Beiträge von Stefan31470

    Hallo Tobi,


    schön, dass Du den Inhalt meines ersten Versuches als Ausgangspunkt akzeptieren magst.


    Die Formel ist von mir, kann nicht bewiesen werden, sondern beruht allein auf meiner Einschätzung nach langer Recherche. Sie stimmt auch längst nicht immer: Dali ruft z.B. für eine bestimmte Einbaubox einen höheren Preis auf als für die entsprechende Standbox. Es mag ja sein, dass Dali weniger in die USA oder nach Frankreich exportiert, aber das hat mich so geärgert, dass die Marke für mich trotz sehr schönen Klangbildes nicht in Betracht kam. Umgekehrt ist es schwierig, für bestimmte, durchaus weit verbreitete Inwalls einen deutschen Anbieter zu finden. Ich spreche da für Boston Acoustics, Klipsch, Speakercraft oder sogar JBL. Modelle manch bekannter Namen können nur bestellt werden, wenn man die Bezeichnung kennt, das war es aber auch schon. Ich habe mich etwa ein Jahr lang mit Herstellern und Händlern unterhalten und gesagt, dass ich mir die Inwalls einmal anhören will. Manchmal vermitteln sie dann einen Kontakt zu jemandem, der den Interessenten gern zu einer Hörprobe empfängt. Man muss also lange und manchmal teure Anreisewege auf sich nehmen (ich biete z.B. an, den Einbau auch einmal bei mir zu hören, mit eigenen Scheiben und Videos, allerdings gehört dann natürlich auch ein (Billig-)Flug nach TLS dazu...). Und natürlich ist der Klang dann immer noch von Einbau und Räumlichkeit abhängig, und man hat keinen Vergleich. Aber man bekommt ein sehr gutes Gefühl, was man dann daran merkt, dass man beim Fachsimpeln die richtigen Fragen stellt.


    So kam ich mit meiner Recherche weiter. Den Kostenanteil der Boxen (variiert ja auch gewaltig !) habe ich mehrfach in Zeitschriften gelesen und klingt nicht abwegig. Ich habe dann die gegenläufigen Mehrkosten abgeschätzt und mit dem verglichen, was ich so als standbox zum Vergleich gehört hatte. Natürlich kann man mir sagen, dass das durch nichts sachlich gerechtfertigt ist und der Faktor ein ganz anderer ist, aber man hat wenigstens einen Startpunkt. Und wenn dann andere zu anderen Ergebnissen gelangen, habe ich überhaupt kein Problem damit: Bedenkt nur, dass bei Standboxen oft Paarpreise angegeben werden, bei Inwalls Stückpreise.


    In der Tat ist richtig, dass in den USA durch die Bauweise bedingt sehr viele Einbaulautsprecher, und zwar nahezu aller Qualitätsklassen, verbaut werden (meine beiden Brüder haben viele Jahre in den USA gelebt mit entsprechend vielen Besuchen meinerseits). Dort musste man sich auch des Problems annehmen, dass die meisten Kunden nichts anderes wollen als Löcher in die Wand zu schneiden und die LS ohne eigenes Gehäuse einzusetzen. Klappt, klappt aber noch besser mit Gehäuse. Auch in Frankreich sind Einbaulautsprecher, bedingt durch die Bauweise (innen isolierte Räume und Metallständerwerk), durchaus verbreitet, allerdings muss ich sagen - und das ist wiederum eine sehr persönliche Meinung von jemandem, der in der Provinz, und nicht in Paris lebt - dass man hier landläufig sehr viel weniger Geld für Hifi und Video auszugeben bereit ist, gleich der Haltung zu Möblierung allgemein. Von daher sind viele unserer französischen Freunde zwar begeistert, gehen aber aus Kosten- und Aufwandsgründen nicht ran.


