Beiträge von Wooderson

    So ganz verstehe ich die Frage nicht, weil sie ja impliziert, das dies grundsätzlich gegenläufige Ziele sind. Aber das muss ja nicht zwingend so sein. Es gibt ja durchaus Subwoofer die dermaßen klein und flach sind, dass sich eine Wand mit LCR und Subwoofer-Array konfigurieren ließe, ohne das sich die beiden Komponenten groß in Gehege kommen.


    Der größte Einflussfaktor ist wohl die Gitterdichte, welche sich wiederum ableitet von der oberen Grenzfrequenz – aber auch hier lösst sich das Problem fast von selbst, denn bei hoher Gitterdichte/hocher Trennung werden auch die LCR recht klein, weil kein große rLF benötigt wird.

    Dieser aktive Monitor entspricht Deinen Anforderungen komplett.


    https://www.musikhaus-korn.de/…DFWDXMVnlgSBoCa48QAvD_BwE


    Bei 30° kaum ein Abfall bis in die Höhen, dezentral platzierter HT. Seitlich hat er Aufnahmen für einen Gabelständer/Halterung, so dass man ihn gut ausrichten/montieren könnte. Aber Du müsstest die 20 cm Gehäusetiefe akzeptieren.

    Man muss bei diesem Konzept aber auch die Nachteile des Pseudocoax nennen, nämlich die destruktiven Interferenzen des Mitteltöners durch den "verschattenden" Hochtöner. Gerade bei Geithein ist das Abstrahlverhalten manchmal "speziell" und sehr stark auf eine bestimmten Hörabstand optimiert.


    Ansonsten verweise ich auf meinen Beitrag zu Deckenlautsprecher, wo auch konkrete Produkte genannt wurden:

    RE: Directivity im Heimkino

    Also nur Frage du bewertest ein horizontales Abstrahlverhalten als "sehr gleichmäßig" dass bis ~1,5kHz keine (Halbraum) Bündelung aufweist und darüber deutlich steigt.

    Ich bewerte die Energieabgabe in Summe, so wie sie in der Praxis relevant ist. Das ist gut im Spinorama erkennbar und zeigt einen gleichmäßigen Verlauf.


    Im Übrigens spricht man schon von gleichmäßigem Abstrahlverhalten wenn dieses ab ca. 1 kHz konstant oder leicht zunehmend ist (Dein EBU Zitat nennt hier vergleichbare 500 Hz). Das erreichen selbst gefühlte 90% aller Lautsprecher nicht, der von Dir genannte Genelec Koax aber schon, eine M&K eben nicht.


    Das gesagt, komme ich nach wie vor zu dem Ergebnis, das die hier besprochene JBL in Summe überdurchschnittlich gleichmäßig abstrahlt und sehe zu Deinen Ausführungen keinen substanziellen Widerspruch.

    Mich wundert ehrlich gesagt deine Bewertung.

    Der Lautsprecher bündelt horizontal bis 1,5kHz praktisch gar nicht.


    Wie ist sowas mit "sehr gleichmäßiger" Bündelung bewertbar?

    Wie bewertest du dann einen Lautsprecher der ab 200Hz..500Hz gleichmäßig bündelt.

    Nochmal der Hinweis auf das Spinorama zu schauen.

    Wie die Kurven entstanden und zu lesen sind, ist Dir bekannt?


    Man sieht doch eindeutig den sehr gleichmäßigen Verlauf, welche die Summe/Gewichtung im Raum enthält. D.h. die Einzelmesswerte der Vertikalen schlagen hier nicht negativ durch. Das diese isoliert für sich nicht optimal sind, hatte ich bereits zu Beginn kommentiert, nur eben entstehen dadurch keine Nachteile wenn man die Montagehöhe beachtet.


    Deswegen halte ich den Lautsprecher im Kern für eine gelungene Konstruktion, was durch die Messung entsprechend bestätigt wird.

    Das Klippel NFS hat ein separates Modul für Inwall-Messungen:


    Mehr Infos dazu


    Naja mit einem schlechten Beispiel verglichen ist es leicht besser abzuliefern.

    Anhand der gezeigten Daten kann man die Performance gut beurteilen. Mich verwundert – wie schon bei M&K – etwas Deine alternative Bewertung der Datenlage. Relativierung um jeden Preis?

    Bei den 2,5 Wegen Frage ich mich welche Teiftöner denn der 0,5 te Weg sind. Die äußeren oder die oberen/unteren?

