Beiträge von Fujak

    Hallo Andi,


    das ist doch schon mal ein entscheidendes Stück voran. Woran dieser Fehler liegt, vermag ich nicht zu sagen. Da müsste Uli etwas dazu sagen können/müssen.
    Wenn Du die Lösung gefunden hast, poste doch mal das Ergebnis. Das würde mich interessieren.


    Viel Erfolg
    Fujak

    Hallo Andi,


    ich habe gerade viel zu tun, deshalb auch erst heute meine Antwort und leider auch nur im Telegrammstil, da noch bei der Arbeit, aber vielleicht hilft es weiter:


    1. Verwendung der AcourateVSTConvolver2to2.dll:


    Das Plugin erzeugt im Verzeichnis \Dokumente\AcourateVST eine Datei config.txt. Dort sind je Samplerate und Filterbank die zugehörigen Filter einzutragen, Beispiel
    Filter44L=C:\AcourateProjects\CorL44.vst


    Es sind drei Filterbänke möglich, das erlaubt ein Umschalten zwischen Filtern.


    2. In foobar den Foobar Convolver deaktivieren, da ja der Acourate Convolver über den VST-Wrapper zum einsatz kommt.


    3. Der VST-Wrapper ist eine PlugIn-Schnittstelle, welche es Foobar ermöglicht, VST-PlugIns einzubinden; es wird beim Starten von Foobar im Tray durch ein kleines Symbol angezigt. Mit rechtem Mausklick kann man zunächst alle VST-PlugIns auf dem Rechner suchen lassen und dann unter den gefundenen den AcourateVSTConvolver2to2.dll auswählen.


    Dann müsste es klappen.


    Viel Erfolg!


    Grüße
    Fujak

    Hallo Andi,

    Dazu muß ich die Filter nochmal mit Acourate anpassen ?


    Ja, da das Plugin von Uli Mono-Files braucht, jedoch geht dies relativ einfach: Du lädst den CorL.dbl mit der jeweiligen Samplefrequenz in Acourate und speicherst ihn unter "File -> Save Mono for VST Convolver PlugIn". Das gleiche mit CorR.dbl. Wichtig ist, dass oben im Fenster die jeweilige Samplerate eingestellt wird, bevor Du die CorL/R.dbl-Datei lädst.


    Viel Erfolg
    Fujak

    Hallo Andi,


    es ging mir nur darum, dass ich die Bemerkung von Reinhard auf der 13. Seite eines Threads, in dem es die ganze Zeit um Acourate geht, für genauso überflüssig halte, wie wenn man auf der 13. Seite in einem Subwoofer-Thread extra betonen würde, dass man einen Subwoofer nur für die unteren Frequenzen einsetzen kann. Umsomehr, als Du in Deinem Posting bereits schriebst :"Voraussetzung für diese Aktion ist natürlich das vorher, für den jeweiligen Raum erstellte Filter von Acourate."


    Ich hoffe, es ist damit klarer geworden.


    Grüße
    Fujak

    Hallo zusammen,


    ich habe mir die Software vorgestern genauer angeschaut. Das User-Interface ist in 4 Sektionen aufgeteilt, die 4 Schritten bei der Einrichtung des Quell- und Zielverzeichnisses entsprechen. Damit ist das Programm auch für die Menschen einfach zu bedienen, welche mit PC und Technik nicht so viel am Hut haben. Mit 150,- Euro erscheint mir das Programm angesichts seines Funktionsumfangs ersteinmal teuer, denn in abgespeckter Form macht das Offline Batch-Convolving in Foobar das gleiche. Bedenkt man aber den Komfort, kann sich das für den ein oder anderen durchaus rechnen - gerade für diejenigen, die ihre Audio-Bibliothek ständig erweitern/verändern.


    Reinhard:

    Da der Filter allerdings auf den Raum gerechnet wird, machts nicht viel Sinn ihn irgendwo anders abzuspielen als am Ursprungsort. Das sollten die Falter schon bedenken.


    Angesichts der Tatsache, dass wir hier im Acourate-Thread diskutieren, fällt mir zu Deiner Bemerkung dieses entsprechende Pendant ein: "Da ein Subwoofer nur für die unteren Frequenzen einsetzbar ist, machts nicht viel Sinn, ihn als Hauptlautsprecher einzusetzen. Das sollten die Subwoofer-Betreiber schon bedenken."


