Heinkino-Planung - Tipps / NoGos gefragt

  • Hallo allerseits,


    da ich neu bin, erst mal der Verweis auf die Vorstellung meiner Person:


    Meine Frau und ich verbringen die Abende im Schlafzimmer und schauen gerne Filme. Seit 10 Jahren haben wir ein 5.1 im Schlafzimmer. 3x Nubert NuVero 50 Front, 2x Nubert DiPole Sourrounds, wie früher üblich auf 2m hoch gesetzt, ein Nubert Sub und seit ca. einem Jahr ein Denon AV110, weil mir bewusst war, i-wann Atmos. Der Nubert Center ist "umgelegt/quer" unter dem LCD 55" TV. Und ja ich weiß, D'Appolito mit all seinen Nachteilen. Dennoch ist das Abstrahlverhalten des Hochtöners horizontal weiterhin ok, da man kaum Abweichung hört, auch wenn man weiter außen als "best Position" sitzt bzw. bei uns liegt. Die Front-LS sind aktuell an der breiten Wand. Unser Raum klingt top, da kann ich mich glücklich schätzen. Auch im Wohnzimmer die 802er. Wir scheinen gute Wände zu haben. Da in dieser Konstellation keine Back-Sourrounds (7.1) bzw. Top-Back bei Atmos (oder auch Auro3D) möglich sind, da wir mit dem Bett an der hinteren Wand sind (mit dem Kopf dennoch 70cm von der Wand weg), will ich "den Raum drehen".


    Denn: ich habe endlich die Freigabe der Regierung, das Schlafzimmer umzubauen. Da es ein Schlafzimmer ist, spielt die Optik eine wichtige Rolle und wird im Zweifelsfall, in Bezug auf die bestmögliche Akustik, den Vorrang erhalten. Mir ist bewusst, dass ich daher Kompromisse eingehen muss.


    Aktuell bin ich in der Planung, wie ich den Raum am besten gestalte. Das bedeutet, bevor ich mir irgendwelches neues technisches Equipment zulege, möchte ich die Möbel bauen. In Bezug auf die Raumplanung bin ich daher auf Euch gestoßen. Bevor ich loslege und blind meine eigenen Erfahrungen sammle, daher die Bitte an Euch: her mit Tipps, Anregungen und ggf. auch NoGos aus Euren Erfahrungen.



    OLED TV / Beamer:


    Da wir am WE auch mal tagsüber spontan zur Erholung im Schlafzimmer liegen und Fernseh laufen lassen, beim Bügeln nebenbei Fernseh geschaut wird oder auch mal eine Gaming Session ansteht, würde ich es so einordnen, es ist kein dediziertes Heimkino ist und somit für uns ein OLED TV die besser Wahl ist. Der Raum wird zwar auch beim OLED etwas abgedunkelt werden müssen aber bei dem ganzen Alltäglichen, stelle ich mir persönlich ein OLED dann doch als besser geeignet vor.


    Von daher komme ich leider nicht in den Genuß, die untere Ebene 100%ig homogen verteilt, also AT-Leinwand und insbesondere den Center hinter die Leinwand zu bekommen, und damit auch die horizontale akustische Ebene mittig im Bild zu haben. Stattdessen wird es wieder auf einen liegenden Center rauslaufen, oder 3x gleiche Kompaktboxen (Trennfrequenz 80Hz -> Sub) in der Front, und somit der Center bzw. die akustische horizontale Ebene unter dem TV. Dass das prinzipiell funktioniert weiß ich ja, ist ja jetzt auch so. Wieviel das andere besser ist, kann ich nicht einordnen, da noch nie gehabt.


    Ein weiterer Grund, dass das für uns die bessere Option auf Kosten akustischer Eigenschaften ist:

    Da wir ein recht hohes Bett haben (alter und knackiger Rücken = besser aufstehen und so), hängt das Bild recht hoch im Raum. Würden wir akustisch horizontal mittig im Bild liegen, hätten wir dann noch genügend Abstand zur oberen akustischen Ebene? Ich denke eher nein. Aber auch hier fehlt mir die Erfahrung.


