Beiträge von Trick17

    Bei mir gab's den gestern auf UHD.

    Film: 4/10 - in meinen Augen einfach schlecht.

    Bild: 7,5/10 - in der ersten Viertelstunde wäre ich voll bei den 9/10 von Lucas, mit zunehmender Laufzeit blättert der Lack allerdings.

    Ton: 7/10 (englisch trueHD) - solide gemixt, der schlechte Score verdirbt es mir aber in weiten Teilen.

    The 355

    Film: 4/10 - Als ich letztes Jahr den Trailer gesehen habe, dachte ich dass ich mit netter Popcorn-Unterhaltung rechnen kann. Simon Kinberg hat mit Jessica Chastain, Diane Kruger, Penélope Cruz und Lupita Nyong'o einen recht illustren Cast zusammengetrommelt, um seinen Agentenfilm auf die Leinwand zu bringen. Aber trotz Cast hapert es an so vielen Ecken und Enden, dass ich froh war, als endlich der Abspann lief.

    Grundsätzlich ist es eine schöne Idee, Frauenpower auf die Leinwand zu bringen und gegen die unzähligen männlichen Agentenfilme antreten zu lassen. Der Film krankt jedoch daran, dass er sich verdammt ernst nimmt. Bis auf eine beinahe-fremdschäm-Szene zwischendrin gibt es nicht einen Schmunzler zwischendurch - wo Bond, Hunt oder wie sie alle heißen mit einem flotten Spruch die Situation entschärfen und die Luft rauslassen, wird hier non-stop "die Welt wird untergehen, wenn wir sie nicht retten" gefahren - dass es einfach nur nervig ist. Jede Menge Logiklöcher die vor allem Schmerzen bereiten, weil sie so komfortabel sind um die Story zu erzählen. Ständig gibt's noch einen Twist, und noch einen, und noch einen. Die sind dazu noch völlig beliebig und am Ende einfach ermüdend, wenn sich die Ladys zum x-ten Mal übertölpeln lassen. Mitten drin die schlechteste Hommage an die Parcour-Szene aus Casino Royale, die nie hätte auf die Leinwand kommen dürfen. Plot und Story (übrigens rund um ein Blockchain-gesichertes laber-sülz... Hard-Drive, dass die ganze Welt in einem Atemzug zerstören kann ... gähn ...) ziemlich ideenlos zusammengehauen, aber manchmal reicht es ja auch, den Darstellern bei der Arbeit zuzusehen ..?

    Leider nur teilweise. Chastain schaue ich manchmal ganz gerne, manchmal finde ich sie echt schlecht, so wie auch in diesem Werk. Erneut nehme ich ihr die toughe Agentin keine Sekunde ab, keine Verbesserung zu Code Ava. Die Chemie zwischen ihr und ihrem Partner stimmt darüberhinauß so dermaßen nicht, dass es nahezu unangenehm ist, den beiden gemeinsam zuzusehen. Kruger kickt ganz gut Ass, warum sie sich mit Chastain über die ganze Laufzeit anzickt weiß man hingegen nicht so recht. Cruz sieht noch immer umwerfend schön aus, und spielt ihr Figur im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Damen wohltuend dezent. Nyong'o allerdings stiehlt allen die Show, die Szenen mit ihr haben am meisten Spaß gemacht. Vielleicht lag's an der leicht augenzwinkernden Art und Weise, die den erstegenannten Darstellerinnen so völlig abgeht.


    Bild: 7,5/10 - Das Bild ist ein zweischneidiges Schwert. Viele Szenen sind großartig satt, scharf, kontrastreich und machen richtig Spaß. Mit zunehmender Laufzeit schleichen sich allerdings auch eher mittelmäßige Bilder ein, in denen der Fokus nicht sitzt oder es allgemein soft zugeht. Und wie es so ist wenn keine Kohle für vernünftige Choreographie da ist: Wackelkamera und heftig schnelle Schnitte, bis der Arzt kommt. Da verliert man nicht nur die Übersicht, sondern es nervt einfach tierisch, selbst wenn in Dialogszenen im Sekundentakt geschnitten wird.

