DIY - Lautsprecher "CUBA LIBRE"

  • Dieser Thread wird die Entwicklung meines selbst entwickelten Lautsprecherprojektes mit dem Namen "Cuba Libre" begleiten.
    Die einzelnen Gehäuse der Chassis sind als geschlossene Module geplant und können frei miteinander kombinieren werden. Daher auch der Name "Cuba Libre". Es handelt es sich um einen Lautsprecherkonzept, bei dem die Aufstellung in einer Raumecke berücksichtigt wird. Einer Bassüberhöhung von über 6 -10 dB durch die beiden Wände, wird eine geschlossene Bauweise der Bassgehäuse mit frühem Bassabfall entgegenwirken.

    Was wäre ein guter "Cuba Libre" ohne >>> ICEQB´s (Eiswürfel) ?
    Mit der bereits fertig erstellten aktiven 4 -Kanal Frequenzweiche ICEQB, habe ich ein Werkzeug geschaffen, mit dem die neu geschaffenen Lautsprecher genau auf ihre Einbausituation in der Cinebar angepasst werden können. Die endgültige Zuspielung für

    die "Cuba Libre" steht zum heutigen Zeitpunkt noch nicht fest. Sogar eine Variante mit einer passiv entwickelten Weiche ist denkbar.


    Ich habe mich für den Bau der "Cuba Libre" entschieden, weil ich zur Erkentniss gekommen bin, dass Raum und Aufstellungsort einen großen Einfluss auf die Wiedergabequalität nehmen. Lautsprecher und Raum sollten daher möglichst gut aufeinander abgestimmt sein und miteinander harmonieren. So kann ein Lautsprecher der beim Fachhändler noch gut geklungen hat, in den eigenen Räumen eine Entäuschung sein. Von einem linearen Frequenzgang bleibt in kleinen Räumen durch Raummoden, Reflexionen und Nachhall oft nicht mehr viel übrig.


    In den letzten Jahren durfte ich zum Thema Raumakustik und akustische Messungen viele
    neue Erfahrungen sammeln. Diese Erfahrungen sollen nun auch in die Entwicklung der neuen Lautsprecher mit einfließen. Jetzt möchte ich neue Erfahrungen mit dem Bau der "Cuba Libre sammeln". Es ist mir bewußt, dass dies keine leichte Aufgabe ist, sicher werde ich auch im Bereich des Lautprecherbaues noch viel dazulernen müssen.


    Mein Ziel ist es, Lautsprecher zu bauen die für meine CINEBAR maßgeschneidert sind und besser klingen als die aktuell verwendeten Dynaudios Contour T 2.5 und T 2.1

  • Zeit für ein kurze Bestandsanalyse.


    Das T in der Bezeichnung von Dynaudio der >>> Contour T 2.5 und T 2.1 steht für Theater.
    Dynaudio hatte diese Lautsprecher speziell für die Wiedergabe im Heimkino entwickelt.
    Es handelt sich um ein DÁppolito Anordnung der Chassis mit einer 6dB Frequenzweiche.
    Die Chassis werden bei einer Frequenz von 1600 Hz getrennt. Dies setzt eine extrem belastungsfähige Hochtonkalotte voraus. In Tests wurden sie schon mal mit 1000 Watt gequält. Nicht nur darum waren die Esotec Kalotten von Dynaudio legendär.
    Die T 2.5 ist somit schon recht nahe an einer DÁppolitoanordung dran.
    Die Sprungantwort sieht ordentlich aus. Es wurde eine Punktschallquelle angestrebt.
    Der Frequenzgang von den T 2.5 liegt bei 29 Hz-25 kHz (+/- 3 dB).


    Was bleibt nun von dem im >>> RAR (Reflexionsarmen Raum) gemessenen, linearen Frequenzgang am Sitzplatz übrig?

    Wandeinbau, Raumeinflüsse und Reflexionen haben eine Berg und Talfahrt aus dem Frequenzgang mit Abweichungen von +/- 8 dB gemacht.

  • Ideal wäre ein gerade Linie. Die rote Linie zeigt meine Idealvorstellung eines Frequenzganges. Vom Hoch- bis zum Tieftonbereich steigt die Linie um ca. 3dB an.


    Dann will ich mal versuchen den Frequenzgang von rechts nach links zu analysieren.

