wie muss ein Klangbild sein

  • Wie beschreibt der HiFi Fan eigentlich seinen Klang, da schon haben wir alle unterschiedliche Auffassungen vom Klangerlebnis :woohoo:


    Jedoch glaube ich sucht jeder nach einem Homogenen Klangerlebnis. :side: Wenn etwas ausgeglichen ist kling es gut, egal was steht.


    Ich empfinde Homogen, wenn alles zusammen spielt. Es rund und harmonisch klingt. Wenn alle Schallquellen und Klangfarben sich in der Musik ohne aufzufallen wiedergegeben werden.


    Da dreht es sich nicht um den Frequenzgang oder sonstiges. Es geht um die ersten Schritte bei der Aufnahme und nicht um Frequenzgangunterschiede. Wenn da die ersten Fehler oder keine gute Qualität ist, kann der Rest nicht klingen.


    Gutes Beispiel ist die Aufnahme 1969 Instrumentenversion Bert Kämpfert Titel Sweet Caroline, Diamond Klassiker, da wurde die Aufnahme mit nur einem Mikrofone vor dem ganzen Orchester aufgenommen.
    Das bedeutet sehr viel Arbeit für den Tonmeister bis die Balance aller Instrumente gefunden ist. Schon da ist der Frequenzgang so manipuliert und verfälscht, da es nur im Zusammenspiel mit dem Raum der Aufnahme und den verschiedenen Instrumenten einen homogenen Klang - Charakter abbildet.
    Ist das Schlagzeug einen Meter weiter vorn oder hinten verändert sich alles aber es stört nicht. Das homogene Klangbild bleibt bestehen. Wenn die Geige näher am Mikrofon steht spielt sie einfach lauter und wirkt bei der Aufnahme präsenter, macht aber nicht aus.


    Sicher sollen wir genau die Aufnahme wiedergeben, aber genau da kommt es darauf an, dass Gesamte Ergebnis und nicht einen einzelnen Baustein hören wir. Wenn bei dem einen oder anderen der Bass etwas lauter ist oder etwas leiser steht das Schlagzeug weiter hinten in der Aufnahme oder weiter vorn. Das macht dem ganze noch keinen wirklichen Qualitätsverlust. Solange ganz klar nichts dröhnt oder sich so stark in Vordergrund spielt, dass das homogene Klangbild verloren geht.


    Heut zu Tage machen es sich die Tonmeister leicht und arbeiten mit vielen Mikrophonen und Mehrspuraufnahmetechnik. Damit ist es fast unmöglich eine solches Klangbild zu reproduzieren. :sad:


    Um so eine Wiedergabe mit einem Mikrophone abzuspielen und wahrzunehmen oder zu beurteilen, gibt es keine Messdisziplin die sich aus technischen Daten herauslesen lassen könnte, egal um welche Aufnahme es sich handelt, der Frequenzgang sieht bei der Mehrspuraufnahme genaus so aus wie bei der mit dem einzelne Mikrophone, aber es klingt total anders, nicht messbar aber deutlich hörbar. :beat_plaste


    Auch wenn ich den Frequenzgang nicht so wichtig erachte, sollte er nicht vergessen werden, den total verbogen klingt auch nichts.


    Wir Menschen sind bei Übertragungen von 2500 bis 4000 Hertz sehr gut und auch bei 300 bis 1000 Hertz in den Mitten haben wir echt klasse Wahrnehmung. Wenn es da nicht stimmt fühlen und hören wir gleich die Unterschiede heraus. :side:


    In diesen Bereichen haben die Aufnahme - Mikrophone einen sehr stark prägenden Charakter, daher ist schon am Beginn der Aufnahme Klangliche Unterschiede zu verzeichnen. Was ist zum Schluß die Wahrheit bei einer Aufnahme.
    Ich bin der Meinung nur unsere eigener Geschmack und unser Spaß am hören ist der Gradmesser.


    Ein weiterer Klangfactor und Frequenzgangunterschied kann bei der Phase sein. :blink:
    Wie können Frequenzgangunterschiede überhaupt zustande kommen.
    Ein Beispiel, hatte ich gelesen:
    Wenn man am Verstärker den Bassregler hochdreht steigt der elektrische Pegel des Ausgangssignals an und eine Erhöhung entsteht.
    Bei LS trifft das nur bedingt zu. Natürlich wird man einen Sub mit zu hohem Pegel unangenehm auffallend bemerken, jedoch sind die meisten LS so gut, dass das wirklich nicht der Fehler ist. Sondern die zusammenspielenden Membranen, welche in der Überlagerung zusammen spielen. Wenn mehrere Chassis zusammen sich überlagern entsteht eine Frequenzgang - Erhöhung beim Messen eines LS im Freifeld. Es kann aber beim Hörplatz im Raum je nach Abstand und Abstrahlcharakter nicht mehr vorhanden sein. Es ist einfach sau schwer unser Hobby :sad: :tire: :spiderman: :respect: Es kann sein, dass sich bei verschiedenen Hörabständen unterschiedliche Messergebnisse entstehen.