    Grüße
    Fujak

    Hallo Andi,


    zu Deiner 1. Frage: Ja, das funktioniert so weit ganz gut. Es braucht allerdings eine halbe Gedenksekunde, bis es umschaltet, das kann manchmal den ersten Ton verschlucken. Zudem braucht es eine Menge CPU, was auf meinem Netbook ein wenig zu viel ist, sodass ich leider weiter den Standard Foobar-Convolver verwende.


    Zu Deiner 2. Frage: Ja, funktioniert auch da, und zwar über den George Yohng's VST-Wrapper, der ebenfalls als Plugin in das Verzeichnis Components installiert werden muss.


    Zu Deiner 3. Frage: Die neue Version beinhaltet ein neues Makro, um Verzerrungen (K2 bis K5) parallel zur Signalkurve darzustellen. Wer das nicht braucht, kann auch bei der letzten Version bleiben.


    Grüße
    Fujak

    Hallo Andreas,


    leider kann man ja bei einer Fertigbox weder durchschauen, wieviel Prozent der Kosten auf das Konto von Abstimmung und Weichendesign gehen, noch kann man das entscheiden. Man bekommt ja immer das Gesamtergebnis. In einer Hinsicht aber ist Deine Frage durchaus bedenkenswert: Wenn man eine Fetigbox kauft, sollte man - wenn man ohnehin einen Convolver einsetzt - weniger auf die tonale Ausgewogenheit wert legen (die man ja korrigieren kann), als vielmehr auf Parameter, die man mit Acourate nicht korrigieren kann - z.B. Impulstreue/Schnelligkeit, Pegelfestigkeit (damit Korrektur-Reserven vorhanden sind), Bündelungsmaß/Abstrahlcharakteristik, Aufstellungsverhalten etc.


    In einem DIY-Projekt kann man all diese Faktoren natürlich von Anfang an berücksichtigen. Ein Weichenlayout entfällt zumindest Hardware seitig beim Einsatz von Acourate. Man braucht allerdings eininges an Erfahrung und Fachkompetenz, um in den durch Acourate nicht korrigierbaren Parametern eine gute Box hinzukriegen.


    Grüße
    Fujak

    Hallo Andi,


    das ist ja schön zu lesen, dass Du Deiner Lösung Schritt für Schritt näher kommst. Dieses Vorgehen geht aus den von Dir bereits beschriebenen Gründen in die richtige Richtung. Auch ich habe meine Main-Speaker ab der Frequenz entlastet, ab der der Subwoofer einsetzt (ca. 60 Hz). Gerade die tiefsten Frequenzen verbraten doch erhebliche Energien, die dem oberen Spektrum nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine Halbierung der Frequenz entspricht dem vierfachen Membran-Hub, den das Chassis ausführen muss, um etwa gleiche dB zu erreichen. Dasbedeutet, dass auch die Membran rein mechanisch gesehen anfälliger für Verzerrungen (Partialschwingungen) wird.


    Zu meinen neuen LS: Da ist noch kein Land in Sicht. Mir ist aber klar, dass hier der nächste Schritt der Optimierung erfolgen muss, nachdem ich den digitalen Teil nun voll ausgereizt habe. Ich war gestern mit einigen aus einem anderen Forum in der AUDIO-Redaktion zu Besuch und hatte Gelegenheit, einige LS zu hören. Es wurde wieder einmal die klangliche Überlegenheit aktiver LS deutlich - gerade was die Präzision/Impulstreue anbelangt. Selbst kleine Kandidaten von Adam, Focal, Abacus, KS Digital etc. leisten erstaunliches. Ich hatte auch ausgiebige Gelegenheit, die große B&M 50 zu hören. Da weiß man, in welche Richtung es gehen muss bzw. müsste, denn 110 Kilo-Euro für das Paar ist ebenso gewaltig wie deren Erscheinungsbild (210 cm, 180 Kg) und Klang. ;)


    Aber auch darunter gibt es einiges, mit em man sehr lange sehr glücklich werden kann - vor allem wenn man mit Acourate (das ist nun wieder der inhaltliche Schwenk zum Thema dieses Threads ;) ) die meisten tonalen Schwächen von LS und Raum ausbügeln kann.