    Wenn ich noch auf einen Aspekt hinweisen darf: Einbaulautsprecher haben einen hohen WAF. Wer aber nur die "riesigen Dinger" sieht, die dann wegfallen, der springt zu kurz. Ich habe vor den Inwalls lange Jahre einen Experience Renaissance Röhrenverstärker mit den getunten, mannshohen stereoplay stp250 Selbstbauboxen besessen. Dazu Equipment der gehobenen Preisklasse. Mein Wohnzimmer ist mit allem Drum und Dran immerhin 59 Quadratmeter groß. Es war letztlich zu klein sogar zum Musikhören ! Die Anlage klang bezaubernd, aber eben wirklich nur, wenn man rspektiert hat, dass die Hersteller mit "freistehend" auch wirklich "frei stend" meinen. Dazu der Sitzabstand unter Berücksichtigung des Stereodreiecks, und das nur zum Musikhören. Also das gemacht, was alle machen, immer ein paar Zentimeter dichter, zueinander, an die Wand und in die Ecke(n) - und der Zauber war dahin. Man wird sicherlich darüber diskutieren können, von welcher Qualität der Musikgenuss denn heute ist (wobei ich gerne zugebe, dass es mir der Surroundklang auch bei Musik angetan hat), uber einen Punkt aber kann man, meine ich, nicht ernstlich diskutieren: Eine Anlage mit Einbaulautsprechern hat einen um Größenordnungen geringeren Platzbedarf als erwachsene Standlautsprecher.


    Beste Grüße
    Stefan

    Hallo zusammen,


    ich möchte hier gern einen Thread über Einbaulautsprecher eröffnen, in dem Diskussionen zum Thema geführt werden, und zwar hoffentlich auch dann noch, wenn er einmal für ein paar Wochen oder Monate unbeachtet zurückfallen sollte. Zuerst einmal kurz und trocken:


    Was sind die Vorteile von Inwall Lautsprechern ?


    - Sie haben keinen Baffle Step.
    - Sie verstärken den Tiefbass um ca. 6 dB. Da sie aber bereits auf Ausgewogenheit getrimmt sind, bedeutet das vor allem Verzerrungsfreiheit bei gleichem Basspegel.
    - Sie haben mangels Gehäuse keine Probleme mit gehäusebedingten Beugungseffekten.
    - Sie sind per Definition „wandnah“ – man muss sie also nicht in einem Abstand von rd. einem Meter (bezogen auf die Schallwand) vor der Rückwand des Raumes aufstellen.
    - Sie sind vergleichsweise unkritisch, was die Entfernung von den Seitenwänden und das Gehäusevolumen betrifft. Man sollte Ihnen zwar ein angemessenes Gehäusevolumen spendieren, wenn das aber nicht gelingt, gibt es genügend Konstruktionen, die entweder ein eigenes, sehr kompaktes Gehäuse mitbringen oder gar kein Gehäuse benötigen (die meisten Inceilings). Sie lassen sich ohne Platzverlust aus den Ecken hervorholen und hinter akustisch durchlässigen Leinwänden verbergen.
    - Selbst hochwertige Lautsprecher lassen sich innenarchitektonisch unauffällig in einen Wohnraum integrieren.
    - Inwalls sind (meist) deutlich preiswerter als die ihnen entsprechenden Standlautsprecher, da für den Hersteller das Gehäuse, das oft bis zur Hälfte der Herstellungskosten ausmacht, wegfällt. Man muss jedoch beobachten, dass manche Hersteller wegen der angeblich niedrigen Stückzahlen zum „Absahnen“ neigen. Dann werden die großen Stückzahlen in den USA und in Frankreich vorsorglich nicht mitgezählt. Zwar kommen noch die Kosten für eine „Fake Wall“ hinzu: Bezogen auf hochwertige Standlautsprecher sind diese Kosten allerdings minimal.


    Was sind die Nachteile von Inwalls ?


