Beiträge von Mister-GB

    So, jetzt hatte das Kino einen Stand erreicht, an dem ich mich traute bzw. auch trauen musste alleine weiterzumachen, denn meine fleißigen Helferlein waren am Ende ihrer eng abgezählten Tage angelangt und gingen in Urlaub oder zu ner anderen Baustelle/Arbeit.
    Was noch fehlte waren:
    - die Deckensegel
    - die Treppenstufenprofile am Podest mit Beleuchtung
    - die Beleuchtung vom Deckenfries
    - die weiße Eingangstür



    Ich fang mal mit den Deckensegeln an.
    Generell, um ggf. später (also nach ausgiebigen Messungen und Probebetrieb) doch Diffusoren an der Decke hinten zu befestigen, wurden die Deckensegel so gebaut, dass die großen Teile mit dem letzten Aixfoam an der Decke über den Sitzen enden. Bis zur Rückwand wurden dann etwas kleinere, fast quadratische gebaut.
    Das Prinzip der Seitenwände mit den Magneten plus Metallbändern bewährte sich hier jedoch nicht, auch mehrere Versuche mit unterschiedlichsten Varianten z.T. mit Magneten an der Deckenlatte plus einen am Segel, gingen allesamt in die Hose.
    Es war nicht einmal das Gewicht, so'n Rahmen wiegt ja nix und von der reinen Zugbelastung würden wahrscheinlich 2 der Power-Magnetchen reichen. Das Problem ist einfach, dass sich die Rahmen in einer Größe von ca 2x1m nicht so stabil und 100% verwindungsfrei bauen lassen, dass sich da nicht irgendwie mal ein Magnet verkantet und schon klappt der Rahmen an dieser Stelle runter und zieht nacheinander die anderen Magnete mit ab. Wenn es nicht direkt beim Anbringen passiert, dann halt bei Pegel oder einfach nur weil Holz arbeitet.


    Nun, was tun wenn keine Schrauben zu sehen sein sollten?
    Nach einigem Überlegen ist mir dann irgendwann nachts eingefallen, dass Andi/latenight den ich mal besuchte, erwähnte, dass er vieles mit Klettband gemacht hat.
    Das probierte ich dann mal aus und letztlich ist es das dann auch geworden, an verschiedenen Stellen zwar noch die einzelnen Segel mit kleinen schwarzen Stiftchen in die genaue Position gebracht, doch so sitzt bzw. hängt alles sehr stabil und ich habe keine Angst, dass so'n Ding mal den Abflug macht, wenn meine Familie druntersitzt.


    Leider habe ich hiervon keine Baubilder, später kommen aber welche, wo man die Decke mit Beleuchtung vom Deckenfries sieht.


    Deshalb geht es jetzt mit dieser Baustelle weiter, den beiden Podeststufen:


    Hier habe ich ja wirklich nachts mal heimlich in mein Kissen geweint, dass die schönen Rundungen des ersten Planes sich nicht (zumindest nicht mit bezahlbarem Aufwand im Privathaushalt) realisieren liessen, da es schlichtweg keine Treppenstufenprofile gibt, die
    a) aus Metall
    b) biegsam
    c) mit einem Einsatz für LED-Stripes nach unten (blendfrei) und letztlich noch
    d) schwarz sind


    Markus/Cinemagic hier aus dem Forum war nach laaaaanger Recherche der einzige, der wohl einen Hersteller aufgetan hatte, der schwarze Profile anbietet.
    Hersteller: Barthelme, Modell: Scala Downlight mit schwarzer Pulverbeschichtung. Frohlockend den Hersteller angeschrieben, der sie immer noch auf seinem Homepage hat
    Antwort: Verkaufen wir nicht mehr