    Grüße
    Fujak

    Hallo Andi,


    das ist ja interessant, dass dieses Projekt nun auch hier auftaucht. Ich habe Axel vor ein paar Wochen in München bei einem Treffen kennengelernt; er hat interessante Ideeen und verfolgt sie auch konsequent. So ist es nur naheliegend, zwei Welten (aktive LS und Acourate) gleich bei der KOnstruktion eines LS zu berücksichtigen, die in ihrer Branche jeweils unbestrittene Vorteile bieten. Er erzählte mir, dass seine Konstruktion klanglich einen sehr großen Abstand zum Feld der übrigen Mitbewerber hatte - was ich sofort nachvollziehen kann :)


    Grüße
    Fujak


    P.S.: Bist Du denn schon mit Deinem Problem weitergekommen?

    Hallo Andi,


    Der IACC benennt das Ausmaß der Assymetrie der Signale. Was mit Acourate korrigiert wird, ist ja die Summe von Direkt- und Reflektionsschall am Hörplatz, da Acourate ja nicht unterscheiden kann, was am Gesamtschall zum Direkt- und was zum Diffusschall gehört. Damit ist natürlich klar, dass wenn man vom korrigierten Ergebnis den Diffusschall-Anteil subtrahiert, ein Direktschall übrig bleibt, der im Gegensatz zum Original verbogen ist. Natürlich vergrößert sich der Wert zunächst mit steigendem Zeitverlauf. Umgekehrt: je kürzer der Zeitverlauf weniger Diffusschall desto mehr vom (verbogenen) Direktschall ist im Gesamtschallereignis enthalten, und daher desto größer der IACC.
    Dennoch ist das korrigierte Ergebnis hörbar richtiger, in Bezug auf die Zeitrichtigkeit des Signals am Hörplatz - auch wenn der IACC an bestimmten Punkten der Zeitachse ein schlechteres Ergebnis als im unkorrigierten Zustand zeigt.


    Ich hoffe, dass ich Dich jetzt richtig verstanden habe und Du mit dieser Antwort mehr anfangen kannst.


    Grüße
    Fujak

    Hallo Andi,


    wenn die Hexe ersteinmal in den Rücken eingeschossen ist, kann das leider schon länger dauern. Wärme (Wärmflasche in den Rücken), moderate Bewegungen (möglichst nicht in einer "Schonhaltung" verharren) sind die Mittel der Wahl. In jedem Falle aber wünsche ich Dir gute Besserung!
    Nun zum Thema Sprungantwort und Early Reflektions: An der Zwickmühle, die Du richtig beschreibst, lässt sich u.a. gut ableiten, weshalb der Begriff der digitalen Raumkorrektur nur bedingt zutrifft. Denn in der Tat: was Du versuchst, in den ersten Millisekunden zu korrigieren, läuft dann ein wenig später in der Sprungantwort aus dem Ruder.
    Bis 10ms entspricht einer Umwegstrecke von etwa 3,5 m, also jener Weg, den die ersten Reflektionen zusätzlich zum direkten Schallweg zurücklegen, um den Hörer zu erreichen. In der Praxis eines Standard 20m²-Raumes werden solch lange Strecken nur mit geringen Schallanteilen erreicht. Meistens bewegen sich ja die Umwegstrecken der akustischen Spiegelflächen (bei denen die meiste Schallernergie umgeleitet wird) bis maximal 1,5 m. Da reduziert sich der relevante zu berücksichtigende Teil der Sprungantwort schon auf 4ms, meistens sogar noch darunter - siehe die "Buckel" im Abfallder Sprungantwort. Diese ersten Reflektionen sind am stärksten für eine verwässerte Raumabbildung verantwortlich. Hier ist eine raumakustische Behandlung hinunter bis 400Hz das Mittel der Wahl - z.B. Schaumstoff/Basotect-Platten, dicker Teppich...


    Grüße
    Fujak

    daytona98 schrieb:


    Hallo Andreas,


    das ist ja wirklich lustig. Nicht auszudenken, welchen Buckel Dein originaler Körper in der Sprungantwort hervorruft. Dann kann man ja nur noch empfehlen, zum Hören irgendeine Art langzotteligen, fellartigen Umhang zu tragen, bzw. gleich eine solche Frisur wachsen zu lassen (war in den 70ern modern). :laugh:


    O.K., Spaß beiseite, ist ja ein ernstes Thema (kicher). Also das ist wohl der einzige Buckel, den man - außer durch Entmnaterialisierung - nicht weiter neutralisieren kann.


