom MM1 mit der 0 Grad Messung und Kalibrierfile des UMIK-1




    Selbst hier sind die Abweichungen nur sehr gering. Ihr würdet euch wunderen, welche Berg und Talfahrt euch erwartet, wenn Ihr das erste mal eine Messung vom Sitzplatz aus macht.
    Da sind +/- 15dB bedingt durch Moden und Raumeinflüsse keine Seltenheit und diese geringen Abweichungen gar nicht relevant.


    Viele der gezeigten Unterschiede innerhalb des gezappelt, liegen auch an einer geringfügig
    veränderten Mikrofonposition. Auch wenn ich mich bemüht habe sie möglichst gleich zu lassen.
    Da hat jeder Zentimeter einen großen Einfluss drauf.

  • Hallo Andi,


    jetzt hab ich mal eine Frage für mess Dummy`s wie mich. :blush:


    Worin liegt eigentlich der unterschied zwischen einer Messung mit dem Mikro direkt auf den Lautsprecher ausgerichtet, 0°?


    Und einer Ausrichtung wo das Mikro mit einem Winkel von 90° zur Decke zeigt?


    Also mit der Ausrichtung direkt auf den Lautsprecher kann ich mir ja noch erklären. Da messt man warscheinlich den Direktschall, aber mit 90° zur Decke? :blush:


    Und wieso brauche ich je nach Ausrichtung vom Mikro unterschiedliche Kalibrierungen?


    Kannst du mir das bitte mal erklären.


    Danke


    Axel

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