    Der Hochtonbereich überhalb 14 khz fällt etwas stark ab, weil der Hochtöner mit ca. 145 cm Bodenabstand nicht auf Ohrhöhe (=Mikrofonhöhe) aufgestellt ist. Das sollte man aber gerade bei einem Lautsprecher mit DÁppolito Anordung vermeiden. Auch das Loch bei 1600Hz hängt damit zusammen. Es liegt genau auf dem Übergang vom Hochtöner zu den Mitteltönern. Außerhalb der Achse gemessen ( 5 - 10° )zeigt der Frequenzgang eine leichte Phasenauslöschung. Das geht besser.


    Zur besseren Veranschaulichung möchte ich hier die vertikale Winkelmessungen eines DÁppolito Lautsprechers (Imagination2) von HIFI Selbstbau zeigen.



    Quelle


    Die nun nachfolgenden Auslöschungen und Überhöhungen sind Auswirkungen durch Kantenbrechungen und Baffle Step.


    >>> Der Bafflestep


    hier sind einige gut zusammengefasste Informationen über den Bafflestep zu finden. Im wesentlichen handelt sich bei Bafflestep um den Einfluß der Schallwandabmessungen auf den Frequenzgang eines Lautsprechers.


    >>> Bafflestep Onlineberechnung


    Mit einen Online Tool kann errechnet werden, bei welcher Frequenz die Schallwandbreite einen Einfluß auf den Frequenzgang hat.


    Dynaudio hat die Bafflestepkorrektur von einer 20,5 cm breiten Schallwand berücksichtigt. Daraus errechnet sich eine Überhöhung unterhalb von 600 Hz
    im Wabdeinbau.


    Die breite der Schallwand im eingebauten Zustand liegt aktuell bei 63cm, daraus errechneten sich 194 Hz. Dies könnte gut mit dem Tal auf der Messgrafik übereinstimmen. Unterhalb dieser Frequenz steigt dann der Bass durch die Ecken deutlich an. In der Theorie sollen das bei zwei Wänden ca. 6 dB ausmachen. Gemessen habe ich bei 100 Hz ca. 15 dB zuviel. Da sind also noch weitere Raumeinflüsse wie stehende Wellen bzw. Raummoden mit im Spiel.


    Bei der "Cuba Libre" werde ich den Bafflestep gar nicht berücksichtigen.
    Hoch und Mitteltöner kommen auf Ohrhöhe. Sicher wäre noch besser, wenn die Lautsprecherschallwand zur Raumwand und Leinwand ohne Kannte abschliesen würden. Bei mir ist das aktuell so nicht möglich. Daher werden noch ein paar kleine Schlenker im Frequenzgang bleiben und zu korregieren sein. Das regle ich dann aber mit dem DSP.

  • ...weiter geht´s !


    Auf meiner >>> Suche nach dem besten Selbstbaulautsprecher habe ich ja einge namhafte Lautsprecherentwickler besucht und deren Refenzen zur Probe gehört. Für mich haben sich aus den verschiedenen Konzepten zwei verschiedene Ansätze herauskristallisiert, die ich mir in der Cinebar vorstellen könnte.


    Das eine wird eine Lösung mit einer DÀppolitoanordung ähnlich wie eine >>> Concorde von Visaton bzw. die >>> Passion von SONICS.


    Das andere wird eine XL Variante der Symphonie, mit einer Mitteltonkalotte, die mich bei Visason so begeistert hatte. Bei der Kalottenlösung ist auch eine Schallführung durch ein Waveguide denkbar.


    Das DÁppo Top
    Den Anfang mache ich mit dem DÁppo Top. Nach einigen rechergen im Internt habe ich mich für folgende Chassis entschieden. Der Mitteltöner sollte in der Lage sein einen möglichst großen Bereich wiedergeben zu können.


    1 X HT Ringradiator von Vifa XT300HV-S Neodym
    2 x MT Visaton TI 100
    2 x TT Visaton AL 200


    Der erste Entwurf sieht danach etwa so aus.




    Heute Abend ergänze ich hier noch die erste Simulation des Frequenzganges mit Boxsim.

