Eine Frage der Chemie (Apple TV+, 8 Folgen 41-50 Min., TV, Deutsche Synchro)
In der achtteiligen Serie wurde der Weltbestseller von Bonnie Garmus von 2022 verfilmt. Brie Larson spielt die brillante Chemikerin und Köchin Elizabeth Zott, die mit der absolut nicht vorhandenen Chancengleichheit der 50er Jahre zukämpfen hat. Mehr will ich gar nicht zur Handlung schreiben, da doch die ein oder andere nicht sofort vorhersehbare Wendung stattfindet. Larson gelingt es die Serie über volle acht Folgen zu tragen. Von der ersten bis zur letzten Minute wird man in ihren Bann gezogen und fiebert sowohl beim großen Spannungsbogen als auch in jeder einzelnen Szene mit. Die stringente Rationalität der Hauptfigur sorgt immer wieder dafür, dass intelligenter Humor nicht zu kurz kommt. Trotzdem wird aber auch stellenweise auf die Tränendrüse gedrückt. Zusammen mit den stets gut ausgehenden Situationen und der Alles-wird-gut-Philosophie gegen Ende mag das dem ein oder anderen zu kitschig sein, sorgt aber für ein rundes Serienerlebnis, das genau das richtige Format für einen Roman darstellt. Es ist einfach sehr befriedigend, wenn nach acht Folgen ohne Cliffhanger oder dergleichen alles auserzählt und keine zweite Staffel nötig ist.
Gefilmt ist die Serie AppleTV+ typisch mal wieder hervorragend. Nicht nur wegen des Cinemascope-Formates wirkt das Bild sehr cineastisch und steht Highend-Leinwanddramen in nichts nach.
Insgesamt beste Unterhaltung für zwei ausgedehnte Fernsehabende mit der Holden auf der Couch.
8,5/10