    Dazu kommt ein HDR Mastering was zwar Luft nach oben lässt, aber leider unausgewogen daherkommt. So passiert es häufig, dass einem Neonlichter oder ähnliches heftig in die Netzhaut springen, eine Aufnahme später aber ist davon nichts mehr zu sehen und die Spitzlichter sind fort (etwa gegen Ende, wo Straßenszenen mit Spitzlichtern, Totale ohne Spitzlichter, Innenszenen mit- und ohne Spitzlichter sich abwechseln). Schade drum.


    Ton: 7/10 (englisch TrueHD) - Dynamik ganz okay, Surrounds ganz okay, hier und da legt der Subwoofer los. Nett fand ich die Idee, Fremdsprachen durchgehend nicht zu übersetzen. Da kommt internationales Flair auf. Kleines Manko daran ist, dass die O-Töne so schnell gesprochen sind dass man mit dem Untertitel-Lesen kaum hinterherkommt. Trotzdem, eine nette Idee die recht mutig für eine so groß angelegte Produktion ist.

    Davon abgesehen gibt es einen total einfallslosen Soundtrack der über weite Strecken nur mit Drums daherkommt und sich redlich müht Spannung und Drive zu erzeugen. Doch das wirkt, wie schon der todernste Film auch - völlig gezwungen und genau deswegen überhaupt nicht cool.

    5 Zimmer Küche Sarg

    Film: 3/10 - Herrjeh, was für ein Käse. 4 Vampire wohnen zusammen in einer "modernen" WG, sprich in unserer Zeit, und schlagen sich mit Vampir- und WG-Problemen herum. Beziehungen, wer wäscht ab, Ausgehen, doofe Werwölfe ... Was bei imdb und metacritic mit tollen Kritiken daherkommt und sich in der Prämisse erstmal okay-ish anhört, ist - zumindest für mich - eine Qual gewesen die ich nur mit Vorspulen die ganzen 86 Minuten Laufzeit durchgehalten habe.


    [ FÜR DIESEN FILM GIBT'S HEUTE KEIN FOTO ]


    Gedreht im Stile einer RTL 2 Dokusoap und, was man so liest, nahezu komplett improvisiert, wirkt das ganze für mich auch genauso - völlig ohne roten Faden einfach drauslos gefilmt. Lacher gab's bei mir keinen, auch Schmunzler nur wenige; das war einfach eine ganz verquere Mischung, die schlicht nicht lustig war. Allerdings finde ich die meisten Sitcoms komplett bescheuert, einen Großteil der "Comedians" die aktuell durch Deutschlands Fernsehlandschaft springen komplett unlustig (no offense, aber einfach gar nicht meins), Dokusoaps komplett zum Abschalten. Gibt sicher Menschen, die das lustig finden - siehe oben - ich fand es aber total furchtbar zusammenimprovisiert und unlustig.


    Bild: 6/10 - durch den Dokusoap-Look bei Nacht - Handkamera mit Scheinwerfer - nicht sehr ansehnlich. Überwiegend recht scharf, aber auch eher flau und mit unschönen Farben. Einen Punkt (in der Filmwertung :D ) gibt's für die paar CGIs, die durch den schmuddeligen Look überraschend echt wirken.


    Ton: 6/10 (englisch DTS HD Master) - sehr frontlastig, sehr dialoglastig, ehrlich gesagt kann ich mich kaum erinnern. Warum Taika Waititi seinen Vampir mit merkwürdigem deutschen Akzent spricht, hat sich mir nicht erschlossen. Wenn er seit paar Hundert Jahren in Australien lebt müsste das doch irgendwann mal weg sein ... passt aber ins Gesamt-Unlustig-Bild ganz hervorragend.