  • Bei Auswahl der geeigneten Chassis habe ich darauf Wert gelegt, dass sie hohen Pegelanforderungen genügen. Damit verbunden ist ein niedriger Klirrfaktor und somit nur wenig unerwünschte Verzerrungen im Übertragungsbereich. Der jeweilige Lautsprecher sollte in seinem Arbeitsbereich eine möglichst linearen Frequenzgang haben. Wichtig ist außerdem noch der Wirkungsgrad eines Lautsprechers, der in einem unmittelbaren Zusammenhang mit seiner unteren Grenzfrequenz steht.

    Der Hochtöner

    Da in einer DÀppolitoanordung die Schallzentren der Mitteltöner möglichst nah zusammen stehen sollen, habe ich mich für einen relativ kleinen Höchtöner (104 mm) entschieden. Dieser sollte in der Lage sein, möglichst tief runter zu spielen. Ich habe bezüglich des HT verschiedene Test von HIFI Selbstbau, Zaph Audio oder Hobby Hifi angesehen. Zuletzt waren noch drei Hochtöner übrig, die in die engere Wahl gekommen sind. Der KE25 von Visaton, der R2904 von Scan Speak und der xt 300hv-neo von Vifa.



    Ich habe mich für den >>>> XT 300 HV-Neo/4 weil dieser in den Höhen nicht ganz so scharf klingt. Es handelt sich um einen Hochton-Ringstrahler mit 25 mm Ø, Neodymantrieb und hoeher Belastbarkeit. Im Gegensatz zu einer klassischen Kalotte hat der XT 300 eine Gewebesicke mit einem Phaseplug in der Mitte.


    Zitat

    Grosse Membran, niedrige Resonanzfrequenz plus niedrigem K3, das erlaubt eine Ankopplung deutlich unter 2000 Hz. Werden keine sehr hohen Lautstärken verlangt, ist wohl sogar eine Übergangsfrequenz knapp über 1000 Hz machbar. Die Membranfläche liegt mit fast 10 cm² beim Doppelten einer 25 mm Kalotte. Wenn mit letzterer eine Trennfrequenz von 2000 Hz machbar ist, dann sind 1000 Hz für den XT 300 KS/4 auch nicht unrealistisch und 1500 Hz fast schon eine leichte Übung.


    Die größere Membranfläche und Auslenkungen bringt natürlich auch Pegelreserven mit sich.


    Sollte mir der Vifa nicht gefallen könnte ich ihn auf Grund des selben Durchmessers auch später noch gegen einen seiner Kontrahenten tauschen.


    Gerd Lommersum hat dem XT 300 ein kleines Hörnchen aus Aluminium verpasst, dass dem Hochtöner zu etwas mehr Pegel im Übernahmebereich verhilft. Der Schallentstehungsort (SEO) liegt dadurch etwas weiter hinten. Das kann sich auch bei einem passiven Lautsprecher positiv auswirken.



    XT300HV-S mit Aluhörnchen, incl. Winkelmessungen


    Das kleine Hörnchen hat für mich noch einen positiven Nebeneffekt. Ich kann somit ich die Oberfläche der "Cuba Libre" glatt mit Stoff überziehen.


    An dieser Stelle noch eine kurze Ergänzung aus der Produktbeschreibung.


    Auch der Meister himself Mr. "Josef DÀpplito" hatte seine Vorstellung eines Lautsprechers mit dem XT 300 realisiert. Leider hält er sich mit dem Referenzlautsprecher >>> Pascal XT selbst auch nicht an seine Vorgaben für ein echtes DÁppolitosystem. Bauanleitung der Pascal XT / PDF
    Er trennt den Hochtöner von den Alcone Chassis relativ hoch bei 2700 Hz.


    Ich strebe eine Trennung zwischen 2000 - 2500 Hz an. Das der XT 300 schon überhalb 2000 Hz sauber arbeitet, kann man auch auf der nachfolgenden Klirrmessung sehen.



    Die grüne Line zeigt den gutmütigen K2 Klirrfaktor, der für einen "warmen" Klangcharckter
    verantwortlich ist. Die blaue Linie zeigt den unbedingt zu vermeidenden K3 Klirrfaktor, der hier extrem niedrige Werte aufweist.


    Die Lieferung dieser Vifa Hochtöner erfolgt Paarweise selektiert, mit der Messung des Frequenzganges. Die Toleranz der beiden Hochtöner liegt bei +/- 0,25 dB.

  • Hallo Trace


    danke für Dein Interesse.


