Beiträge von Digitangel

    Zu Yellowjackets: ich habe die Serie damals nach 3-4 Folgen abgebrochen, obwohl mich eigentlich das Survival Setting anspricht. Was da aber an Blödsinn verarbeitet wurde sowie die Langatmigkeit des Storytellings ließen mich diese Qual beenden. Ist so ne typische Serie, bei der die Beschreibung interessanter als das anschließende Produkt ist. Genervt hat mich darüberhinaus des Gespringe zwischen den Zeitebenen, um einem die Personen und ihre Story quasi vorzustellen und näher zu bringen. Ich mag das nicht und würde lieber auf fast alle Hintergründe verzichten um eine gradlinige und spannende Geschichte zu erleben.

    Also ich hatte mal eine Bodenleinwand im Wohnzimmereinsatz, da es dort keine andere Möglichkeit gab. Das funktioniert als Ab-und-Zu-Lösung ganz gut, auf Dauer würde es mich aber nerven. Die Leinwand schwankt, wenn ein Luftzug da ist (Vorbeigehen, Tür auf...) und die seitlichen Kanten biegen sich mit der Zeit nach vorne. Außerdem sehe ich das größte Problem in der nicht-akustischen Transparenz => wohin mit dem Center ?

    Aber mal noch 2 weitere Vorschläge:

    Wenn du an der Fensterwand nichts schrauben darfst, setz doch einfach eine Rahmenkonstruktion davor (Decken- und Bodenbefestigung) zum Anhängen der Rahmenleinwand. Die offenen Flächen dann einfach mit stoffbezogenen Rahmen bedecken, hinter der Leinwand bleibt halt offen. Und besteht vielleicht die Möglichkeit, die Tür bzw. Zarge umzubauen, so dass sie nach außen öffnet (hab jetzt nicht alles gelesen, ob das schon vorgeschlagen wurde) ? Damit hättest du doch alle Möglichkeiten die Lautsprecher zu platzieren sowie eine Rahmenleinwand zu integrieren. Ja, der Raum birgt einige Unwegbarkeiten; es ist aber nichts so dramatisch, als dass es nicht lösbar wäre...da gibt es ganz andere Räume mit schlimmeren Voraussetzungen.

    Wenns nur darum geht, hinter der Leinwand ans Fenster zu kommen, dann klappe doch eine Rahmenleinwand seitlich per Scharniere weg. Ein Kantholz unter den Leinwandrahmen in die Wand verschraubt verhindert das Absetzen der Leinwand bei angeklappter Position; ist quasi dann so funktional wie ein Fensterflügel...

    Irgendwie driftet die Diskussion ab; jetzt sind wir wieder bei Fernsehern.... Wenn sich doch eine 2,40m breite Leinwand realisieren lässt ist das bei kurzem Betrachtungsabstand sehr wohl Kinofeeling und läuft bei mir so schon seit Jahren. Der JVC X5000 ist ein überragender Beamer für den aufgerufenen Gebrauchtkurs, ebenso wie der X5500 und der X5900. Updaten kann man später immer noch, wenn man überhaupt das Bedürfnis dazu hat....und das ohne großen Geldverlust . TV würde ich dann in Betracht ziehen, wenn ich eh nicht über 2m Breite komme oder den Raum nicht verdunkeln/optimieren möchte. Aber ich denke, Anregungen gab es jetzt zuhauf....die Wahl liegt beim TE.

    Vom Projektionsabstand bist du genau in den Bereich, wie ich meinen Projektor im Gartenhauskino betreibe. Darum meine Empfehlung: Halte Ausschau nach einem JVC X5000; die bekommst du gebraucht zwischen 1200-1500€ mit max. 1000h auf der Lampe. Der Beamer ist sehr hell für eine 110" Leinwand und passt auch vom Projektionsverhältnis um diese auszuleuchten. Schaff dir zusätzlich einen gebrauchten HDFury Vertex an (ca. 100€) um Dolby Vision über zB. Apple TV aktivieren zu können und lass den JVC automatisch auf das richtige Profil umschalten. Der X5000 wirft ein absolut geiles Bild auf die Leinwand, bietet Mehrwert bei UHD und bildet HDR mit entsprechender Unterstützung sehr ansehnlich ab. Du hast keinen Screendoor Effekt und keinen RBE und die Lampe sollte bis ca. 2500 h ausreichend hell sein.

    Ganz viele neue Serien werden als DV/HDR Stream inkl. Atmos (meistens englische Tonspur) bereitgestellt.....also wie gemacht fürs Heimkino. Natürlich ist der Reiz eine Serie auf der Leinwand zu sehen umso größer, je mehr auch darin passiert. Dialoglastige Serien, in denen ansonsten kaum was abgeht, benötigen imo keinen Auftritt im Kino, was aber auch so für die gleiche Sparte Film gilt...