    Kann Headhunters auch sehr empfehlen! Das ist ein wunderbarer Thriller mit lauter unverbrauchten Gesichtern. Dazu ziemlich rauh und mitunter schonungslose inszeniert, das unterscheidet das Werk imho von amerikanischen Filmen, die - Gewaltdarstellung hin oder her - doch zumeist in bekannten Sehgewohnheits-/Handlungs-Bahnen ablaufen. Das machen die Norweger hier und da (unerwartet) anders. Definitiv, trotz Abweichungen (oder gerade wegen) eine der guten Buch-Verfilmungen, die man gesehen haben sollte, mindestens als Genre-Fan.

    Baby Driver

    Gestern abend hatte ich Bock auf was Fluffiges und so ist, nach einem kleinen Päuschen, Baby Driver mal wieder durchs Kino gefegt. Edgar Wright hatte seinen Film über den Fluchtwagenfahrer über zwei Jahrzehnte in der Mache und Mann, das hat sich echt mal gelohnt. Schnallt euch besser an ...



    Baby (Ansel Elgort) hat kein einfaches Leben. Als Kind hat er seine Eltern, vor allem seine Mom, bei einem Autounfall verloren. Seit diesem Unfall hat er einen Tinnitus, den er praktisch permanent durch Musik übertönt - die zugleich eine Art Anker in seiner Welt bildet. Er schlägt sich mehr oder minder durchs Leben, hat aber in der Vergangenheit versucht dem Gangsterboss Doc (Kevin Spacey, leider etwas farblos) eine Karre mit Diebesgut zu klauen. Seitdem muss er seine Schulden bei Doc abbezahlen und ist bei jedem Ding, das Doc mit wechselnden Crews dreht: Baby Driver.

    Eigentlich ist Baby ein guter Kerl, der nur unfreiwillig mitmacht. Die Gaunergruppen werden immer schräger - etwa das Pärchen Buddy (Jon Hamm) und Darling (Eiza González) - und leider auch immer gemeiner. Genial gruselig: Jamie Foxx als Bats. Baby achtet darauf dass niemand zu Schaden kommt - aber irgendwann passiert es dann doch und die Dinge nehmen ihren Lauf. Nicht ganz - um das Ganze zu würzen, verliebt sich Baby in die Kellnerin Deborah (Lily James) und versucht sie in sein Leben hinein, und Doc hinaus zu bekommen.

    Um den vermeintlich negativen Punkt schnell abzuhandeln, die Gangster sind cartoon-artige Abziehbildchen und doch arg eindimensional gezeichnet. Allerdings geht es nicht so sehr darum, welche Geschichte erzählt wird - die Geschichte und ihre vielen Versatzstücke sind ja durchaus ein beliebter Stoff für die Leinwand. Sondern, es geht darum wie die Geschichte erzählt wird.


    Ton: 10/10 (englisch TrueHD) - Hier ist kein Absatz flöten gegangen, es geht ausnahmsweise mit der Tonwertung weiter. Edgar Wright nimmt seine Geschichte als Vehikel um eine Art Road-Musical zu erzählen. Keine Angst, hier wird nicht gesungen, doch der famose Soundtrack nimmt eine, wenn nicht die, Hauptrolle im Film ein. Es gibt kaum eine Szene, die nicht mit Musik untermalt ist, ganz so wie sie aus Babys iPods ertönt.

    Jede Szene hat ihren eigenen Stil und wird durch den rockigen Soundtrack vorangetrieben, durch softere Stücke unterstützt, durch jazzig angehauchte Melodien beschwingt. Damit nicht genug, der Ton macht im ganzen Kino Dampf und erschallt ebenso großartig räumlich wie die vielen Verfolgungsjagden in Auto oder zu Fuß. Reifenquietschen, Explosionen, Straßenlärm - Babys Tinnitus - alles 1a abgemischt und mitunter in brachialer Dynamik ins Kino gedrückt. Hier lohnt es sich, viele Schallwandler im Raum zu haben.