    - Inwalls liefern (meist) einen niedrigeren Schalldruck als große Standboxen.
    - Man hat zunächst einmal nur einen Schuss: Einmal aufgebaut klingt die Sache oder sie klingt eben nicht. Das ist richtig. Ich habe mir deshalb für die Auswahl der Boxen und die Konstruktion der Fake Wall mehr als ein Jahr Zeit gelassen.
    - Man benötigt handwerkliches Geschick oder entsprechende Freunde (wenn man sich die Lautsprecher professionell einbauen lässt, kostet das richtig viel Geld).
    - Man ist auf einige Zeit festgelegt, da man Inwalls nicht so gern und häufig austauscht oder upgradet wie Boxen. Es gibt ja praktisch keinen Gebrauchtmarkt. Auf der Anderen Seite ist ein Tausch oder Upgrade aber auch nicht unmöglich. Speziell eine Fake Wall ist mit recht geringem Aufwand erneuert – mit etwas Glück, z.B. wenn man reichlich Gehäusevolumen gelassen hat, muss man nur die aus Gipskarton gebaute Schallwand erneuern.
    - Man kann nicht, wie insbesondere High-Ender dies gerne tun, die Lautsprecher durch zentimeterweises Verschieben, optimierte Kabel etc. laufend weiter verbessern und experimentieren. Das ist richtig. Wer daran Interesse hat, muss sich überlegen, ob Einbaulautsprecher für ihn das Richtige sind. Einbaulausprecher sind mitnichten Brülldöschen zum Beschallen von Kaufhäusern, Küchen und Badezimmern. Die populäre Bandbreite hochwertiger Einbaulautsprecher deckt nach meinen Recherchen heute etwa den Bereich von 450 bis 4500 Euro (pro Stück !) ab
    - Man kann Inwalls nicht probehören. Das stimmt in dieser Allgemeinheit nicht wirklich - es gibt viele (auch ich), die es Interessierten gern ermöglichen, Inwalls einmal probezuhören. Schwierig, meines Wissens unmöglich ist es nur, Inwalls im direkten Vergleich zu hören. Das allerdings ist auch nicht sehr tragisch, denn die Hersteller bemühen sich mit Erfolg, ihren Einbaulautsprechern die gleichen Tugenden und Charakter anzugewöhnen wie ihren Standboxen.
    - Man kann nicht zeigen, was für lautsprechertechnisch mächtige cojones man hat.


    Was gibt es sonst noch zu berücksichtigen ?


    - Diese Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen macht nur Sinn, wenn man bereit ist, sich nach den Spielregeln für eine korrekte Aufstellung von Lautsprechern zu richten. Soll heißen: Alle Standlautsprecher, die für freie Aufstellung konzipiert sind, werden auch einen Meter vor der Rückwand und einen Meter weg von jeder Seitenwand aufgestellt. Bei einer Leinwandbreite von nur zwei Metern bedeutet das also eine Raumbreite (Schmalseite) von 5,00 Metern zuzüglich Breite der Boxen. Wer das nicht respektieren mag, sondern seine Standboxen für freie Aufstellung in die Ecken quetscht, spielt die Vorteile von Standlautsprechern gar nicht erst aus. Große Lautsprecher, die ordentlich Schalldruck abgeben, sind nun einmal nahezu ausnahmslos für freie Aufstellung konzipiert. Und nun schauen wir uns einmal die Fotos von allen Heimkinos an, die die User hier eingestellt haben. Ich brauche da gar nicht erst zu diskutieren, ob meine Wohnzimmekinolautsprecherchen incl. Subwoofer genügen Schalldruck erzeugen.
    - Einmessautomatiken à la Audyssey lassen bei vielen wohl den Eindruck aufkommen, die Aufstellung ihrer Lautsprecher sei egal, da ihr Frequenzgang schon wieder geradegebogen würde. Das ist aus Gründen, die wir später einmal gern diskutieren können, grundfalsch. Ein aufgeblähter, dicklicher, unpräziser Bass wird nicht dadurch besser, dass er in der Lautstärke zurückgenommen wird.
    - Eine Baffle Wall zum Einbau großer Boxenlautsprecher kann einen sinnvollen Kompromiss darstellen. Dies allerdings nur, wenn auch die Lautsprecher für einen Einbau in eine Wand ausdrücklich konzipiert sind. Es wäre schön, wenn hier einige Kandidaten genannt werden könnten.


    So, das soll es für den Anfang gewesen sein. Ich bin für alle Aspekte, Inwalls betreffend, offen und freue mich über zusätzliche Tipps und eine rege Diskussion. Damit das Eingangsposting nicht zu lang wird, habe ich meine eigenen Erfahrungen nebst Fotos in einen pdf-Anhang gepackt. Interessierte können es sich diese Erfahrungen ja einmal zu Gemüte führen.