    Es gab scheinbar um's Verrecken keine Profile in schwarz :hell_boy: . Nachdem ich mir echt tagelang nen Wolf gesucht hatte und schon fast aufgegeben hatte und mir schon alu-/silberfarbene bestellen wollte (Grundierung für Legierungen (Alu ist kein Metall!) und schwarze Farbe hatte ich bereits in ner Sprühdose gekauft), hab ich dann doch einen Hersteller aufgetan.
    Wobei das Ganze sich als etwas schwieriger gestaltete als gedacht, denn der Hersteller sitzt in NL, ein Distributor oder sowas in der Art sitzt hier in D und der verkauft nur an Unternehmer, aber nicht an Privatpersonen. Naja, egal, ging dann letztlich problemlos über meinen Elektriker und nach ner Woche waren die Teile da.
    Die Einkaufskette:
    Das Produkt (gibt es in verschiedenen Längen)
    http://www.liniled.com/product…ofile-indirect-black-1-m/
    Der deutsche Zwischenhändler (in diesem Fall ein Lichtplaner):
    http://www.scharkon.de
    Unternehmer der euch das Teil letztlich liefert, könnt ihr auch aussuchen. Derjenige muss halt von Scharkon ein Angebot erhalten, das ihr dann über euren Unternehmer beauftragt.
    Alles klar ? Ich hoffe...


    Erst dachte ich, boah, 78mm Breite ist schon ne ziemlich fette Leiste, doch letztlich war ich dann doch froh, denn zum einen hab ich ja ne sehr breite Stufe und weiterhin hat man dadurch auch genug "Futter", um das Teil am Podest über den Teppichboden so zu befestigen, dass es beim Drauftreten nicht wackelt oder gar abknickt. Also alles richtig gemacht :-)


    Wie sah es dann letztlich bei mir im Kino aus?
    So:

    Da mein Schreiner nur um's Eck wohnt hat er mir die Teile mit seiner Säge perfekt auf Gärung geschnitten, so wie ich es sicher nicht hingekriegt hätte.
    Was vor diesem Bild noch gemacht wurde, waren die RGBW-Stripes einbauen, was etwas tricky war, da diese sich selbst um diesen kleinen Winkel nicht biegen lassen, also abschnibbeln und löten.
    Ach ja noch ganz vergessen, Stripes gibt es ja in verschiedenen Breiten, hier passen maximal 11m breite rein, was die Breite ist, die ich auch genutzt habe.



    Zum Befestigen habe ich erst ne kleine Versuchsreihe an einem Reststück gestartet:
    Erstmal die schnelle einfache Variante mit Flachkopfschrauben, solche https://www.thomann.de/de/adam_hall_5541b.htm
    Diese sind aber doch zu erhaben über dem restlichen Profil, was mir schlichtweg zu hoch war. Man bleibt zwar nicht hängen, aber irgendwie stört es, wenn man drauftritt.
    Also dann die zweite, aufwendigere Variante mit Vorbohren, Bohrung mit nem Senker möglichst genau auf die Größe der Schraube (eine andere Form, mir fällt grade der Name nicht mehr ein, aber auf dem Bild sieht man sie ja) bringen und dann den minimalen Rand mit nem schwarzen Edding schwarz anpinseln.
    Das war perfekt und man kriegt mit etwas Fingerspitzengefühl und mehreren Ansenkversuchen pro Bohrloch die Schraube absolut plan ins Profil rein.



    So langsam geht es in den Endspurt, als nächstes kommt der Rest der Beleuchtung, also Deckenfriess, die Couch und achja irgendwas immens Wichtiges für ein Kino habe ich bisher noch gar nicht erwähnt, aber mir fällt es grad nicht ein, Euch vielleicht ?

    Jetzt kommt ein Thema, was zu einer kleinen Diskussion führen könnte und zwar die LW, um genauer zu sein die Querstrebe in der Mitte vom Rahmen, die relativ nah am Hochtöner liegt.
    Der Abstand vom Lautsprecher zur Latte beträgt ca. 3-4cm und könnte evtl. akustische Auswirkungen haben.
    Da ich im Moment sowieso grade die LW abnehmen wollte, um irgendwelche Kleinigkeiten nachzuarbeiten, böte sich an, die Mittelstrebe anders einzubauen, was denkt ihr so?