    Die beiden inneren LF laufen bis zum HF durch, die beiden äußeren werden vorher ausgeblendet. Wäre das nicht der Fall, würde die Nebenkeulen durch den zu großen Treiberabstand noch heftiger.

    Es gibt aber scheinbar ein "FAR" und "NEAR" Setting in der Weiche wo eben diese Ansteuerung modifiziert ist.

    Sehe ich auch so.
    Horizontal ist okay. Aber vertikal?
    Das sieht für mich nach Kraut und Rüben aus.


    Bitte im Spinorama die rote untere Kurve beachten, die ist sehr gleichmäßig, kaum ein Sprung erkennbar. Dazu passt auch die letztendlich daraus resultierende Verhalten (Prognose) im Raum:


    Das ist sehr linear und fast mustergültig für den angedachten Einsatzbereich. Kein Vergleich zur vormals besprochenen M&K!

    Ein weiterer Bericht mit Messungen von hervorragender Qualität findet sich hier zur JBL Synthesis SCL-6.


    JBL als Teil von Harman (jetzt Samsung) ist bekannt für sehr sauberes Engineering – F. Toole, S. Olive und andere haben hier Grundlagenarbeit für die ganze Branche geleistet.

    Die Synthesis-Linie ist Teil des Luxury Geschäftsbereiches (wie Revel) und speziell für den hochwertigen Residential Bereich angedacht, insbesondere zum Bau von Heimkino und Multikanal-Systemen. Die SCL Reihe gibt es erst seit ein paar Jahren und besteht größtenteils aus Inwall-Baugruppen, d.h. zur Montage in feste oder weiche Wände.


    Das Konzept der SCL6 ein größerer Waveguide mit konstanter Abstrahlung im Hochtonbereich bei ca. 80°x80°, sowie einem Linienstrahler in vertikaler Ausrichtung mit 4x 5" Treibern. Das Ganze ist passiv ausgeführt und hat kein rückwertiges Gehäuse. Die Montage kann horizontal als auch vertikal erfolgen.


    Das Spinorama gemessen mit dem Klippel NFS sieht (ohne Montagegrill) sehr gut aus:



    Zudem die Isobaren und beiden Hauptachsen:




    Bewertung:


    • Sehr gleichmäßiges Abstrahlverhalten, insbesondere horizontal. Die Energieverteilung ist entsprechend sehr gleichmäßig (siehe Sound Power).
    • Wegen der inwall Bauweise ist die horizontale Abstrahlung volle 180° bis ca. 1,5 kHz, darüber dann ca 80°
    • Einzig vertikal zeigt sich um ca 1 Khz eine zu hohe Bündelung und Nebenkeulen, was das Ergebnis des 4er Arrays ist. Der Hochtöner sollte daher auch Ohrhöhe platziert werden. Auch würde ich es auch nicht horizontal montieren.
    • Die Einbrüche >10 Khz im Hochtonbereich sind nicht relevant, weil an der Grenze der Hörbereichs und zu schmalbandig. Perfektionisten können hier trotzdem via PEQ eingreifen, da das Verhalten unter Winkeln identisch ist.
    • Kein Fullrange Lautsprecher, Trennung sollet eher bei ca 100 Hz erfolgen


    Im Grunde eine saubere Konstruktion mit der genannten Schwäche in der vertikalen. Dank der in Summe aber gleichmäßigen Abstrahlung lässt sich hier sehr gut mit EQ arbeiten. Mir persönlich gefällt die nach hinten offene Bauweise nicht, hier könnte aber bei der Montage eine Wanne/Rückgehäuse entsprechend vorgesehen werden. Durch die flache Bauweise (<10cm) ist dies auch bei Vorbauten mit geringer Tiefe gut integrierbar. In den USA liegt der Preis bei ca. 1700 USD

    In der besagten Genelec ist ein ScanSpeak OEM Treiber drin.

    Bei den aufgerufenen Ersatzteilpreisen bitte immer beachten, das es hier nicht um den Materialwert, sondern um die Logistik und die teilweise Jahrzehnte lange Bevorratung geht. Dazu noch der Einbau und des QC. Das relativiert sich dann schnell, auch wenn es natürlich ärgerlich ist.

    Naja aber anhand was beurteilst du denn sonst?

    An der statischen Korrelation bestimmter technischer Eigenschaften zur subjektiven Beurteilung (Hörerlebnis) .

    Das ist hinreichend untersucht (Toole et all).

    Das einzige Gegenargument was dann bleibt, ist das man selbst, bzw der Beurteilter deutlich von dieser Mehrheit abweicht.