    Ansonsten aber bist Du ja nun auf einer guten Spur, was die anderen beiden Buckel sein könnten.


    Grüße
    Fujak

    Hallo Chris,


    wenn Dich die Funktionsweise von Acourate wirklich interessiert, wie dieses Progrtamm Zeitrichtige Korrektur hinbekommt, ohne Chassis und Weiche zu kennen, dann nimm doch mal Kontakt mit Uli Brüggemann auf, der wird es Dir wenn gewünscht in aller epischen Breite erklären.
    Die Kurzfassung lautet: Das Frequenzband wird in mehrere tausend kleine Fenster zerlegt, die einzeln in Bezug auf Zeit/Phase und Amplitude korrigiert und anschließend im Korrekturfilter wieder zusammengfügt werden. Natürlich kommt es an den Überlappungsfrequenzen der Weiche zu einer Addition/Subtraktion von Frequenzen und Phasenauslöschungen /-interferenzen. Aber Acourate ist es bezogen auf den Hörplatz (!) letzlich egal, woher ein Peak oder Dip in der Frequenz herrührt ebenso ist es ihm egal woher eine Phasendrehung (um wieviel Grad auch immer) in einer bestimmten Frequenz herrührt. Es wird für diese Frequenz mit diesem Einschwingvogang korrigiert bezogen auf den eingestllten Soll-Wert in Bezug auf Amplitude und Phase.
    Wie gesagt, das ist die Kurzfassung: Für weitere Details frage Uli oder besuche seine Website bzw. seine Yahoo-Usergroup. Nichts anderes tun übrigens die Hersteller von FIR-entzerrten Boxen - nur eben nicht bezogen auf den Hörplatz sondern bezogen auf einen angenommenen idealtypischen Hörraum (Werkseinstellung), von wo aus sich von Kundenseite weitere Variationen einstellen lassen, die der individuellen Abhörsituation mehr entspricht.


    Grüße
    Fujak


    P.S.: Übrigens auch mein im FG und Phase (also zeitrichtig) korrigierter Bass (bis 20 Hz) klingt sehr sauber (ohne wummern, dröhnen, wabern, matschen ...) - aber eben auch sehr tief - und ich meine wirklich sehr tief... - sofern solche Informationen auf der Aufnahme drauf sind (z.B. bei Klassik / Orgelmusik).

    Hallo Andreas,
    lass Dir deswegen keine grauen Haare wachsen. Wir reden hier bereits auf einem hohen "Qualitätsniveau" der Sprungantwort, zudem bist Du ja bereits bis an die Grenzen des WAF gegangen. Auch ich habe - wie Du aus meinem Screenshots in meinem Netbook-Thread ("Netbook mit DAC und DRC")aus dem Hifi-Forum weißt - einen Buckel drin.
    Aber wenn Du noch weiter optimieren willst (und wer will das nicht ;) ), dann solltest Du wie von mir beschrieben gezielt nach den Ursachen der Reflektionen forschen. Möglicherweise braucht es da nicht mehr viel.


    Grüße
    Fujak

    daytona98 schrieb:
    Frage: Sind in der blauen Kurve irgendwelche verzögerten Einschwingvorgänge auf Grund Massenträgheit o.a. mechanischer Einflüsse zu erkennen?[/quote]


    Hallo Andreas,


    ich habe mir eben nochmal Deine beiden dargestellten Sprungantworten angeschaut. In der korrigierten, blauen Version sind alle Einschwingvorgänge auf den Punkt.
    Die deutlich erkennbare Verpolung der Chassis sowie das zeitverzögerte Einsetzen der Chassis in der roten Sprungantwort ist in der blauen Kurve behoben worden.


    Beim Ausschwingen sind allerdings ein paar Raumreflektionen zu erkennen(wer hat sie nicht?), die durchaus klanglichen Einfluss haben könnten - vor allem bei 0,1369, 0,1381 (den finde ich sehr auffällig ausgeprägt, da eher wie ein Buckel ) und 0,1393. Es könnte sich lohnen, den akustischen Spiegelflächen (an Boden, Decke und Seitenwänden) nochmal Aufmerksamkeit zu widmen. Anhand des zeitlichen Position kannst Du errechnen, um wieviel größer der zurückgelegte Schallweg an den entsprechenden Punkten sein muss. Daraus könntest Du rekonstruieren, auf welche Spiegelflächen dies zutrifft. Andi (latenight) hatte weiter vorne schon mal diese Problematik.