    TippsfrEinbaulautsprecher.pdf


    Beste Grüße
    Stefan

    Hallo Christian,


    zunächst einmal: Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn jemand nicht meiner Meinung ist. Auch wenn es heißt "zu kurz geschossen" ist das völlig in Ordnung und bewegt sich im Rahmen einer ganz normalen Diskussion, die ich gerne führen will. Ich bin mir sicher, dass es hier weit mehr Stimmen gegen meine Position gibt als dafür. Wenn ich überhaupt jemanden finde, der meine Meinung teilt. Und natürlich sind auch die Aspekte relevant, die Du angeführt hast. Vielleicht habe ich mich zu rüde ausgedrückt (hoffe das aber ebenfalls nicht), es geht mir um folgendes: Wenn sich jemand Standboxen kauft, die für freie Aufstellung konstruiert sind (das sind die allermeisten Lautsprecher) und diese dann an die Wand und in die Ecke stellt, der macht etwas so grundfalsch, dass Messungen zu keinelei Erkenntnissen führen können. Dass das falsch ist, braucht man nicht zu messen, sondern es ist Allgemeinwissen. Klar könnte man messen, ob ein zusätzlicher Absorber hier oder an anderer Stelle etwas bringt, aber das macht auch nicht derjenige, der seine Lautsprecher bewusst falsch aufstellt, um ein paar Boliden zu präsentieren oder eine bestimmte Leinwandgröße zu realisieren. Ganz konkret: Warum sollte ich mir Gedanken darüber machen, wie ich am Hörplatz 115 dB LFE erreiche, wenn schon die Position meiner Hauptlautsprecher und/oder Rears völlig vermurkst ist ?? (Wobei mein Argument so nicht in Ordnung ist, weil Andi ganz sicher weiß, wovon er redet.)


    Bei den Gipskartonplatten, 13 mm stark, bin ich mir ziemlich sicher - wäre hier allerdings froh, wenn ich geeignetes Messequipment hätte. Ich nehme im Gegensatz zu Dir an, dass Metallständerwerk (umlaufende 50 oder 70 mm U-Profile mit 13 mm Gipskartonplatten und innenliegender Schalldämmung) eben keine oder keine völlig schallharte Fläche darstellt, sondern eher wie eine (Passiv-)Membran wirkt. Es wird durch die auftreffenden Schallwellen genau wie z.B. Türen (und die soll man ja ganz ausdrücklich, wenn möglich, gegenüber den Lautsprechern haben) zum Schwingen angeregt. Jedenfalls ist die Dämpfung empirisch deutlich größer, wenn sich hinter der Gipskartonplatte Dämmmaterial befindet. Die Dämpfung ist auch intensiver als die einer Tür. Anders wäre auch nicht erklärbar, warum mein Wohnzimmerkino trotz der zahlreichen schallharten Flächen gerade nicht hallig wirkt (obwohl es ohne Teppichboden, Gardinen und Sitzmöbel durchaus noch unbefriedigend gewesen ist).


    Ich will aber zunächst einmal etwas zu Einbaulautsprechern schreiben, wobei mir das immer noch sehr lang vorkommt (Vorteile/Nachteile/eigene Erfahrungen). Da ist dann die Diskussion vermutlich auch besser aufgehoben als im Vorstellungsthread.


    Beste Grüße
    Stefan

    Hallo Andi,


    da kann ich Dir nur voll beipflichten: Man muss erst einmal genau festlegen, wovon man spricht. Ich für meinen Teil habe allerdings immer sehr bewusst von „Wohnzimmerkino“ und der Forderung gesprochen, auch auf gutem Niveau Musik hören zu können. Als audiophil würde ich die Anlage allerdings nie bezeichnen.


    Was mich nun aber keinesfalls, noch nicht einmal am Rande interessiert, ist, was irgendwelche Konventionen, sei es nun DD, THX, TXX2 oder was auch immer, an Maximalpegel fordern. Ich habe hochwertige Lautsprecher mit einem Maximalpegel von 90 dB verbaut, die meinen Ansprüchen sehr gut entsprechen. Dazu passt dann ein Subwoofer mit 99 dB ganz ausgezeichnet. Und das ist nicht etwa „leise“, sondern für unsere Bedürfnisse mehr als ausreichend. Wäre das nicht der Fall, würde ich ein gesondertes Heimkino bauen, mit ganz anderer Technik. Was mir an meinem Wohnzimmerkino eher fehlt, ist eine größere Leinwand, ein guter Beamer und 3D – die sich aber allesamt ebenfalls dem Designdiktat stellen müssen.