    Wir haben viel Dinge die zu einem guten LS gehören.
    Eine tolle Weiche, keine Resonanzen am Gehäuse und der Eigenklang der Membranen, und zum Schluß die Klangrpägung des Hörraumes. Das sind viele Klang - Indikatoren um dem Ziel guten homogenen Klang zu erhalten.


    Ich versuche für mich auf der Suche nach dem Klangerlebnis den Spaß nicht außer acht zu lassen und ich mich über eine gewisse Magie in den Musikstücken freue, wenn es bei mir mit Magie ab und zu spielt.


    Wann spielt es bei euch gut oder wann habt ihr die Empfindung, ich bin begeistert.
    Wäre schön wenn jeder so ein Erlebnis von einer Hörerfahrung schreibt, bei dem er richtig begeistert war oder auch total enttäuscht. Das von mir geschriebene ist nur als EINLEITUNG gedacht, um über den Klang zu philosophieren.


    Gruß Mad Ralph :ah:

  • Ich habe so eine Erinnerung an ein solches Erlebnis, welches ich nicht aus dem KOPF bekomme.


    Ganz frisch Kunde von Cinemike machte ich einen Besuch bei den Jungs und es spielte der Film, Königreich der Himmel. Da kommt die Szene, als der Angriff der Ritter losging, saß ein Riiter an einem Baum und wurde von einen Pfeil getroffen. :sad:


    Der Sound hatte so eine Dynamik und der Pfeil flog mitten auf meine Stirn, Ich hatte echt das Gefühl, mich hat der Pfeil getroffen. Cinemike hatte in der Anlage soviel Dynamik und der Klang war so harmonisch und homogen, dass ich mich mitten in dem Film befand und wirklich alles um mich herum vergessen habe.


    Ich zuckte wirklich zusammen und hatte das verlangen an meine Stirn zu greifen, da ja der Pfeil stecken müsste.
    Das habe ich, auch bei mir nie wieder in dieser Form bemerkt, außer bei Cinemike, wenn die Anlage so auf Dynamik abgestimmt spielt.


    Auch bei unserem Captain, mit seinen Gartenzäunen, hatte ich so ein Erlebnis mit purer Gänsehaut.
    Bei Dixi Chicks klang die Stimme der Sängerin so gut und glaubhaft, dass ich bis der Bass einsetzte, so ein Gefühl von irrer Harmonie hatte und echt bis zum kleinen Zehen Gänsehaut hatte.


    Bei meiner Anlage spielt die Geige von The Core hin und wieder auf einem wirklich Magischen Moment, wenn alles passt.


    So hatte ich auch bei dem einen oder anderen meine tollen Erlebnisse, welche klanglich in meinem Kopf abgespeichert sind.


    Bei Andi war es der Angriff bei Pearl harbor, da war der Bobeneinschlag im Schiff so hart und meine Hose flatterte.
    Habe so einen Bass zuvor noch nie wahrgenommen und vor allem noch nie so gespürt, war mitten im Krieg. :respect:


    Bei TAD in der Vorführung vor einem Jahr, klang Seal so gut, dass ich kurz vor dem klatschen meine Hände stoppen musste. :zwinker2:


    Gruß Mad Ralph :ah:

  • Hi,


    cool beschrieben.


    Generell möchte ich hier noch eines bemerken, es gehört eine große Portion "Hörerfahrung" dazu, so detailiert den Klang einer Anlage zu definieren. "Hörerfahrung" meint hier, X Sitzungen mit anderen Anlagen, hört man immer nur seine, zumindest meistens, also so wie ich, fehlt diese Erfahrung. Hier sollte man immer auf Hilfe zurückgreifen, der man vertraut. Ich selber kan immer nur "vom Bauchgefühl" reden und nicht wirklich faktisch. Teilweise höre ich auch auf meinem Bauch, auf generellen Emfehlungen, zuzüglich professioneller Hilfe.


    Einbilden kann man sich viel und ab einem gewissen Level geht das richtig ins Geld :zwinker2:


    LG Duke

  • Das Bauch Gefühl ist in den meisten Fällen richtig :D
    Es ist schon wichtig die gehörten Stücke gut zu kennen und auch auf verschiedene Details zu achten und dann zu analysieren.
    Spielt die Gitarre verwaschen oder exakt und was ist besser. :side:
    Wenn ich gewöhnt bin, es verwaschen auf der eigenen Anlage zu hören, ist das ersteinmal im ersten Höreindruck richtig, aber es sollte exakt sein und nicht verwaschen. Daher muss man auch offen sein um Veränderungen zu zulassen. :beat_plaste
    Es ist daher auch immer wichtig, die gespielte Scheibe zu überprüfen und sich klar zu machen, stimmt das gespielte Instrument mit einem Echten wiedergegebenen überein.