    Von daher: OLED 83"



    Einbau-LS / Kompakt-LS / Stand-LS


    Hier bin ich nach jetzigen Stand hin und hergerissen. Ich habe mir diverse Lautsprecher im Direktvergleich vor Ort beim Händler des Vertrauens angehört, Preisklassengerecht. Am besten gefallen haben mir selbsterklärend die Standlautsprecher, da diese von vorneherein tiefer spielen und ein besseres Gesamtbild ergeben. Aber um Raummoden-Problemen aus dem Weg zu gehen, bevorzuge ich einen ggf. zwei separate Subs und somit mit Trennfrequenz 80 Hz arbeiten. Und dann würden wieder Kompaktlautsprecher ausreichen. Einbaulautsprecher müssten daher auch keine "dicken" sein.


    • Kompaktlautsprecher

      Vorteil für mich läge hierbei in der Gestaltung des Raumes. Es wäre eine harmonische Optik. In der Mitte das Bett. An den Wänden rundrum würde ich ein Sideboard bauen mit 50cm Tiefe. Darauf könnte ich dann vorne 3x Kompaktlautsprecher oder 2x Kompakt und 1x dedizierter Center "draufstellen". Genauso hinten für 5.1 oder auch 7.1. Damit wäre die untere akustische Ebene exakt auf einer Höhe rundrum. Mit Bild vorne allerdings oben drüber in meinem Fall.

      Nachteil weiß ich gerade nicht, mir fehlt die Erfahrung.


    • Standlautsprecher

      Vorteil läge hier im bereits voll abgestimmten Frequenzspektrum. Allerdings will ich ja die unteren Frequenzen eh zum Sub leiten. 4, 5 oder gar 7 Lautsprecher, die tief runter gehen, im Raum zu optimieren ist schwieriger als 1 oder 2 Subs.

      Nachteil ist für mich klar die Optik. Ich hätte vorne ein Sideboard stehen, darauf der Center und nebendran eben die Standlautsprecher. Ebenso die hinteren LS. Die stünden so im Raum neben Sideboards.

    • Einbaulautsprecher

      Vorteil und Nachteil gleich wie bei Kompakt. Einheitliche Höhe der unteren akustische Ebene realisierbar. Allerdings noch harmonischere Optik. Sideboards wieder rundrum und insbesondere keine Kompaktboxen drauf stehend.



    Die Sideboards rundrum im Raum würden mir und der Regierung optisch besser gefallen als die Unterbrechungen der Sideboards für Standlautsprecher. Keine Kompakt-Lautsprecher irgendwo rumstehen wäre natürlich der Knaller.


    Von daher: Einbau-Lautsprecher (oder Kompakt, wenn Einbau keinen Sinn macht -> Raum)



    Der Raum


    Wie immer liegt hier das größte Problem. Wie aufteilen, aufstellen. Wir haben 400 x 450cm, eine Tür und ein Fenster. Das Bett hat auch seine feste Größe, sprich die Kopfpositionen sind fest.


    Natürlich ist mir das Stereodreieck wichtig, wobei mir bei Einbau-/OnWall-Lautsprechern nicht klar ist, ob die auch so weit auseinander sollen/müssen wie Abstand sitzen/liegen, da anderes Abstrahlverhalten. Die haben ja auch keine Einwinkelung von 30°. Aber prinzipiell geht es ja um die Weite der Bühne, also müsste auch hier das Stereodreieck gelten.


    Und da liegt nun eines der größten Probleme in meinem Fall. Die Front kommt diesmal an die kurze Seite der Wände und somit wären für ein optimales Stereodreieck:


    • Einbaulautsprecher

      so weit auseinander, dass sie fast direkt neben den Seitenwänden hängen. Ich würde mit Basotect 10cm Platten arbeiten (Dämpfung bis teils 50Hz), um den seitlichen Reflektionsschall nahezu komplett zu absorbieren. Hier fehlt mir aber jegliche Erfahrung mit solchen Lautsprechern, ob das sinnvoll ist oder gar ein NoGo.

    • Kompaktlautsprecher

      ggf. die bessere Wahl, da 50cm zur Rück- und 50cm zur Seitenwand Abstand vorhanden wären. Auch hier würde ich mit Basotect arbeiten um seitlichen Reflektionsschall zu absorbieren.


    Die Frage ist halt, was würde eine Bühne besser darstellen?

    Würde es überhaupt funktionieren mit Einbau-LS so nah an der Seitenwand (wie gesagt mit nahezu kompletter Absorbierung seitlicher Reflektion. Trennfrequenz 80 Hz und Basotect 10cm bis teils 50 Hz absorbierend)?



    Hier nun meine Zeichnungen/Planungen, maßstabsgerecht:


    Betrieben werden soll alles rein mit dem Denon AV110.