    Ich bin nicht völlig bescheuert, ich habe von Baffle Step, Pegelgewinn im Bass (bzw. Verzerrungsfreiheit bei gleichem Pegel), Wegfall von Kanteneffekten und Raumdämmung einschl. Klatschtest aus schon gehört – und vermutlich mehr verinnerlicht als manche Kollegen hier. Ich habe auch den Sub am Hörplatz aufgestellt und bin auf Knien über Boden gerutscht. Da wummert nichts. Es scheint sich niemand auch nur die geringste Mühe geben zu wollen, die dämmenden Eigenschaften der Wandkonstruktion zu verstehen. Da hallt nix. Die Hauptlautsprecher gehen runter bis 45 Hz. Sie werden als Vollbereichslautsprecher betrieben, der PV1D nimmt die Arbeit erst ab 55 Hz auf und läuft bis 45 Hz parallel. Ist mit Audyssey eingemessen, wobei es genau da sicher bessere Einmessmethoden gäbe.


    Zum Messen darüber hinaus habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Jegliche Messerei kann man sich getrost schenken, wenn man nicht Willens (weil man sein Equipment so toll findet oder markenfixiert ist) oder nicht in der Lage (aus räumlichen oder finanziellen Gründen) ist, aus den Messergebnissen auch die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Wer Standlautsprecher, die als freistehende Boxen konstruiert sind, unbedingt an die Wand schieben will, um ein möglichst breite Bild zu realisieren, wer die Dinger aus demselben Grund in die Ecken quetscht, wer die Sitzgelegenheit an die Rückwand unter die Rears platziert oder Dipole in Ecken montiert – der muss nun wirklich nicht mehr messen. Unter denselben Gegebenheiten wirkt die Empfehlung deplatziert, Lautsprecher unbedingt vor Ort testen zu können, bevor man sie kauft, aber nicht auf die richtige Alternative (also Inwalls oder, schwieriger, Baffle Wall) hinzuweisen.


    Ich würde gern einmal einen erschöpfenden Thread über Vor- und Nachteile und den Einbau von Inwalls oder Inceilings aufmachen – was es dazu bisher gibt, ist erheblich zu kurz gesprungen und teilweise richtiggehend falsch, weil die Leute von ihren Standlautsprechern ausgehen. Als Newcomer verkneife ich mir einen solchen Thread jedoch zunächst.


    Beste Grüße
    Stefan

    Sorry, aber mein Wohnzimmer ist alles andere als hallig. Einmal abgesehen von dem dicken Teppich, Vorhängen, dem schräg angeordneten Raumteiler mit Bücherwand und den Polstermöbeln vor dem Fernseher sind sämtliche Wände, die nicht Außenwände sind, Metallständerwände und dicht mit langfaserigem Natur-Dämmstoff gedämmt.

    Die Außenwände bestehen aus Gipskarton auf 80 mm Polystyren. Gleiches gilt für die Decke, die zunächst nur einmal aus einer abgehängten Gipskartonpatte besteht, die oberhalb im nicht nutzbaren Dachraum mit Glaswolle zugeblasen ist. Ich habe keine Möglichkeit der Messung, habe aber das Gefühl, dass solche Gipskartonkonstruktionen sehr gut dämpfen, ohne allerdings den Raum zu überdämpfen.