    Gruß Mad Ralph

  • WOW, harter Tobak. :ohmy: Das ganze Thema ist sehr komplex und lässt viel Spielraum für eigene Erfahrungen. Ich denke jeder von uns hat seine eigene Realität und als Masstab auch die eigene Anlage.


    In meinem Fall kann ich sagen, dass mir eine linearer Frequenzgang sehr wichtig ist.
    Nur wenn alle Frequenzbereiche in der richtigen Lautstärke wiedergegeben werden, kann man hören, was der Tonmeister auf die Aufnahme gebrannt hat. Phasengang und Amplidude eines Lautsprechers beeinflussen sich immer gegenseitig und sind sehr wichtig.


    Insgesamt habe ich es gerne laut. Verstärker und Lautsprecehr sollen in der Lage sein hohe Pegel zu machen, ohne das Signal zu verzerren. Eine gute Raumakustik trägt ihr übriges dazu bei, dass hohe Pegel nicht als unangenehm empfunden werden.


    Bass
    Ich mag gerne einen sehr druckvollen tiefen Bass und einen knackicken Kickbass.
    Der Bass sollte eine kurze Nachhallzeit haben und keine Raummoden anregen.

    Mittelton

    Der Stimmenbereich sollte von den Raummoden oder dem Grundtonbereich nicht überdeckt werden. Der Mitteltonbereich sollte frei von Klirr- und Partialschwingungen des Tieftöbers sein. Hier sind 3-Wege Lautsprecher im Vorteil. Durch entsprechende Raumakustik sollen frühe Reflexionen verhindert werden, dies macht die Ortung präziser und setzt Stimmen punktgenau in die Mitte. Der Mittetöner sollte ein guter Kompromiss aus hoher Auflösung (analytisch hart) und angehmer Wärme haben (nervt nicht so, weniger Höhen)


    Höhen
    Die Höhen sollen brilliant, aber nicht schrill und zischend sein.


    Ich bin auch der Meinung, erlaubt ist, was gefällt. :zwinker2: Dennoch glaube ich, das es auch ein Richtig und ein Falsch gibt, wenn man die Musik authentisch wiedergeben möchte.


    Zitat

    Es geht um die ersten Schritte bei der Aufnahme und nicht um Frequenzgangunterschiede.


    Leider habe ich keinen Einfluss aud die Aufnahme. Dort beginnenen für mich die Fragen des Geschmacks. Meine Scheiben kann ich mir dementsprechend aussuchen.
    Die eigne Analge sollte technisch mögliglicht fehlerfrei sein, so wie man es eben auch in einem professionellem Tonstudio versucht. Leider ist mir nicht möglich dieses Ziel auch nur annähernd zu erreichen.


    Zitat

    Der Sound hatte so eine Dynamik und der Pfeil flog mitten auf meine Stirn, Ich hatte echt das Gefühl, mich hat der Pfeil getroffen. Cinemike hatte in der Anlage soviel Dynamik und der Klang war so harmonisch und homogen, dass ich mich mitten in dem Film befand und wirklich alles um mich herum vergessen habe.


    Auch die Dynamik ist mir sehr wichtig. Ich denke man erreicht diese am besten mit viel Membranfläche und Verstärkerleistung. Erst wenn alle Chassis den Schall zu gleichen Zeit
    an den Hörplatz bringen, wird man eine gute Dynamik erleben können.


    Zitat

    Wir Menschen sind bei Übertragungen von 2500 bis 4000 Hertz sehr gut und auch bei 300 bis 1000 Hertz in den Mitten haben wir echt klasse Wahrnehmung. Wenn es da nicht stimmt fühlen und hören wir gleich die Unterschiede heraus.


    Jetzt spricht Du in meiner Sprache. :zwinker2:


    Zitat

    Wie können Frequenzgangunterschiede überhaupt zustande kommen.


    Für mich sollte ein Lautsprecher einen möglichst linearen Frequenzgang haben, wenn er im Freien oder im reflexionarmen Raum gemessen wird. Dieser "ideale" Lautsprecher klingt nun in jedem Raum anders. Reflexionen von der Raumrückseite Natürlich kann man den klang des Lautsprechers durch die Aufstellung innerhalb des Raumes beeinflussen. Auch wenn die Abhörpostition nur 10 cm zu Seite verschoben wird, ändert sich der Frequenzgang. Jeder Lautsprecher im Raum beeinflusst sich gegenseitig durch die Phase. Jede Wandreflexion verändert die Phase und verändert somit auch den Frequenzgang. Eine Ledercouch reflektiert den Hochtonbereich unmittelbar ans Ohr. Auch eine Wohnzimmer oder Ablagetisch vor dem Hörplatz macht so. So wird es vielleicht auch klarer, wie wichtig eine symmetrische Aufstellung der Lautsprecher ist.


    Leider ist meine Beschreibung etwas technisch geworden, aber so denke ich eben. :zwinker2:


    Gruß Andi

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