    Bespannung der Seitenwände, die roten "Säulen" mit Schattenfuge







    jetzt mit Wandleuchten, nach denen ich lange gesucht habe, um zum einen schwarze zu haben und weiterhin welche mit verschiedenen Lichtkegeln nach unten und oben
    Die Reflexionen an der Decke sehen hier noch etwas komisch aus, da noch keine Deckensegel dran sind



    hinten in der Mitte ein Rahmen, der mit silbergrau bespannt wurde, was mir aber im Nachhinein doch nicht so gut gefällt. Der erhoffte Glanzeffekt blieb aus, naja war nen Versuch wert und hätte halt auch gut zum Sin City Style gepaßt, schade.
    Wird bei nächster Gelegenheit temporär auf Rot geändert und nun plane ich, dort ein Sin City Poster auf Fahnenstoff o.ä. drucken zu lassen.
    Jessica Alba im Rücken zu haben, da gibt es glaub ich Schlimmeres ;-)




    und wo ich schon mal am Licht anmachen bin, hier die 5 Spots für die Leinwand, die mittlerweile schon bespannt ist, was ein Akt für sich war.
    Denn den Rahmen hätten wir zusammengebaut nicht ins Kino reingebracht (fehlten nur wenige cm, aber ging halt nicht) und zusammengebaut war durch das Podest leider kein Platz mehr da, um den Rahmen bündig auf den Boden zu legen, wie man normalerweise halt ne Leinwand bespannt. Nach wirklich langem Überlegen über die verschiedensten Optionen (von denen einige echt wild waren und hin bis zum teilweisen Podestabbau gingen) hatte Holger dann aber eine geniale Idee, der er erst selbst skeptisch gegenüberstand, doch ich sagte mir und uns "no risk, no fun" und haben es dann auch so gemacht.
    Das Ratespiel über das "wie" ist hiermit eröffnet :-)

    Zum Akustikstoff kann ich leider nicht viel sagen, da macht Holger von Akustik4All ein kleines Betriebsgeheimnis draus, da er u.a. damit sein Geld verdient.
    Ist aber ein recht dicker Stoff, der total klasse aussieht, jedoch u.U. im HT-Bereich schon etwas mehr schluckt als andere.
    Da ich aber mit den MiniDSPs beliebig flexibel bin, war es mir eigentlich egal.


    Ich werd bei Gelegenheit mal Messungen mit/ohne machen, was aber noch ein paar Wochen dauern dürfte, da ich im Moment andere Sachen um die Ohren habe.

    Danke Steffen!


    Holger, mein Akustiker hat auch ziemlich gestaunt, was da so alles zusammenkam. Er sagte irgendwann mal "Hey, ich dachte da kommen jetzt nur die Lautsprecherkabel und Kabel für Leuchten und Beamer rein aber das hier ist schon heftig.."
    Aber das ist eigentlich nur die logische Fortführung meines Hausbaus. Wenn Du die Unterverteilungen und verlegten Kabel sehen würdest, nun, damit baut mancher Elektriker sicherlich ein großes Mehrfamilienhaus ...
    Aber so hat halt jeder seine Schwerpunkte bzw. Erfahrungen aus früheren Jahren, dass man sich schon im Vorfeld ein paar Gedanken machen sollte.


    Gruss / Gerhard

    Nun war es schon an der Zeit, den Teppich zu verlegen, da ja die Seitenteile auf ihm aufstehen müssen.
    Bei der Teppich- als auch der Farbwahl hat mich Michael/DoXers Teppich total begeistert und nach Rückfrage bei ihm, ob es ihm nichts ausmacht, wenn ich mir den gleichen bestellen würde und er mir sein OK gab, habe ich mir den gleichen Rotton bestellt. Dieser kommt mit dem Blitz heller rüber als er in Wirklichkeit ist, es ist ein sehr angenehmes weinrot. Darüberhinaus habe ich dann noch für Podest und Bühne schwarz genommen. Der Teppich ist wirklich superangenehm und flauschig, eine echte Empfehlung.



    Auf dem Podest hinten Mitte befindet sich ein Bodentank mit 2 Steckdosen, einmal mit Dauer-Power für den Staubsauger und eine weitere schaltbare Steckdose für einen Entfeuchter, den man dann mal nachts ein paar Stunden laufen lassen kann und man somit den Kinobetrieb nicht stört. Da ich auch einen Luftfeuchtesensor im Kino habe, kann ich diese Steckdose auch automatisch einschalten, wenn ein einstellbarer Schwellwert überschritten wird. Der Entfeuchter steht unsichtbar hinter der Couch oder wird halt in einem anderen Kellerraum geparkt, wenn Besuch kommt :-)
    Der Bodentank war hier noch nicht verschraubt, deshalb noch schief.