    Ich will mich auch nicht zu stark an dem zitierten Satz festklammern. Gemeint ist: Wenn ich in diesem und anderen Foren Heimkinos sehe, dann stehen „klassisch“ neben einem Lowboard mit diverser Elektronik links und rechts die Standboxen, tunlichst mit Horntreibern, dazu ein oder zwei Subwoofer, und hinten wieder mehr oder minder große Satelliten, oft ebenfalls mit Horn. Diese Lautsprecher sind allerdings fast ausnahmslos schön wandnah oder gar direkt an der Wand aufgestellt und häufig sogar noch in die Ecken gequetscht / gedreht. Oft scheint die Entfernung der R/L Lautsprecher vom Bild nicht unbedingt überlegt worden zu sein, eher selten die korrekte Höhe von Mittel- und Hochtönern. Manchmal findet man selbst Dipole in die Ecke gequetscht, dann wieder tief abgehängte Rears. Und bitte, ich rede für mich immer nur von den WOHNZIMMERkinos, kann die genannten Umstände aber auch locker auf Heimkinos in eigenen Räumen ausdehnen.


    Meine Aussage dazu ist, dass so etwas (aufgeblähter Bass mit Hochton-Horn) schwerlich besser klingen kann als gutes ein Inwall System, da Ein- und Aufbaulautsprecher zwangsläufig konstruktiv auf „Wandnähe“ entwickelt werden. Und diese Aussage muss man beileibe nicht erst empirisch nachweisen.


    Weshalb ich mich überhaupt zu dieser Aussage habe hinreißen lassen ist der Umstand, dass ich auf Musikalität (2.1) ebenso viel Wert lege wie auf Videoperformance. Und da sind die B&W CWM8180 (45 Hz – 22 kHz, 3dB, 89 dB) und die CWM LCR8 (45 Hz – 22 kHz, 3dB, 91 dB) als Center, plus PV1D, vernünftig eingebaut, schon verdammt gut. Es geht weiter um die Frage, wie universell geeignet der Subwoofer ist. Lt. stereoplay kommt es bei Musikalität auf Schnelligkeit und Präzision, bei Heimkinoeignung auf vollen, warmen, voluminösen Bass an. Da sich diese Eigenschaften nicht zwingend widersprechen, ist ein universeller Subwoofer ein solcher, der diese Eigenschaften in sich vereint. Diese Eigenschaften bescheinige ich (sehr subjektiv, zugegeben) dem PV1D und behaupte unverdrossen, dass ein solches System aus Einbaulautsprechern mit frei aufgestelltem PV1D zwingend besser klingen muss als eines aus Hornlautsprechern, die wandnah und möglichst noch in die Ecke gequetscht sind.


    Und diese Aussage macht Sinn. Klar kann man es hinkriegen, in einem Wohnraum bei guter Platzierung traditioneller Boxen und akustischer Optimierung ein gut klingendes (und aussehendes) Wohnzimmerkino mit entsprechender Musikalität einzurichten. Nur, wenn ich die Realität auf den Fotos betrachte, macht das eben kaum jemand.


    Beste Grüße
    Stefan

    Vielen Dank Euch zunächst für die Begrüßung.


    Andi, der PV1 wurde durch den Nachfolger, PV1D, ersetzt. Ich werde dazu noch einen eigenen Thread eröffnen. "Für ein richtiges Heimkino wäre der aber völlig überfordert." Bezogen auf den PV1D stimme ich dem nicht unbedingt zu, es liegen allerdings Welten zwischen den beiden Subs. Der PV1D spielt sauber herunter - und zwar bis 10 Hz - innerhalb der 3dB Grenze. Es gibt nur wenige Subs, die von sich behaupten, so tief in den Keller zu reichen. Und wenn, haben viele da keinen Pegel mehr. Wenn man über einen AVR mit Bassmanagement und Einmessautomatik verfügt (wie meist), ist das erste Handicap des PV1D bereits ausgeglichen. Nun kann man allenfalls noch an dem limitierten Maximalpegel von 99 dB meckern. Ich brauche nicht mehr und würde mir selbst diesen Pegel auch nie auf die Ohren hauen. Ich bin aber auch schon ein älteres Semester. Wer mehr will kauft halt einen zweiten PV1D hinzu, bewegt sich, zugegeben, dann allerdings auch schon in den Preisregionen des DB1 - ein Klotz übrigens, der mir nie in den Sinn käme.