    Grüße
    Fujak

    Hallo Chris,


    bevor auch hier eine überhundert Seiten-Debatte wie im Open-End-Forum losbricht: Mein Urteil der Myro Whisky basiert auf Hören und nicht spekulieren - nd dies an feinster Elektronik bei Hifi-Tom (Weiler) in München (ich nehme an, der ist Dir ein Begriff).
    Die Tatsache, dass Du Acourate auf ein paar Mausklicks auf einem PC reduzierst, zeigt mir neben Deiner Behauptung, man könne ohne die separate Ansteuerung der Chassis keine Zeitrichtigkeit bewirken, dass Du Dich mit der Funktionsweise von Acourate nicht auseinandergesetzt hast. Die am Hörplatz gemessene, einwandfreie Sprungantwort, zeigt ja, dass es geht. Mehr noch: Sie ist bezogen auf den Hörplatz präziser als ein von der Konstruktion her bereits zeitrichtiger LS ohne Acourate, da bei Acourate noch der Raum einbezogen wird. Nichtsdestotrotz hätte Acourate natürlich bei einer Myro Whisky nicht so viel Korrekturarbeit zu leisten wie bei manch anderen LS. Und vielleicht würde er mit Acourate korrigiert dann auch mir tonal gefallen. Denn bevor ich anfange, über teure Kabel-Versuche einem LS einen natürlichen Klang beizubringen, greife ich dann doch lieber auf, wie Du sagst, "irgendwelche zweifelhaften PC-Programme" zurück. Seitdem hat sich nämlich für mich das Thema Kabelklang bei analoger Signalübertragung weitgehend erledigt.


    Übrigens auch meine LS spielen zeitrichtig/phasenlinear und gefallen mir außerordentlich gut, und klingen keineswegs steril. Mein Eindruck der Whisky muss also mit anderen Parametern zusammenhängen...


    Grüße
    Fujak

    Hallo Holger,


    ich glaube, unsere Auffassung in Bezug auf den Einsatz von Acourate ist deckungsgleich. Etwas anderes, als Du in Deinem Posting vertrittst, möchte ich mit meinen Ausführungen auch nicht zum Ausdruck bringen. Acourate ist keine Wunderwaffe gegen alles, aber eine, von der alle Wiedergabeketten (inkl. Raumakustik) profitieren - aber eben entsprechend ihrer Ausgangssituation. Das Beispiel, wonach Acourate wegen bereits weitgehend optimierter Ausgangssituation so gut wie gar nichts mehr bewirkt hat, kenne ich (aus dem Forum Aktives-Hören) und stellt sozusagen den anderen Pol zu dem von mir zitierten Beispiel mit dem 20€-PC-Lautsprecher dar.


    Grüße
    Fujak

    Hallo zusammen,


    ich möchte von meiner Seite noch etwas zum Thema Sterilität von korrigierten LS beisteuern. Hier spielen eine ganze Reihe von Faktoren hinein - jedenfalls bei unserem Thema Acourate. Grundsätzlich: Je mehr Acourate arbeiten muss, um die angestrebte Linearität in Bezug auf Phase und Frequenz hinzubekommen, desto mehr Artefakte schleichen sich ein - durch den Korrekturvorgang künstlich entstandene Signalanteile also, die nicht im Original enthalten sind - am ehesten im Hochtonbereich zu vernehmen. Sie tragen mit dazu bei, dass ein korrigiertes Ergebnis künstlich (oder auch steril) klingt. Erstellt einfach mal probeweise ein Extrem-Filter im Makro1 mit den Werten 60 / 30 oder in Makro 4 mit 4 / 30 (also mit heftigem Preringing), dann nimmt der Eindruck der Künstlichkeit zu.