    Die Position des anderes Kabelknäuels habe ich genau festgelegt, nämlich im hinteren Bereich zwischen dem mittleren und dem äußeren Sitz, um somit in das Seitenteil die wichtigsten Anschlüsse reinzukriegen um so beispielsweise sehr schnell Messungen und Umkonfigurationen der MiniDSPs durchführen zu können

    ja, ich denke auch, dass es durchaus an der Entkopplung der LS von der BW liegen könnte, dass trotz größerer Flächen und weniger Stützen nix mitschwingt.


    OK, jetzt zum nächsten Schritt, dem Deckenfries. Dies sind 20cm breite Bretter, die mit Stoff bezogen sind.



    Hier sieht man an der Rückwand die großzügig dimensionierte Öffnung für den Beamer, ebenfalls ein mit Stoff bezogenes Brett, hier war's glaub ich MDF



    Danach wurden schon die ersten Rahmen für die Seitenwände bespannt. Als Befestigungsmechanismus fand Holger hier im Forum einen Thread, wo glaub ich Diffuseren mit Magneten und Metallstreifen an der Decke befestigt wurden. Dies haben wir einfach mal ausprobiert und es klappte auf Anhieb (wohlgemerkt für die Seitenteile, für die Deckensegel mußte ich auf einen anderen Mechanismus zurückgreifen, dazu später mehr).


    Ziemlich genau in der Mitte des Bildes sieht man die kleinen Powermagnete, die gemeinsam mit den press zwischen Teppichboden und Deckenfries eingeklemmten Seitenteilen diese mit einem schön klingenden "klack" stabil und fest in Position halten

    Hallo Arne,
    nee, ist eher das Resultat einer kleinen Fehlplanung beim Aufbau. Lt meinem Akustiker sollte es keine Auswirkungen bei den tiefen Frequenzen haben, ich kann es nicht beurteilen und werd erstmal damit leben.
    Es sei denn die Gurus hier stimmen alle dafür, dass es besser wäre den Aufwand zu treiben und an einem WE die BW abzuschrauben um die Subs bündig zu befestigen.
    Grus / Gerhard



    Antworten im Text


    Gruss / Gerhard

    Und weiter geht's mit der kleinen Bühne vorne.



    Die mittlere Stütze ist bewußt nicht genau mittig gesetzt, da dort ein Einbauspot hinkommt.


    Die Winkel in den Ecken entsprechen genau der Anwinklung der äußeren Mains.



    kleine Wartungsöffnung, um später einfach an die Reserveverkabelung dranzukommen. Hier wird der Teppich einfach drübergelegt.



    Dann kamen die Löcher für die LED-Spots, die die LW von unten anstrahlen werden. Hierzu ist zu sagen, dass man ausprobieren sollte, in welchem Abstand der Lichtkegel am schönsten ist. Je weiter weg, desto besser war es bei mir, deshalb bin ich so weit es ging von der LW weg und nicht in die Mitte (ganz im Sinne von form follows function)

    Hallo Alpi,


    Andi war noch nicht hier, aber wir sind quasi am Planen eines Termins. Vlt. hört er ja wirklich etwas, was ich mir durchaus vorstellen kann. Wenn dem so ist, werd ich mir auch mal ein WE in der dunklen Jahreszeit aussuchen, um das anzugehen, denn leider oder auch zum Glück ist die Bauphase schon vorbei, ich berichte ja hier vom Bau Ende Juli/Anfang August.
    Wenn er kommt, werden wir mit Sicherheit jede Menge Messungen machen, ich selbst fang grad erst an mit REW meine ersten Gehversuche zu machen.
    Und Dir viel Erfolg bei Deinen Nacharbeiten am WE.


    Gruss / G.