    Bild: 7/10 - Und damit nicht genug, der wirkliche Pfiff liegt darin, dass ausnahmslos jede Szene perfekt auf die Musik geschnitten ist. Und das meint nicht nur hier und da mal einen Schnitt, sondern verdammt viele Schnitte. Alleine eine der letzten Szenen auf der Brücke --

    Und während es in manchem Film ein netter Gag ist, wenn mal ein Türenschlagen oder ein Schuss passend zur Musik ertönt, ist es hier die Essenz des Films, dass sämtliche(!) Schüsse und Geräusche zur Musik passen. Und das dazu noch so gut, dass es einem gar nicht zwingend auffallen muss. Dazu eine großartige one-Shot Sequenz nach der Eröffnung... hier waren Künstler am Werk und wer abseits von Geschichte und Technik Spaß an der Umsetzung hat, kann hier ein rund zweistündiges Lehrstück erleben, was an Perfektion kaum zu überbieten ist. (die drei Oscars für Ton und Schnitt gingen in diesem Jahr leider alle an Dunkirk, verdient hätte Baby es allemal, er hat die BAFTAs eingeheimst).

    Das Cinemascope Bild der UHD selber kommt übrigens relativ unspektakulär daher. Kontraste gehen in Ordnung, aber weder ist das Bild wirklich krachscharf, noch krachbunt, noch mit Hammer HDR Sperenzchen gespickt. Das ist aber okay, denn was man hier zu sehen bekommt, schlägt eindeutig das wie. Ich will ja glatt schon wieder anfangen von der Choregraphie der einzelnen Szenen zu reden, aber herrjeh, Filmfreaks, schaut euch den Streifen doch einfach selber an :)

    Horror und Slasher?! Die Filme sind doch ab 12... oder gibt es da "ungeschnittene" Fassungen davon?

    Ja, sind sie. Ich frage mich auch, wie sie das geschafft haben. Man sieht zwar relativ wenig außer großen Messern und hier und da roter Farbe. Aber das ist schon mitunter nervenzerrend inszeniert, gerade im ersten Teil. Der ist in Ö frei ab 14 Jahren, das passt imho schon deutlich besser, als ab 12.

    Happy Deathday 2U

    Film: 8/10 - angestiftet von delorentzi hab ich den mal geschaut, hatte erst einen Bogen ob der schlechteren Bewertungen gemacht und mit einem doofen Abklatsch gerechnet. Aber, weit gefehlt. Jetzt ist es natürlich durchaus Frevel, den Film wertungsmäßig in solche Sphären zu heben, aber es gibt irgendwie halt doch "shawshank-redemption-mäßig gut" und "im Kontext gut". Teil II finde ich in seinem Kontext und für das, was er ist, einfach richtig richtig gut.



    Nu gibt es etliche zweite (x-te) Teile, die nichts zu sagen haben, oder einem Kosmos nichts hinzufügen außer mehr vom Gleichen (siehe die Diskussion zu Matrix 4, etwa). Aber hier merkt man einfach, dass nach dem ersten Teil etlich viel Zeugs angescribbelt wurde, was es nicht in den Film geschafft hat. Also musste ein zweiter Teil her, der gnadenlos alles verwurstet, was noch auf dem Notizzettel stand. Der Cast aus Teil I wird ein wenig erweitert, man ist aber praktisch direkt wieder zu Hause. Das wird auch weidlich ausgenutzt, denn ohne Teil I gesehen zu haben, wird man mit No. 2. nichts anfangen können.

    In den Kritiken und Reviews ist vor allem zu lesen, dass es hier drunter und drüber geht, zu viele Ideen in zu kurzer Zeit über den Schirm flimmern und der Zuschauer den Anschluss verliert. Tatsächlich sehe ich genau das nicht so. Ist ein wenig wie Zurück in die Zukunft II, dem seinerzeit vor allem vorgeworfen wurde, dass man dem Plot durch die Zeiten nur schwer folgen kann. Hier wirkt es auf mich so, dass die Autoren auf einem irren "ihr wolltet es? ihr krieg es!" Trip waren. Mir hat es einen Heidenspaß gemacht - Hirn aus, Film ab. Der Film ist deutlich weniger Horror-Slasher als Teil I (der das so richtig auch schon nicht war). Wer so etwas sucht, wird von diesem unernsten Blödsinn sicher enttäuscht sein. Wer über die Schwächen im ersten Teil hinwegsehen konnte und es mit Logik nicht allzugenau nimmt, wird hier aber sicher Spaß haben!