    Wann muss Acourate besonders arbeiten - also besonders auskorrigieren? Wenn die Abstimmung des LS schlecht ist, die Weiche größere "Phasenschweinereien" produziert und - nicht zu vergessen - der Raum bzw. die LS-Aufstellung sehr ungünstige Werte bei der LSR2-Messung aufzeigt, d.h. extreme Raummoden, viele Diffus-Schallanteile, die ersten Reflektionen sehr stark ausgeprägt sind etc.
    Man sollte also zunächst mit raumakustischen Behandlungen versuchen, den Hallradius zu erweitern, einen vernünftigen RT60-Wert hinbekommen und in Bezug auf die Positionierung von LS und Hörplatz im Raum die Minima und Maxima der Bassanteile berücksichtigen.
    Desweiteren empfiehlt sich, wie vorher schon richtig erwähnt wurde, der Einsatz der Prefilter, um die Korrektur der Weiche von der Korrektur der Raumeinflüsse zu trennen und damit effizienter zu gestalten. Auch das reduziert in einem gewissen Umfang die Artefakte.


    Und dann kommt noch etwas dazu: Die Anlage muss auch in der Lage sein, die Korrekturimpulse des Filters angemessen umzusetzen. Extremes Beispiel: Ein mit Acourate eingemessener PC-Lautsprecher für 20,- € wird nicht in der Lage sein, die von Acourate im Filter richtig berechneten Korrekturimpulse umzusetzen. Das beginnt bereits bei dem zu kleinen und zu billigen Chassis, um z.B. bis 20Hz zu übertragen. Eher springt die Box vom Tisch bzw. raucht ab, wenn der Filter sagt, dass im Bassbereich bis 40dB angehoben werden muß, damit er genauso laut wie der Mittenbereich klingt. Aber auch viele einfachere Hifi-Boxen bzw. Verstärker können weder die Zeitkorrktur noch die tonale Korrektur richtig umsetzen.


    Wie gut das eine Wiedergabe-Kette hinbekommt, kann folgender Test veranschaulichen. Man führt eine ganz normale Messung am Hörplatz durch, lässt sie von Acourate durchrechnen und erstellt die Filter. Dann simuliert man die durch das Filter am Hörplatz erzielbare Korrektur durch Makro5. Die Korrektur erscheint auf Curve 1 und 2 (bei Stereo). Dann misst man mit dem LSR2 wieder seinen Sweep, diesmal aber füttert man den LSR2 mit dem eben erstellten Filter, sodass die Wiedergabe von Sweep und Dirac-Pulse durch das Filter läuft. Man erhält dann die üblichen PulseL.dbl und PulseR.dbl. Diese lädt man dann in Acourate in Curve 3+4.
    Man kann also nun die beide Kurven übereinander sehen, nämlich den Soll-Wert durch die Korrektursimulation von Makro 5 und den Ist-Wert der realen Wiedergabekette, dargestellt durch die Kurve 3+4, die das reale Korrekturverhalten des Lautsprechers zeigt. Im Idealfall zeigt sowohl der FG als auch die Sprungantwort identische Verläufe bei Soll- und Ist-Wert. Je mehr Übereinstimmunge von Curve 1 mit 3 und Curve 2 mit 4, desto mehr ist die Wiedergabekette in der Lage, den Korrekturimpuls umzusetzen.


    Wenn all das angemessen berücksichtigt wird - natürlich immer in den Maßen, wie es die räumlichen, finanziellen und technischen Möglichkeiten erlauben - dann wird man mit Acourate sicher kein steriles Ergebnis erzielen, sondern eines, welches sich natürlich anhört; und da gehört die Wärme ebenso wie der Schmelz im Klang dazu - immerhin soll der Klang Emotionen rüberbringen. In meinem Setup jedenfalls kann man beides hören, würde ich behaupten - und es hat auch noch nie ein Hörer bei mir geäußert, dass es steril und künstlich klingt.


    Grüße
    Fujak


    P.S.: Noch ein Nachtrag zum Redakteur: Die Behauptung dass der verzögerte Bass mit der größeren Membranfläche zu tun hat, bei der mehr Masse bei meistens mehr Hub bewegt werden muss, stimmt zunächst, ist aber nur die Hälfte der ganzen Wahrheit, denn: Ein schlechtes Weichen-Layout kann dies noch verschlimmern, ein gutes kann dem entgegenwirken. Manche Hersteller bauen von vornherein die Schallwand schräg auf, wie z.B. einige Modelle von Sonus Faber, Audio Physics, KSDigital u.a.. Das sind aber immer nur Näherungen an eine Lösung, denn man muss eine mittlere Abhörentfernung voraussetzen, für die das gilt. Exakt wird es erst durch ein auf den Hörplatz (=realen Hörabstand) ausgerichtetes FIR-Filter.