    Ich sehe einen sehr sehr großen Unterschied zwischen einem Arbeitsgerät (einem Studiomonitor) und einem Lautsprecher, der einen deutlich größeren Raum in einem (in der Regel) deutlich größeren Abstand mit mehr als einem Sitzplatz (Tonstudio = 1 Arbeitsplatz im Nahfeld, max. Midfield zu Heimkino mit 2-6 Sitzplätzen) beschallen soll.

    Du nennst den Grund ja selbst... den Hörabstand.

    Dabei ist es nicht relevant ob das Szenario ein Tonstudio, ein Wohnzimmer oder ein Heimkino ist. Du kannst in allen drei Fällen ähnlich Hörabstände haben.

    Die technischen Anforderungen wären dann in allen drei Fällen ähnlich und die dazu geeigneten Lautsprecher auch.

    Daher meine ich ja, dass in dem von dir gezeigten Fall die Chance recht hoch steht dass es "gefällt" und damit auch die Anforderung an den Lautsprecher erfüllt ist.

    ...wie bei jeden anderen beliebigen Lautsprecher auch.

    Diese Relativierungen Deinerseits hätten ja zur Konsequenz, das gar keine allgemeine Qualitätsbeurteilung möglich wäre, weil jeglicher Output immer jemandem gefallen kann.

    Das sind aber wie gesagt Diskussionen mit denen man sich im Kreis dreht und die auch keinen Beitrag für das hiesige Thema liefern

    Mich würde immer noch interessieren, wie sich der "perfekte" Lautsprecher (sofern es ihn überhaupt gibt) in einem perfekten Heimkino-Raum (sofern es ihn überhaupt gibt) denn so anhören mag.

    Es geht hier nicht um "perfekt" sondern soviel Fehler wie möglich zu vermeiden. Hier wurden Fehler aufgezeigt die auch subjektiv bestätigt wurden, also wunderbar miteinander korrelieren.


    Alles andere ist für mich graue Theorie mit keiner realen Relevanz (in Bezug auf Heimkinos - wir reden ja nicht von Tonstudios etc.).

    Nun, es ist eine technische Fragestellung, die erst einmal einer technischen Antwort Bedarf. Gerade von einem Installer würde ich erwarten solche Räume auch technisch korrekt bauen zu können. Das ist auch kein Widerspruch zum subjektiv erlebten, im Gegenteil. Mit dem technischen Verständnis kann viel gezielter ein gewünschtes Ergebnis erreicht werden.

    Ich sehe aktuell - rein von den akustischen Anforderungen aktuell aber auch keinen Unterschied zwischen Heimkino und Tonstudio.

    Hier wird ja in beiden Fällen über ein oder mehrere Lautsprecher ein prinzipiell sehr ähnliches (Bandbreite,...) Signal wiedergegeben.

    Absolut richtig!

    Bei Tonstudios, Heimkino oder Mehrkanal-Audio zu Hause, gibt es technisch keine wesentlichen Unterschiede. Am ehesten sähe ich noch etwaige Unterschiede bei den Pegelanforderungen, aber alle anderen Qualitätmaßstäbe gelten dort gleichermaßen. Das bedeutet im Kern die korrekte Reproduktion, der Grundgedanke von HiFi. Die verschiedenen Produkte rühren eher aus den unterschiedlichen Präferenzen an Budget und Ästhetik.

    schauki

    Alles kann jedem gefallen. Gerade auch tonale Verfärbung.

    Insofern kann man jegliche technische Leitung relativieren, in die eine oder andere Richtung.

    Mein Ansatz in diesem Thread ist die objektive Bewertung einer technischen Konstruktion, die aufgrund der guten Datenlage hier möglich ist.

    Ja, das ist eben die Krux aus so einer Vorführung einzelnen Komponenten zuverlässig herauszuhören.

    Der beschriebene Raum war mit 100 qm ziemlich groß, das entschärft möglicherweise viele der hier messtechnisch nachweisbaren Probleme der Konstruktion.


    Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch die (statistisch hergeleitete) Prognose für den Frequenzgang im Raum:



    Zu sehen ist ein breites Tal von -5 dB (!) im hörkritischsten Bereich, was nur bedingt EQ-bar ist, weil im Abstrahlverhalten begründet.

    Ob man jetzt linear bevorzugt oder nicht, aber diese tonale Abstimmung wird deutlich hörbar verfärben.

    In einer gut gemachten Vorführung fällt das ggfs weniger auf, gerade in großen Räumen und aufwendiger Dämmung.