Ich glaube nicht, dass man hier bei dem Thema zu einer Übereinkunft kommt, außer der, dass jede Bewertung einen (mal mehr, mal weniger hohen) Subjektivitätsanteil hat. Daher sind Worte nun mal hilfreicher als Zahlen. Gilt ja auch für die Filmbewertung selbst, wie man hier im Forum schon oft genug gesehen hat.
Um mal das Beispiel Blair Witch Projekt zu nehmen: nein, ich würde dem Bild der Disc keine 10/10 geben (weil die Blu-Ray nämlich nicht das Gelbe vom Ei ist und zudem nicht das ursprüngliche Bildformat bietet ;) ), aber wenn es einen vernünftigen Transfer gäbe, dann würde ich sicher eher die 10/10 für ein Bild vergeben, dass die vom Regisseur / Kameramann beabsichtigten Stilmittel und - ja - auch das Filmkorn - vernünftig transferiert. Mal die Gegenfrage: wer würde denn eine 10/10 vergeben, wenn BWP auf einmal ein knackscharfes Bild hat? Das widerspricht doch komplett der intendierten Einstellung und macht hier überhaupt keinen Sinn...
Was das angesprochene Referenzmaterial angeht: Ich bin da zwar eh nicht so drauf fixiert (bei mir wird in der Regel ein ganzer Film gezeigt und nicht endlose Schnipsel (womöglich noch immer dieselben), da würde ich ja wahnsinnig), aber ich würde eher eine vernünftige UHD-Umsetzung wie Bladerunner zeigen, die auch gerne Filmkorn haben darf, als irgendeinen digital gedrehten Käse, der mich zwar inhaltlich null reizt, aber alles schön scharf in höchster Auflösung zeigt.
Mein Standpunkt: Stilmittel gehören zum Bild dazu und alle vermeintlichen Unzulänglichkeiten, die nicht auf einen mangelhaften Transfer / ein schlechtes Master / miese Kompression usw. zurückzuführen sind, würden bei mir niemals zu Abzügen in der Bildnote führen.
Aber Geschmäcker halt, soll ja auch Leute geben, die bei Predator der UH-Edition den Vorzug vor der UHD geben oder sich freuen, dass Terminator 2 so ein großartiges Bild hat.