    Ich kenne zwar nicht viele, aber wenigstens zwei Heimkinos recht gut. Eines ist eher Low Budget, der Besitzer hat jedoch das Maximum aus seinen Möglichkeiten gemacht, ein anderes ist extrem hochpreisig. Beide sind für Musikgenuss nur eingeschränkt geeignet (ich schätze den Klang von Hornsystemen nicht sonderlich und begebe mich zum Musikhören nicht unbedingt in einen abgedunkelten Keller mit Kinobestuhlung). Auch hätte ich für zusätzliche Räumlichkeiten mit Sicherheit eine andere Verwendung. Aber es sind halt echte Heimkinos.


    Was mich an meinem Wohnzimmerkino am meisten stört ist die Limitierung auf einen 46" Bildschirm ohne 3D. Und genau deshalb treibt mich der Gedanke an einen Beamer und den Ausbau um. Wenn ich 7 Stand-und Kompaktboxen derselben Preisklasse, möglichst Hornsysteme, um meinen Fernseher herum verteilt hätte, würde das allerdings mit Sicherheit nicht besser klingen.


    Ich mache aber noch einen Thread auf und freue mich auf die Diskussion. B)


    Beste Grüße
    Stefan

    Hallo zusammen,


    ich will mich kurz vorstellen. Ich heiße Stefan, lebe mit meiner Familie und arbeite in Südfrankreich. Vor einigen Jahren habe ich eine 7.1 Anlage in unserem Wohnzimmer installiert, die folgenden Ansprüchen genügen sollte:


    - Musikalisch für gehobenen Musikgenuss
    - Dynamischer Mehrkanalbetrieb für spannendes Heimkino
    - Einfache Bedienbarkeit, damit man an verschiedenen Plätzen ohne Abdunkelung fernsehen kann
    - Den Designansprüchen der besten Ehefrau von allen entsprechend (=möglichst unsichtbar)


    Es wurde nach recht langer Planung eine Surroundanlage von Bowers & Wilkins, bei der sämtliche Lautsprecher bis auf den Subwoofer in die Wand und die Decke eingebaut wurden. Die zugehörige Elektronik bestand aus einem HTPC, einem Slimline AVR von Marantz und einem Philips 46PFL9704H – 46“ bei einem Betrachtungsabstand von ca. 2,80 Metern. Für die Einbaulautsprecher habe ich eine fake wall erstellt, nur 5 cm vor der eigentlichen Wohnzimmerwand, was dadurch möglich wurde, dass hier die Wärmedämmung üblicherweise nicht außen am Haus sitzt, sondern mit Dämmmaterial kaschierte Gipskartonplatten innen auf das Mauerwerk geklebt werden. Das ist unter Dämmungsgesichtspunkten ideal, kann aber mit geringfügigen Änderungen auch gut auf deutsche Verhältnisse übertragen werden.












    Was bringt mich nun dazu, ausgerechnet jetzt diesem Forum beizutreten ? Jetzt, wo die meisten Lautsprecher längst einen Nachfolger gefunden haben, wie von mir verbaut also nicht mehr erhältlich sind, und auch die Elektronik zum ganz großen Teil erneuert und ausgetauscht wurde ? Die Prinzipien, die ich für die Installation der Inwalls zusammengetragen und weiterentwickelt habe, gelten nach wie vor. Inwalls führen m.E. ganz zu Unrecht ein Schattendasein, und bevor ich herkömmliche Boxen in eine Bafflewall integriere werde ich mir sehr genau die sehr viel raumsparendere Variante eine fake wall mit Einbaulautsprechern überlegen. Zudem hat eine solche Installation akustisch eindeutige Vorzüge. Ich hoffe also, Interessenten vor Beginn ihres Projekts entsprechend beraten zu können.


    Die Technik ist jedoch auch fortgeschritten, ich denke vor allem an Beamerbetrieb in nicht oder wenig abgedunkelten Räumen, 3D und Atmos. Wenn es sich irgendwie realisieren lässt (und da ist noch schwerste Überzeugungsarbeit bei der besten Ehefrau von allen zu leisten), möchte ich die Anlage gern optimieren und dazu Euren Rat einholen, weil ich von vielen Aspekten (Beamer, (Einbau-)Leinwand, Erweiterung auf Atmos) recht wenig Ahnung habe.


    Ich stelle hier nur wenige Pics im Vorstellungsthread ein und werde mit den Details in eigenen Threads aufwarten.


    Beste Grüße
    Stefan