    Bild: 8/10 - bunt und farbenfroh am Tag, ordentlich durchgezeichnet und kontrastreich am Abend und in dunklen Fluren. Dazu überwiegend scharf und crisp - ein schönes 2,35:1 Bild das genauso "effortless" daherkommt wie der Film.


    Ton: 7,5/10 (englisch DTS HD Master) - so ähnlich wie das Bild, auf allen Kanälen ist was los, manchmal gibt's auch Schub von unten. "Nur weil das Budget nicht galaktisch ist, muss das nicht heißen, dass unser Film langweilig klingt." Tut er nicht, hier wird ein stimmiges Paket aus Bild+Ton abgeliefert.

    The Guest

    Film: 6,5/10 - Daniel (Dan Stevens) ist ein Kriegsheimkehrer, der unverhofft bei der Familie seines toten Kameraden vor der Tür steht. Dieser hatte Daniel das Versprechen abgenommen, sich im Falles seines Todes um die Familie zu kümmern. Zuerst irritiert ob des Fremden, schließen alle Petersens den unverhofften Gast in ihr Herz und vertrauen schnell ihm ihre Sorgen an. Zunächst subtil, später nicht mehr gar so subtil (FSK 18 ;) ) kümmert sich Daniel um die Nöte von Sohn Luke (Brendan Meyer), Tochter Anna (Maika Monroe), Vater Spencer (Leland Orser) und Mutter Laura (Sheila Kelley).



    Der Film von Adam Wingard ist als Thriller mit einem Touch Mystery angelegt, die Machart (Schnitt, Kamera) interessanterweise aber eher im Horrorgenre angesiedelt. Dan Stevens spiel seinen Daniel in einem gut gelungen Mix aus mega-sympathisch und mega-spooky, seine Motive bleiben lange unklar, gleichzeitig bekommt man aber früh mit, dass irgendwas im Busch ist. Für geneigte Zuschauer will ich nicht mehr spoilern.

    Wer die aufgeführten Genres mag, kann auf jeden Fall einschalten. Ich empfand den Film nach Lesen der (spoiler-)Trivia runder als davor. Der Genremix ist clever umgesetzt, macht durch den erfrischenden Ansatz Laune und hält den Zuschauer auf der Sitzkante und in einem leichten Unwohlsein-Zustand. Mir hat es der letzte Akt etwas verdorben, weil es doch arg Richtung dämliche Protagonisten abdriftet / vorhersehbar wird.


    Bild: 7/10 - okay-iges 2,35:1 Bild. Konstant ein bisschen düster gehalten, spielt (Horror-typisch) vornehmlich nachts oder in schummerigen Innenräumen. Geht aber in Ordnung.


    Ton: 6,5/10 (deutsch DTS HD Master) - Synthie angehauchter Soundtrack, nett! Ebenso weiß die Auswahl der Songs, die es in den Score geschafft haben, zu gefallen. Da war jemand mit Freude und Augenzwinkern am Werk. Sound ist blitzsauber, es gibt einige wenige (aber effektvolle) akustische Jump-Scares. Insgesamt jedoch unauffällig und kaum Surround, da wäre mehr möglich gewesen.

    Ungewohnterweise mal ein Dreizeiler ;)


    Monster AG

    Film: 9/10 - nach längerer Pause gestern mit dem Jüngsten gesehen. Immer noch großartig und liebenswert, alle und alles miteinander!