    Hallo Steffen,


    zu den LEDs.
    Ich habe fast identische Längen und die gleiche Anzahl im Einsatz und bei der Auswahl sieht man sich einer irrsinnigen Vielfalt gegenüber, da kann man sich elendig lange mit beschäftigen und trotzdem noch nicht genau wissen, was man denn nun kaufen soll...
    Zum Light Manager kann ich Dir leider nix sagen, da ich bei mir alles über KNX steuere, doch so'n paar grundlegende Fakten, die ich während meiner Recherche so aufgetan habe, liste ich hier mal eben (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
    - mit 230V hab ich mich nicht beschäftigt, sondern nur mit 12 und 24V
    - von diesen beiden Varianten ist die 24V zu bevorzugen, insbesondere bei längeren Stripes (Gag am Rande, Wortkorrektur schlägt hier Strapse vor :sweet_kiss: )
    - maximale Länge 10m, ich habe auch 15m für's Deckenfries, dort habe ich die Einspeisung in die Mitte gelegt, also in beide Richtungen 7,5m
    - dimmen geht, Du hast prinzipiell (mindestens) 3 Bauteile, um die Dinger zum leuchten zu kriegen, die Stripes selbst, ein Netzteil und einen Controller. Stripes und Netzteil sind dumm, bei den Controllern mußt Du Dir dann halt einen aussuchen, der dimmen kann
    - Netzteile von Meanwell sind qualitativ sehr gut und sicherlich zu empfehlen
    - weiteres Kriterium beim Controller ist wieviele Farben Du dimmen willst
    - Bei den Stripes wiederum gibt es verschiedenste Qualitäts- (und damit Preis-) -stufen. Zum einen erstmal die Anzahl LEDs pro Meter, los geht's bei 30 und max was ich so gesehen habe sind 120. Darüber hinaus die Farbtreue, die in CRI oder Ra angegeben wird, Details hier: http://ledsolarlampe.de/led-fa…wiedergabeindex-bei-leds/
    - je nachdem welche Stripes mit wievielen LEDs pro Meter Du Dir letztlich aussuchst, ergibt sich die benötigte Leistung Deines Netzteils. Beispiel 18m Länge, Leistungsaufnahme der LEDs 14,4 W / lfdm ergibt 259W. Entsprechend würde ich ein Netzteil mit 300 W empfehlen um noch etwas Reserve zu haben
    - Ach ja, ob nun W dabei sein muss oder nicht hängt davon ab, was Du nachher damit machst. Wenn Du eh nur die "normalen" Farben im Einsatz hast und kein "Warmweiss" mit 2700 oder 3000 Kelvin brauchst (als Putzlicht oder so), reichen RGB.


    Wie gesagt ist echt ein total unübersichtliches Thema, aber vlt hilft Dir das ja schon mal ein Stück weiter.


    Gruss / Gerhard

    Dann ging es weiter mit dem Podestbau.
    Hier wollte ich keinesfalls irgendein Knarzen oder Instabilität haben und so wurden es dann 12x12cm Balken, die im Verbund gelegt wurden, also die erste "Etage" längs und die zweite "Etage" quer. Geht bestimmt auch mit weniger Material, doch ich würd mal behaupten, das Ding ist erdbebensicher ...
    Die Bohlen liegen auch nur einfach so auf dem Estrich, also ohne Unterleggummis oder sonstiges, das Gewicht des gesamten miteinander verschraubten "Bauwerks" ist so hoch, da passiert nix. Kann man vlt. auch nur so machen, wenn der Unterboden relativ eben ist, bei mir war es der Fall (Danke an meinen Estrichleger)


    Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, das Podest als Helmholtz-Resonator vorzubereiten, es dann aber wieder verworfen, weil es nicht so wirklich viele gut funktionierende zu geben scheint und der Aufwand was Planung und Abstimmung angeht doch recht hoch ist.



    Leerräume alle gedämmt und dann darauf 22mm MDF-Platten



    Zweite Etage ist vorbereitet und ich mußte einfach mal auf dem zukünftigen Referenzplatz Platz nehmen.


    Wie man hier eventuell sieht, ist die erste Stufe relativ breit, ca 45 cm. Die Idee kam während dem Bau, da ich mich ja von meiner 2. Sitzreihe verabschiedet hatte. Die breite Stufe eignet sich hervorragend für die Kids, um sich mit Sitzsäcken dort lang zu machen. Ja, das Bild ist dann vlt. nen Ticken zu groß bei dem Sitzabstand aber "hey", die sind froh, wenn sie Kino schauen dürfen :-)
    Und zur Not wird kleingezoomt.