    Ggf. wird noch gegen den AH1 getauscht. Im Internet findet man einen Beitrag, in dem der AH1 eine komplette B&W 700er Serie betreibt. Die B&W 702 S3 war als Standlautsprecher mein Favorit.


    Einbaulautsprecher

    7.1 bevorzugt, aber auch 5.1 denkbar (wir schauen Filme auf deutsch, da ist es eng mit 7.1 Material)



    http://www.xrheingauerx.de/kin…her_und_OLED_mit_Bett.jpg


    Als Lautsprecher würde ich hier zu den Front 3x KEF Ci3160RL THX greifen wollen. Diese sind auch von den Maßen her eingezeichnet. Ggf. den Center austauschen gegen den etwas größeren Ci5160RL THX (erweiterte gestrichelte Linie). Als Surround und Rears würde ich ebenfalls zu den KEF Ci3160RL tendieren, wegen der Homogenität. Ich kenne diese Lautsprecher nicht aber der Klang von KEF hat mir prinzipiell gut gefallen. Die Höhen sind zwar "harscher" als bei anderen aber die Maße passen halt sehr gut zum Raum. Aufgefallen sind mir auch die Miller und Kreisel IW150. Die gehen nur von 80 Hz aufwärts und werben mit "Filmstudios schwören drauf". Die Leistung bis 400 Watt brauch ich aber nicht. Kennt die jemand?


    Auf dem Bild unten, wenn man gegen den Fernseh schaut mit der 3er Lautsprecherfront, sieht man die Höhe des Sideboards mit 86 cm. Das kommt daher, da das Bett 80 cm hoch ist. Wenn ich also im Bett liege/sitze (mit verstellbarem Rahmen kommt man fast bis in Sitzposition, variable Einstellmöglichkeiten), habe ich alle Lautsprecher genau auf Ohrhöhe und eine horizontal gleichmäßige akustische Ebene. Natürlich wäre hier auch eine Leinwand mit aufgerichtetem Center möglich, allerdings verweise ich auf das oben erörterte "ganze Alltägliche -> OLED besser für uns". Der OLED würde abgewinkelt nach unten gerichtet, was bei einer Leinwand nicht oder nur schwer möglich wäre.


    Man erkennt, dass die untere akustische Ebene schon recht hoch sitzt. Mir fehlt die Erfahrung wie es sich mit Atmos und Top-Front/Middle/Rear verhält. Auch ob ein Auro3D mit Front-Height und -Rears direkt an der Wand ggf. besser wäre. Die AVs können ja inzwischen die beiden Formate passend "umlenken".


    Auf dem oberen Teil des Bildes sieht man das Stereodreieck der Front (Center ist nicht eingezeichnet). Ich müsste 333 cm auseinander gehen, damit das mit der Kopfposition passt. Rechts und links neben den Lautsprechern straffiert die Basotect 10cm Platten. Ich würde jeweils 15cm von der Wand ein tragendes Gestell bauen und mit Rigips abdecken. Die Lautsprecher dort stabil einlassen.


    Fragen an die Experten unter Euch:

    • Funktioniert sowas prinzipiell, insbesondere Einbau-LS so nah an den Seitenwänden?
    • Kann man KEF bei Left/Right ggf. doch einwinkeln?
      Bei den Maßen der KEF würde das gehen. Die Fake-Wand würde ich dann außen eingewinkelt bauen, gemäß dem Sideboard, was man bei den Kompaktboxen-Plan weiter unten im Beitrag sieht
    • Sind die kaufbaren Volumen-Kisten für die KEF empfehlenswert oder sollte man selbst mit MDF was bauen, wenn ja wie groß? KEF schreibt mind. 80 Liter, geht auch größer oder ist eine exakte Liter Zahl besser?
    • Kann man die KEF liegend nutzen oder kommt man mit denen in das D'Appolito Problem?
    • Wo und welcher Sub(s) platzieren?
      Ich habe keine Messmöglichkeiten und Bass auf Hörplatz + rumlaufen wo am besten klingt geht bei einem oder auch bei zwei?
    • Welche Lautsprecher für die Decke nehmen, ist es noch abgrenzbar, wenn die untere Ebene bereits so hoch angesetzt ist?
    • Alternative Lautsprecher, die von den Maßen her ähnlich sind, sich optisch gut einfügen?
    • Sonstiges was zu berücksichtigen wäre?