    Bild: 8/10 - technisch auf sehr hohem Niveau, allerdings hat sich Animation unc CG doch im Lichtjahre weiterentwickelt. War das Fell von Sully damals noch _die_ Revolution, ist das heute der Mindeststandard. Modell sind relativ einfach gebaut, das gleiche gilt für die eher niedrige Texturauflösung - wenngleich diese sehr liebevoll ist (Beispiel: sehr viele "Schreicontainer" haben eine eigene Textur) und Lichtjahre vor dem Look aktueller Netflix-Kinder-Serien liegt (Kacheln, die sich nicht gut wiederholen lassen, werden überall eingesetzt und sind häufig als solche sichtbar). Beleuchtung ist auch noch eher einfach gehalten.

    Aber, wer Shrek aus dem gleiche Jahr im Kopf hat - damals um Klassen besser in jeder Hinsicht.


    Ton: 8/10 (deutsch DTS) - ich habe hinten gesessen, kann daher den Surroundmix nicht gut beurteilen. Aber heissa, waren das noch Zeiten als Pixar nicht unter der Fuchtel von Disney gewohnt hat. Es gab doch diverse sehr amtliche Subwoofer-Einsätze die man in der Vehemenz heutzutage nicht mal in den Avengers findet. Das hat großen Spaß gemacht!

    Und, natürlich, darf der großartig jazzig-angehauchte Score von Randy Newman nicht unerwähnt bleiben. Da sind die Monster -imho bis heute - ganz weit vorne mit dabei!

    Nightcrawler

    Film: 6/10 - Jake Gyllenhaal spielt den Kleinkriminellen Louis Bloom, der entdeckt dass er mit dem Verkauf von Sensationsvideos (Verbrechen und Unfällen) ans Fernsehen schnell an Geld kommt. Das macht Herr Gyllenhaal wirklich außerordentlich gut und so creepy dass sich einem die Nackenhaare aufrichten. Auf der Jagd nach immer sensationelleren Bildern verschiebt er die Grenzen des Anstands jedes Mal ein bisschen weiter als zuvor ...

    Den 7,9 auf IMDB und 76 bei metascore mag ich mich nicht anschließen. Louis ist wirklich famos portraitiert, es war nett Rene Russo als Fernsehtante Nina Romina mal wieder zu sehen (wenngleich sie glatt gebotoxt ist). Aber das ganze zieht sich und hätte gerne eine halbe Stunde gestrafft werden können. Der Plot mit Nina ist stellenweise etwas aufgesetzt und trägt m.E. wenig zur Entwicklung oder Geschichte bei. Obwohl es wahrlich gruselig ist, Louis "über die Schulter zu sehen" ist klar wohin das geht und wenn ich mir lienares Fernsehen in 2022 anschaue, finde ich das ganze so wahnsinnig satirisch nicht (mehr). Vielleicht bin ich auch abgestumpft :cheer:


    Bild: 7/10 - mit Wohlwollen durchschnittlich. Das Bild passt sich dem Thema an, hat einen sehr digitalen Look, ist stellenweise arg verrauscht und hat zwischendurch einen (gewollt) billigen Look.


    Ton: 8/10 - (deutsch DTS HD Master) den fand ich ganz gut, atmosphärisch dicht, viele kleine und große Geräusche die den Zuschauer in eine Klangwolke packen. Auch der Score kommt schön räumlich daher.

    Eigentlich nicht der Rede wert, aber dennoch - die Idee von oben aufgegriffen und ein paar Poster vor's Kino genagelt. Altes Haus, alter Keller. Durch die Passepartouts und den großzügigen Platz geht es auf dem Untergrund ganz prima. Und da es im Keller eh ziemlich duster ist, tun es auch die günstigen IKEA-Rahmen. Arg unscharf, weil von der Seite wegen der Spiegelungen - und sehr finster war es auch. Aber ihr erkennt die Idee.


    Irgendwann mal drüber gestolpert, ob der eher geringen imdb/metacritic Bewertung nicht viel erwartet. Aber tatsächlich hat er mir sehr gut gefallen. Da wir die Skala nach oben für "richtig gute" Filme begrenzen müssen 'ne sieben. Sonst als Actioner könnte er auch eine acht bekommen.