    Podest fertig, Höhe ca. 28,5cm

    @Alpi: nein, kein mehrschichtiger Aufbau, "nur" 22mm MDF. DoXer hat ja die Variante mit Rigips-Aufdopplung, ich glaube, Du hattest auch nochmal nachgearbeitet, worauf mich Andi/Latenight dankenswerterweise auch nochmal hingewiesen hatte. Deshalb hatten wir auch sofort Messungen durchgeführt und was soll ich sagen, selbst bei 115dB war nix, kein Vibrieren nix.
    Natürlich war ich sensibilisiert, doch wo nix ist, kann man auch nix mehr Verbessern, also sparten wir uns die Arbeit.


    Andi: Natürlich war schon viel Planung und Vorarbeit dabei, der reine Aufbau war dann bis auf einige Restarbeiten in knapp 2 Wochen durch. Damit das so klappt, mußte auch die Logistik stimmen und Gott sei Dank ging es mir nicht wie VW kürzlich mit den Zulieferern, es kam fast alles "just in time"...
    Ich hätte liebend gern noch viel mehr selbst gemacht, hätte mir auch sehr viel zugetraut, doch dann wäre die Eröffnung wohl erst in ein paar Jahren gewesen, da ich nicht so einfach ein paar Monate jeden Abend im Keller verschwinden kann (und will).
    Aber Du hast Recht, das Mitarbeiten macht natürlich auch Spaß, alleine der Geruch von frisch zugeschnittenen Holz hat was. Und nach dem Zusammenleimen und Anpinseln der LS verspürte ich schon sowas wie Stolz, es waren schließlich meine ersten Selbstbau-LS, zum letzten Mal hab ich LS in die Hutablage meines Golf 1 eingebaut :woohoo:

    Für die niederen Arbeiten hab ich dann auch Hand angelegt, damit die Fachmänner schneller vorankommen, also Sachen wie immer wieder Latten schwarz streichen, Rockwool einpacken etc., das dann aber z.T. in Nachtschichten bis 3 Uhr <gähn>



    So, die Front ist schon fast ganz verpackt, dünnste Abdeckfolie aus dem Baumarkt. Beim späteren Test gab es zwei "Raschelstellen", die dann aber beseitigt wurden. Dieses Rascheln trat aber nur mit nem Dauer-Sinuston bei einzelnen Frequenzen auf, was ja nicht wirklich dem Musik- oder Kinobetrieb entspricht. Aber egal, weg ist weg.



    Dann kamen die Deckenbalken, 5m lange Teile, die muss man erst mal am Stück ins Untergeschoss kriegen..



    Bafflewall für die Front.



    nach meiner Nachtschicht



    und die Rückwand

    Dies hier ist der Technikraum direkt neben dem Kino, nicht gut zu fotografieren, jedoch von der Größe her mehr als ausreichend, um alles was dahin soll aufzunehmen und dabei noch gut an die Verkabelung zu kommen.







    Die LaBelle ziehen auch schon ein.
    Höhe so positioniert, dass die HT auf ca. 1,05-1,10m über dem Podest stehen, was meiner Ohrhöhe in Sitzposition entspricht



    Nach dem kleinen Exkurs zu angewinkelten Sitzen, geht's jetzt mit Bildern weiter.


    Erst wurden die 4 Subs vorn und hinten an ihre jeweilige Position gebracht, also 1/4 und 3/4 der Raumbreite und Raumhöhe. Sie wurden mit Winkeln direkt an den Wänden befestigt.



    Danach ging es an den Aufbau des Gerüstes für die Wände. Das Ganze sah dann so aus:



    Quasi zeitgleich wurde jede Menge Kabel verlegt. Die direkt anzuschliessenden bzw. an bestimmten festgelegten Positionen wie z.B. für Atmos wurden "so" verlegt, also nicht in Leerrohre. Darüber hinaus gibt es an bestimmten Stellen noch Leerrohre. Bei allem wurde auf eine "pegelstabile" Befestigung wertgelegt, damit nix irgendwo wackelt oder vibriert.


    Da ich von Natur aus ein ziemlicher Technik-Fuzzi bin und auch bereits schon bei meinem ersten Haus sowie bei diesem auch wieder eine recht umfangreiche Elektroinstallation selbst geplant habe, dürfte ich an so ziemlich alles gedacht haben und die zwei drei Sachen, an die man heute noch gar nicht denkt, nun, dafür gibt's dann die Lehrrohre an strategisch wichtigen Stellen.