    Ich hab mittlerweile keinen Spaß mehr, Serien (und natürlich auch Filme) auf dem TV zu glotzen. Man wird eher abgelenkt, spielt nebenbei am Handy rum und kommt auch nicht so intensiv in die Handlung rein (Stichwort Immersion). Und durch die Bildgröße, die Abschattung von Fremdlicht usw. sowie die umhüllende Soundkulisse wird das Seherlebnis einfach immens aufgewertet. Natürlich ist die "Hemmschwelle" größer für jemanden, der abends in den Keller laufen und das gesamte System starten muss als für jemanden, der sein Heimkino im Wohnzimmer betreibt. Insofern kann ich auch nachvollziehen, dass man dann einfach die TV Fernbedienung in die Hand nimmt und sich auf die Couch fallen lässt.

    Ja Tzulan, hast Recht; wär was für ein eigenes Thema.

    Dafür nur noch schnell 2 kurze Anmerkungen: 1. Ich finde die Wertung Film=was Besonderes und Serien=0815 nicht sehr treffend; in den letzten 2 Jahren haben mich Serien weitaus mehr unterhalten als (aktuelle) Filme

    2. Ich empfinde es abends als pure "Belohnung", wenn ich mir im Kino 1-2 Serienfolgen gönnen kann. Mein Kino wurde gebaut, auch wenn es gegenüber anderen low-budget ist, um soviel wie möglich Zeit dort zu verbringen. Natürlich gibt es auch Tage, da ist mir der Aufwand zu hoch oder es wird abends zu spät...dann schalt ich aber auch keinen Fernseher mehr ein, sondern les ein wenig auf dem Tablet im Bett. Was ich gar nicht im Kino schaue ist Standard TV; also ist auch gezieltes Serienstreaming ja schon was "Besonderes", weil Content, auf den ich gerade Lust habe.

    Etwas offtopic, aber darf ich kurz eine Frage dazwischen schieben ?

    Mir fällt immer öfters auf, dass viele Serien ausschließlich auf dem TV schauen. Geht es da ums bequeme Hinlümmeln auf dem Sofa und gechillt was dabei schauen ? Oder gibt es andere Gründe ?

    Bei mir werden aktuell wesentlich mehr Serien als Filme im Kino geschaut: 1. gibt es einfach zu wenig gute aktuelle Filme und 2. sind viele Serien derart aufwändig produziert, dass sie sich hinter Blockbuster-Filmen nicht zu verstecken brauchen. Möglicherweise hat es auch damit zu tun, dass viele von euch Cinemasope-Leinwände haben und das beschnittene Bild in (oftmals) 16:9 keinen Spaß macht ? Interessiert mich echt der Punkt.

    Es gibt auch noch eine weitere Möglichkeit: mit der Einbindung eines geeigneten HDFury Konverters (Vertex, Arcana...) lässt sich Dolby Vision per LLDV darstellen. Stellt man nun den Apple TV permanent auf DV, so wird das Tone Mapping über Apple TV automatisch durchgeführt (DV + HDR10; greift in dem Fall auch bei SDR, was aber zu wenig bis keinen Verschiebungen führt). Dabei beachten, dass "Match Content" unter Dynamic Range dort deaktiviert wird.

    Ich befeuere meinen X5000 jetzt schon seit Monaten damit, ohne dass ich bei einzelnen Titeln nachkorrigieren musste. Dazu musste ich einmal eine geeignete Gamma-Kurve einspielen und die Helligkeit/Kontrast entsprechend einstellen. Apple TV , wie bereits gesagt Match Dynamic Range auf Off, Match Frame Rate auf On.

    Tipp: den Apple TV auf DV mit 23.976 Hz einstellen; beim meisten Content von Disney+, Netflix & Co. findet dann nicht mal mehr der Switch auf eine andere Framerate statt und der Titel wird verzögerungsfrei abgespielt. Bei abweichenden Framerates kommt halt der obligatorische Handshake dazu.

    Alles in allem eine sehr komfortable Möglichkeit...wenn es denn mal eingerichtet und eingestellt ist.

    Mit der Spiegelmethode ließe sich der Projektionsabstand vergrößern, so dass man Richtung 2,6-2,8m planen könnte; die X-Serie lässt auch vertikalen Betrieb zu.

    Und ich muss auch meinen Vorrednern zustimmen: lieber ein 5.1 gut positioniert als ein 7.1 mit Abstrichen. Dazu noch 2 Atmoslautsprecher und die Klangumhüllung sollte da sein. Ich denke nicht, dass hier 4 Lautsprecher an der Decke vernünftig umgesetzt werden könnten. Ich habe bei mir ebenfalls ein 5.1.2 in einem kleinen Raum umgesetzt und vermisse nichts.

    Mittlerweile hat der Anteil Serien die Zahl der geschauten Filme weit übertroffen. Es wird mehr Interessantes geboten und man hat einige Zeit immer Futter zum Schauen. Generell hat sich die Qualität von Serien auch in den letzten Jahren massiv gesteigert. So sind fast alle neueren Titel als 4k Stream und teils mit Atmos verfügbar. Und auf der 16:9 Leinwand hat es was, wenn sich das Bild "öffnet", sprich, auf der ganzen Leinwand ohne bzw. mit wenig Balken dargestellt wird. Ja, Serien sind absolut geeignet auch im Kino geschaut zu werden !

    schauki

    Zitat

    Das stimmt. Und eine geringe Schärfentiefe, also Objektive mit kleiner Blende, neigen auch dazu, unschärfer zu sein.