    Das Dumme vorneweg: Die Story gab's nun so elend oft, die war wahrlich nichts neues. Ein paar Twists waren absehbar, der Mittelteil mändert zwischendurch etwas ziellos durch die Genres ohne recht zu wissen, wohin es gehen soll. Das Ende war vielleicht ein bisschen mau.

    Aber das Gute überwiegt für mich: Maggie Q mit mehr Text als ich es jemals zuvor erlebt habe, dazu nehme ich ihr die Amazone deutlich eher ab als Chastain in Code Ava, von Lush in Anna ganz zu schweigen. Jede Menge ältere bekannte Gesichter (Keaton, Patrick), die zudem sichtbaren Spaß an der Sache hatten. Jackson ist auch nie verkehrt, zumal er doch immer ähnlich schrullige Typen spielt.

    Dazu sehr solider Schnitt, ordentliche Regie, gutes Sounddesign, schönes Production Design, ein paar feine Dialoge. Es muss nicht immer einen Ultra-polished Blockbuster sein, hier waren einfach alle Beteiligten mit sichtbarem Spaß an der Sache und wenn's den Filmschaffenden gefällt, springt der Funke auch manchmal über. Bei mir hat's geklappt, das war echt nette Unterhaltung. Total seicht und vorhersehbar, aber nett.


    Schöner Ton und sehr solides Bild auf Blu

    The Protégé - Made for Revenge

    Film: 7/10 - Irgendwann mal drüber gestolpert, ob der eher geringen imdb/metacritic Bewertung nicht viel erwartet. Aber tatsächlich hat er mir sehr gut gefallen. Da wir die Skala nach oben für "richtig gute" Filme begrenzen müssen 'ne sieben. Sonst als Actioner könnte er auch eine acht bekommen.

    Das Dumme vorneweg: Die Story, eine Variante eines Rache-Thrillers, gab's nun so elend oft, die war wahrlich nichts neues. Ein paar Twists waren absehbar, der Mittelteil mändert zwischendurch etwas ziellos durch die Genres ohne recht zu wissen, wohin es gehen soll. Das Ende war vielleicht ein bisschen mau.

    Aber das Gute überwiegt für mich: Maggie Q mit mehr Text als ich es jemals zuvor erlebt habe, dazu nehme ich ihr die Amazone deutlich eher ab als Chastain in Code Ava, von Lush in Anna ganz zu schweigen. Jede Menge ältere bekannte Gesichter (Keaton, Patrick), die zudem sichtbaren Spaß an der Sache hatten. Jackson ist auch nie verkehrt, zumal er doch immer ähnlich schrullige Typen spielt.

    Dazu sehr solider Schnitt, ordentliche Regie, gutes Sounddesign, schönes Production Design, ein paar feine Dialoge. Es muss nicht immer einen Ultra-polished Blockbuster sein, hier waren einfach alle Beteiligten mit sichtbarem Spaß an der Sache und wenn's den Filmschaffenden gefällt, springt der Funke auch manchmal über. Bei mir hat's geklappt, das war echt nette Unterhaltung. Total seicht und vorhersehbar, aber nett.


    Ton: 8/10 (englisch DTS HD Master) - durchweg eine tolle Surroundkulisse, die sowohl Spektakel als auch präzise Sounds prima wiedergibt. Viele der Songs sind genauso Klischee wie Versatzstücke der Handlung, machen aber Spaß. Der Soundtrack ist auch nicht der Rede wert, macht aber Spaß. Und den hatten auch die Sounddesigner, die allerlei Spielkram anstellen, etwa Drums durch den Raum zu schicken, oder die Vocals in der Musik von hinten kommen lassen statt von vorne. Einfach nett, Spaß auf der Arbeit den man hört.


    Bild: 8/10 - nicht rasiermesserscharf aber ziemlich gut. Dank minimaler CGI muss sich der Film nicht im nervtötenden alles-grau-Look verstecken sondern ist wunderbar farbenfroh über die ganze Bandbreite von Schwarz bis Weiß. Schatten sind sehr düster, aber nur knapp vorm Absaufen. Auch hier, einfach nett!

