Guy Ritchie's The Covenant (Prime Video, Apple TV 4K, Heimkino, OV, Auromatic)
US-Soldat nimmt in Afghanistan die Hilfe eines Einheimischen an und versucht dann ihn herauszuholen, als die Taliban wieder an der Macht sind.
Ein klassischer Dreiakter, der von seiner Action und der tollen Technik lebt. Zudem rückt Ritchie ein Thema in den Blick, das vielen so nicht bewusst war. Zwar handelt sich es um eine fiktive Geschichte, dass sich viele Helfer der Amerikaner auf Grund akuter Lebensgefahr nun vor den Taliban verstecken müssen ist Tatsache. Ich hätte mir gewünscht, dass die Beziehung der beiden Hauptcharaktere etwas emotionaler aufgebaut worden wäre. Gyllenhaal wirkt stets recht distanziert. Dar Salim spielt klasse und deutlich authentischer. Man kennt sein Gesicht aus diversen Tatort-Folgen in denen er bereits mitspielte. Die Action ist mir beinahe zu "over the top" und viel zu sehr Schießbude, vor allem im Finale. Da hätte ich mir eine realistischere Herangehensweise gewünscht. Nebenbei sei erwähnt, dass hier unkommentiert zahlreiche Kriegsverbrechen begangen werden, was ok wäre wenn man nicht den Eindruck der Realität erwecken wollte.
Technisch ist der Film wirklich erste Sahne. Ein knackscharfes Bild trifft auf eine realistische Akustik, die im Gegensatz zur Handlung nicht zu dick aufträgt.
Insgesamt ein unterhaltsamer und spannender Militätthriller, der mit etwas anderer Herangehensweise besser hätte sein können.
6,5/10
Don't Look Up (Netflix, IPad Pro, Air Pods Pro)
Eine gelungene Satire, die der Bevölkerung und vor allem den Medien den Spiegel vorhält, indem man an Stelle des Klimawandels einen auf die Erde zusteuernden Meteoriten als größtes Problem der Menschheit präsentiert. Gewohnt bissig gelingt es Adam McKay einen ernsten Sachverhalt recht verständlich und unterhaltsam zu schildern. Dabei hilft ihm ein Star-Aufgebot, das seines Gleichen sucht. Jennifer Lawrence, Leonardo DiCaprio, Meryl Streep, Timothee Chalamet, und Jonah Hill, um nur ein paar zu nennen, überzeugen sämtlich.
Die Story ist aber vergleichsweise mager gestaltet, sodass ab etwa der Hälfte etwas die Luft raus ist und erst gegen Ende wieder Fahrt aufgenommen wird. Dadurch wird man nicht ganz so großartig involviert wie bei den McKay-Großtaten Vice und The Big Short. An diese beiden Meisterwerke reicht Don't Look Up nicht heran, der Film bleibt aber trotzdem sehr sehenswert da ihm McKays Handschrift trotz kleinerer Mängel nicht abhanden kommt.
Zur Technik kann ich auf Grund des genutzten Mediums nichts schreiben.
8/10