Hallo
ich habe mir euren Thread einmal angesehen und finde es richtig super das man sich hier auch einfach mal mit solchen Dingen beschäftigt.
Ich möchte euch ein paar dinge hier schreiben welche mir in den letzten Jahrzehnten an Verstärkern aufgefallen sind wenn ich sie messtechnisch untersuchte.
- Viele A/B Verstärker, besonders welche mit Hoher Leistung, haben bei kleiner Leistung unter 5W erhöhten K3 welche zu höheren Frequenzen hin ansteigt. Er kann zwar bei 1kHz in einem Bereich von 0,02-0,05% liegen, steigt aber bis auf 5 kHz gerne auf über 0,1% an. Solche Verstärker kämpfen mit erhöhten Übernahmeverzerrungen welche durch Fehlanpassungen im Bias Bereich kämpfen. Sehr oft liegt hier auch keine ideale Kennlinie des Regeltransistors zu den Endtransitoren vor, weswegen eine ordentliche Bias Abstimmung nicht möglich ist. Mehrere, parallelgeschaltete Transistoren begünstigen dieses Verhalten da man den Bias auf den schlechtesten Transistor abstimmen muss, die anderen aber kräftig Hitze mit erzeugen.
- statisch an einem banalen Lastwiderstand messen sich viele Verstärker gut da das Messystem nur einen Vergleich seines Uhrsignals mit dem gemessenen Signal macht, aber nicht die Zeit/Phase berücksichtigt. Dadurch wirkt eine Gegenkopplung auf das stehende Signal natürlich ideal und entsprechend schön sieht die Messung aus. Aber eine Gegenkopplung ist eine Rückregelung, sie ist keine Zeitmaschine. daher ist immer zu empfehlen auch mal einen Lautsprecher als Last zu nehmen und dann noch einmal zu messen. Besonders Class D Amps haben hier dann ihre Problemchen da die Gegenkopplung meist vor der Ausgangsdrossel erfolgt und so die Eigenschaften der Drossel bei Induktiven und Kapazitiven lasten voll einwirkt. Mal davon abgesehen das das Ausgangsfilter auch noch Impedanz abhängig wirkt wie bei einer Röhrenendstufe....
- IMD steigt eigentlich immer dann massiv an wen man ca. 2/3 der Betriebsspannung erreicht hat. Deswegen ist es sinnvoll bei einem Verstärker eine hohe Betriebsspannung zu fahren und die Leistung über den Strom zu begrenzen, auch wen die Verluste erhöht werden. Man sieht das bei der IMD Messung sehr schön wieviel Reserven die Spannung noch hat.
- Hifi Betrachtet ist der wichtigste Bereich zwischen 20 und 200mW. Einfach mal zurück rechnen wie laut das bereits kann....
Ich habe z.B. mit ARTA gute Erfahrungen als Messsoftware . Sie ist recht umfangreich und die Qualität der Messung ist rein von der Soundkarte abhängig. ich würde hier empfehlen sich einen differentiellen Eingang zu bauen indem man eine einfache OPA Schaltung mit Verstärkung 1 baut und davor einen Spannungsteiler setzt mit 3 Widerständen. Der Eingang der Soundkarte sollte immer maximal ausgesteuert sein um die maximale Auflösung zu erreichen. Eingangskapazität der Soundkarte vergrößern und herkömmliche SMD Koppelkapazitäten lieber gegen Elkos mit hoher Spannung ersetzten, denn die SMD Kapazitäten lassen IMD und THD ansteigen. Je nach Kapazität zu hohen und zu tiefen Frequenzen.
Grüße
Dominic