    Das ist so nicht richtig: kleine Blende = große Tiefenschärfe, große Blende = geringe Schärfentiefe. In der Fotografie (heute Handygrafie) besitzen die günstigen Objektive eine kleinere Blende und benötigen dafür mehr Licht. Professionelle Objektive lassen sich bei offener Blende mit wenig Licht nutzen und erzeugen eine geringe Schärfeebene mit dem geliebten Bouquet (Unschärfekringel). D.h. ein knackscharfes Bild ist eigentlich überhaupt kein Qualitätsmerkmal sondern sehr leicht zu erreichen und sollte Standard sein. Eine falsch gelegte Schärfe ist dagegen ein Armutszeugnis. Das gilt jetzt nur für die Aufnahme, nicht für den Transfer auf ein Medium.

    Was mich eigentlich in diesem Zusammenhang wundert: warum bauen sich so viele hier im Forum ein Archiv an Scheiben auf, das jede Videothek in den Schatten stellen würde ? Ich meine, 1000,2000,3000 Scheiben ? Und dann werden die meisten nicht mehr geschaut ? Come on...

    Ich glaube, ich bräuchte höchstens 30 Scheiben, um mein persönliches Refugium an Lieblingsfilmen abzubilden. Alles Andere ist doch höchstens Sammelkult.

    Aber macht man das ? Ich denke, jeder sortiert aus der Flut der Neuerscheinungen erst einmal die interessanten Sachen aus. Ich würde mir nie jeden Mist reinziehen, nur weil es grad neu ist. Und dann hat jeder seine eigene Vita: man wächst in einer bestimmten Filmperiode heran und wird geprägt von dem Stil, der gerade angesagt ist. So bin ich nach wie vor ganz tief mit dem Actionkino der 80er und 90er Jahre verwurzelt. Und Rambo, Terminator, Aliens.... gehen immer und werden ebenfalls regelmäßig geschaut. Natürlich gibt es auch bei den neueren Filmen echte Klassiker ( Mission Impossible, Dark Knight, usw.)....aber der Stil der damaligen Filme hat mein Sehen geprägt und wenn ich das mit dem ganzen Marvel-Zeug usw. vergleiche, aaargh. Die taugen fast alle nur zum einmaligen Sehen und der gebotene CGI Overkill nervt und langweilt mich nur noch.

    Sind wir ehrlich: 90% der Filme verdienen keine Zweitsichtung ! Aber dann gibt es die Perlen, die man immer wieder anschauen kann ohne sich zu langweilen. So muss ich mind. 1-mal im Jahr Prometheus ansehen, um diese gewisse Stimmung zu bekommen, den dieser Film bei mir erzeugt (ungeachtet der Schwächen, die es zweifelslos gibt). Und da gibt es noch einige mehr, die ich nach einer gewissen Zeit aus unterschiedlichsten Gründen schauen muss. Aber das sind in der Gesamtflut an Filmen nur Einzelwerke.

    Oft ist es so, dass ich dieses Gefühl der Erstsichtung bei absoluten Topfilmen einfach wieder erleben möchte, wenn es sich dann auch nicht immer bei Nachsichtung so einstellen will....

    Es ist nun einfach so, dass es gewisse Standards gibt, die auch in der Frühzeit des Films angewendet wurden: die Hauptprotagonisten einer Szene sind gut ausgeleuchtet ( bzw. das ganze Set) und die Schärfe passt auf den Punkt. Was teilweise heute runtergekurbelt wird, ist absolut unter diesem Standard ! Ich weiß gar nicht wie oft es Szenen in modernen Produktionen gibt, bei denen die Schärfeebene total falsch gesetzt ist....und mangels Qualitätskontrolle oder Vermeidung zusätzlicher Kosten bleiben diese Szenen in der Endfassung. Man erschließt komplette digitale Welten, schafft es aber nicht, alle Shots auf gleichbleibendem Niveau abzuschließen. Das ist für mich ein echter Makel. Dazu gehören aber nicht die Szenen, die bei natürlichem Licht mit Offenblende und daraus resultierender Tiefenunschärfe abgedreht werden. Solange der Schärfepunkt da richtig gesetzt wurde, ist das eine kreative oder evtl. technisch notwendige Entscheidung. Aber wenn ich erkenne dass ein Film diese Standards wegen Unfähigkeit/Zeitdruck nicht einhält, so ist für mich eine Abwertung der Bildqualität legitim. Colorgrading und künstlich zugefügtes Rauschen sind dagegen Stilmittel, die man entweder gut findet oder hasst.....wird da übertrieben, ist eine Abwertung in der Bildnote auch zu respektieren, wenn sie auch in diesem Fall subjektiv ist.