Hallo Andi
Ich habe bei einigen Tassen gutem Espresso deinen Baubericht deiner Heimkino Lautsprecher gelesen. Alle 29 Seiten. Da kommen viele angenehme Erinnerungen an Parallelen aus meiner Bastelzeit hoch, die letztzlich auch in diesem im positiven Sinne "Wahnsinn" endeten. Daher Respekt für deinen wirklich guten und detaillierten Baubericht.
Alles mit Sinn und (Sach-)Verstand gewachsen und sehr gut nachvollziehbar.
Beim Anblick der ATC Mitteltonkalotten könnte ich auch schwach werden. .....davon etliche übereinander,............. da juckts einen schon wieder in den Fingern.
Man kann die vielen Projekte von mir gar nicht mehr zählen. Angesteckt für das aktuelle Projekt Flächenstrahler wurde ich durch meine 4 Martin logan Elektrostaten, die ich zugegeben fertig gekauft hatte, nachdem ich vor etlichen Jahren mein Hobby aus gesundheitlichen Gründen zwangsweise erst mal beenden musste. Über diese Zeit waren die 4 Elektrostaten für mich, und viele die bei mir Probe gehört haben, das Maß der Dinge, und lange dachte ich: " Das kann man eh nicht mehr toppen!"..........weit gefehlt!
Nach und nach fing ich dann wieder an zu basteln, hatte mir Dipol-Subwoofer gebaut, und wie in letzter Zeit immer mehr, begeistert einen das Thema "Diffuse Schallabstrahlung". Diese klassischen "Kisten" gibts zu Hauf (bitte nicht böse sein),......und wenn ein neues Projekt sollte es etwas "Besonderes" werden. Projekte mit Sandwichgehäusen, Beton, Stein und allen möglichen Holzkombinationen habe ich in den letzten über 30 Jahren probiert, aber noch nie einen Dipol!
So ist der Flächenstrahler gleich als Dipolstrahler geplant worden, zumindest im TMT, und anteilig auch im MT Bereich. Idee war, so viele Chassis wie möglich des gleichen Typs zu verwenden, wie sie in den nur 10cm tiefen "Rahmen" passen. Die Hoffnung (und Erwartung), dass sich die vielen Membranen im TMT, Mt und HT jeweils zu einer großen Fläche summieren ging voll auf.
Daher spielt der Flächenstrahler immer mehr oder weniger im "Standgas", und kommt selbst bei irrwitzigen Pegeln nie in Bedrängnis. Entsprechend souverän klingt das dann eben auch. Da die Membranen sich jeweils zu einem "Gesamtschalldruck" im jeweiligen Übertragungsbereich summieren, gibt es jeweils massig bewegte Fläche, und für "normale" Schalldrücke brauchen sich die Chassis kaum bewegen. Entsprechend gut sind die Verzerrungswerte,...und das hört man eben auch. Der Flächenstrahler schüttelt das bildlich gesprochen "locker aus dem Ärmel".
Letztlich war es anfangs ein risikoreiches und teures Experiment, da ich ja nciht wusste, ob das so auch funktioniert. Aber das Ergebnis hat eigentlich alles übertroffen, was ich hoffte. Dabei ist es ein absolut gutmütiger 5 Ohm Lautsprecher mit Biamping geworden. Also TMT eine Endstufe, MT-Kalotten und Ht-Kalotten teilen sich die zweite identische T+A A1530 Endstufe. Gesamt also 4 Endstufenkanäle, alle über gute XLR-Kabel am T+A Vorverstärker P1230. Soweit die "Randbedingungen".
Die Weiche ist mittels gutem Meßequipment (Dr. Jordan Design Vollversion, Hameg/Rohde&Schwarz Generator, Oszi und Meßgeräte RCL/ Multimeter) selbst entwickelt und jeweils für optimale Ergebnisse am Hörplatz optimiert. die Messungen zur entwicklung der "Groben grenzen der Weiche und der Übergangsfrequenzen erfolte jeweils im Nahbereich als auch in 1 Meter Entfernung, jeweils in 1 Meter Höhe. Als Meßmikro dienten ein Velodyne Mikro ( sollte baugleich mit dem des Mini-DSP angebotenen teils sein), speziell für den Bassbereich und den oberen HT habe ich noch 2 weitere spezielle Mikros, die dort noch bessere Ergebnisse liefern.
Die Messungen am Hörplatz erfolten mit dem Velodyne Meßmikro in Ohrhöhe. Die Weichen bestehen aus Mundorf Luftspulen mit 1,4 - 2,8qmm (alles Backlackspulen/Trafokern 0-Ohm-spulen) und Mundorf 400 - 600 Volt MKP Kondensatoren. Der HT-Bereich bekam einen höchstwertigen Silber/Öl -Gold-Cap mit 1000 Volt. Zig Stunden mit probieren, messen und hören führten dann zum finalen Ergebnis.
Der Klang ist schnell beschrieben. Völlig unanuffällig, und sehr "echt". So echt dass unsere Hunde ständig bei jedem "Schei.." anschlagen!. Authentisch, und man vergisst völlig, dass da ein "Lautsprecher" läuft.
Gleiches gilt für die Ortbarkeit, und die Bühne. Stimmen spielen da, wo sie hin gehören, und das tonale Geschehen findet im und vor dem Bildschirm statt. Da kann man sogar in "cm" nachvollziehen, wo der jeweilige Akteur steht! Selbst wenn man sich darauf konzentriert, kann man die Flächenstrahler als Schallquelle nciht orten. Sie spielen völlig losgelöst.
Ich stimme aber zu, dass das Ganze schon auf sehr hohem Niveau spielt, aber es juckt einen einfach bei den umfangreichen Möglichkeiten des Mini-DSP da noch was raus zu kitzeln. Das wird sicher nicht einfach, scheitert evtl. auch, aber probieren möchte ich es schon gerne.
mfg
Rüdiger