    Kompaktlautsprecher

    Auch hier 7.1 bevorzugt, aber auch 5.1 denkbar (wir schauen Filme auf deutsch, da ist es eng mit 7.1 Material)


    http://www.xrheingauerx.de/kin…lautsprecher_und_OLED.png


    Als Lautsprecher würde ich hier zu den Front 3x B&W 705 S3 greifen wollen. Die spielen sehr transparent auf. Ggf. als Center den HTM71 S3. Hierbei bin ich mir unsicher. "Homogenität" würde ja 3 gleiche bedeuten. "Center ist der wichtigste Lautsprecher" würde eine dedizierten Center bedeuten. Ja nun, was nun? Als Surround und Rears würde ich aus Homogenitätsgründen die gleichen B&W 705 S3 nehmen.


    Auf dem Bild ersichtlich das Sideboard an der Front von oben. Höhe wieder 86 cm vom Boden aus.

    Da das Sideboard in beiden Fällen (Einbau-/Kompakt-LS) identisch ist, würde man hier die Einwinkelungsmöglichkeit der Einbau-LS sehen, sofern das überhaupt Sinn machen würde.


    Ganz klar ersichtlich, dass das optisch nicht so ansprechend ist, wie Einbaulautsprecher. Aber dennoch symmetrisch und wenn alle Kompakten auf den Sideboards verteilt werden, ist eine horizontal gleichmäßige akustische Ebene vorhanden - von allen 7 Lautsprechern (bei 7.1). Vorteil hier wäre, das auf keinen Fall eine D'Appolito beim Center wäre. Ebenso sind die eingewinkelten Lautsprecher jeweils 50cm von den Wänden weg (vorne sowie seitlich). Auch ist die untere Ebene etwas weiter abgesenkt, was eine Differenzierung zur Decke erleichtern sollte, allerdings auch weiter von der horizontalen Mitte des Bildes weg. Wie immer, ein Tod muss man sterben, nur welchen?


    Fragen an die Experten unter Euch:

    • Dedizierter Center oder lieber gleiche Lautsprecher als Center wegen der Homogenität?
    • Lautsprecher direkt an den Kanten der Sideboards?


    Vor allem klemmt es bei mir aktuell an ... lieber Einbau, lieber Kompakt?

    Optisch wären für mich Einbau-LS am liebsten. Da aber auch Kompakt-LS optisch noch vertretbar wären, stellt sich die Frage, was hat akustische Vorteile?



    Fazit


    Ich bin für jede Art von Tipps, Anregungen und NoGos offen und dankbar ...:sbier:



    Liebe Grüße

    Jens


    P.S: ich bekomme die Bilder nicht in den Text eingefügt. Bild einfügen mit Quelle und Link als URL = "Externe Bilder zur Zeit nicht zugelassen, bitte Anhang nutzen. Anhang = unten und nicht im Text. Jemand einen Tipp?

  • Aufgefallen sind mir auch die Miller und Kreisel IW150. Die gehen nur von 80 Hz aufwärts und werben mit "Filmstudios schwören drauf". Die Leistung bis 400 Watt brauch ich aber nicht. Kennt die jemand?

    Hallo Jens,


    ich fang mal direkt an:


    ich habe ein komplettes Miller & Kreisel Setup auf der unteren Ebene.

    KURZ:

    Die M&K sind Rasiermesser, die in einem akustisch nicht stark präparierten Raum, evtl. wenig Freude machen.


    LANG:

    Dabei entsprechen die IW150 meinen Mp150.


    Wenn Du einen „harschen“ = analytischen Ton nicht magst, schließe die M&K direkt wieder aus. Das sind grandiose Lautsprecher, aber die Stärken liegen in der Dynamik auf kleinsten Raum. Wenn Du nicht gerade Pegelorgien im Schlafzimmer haben möchtest gibt es sicherlich gefälligere Lösungen: evtl mal bei Dali nachschauen, bei Inwall/ Onwall sind da für alle Größen und Geldbeutel tolle Lautsprecher vorhanden.


    schöne Grüße,

    Viktor

  • Vielen Dank Viktor!

    Die Dalis habe ich gehört und der Sohnemann hat ein 5.1 mit den kleinen Dalis (Oberon) im Kinderzimmer. Ein schmeichelnder Klang. Wäre ich prinzipiell auch nicht abgeneigt. Da wäre ich aber bei den Phantoms (S80, S180) und deren Maße sind halt schon sehr auffällig. Ebenso Onwall Rubicon LCR sind recht breit.

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