Lumière
Teil 4 - Ausstattung
Foto: Michael B. Rehders
Leinwand: Alphaluxx Reflax Akustik Plus
LEINWAND ZUM AUFKLAPPEN
Im Rahmen eines Leinwand-Tests habe ich das Alphaluxx Reflax Akustik Plus gecheckt.
Meine ursprüngliche Skepsis bezüglich einer sichtbaren visuellen Verbesserung wich schnell.
Zu eklatant sind die Unterschiede zwischen dem bewährten Reflax und dem neuen Reflax Akustik Plus - in Richtung Pro des neuen Tuches. Mit einem zusätzlichen weißen Backing ist es möglich, dass bereits aus der ersten Sitzreihe Filme ohne störende Leinwandstruktur erlebt werden können. Das Akustik Plus mit Backing ersetzt jetzt das Reflax.
Die Leinwand ist 3 Meter breit und im CinemaScope-Format mit dem Seitenverhältnis 2,39:1 konzipiert.
Foto: Michael B. Rehders
Um leichter für Wartungszwecke an die Lautsprecher zu gelangen, falls sich beispielsweise mal ein Kabel ablösen sollte oder die Lautsprecher getauscht werden, wird die Leinwand einfach hochgeklappt. Passend dimensionierte Scharniere sind an Rahmen und Haltebalken verschraubt. Immerhin wiegt die Leinwand über 50 kg. Das ganze System funktioniert wie bei einer PKW-Motorhaube.
Mittlerweile stehen hinter der Leinwand nicht mehr die hier abgebildeten KCS S-1200, sondern die größeren JBL 3678 mit THX Kinolizenz.
Leinwand mit oder ohne weißes Backing?
Foto: Michael B. Rehders
Nahezu frei von störender Gewebestruktur ist meine projizierte Hamburg-Panorama-Aufnahme, die ich aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers geschossen habe. Die Ausschnittsvergrößerung meiner Panoramaaufnahme von Hamburg offenbart zweierlei: Erstens ist die Gewebestruktur des Reflax Akustik Plus (rechts) bereits ohne Backing hervorragend. Mit dem dahinter gespannten weißen Jersey-Tuch wirkt das Bild noch feiner. Obendrein nimmt die Lichtausbeute klar erkennbar zu.
Zum Vergleich noch meine bislang genutzte Alphalux Barium Reflax mit und ohne Backing:
Foto: Michael B. Rehders
Alphaluxx Barium Reflax mit Backing (links) und ohne Backing (rechts). Es ist gut zu sehen wie viel das Tuch vom weißen Backing profitiert. Die Gewebestruktur wird deutlich verringert im Vergleich ohne Backing. Im Vergleich mit dem neuen Akustik-Plus-Tuch ist gut zu sehen, wie viel besser das neue Akustik-Plus-Tuch ist.
Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus vs. Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert
Foto: Michael B. Rehders
Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus (links) vs. Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert (rechts)
Eine Zeit lang habe ich darüber nachgedacht, auf eine Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert zu wechseln, weil ich die etwas höhere Lichtausbeute und den etwas besseren Im-Bild-Kontrast sehr schätze. Immerhin hat die Stewart einen Leuchtdichtefaktor 1,00 und die Alphaluxx 0,81. Das bedeutet, dass das Bild auf der Alphaluxx rund 19 Prozent dunkler ist.
Leider sehe ich bis zu meinem Referenzplatz (2,8 Meter entfernt) die Mikroperforation der Stewart deutlich. Im Vergleich ist die Struktur der Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit weißem Backing nicht mehr zu sehen. Dadurch gefällt mir das Bild insgesamt besser.
Die obigen Screenshots zeigen eine Ausschnittsvergrößerung meiner Hamburg Panoramaaufnahme. Der Bildeindruck entspricht in etwa dem, was ich aus der ersten Reihe meines Heimkinos sehe. Während ich die Struktur der Alphaluxx Reflax Akustik Plus als nicht mehr störend wahrnehme, kann ich die Perforation der Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert deutlich erkennen.
Nach diesem Vergleich zieht die Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus mit weißen Backing bei mir ein.
Würden Leinwand und Sitzabstand hingegen größer ausfallen, also mindestens 4 Meter Betrachtungsabstand bei 4 Meter Bildbreite, wäre meine Wahl wohl Pro Stewart ausgefallen.
VORHANG UND KASCHIERUNG MIT MOTORSTEUERUNG
Viele gute Kinos besitzen einen Vorhang vor der Leinwand, der sich effektvoll und langsam beim Filmstart öffnet. So kann der Zuschauer in die wundervolle Welt eintauchen, die sich im Lichtspielhaus geradezu mystisch vor ihm auftut.
Eine variable schwarze Kaschierung sorgt überdies dafür, dass das projizierte Bild sauber abgegrenzt wird. Obendrein werden weiße Bereiche auf der Leinwand abgedeckt, auf die gerade kein projizierter Inhalt fällt.
Foto: Michael B. Rehders
Als Vorhangschiene und Kaschierung nutze ich diesen Bausatz: Hierbei handelt es sich um eine motorische Vorhangschiene, die in beliebiger Länge bis 4 Meter zusammengesteckt werden kann.
Der Preis ist mit rund 150,- Euro für das komplette Set überaus attraktiv.
Foto: Michael B. Rehders
Während der rote Vorhang an der äußeren Schiene grundsätzlich komplett öffnet und schließt, dient der innere Vorhang als Kaschierung, Alle Bildformate von 4:3 bis 2,39:1 lassen sich lückenlos abgrenzen.
Eine eingenähte Aluminium-Stange sorgt für einen geraden Abschluss an der Bildseite. Da diese nur 3 cm breit ist, hat sie keine negativen Auswirkungen auf die Lautsprecher hinter der Leinwand. Schwarzer Akustikstoff deckt die weißen Bereiche der Leinwand ab, auf die gerade kein Bild projiziert wird.
Der Bildeindruck gewinnt erheblich durch diese Maßnahme, weil alles ums Bild herum in Schwarz getaucht ist - und nichts mehr ablenkt vom Filmgeschehen.
Foto: Michael B. Rehders
Hier die Kaschierung auf 16:9 - im Filmbetrieb (also ohne Licht) ist die gesamt Front Schwarz. Es ist für den Zuschauer weder vom roten Vorhang noch vom Kasch etwas zu sehen.
Das lässt zumindest mich noch tiefer ins Geschehen auf der Leinwand eintauchen.
Foto: Michael B. Rehders
Hier die Kaschierung auf 2,39:1
Foto: Michael B. Rehders
Hier ist der Vorhang geschlossen und die Bühnenbeleuchtung eingeschaltet.
Hier habe ich im Detail über das Vorhang-System berichtet - inklusive Preis und Bezugsadressen:
HEIMKINO-INSTALLATION: Elektrischer Vorhang und Kaschierung
Und hier der Leinwand-Test:
TEST: ALPHALUXX REFLAX AKUSTIK PLUS – Schalldurchlässige Leinwand mit bester Bilddarstellung
Hier geht es weiter im Baubericht:
Teil 5: Bühnenbau mit Vorhangbeleuchtung