    ... und was passiert, wenn man Füll-Scheiben in eine 4 für 40 Aktion packt? Eine Katastrophe.


    Jupiter Ascending

    Film: 3/10 - Kannte ich noch nicht, Mila ist 'ne Süße, Sci-Fi von den Wachowski, geht vielleicht..? Nein, geht nicht. Das konfuseste Durcheinander was ich seit langem gesehen habe. Sicher ein paar schöne Bilder, aber die "Handlung" ist total verworren, die Dialoge schlecht, Regie scheint praktisch gar nicht vorhanden. Wovon handelt der Film? Beschließen wir es mit einem Zitat vom Hauptdarsteller Channing Tatum: "Das wüsste ich auch gern."


    Bild: 7/10 - eher softe CG, da war kaum mal was echt. UHD Feeling würde ich das nicht nennen. Immerhin, die Spitzlichter und Highlights poppen schön amtlich. Aber das war's dann auch.


    Ton: 7/10 - so konfus wie Plot, Kamera, Schnitt gibt sich auch der Score über weite Teile und wechselt zwischen dem typischen "epic moviescore" und anstrengendem Staccato hin und her. Insbesondere der hektische Score zu hektischen Bildern machen das Ganze sehr ... hektisch. LFE war in Ordnung, viel lautes Krachbumm auf allen Kanälen. Ehrlichgesagt habe ich ab der Hälfte gespult und geskippt um zum Ende zu kommen.

    Archive

    Film: 6/10 - Ein Mann versucht in einer abgelegenen Forschungsstation, KI und Robotik auf die nächste Stufe zu heben. In die sehr ruhig erzählte Geschichte sind Flashbacks in die Erinnerung von ihm und seiner Frau eingewoben. So mag der Plot zusammengefasst werden und könnte am ehesten Kammerspiel genannt werden, nicht unähnlich zu "Moon" mit Sam Rockwell.

    Abgesehen von eher schlechtem CGI für die Gebäude (vermutlich geringem Budget geschuldet) gehen das gewöhnungsbedürfte Roboterdesign, inklusive zum letzten Modell ziemlich in Ordnung. Der Film taucht alles in eine sehr eigenwillige Optik, auch Computerschirme und Interfaces haben einen etwas sperrigen Look. Total unpraktisch, aber ist ja Sci-Fi ;)

    Die Geschichte wird sehr, sehr ruhig erzählt und das Thema ist wahrlich kein Neues. Und das ist auch das Problem, es plätschert ein wenig arg dahin, was auch der Schluss nicht mehr zu retten vermag. Eigentlich solide, für Genre-Freunde einen Blick wert. Für alle anderen vermutlich gleichzeitig zu langweilig, sperrig und zudem so ähnlich schon mal gesehen.


    Ton: 8/10 (englisch DTS HD Master) - wie so häufig haben besonders kleine Produktionen ein sehr feines Sounddesign. Das Innere der Station wird mit tollem Sound und sehr stimmigen Sound aus allen Richtungen wiedergegeben, das ist vielleicht ein Tick über dem Durchschnitt. Wirklich sehr gut gelungen ist der Surroundmix des Scores, eine Art Elektro-Synthie-Ambient Mischung. Hier gib es schlicht kein Vorne und Hinten mehr, je nach Stück sind Sounds immer wieder anders im Raum positioniert und wechseln auch zwischendurch die Position. Da macht das Zuhören Spaß und hilft über manch langwierige Passage hinweg.


    Bild: 7/10 - das 2,39:1 Bild ist ganz in Ordnung, permanent von recht starkem Korn begleitet. Ganz interessant sind die Außenaufnahmen, die entsättigt / monochromatisch in Braun/Grau Tönen daherkommen. Gemixt mit ein paar invertierten Bildern und kurzen Passagen in Infrarot ganz schick, dafür dass die Landschaft so dolle nicht ist. In den Innenräumen auch ganz in Ordnung, auch hier ist das Bild stets zurückhaltend und gedämpft - liefert aber ordentliche Schatten und Lichter.