    Die Bespannung wird sich nur geringfügig überhalb 10 kHz auswirken. Bei scharfen Höhen bin ich ohnehin etwas empfindlich. Da darf der Frequenzberech auch etwas abfallen.
    Sonst strebe ich einen möglichst linearen Frequenzgang an, der unter 100 Hz ca. 3 dB mehr hat als in den Höhen, so wie ich es mit der Zielkuve von Acourate simuliert habe.


    Gruß Andi


    Was macht

  • Hi Andi,


    die Überhöhung dürfte sich bei Deinem aktiven Projekt sowie nicht als Problem erweisen, da Du ja nachkorrigieren kannst.


    Das menschliche Gehör ist leider in den Höhen sehr empfindlich und merkt jedes dB Abweichung.


    Mir geht es genauso, wenn die Höhen zu prägnant sind, ist der Klang auf lange Sicht zu anstrengend. Daher korrigiere ich auch bei meinem Hochtöner um 1 dB, allerdings passiv über einen anderen HT-Widerstand.


    Big Daddy

  • Anbei hänge ich einmal die Messung von meinem Pärchen XT-300 an. Wenn ich ehrlich bin kann ich da keine Überhöhung sehen. :byebye: Von 2000 - 20000 +/- 1 dB, das ist sehr gut und fast wie mit dem Lineal gezogen. :zwinker2: Ich möchte so wenig wie möglich mit dem DSP korregieren müssen. Der Pegel wird dann einfach über die verschiedenen Endstufen angepasst.



    Gruß Andi

  • Der Mitteltöner

    Gerade dem Mitteltonereich schenke ich besondere Aufmerksamkeit. Ist Es doch das wichtigste Chasssis einer 3-Wege Box. Ich habe einen Mitteltöner gesucht, der einen möglichst breitbandigen Frequenzbereich sehr klirrarm wiedergen kann. (von ca. 350 Hz bis 2500 Hz). Das ist wichtig, damit im kritischen Bereich kein Frequenzübergang liegt. Fündig geworden bin ich bei Visaton. Beim TI 100 handelt sich um einen 10 cm (4") Chassis aus Titan mit Phaseplug und einer Doppelschwingspule.



    Wie für Metallchassis typisch, bricht auch dieses Chassis durch seine Eigenresonanz nach oben auf. Beim TI 100 allerdings erst bei 7000 Hz und bis dahin ist er längst aus dem rennen. Mal sehen, ob das noch einer Korrektur bedarf. Das gute an der Firma Visaton, ist auch die Veröffentlichung aller Daten die für die Chassis von Bedeutung sind. (TSP, Messungen, ect.)



    Hier eine Messung von Zaph Audio. Im Übertragungsbereich von 300 - 3000 Hz ist ein sehr linearer Frequenzgang zu sehen. Die kleine Überhöhung von ca. 1 dB bei 2000 Hz bringe ich sicher noch durch den Übergang zum Hochtöner weg. Ich muß allerdings sagen, so wie die Messgraphic skaliert ist, wird die Messung etwas geschönt.




    Im Gegensatz zu viele anderen Chassis ist beim TI 100 der Klirrfaktor (Nichtlinearität) kaum von der höhe des Anregungspegels abhängig. Der böse K3 liegt auch bei 95dB auf einem sehr guten Wert im Arbeitsbereich. In einem Messbereich von 200 - 4000 Hz sind das z.B. 0.11 % bei praxisgerechten 90dB pro Chassis.



    Auf der nachfolgenden Grafik kann man sehen, welches Ausschwingverhalten der Mitteltöner TI 100 hat.



    Die Hobby Hifi schreibt:
    "Perfektes Ausschwingverhalten im nutzbaren Frequenzbereich, stark nachklingende Membranresonanzen ab 5 khz aufwärts"



    Im Grunde genommen ist der TI 100 ja ein Tiefmitteltöner. Es kann auch in Zweiwegekonstruktionen verbaut werden. Wobei dann sein Limit mit +/- 2,25 mm linearer Hub sehr schnell erreicht ist. Als Mitteltöner einer 3-Wege Box kann er aber seine Stärken ausspielen.


    >>> Visaton TI 100


    Der TI 100 hat 8 Ohm. Wenn ich zwei davon paralell anschließe, werden 4 Ohm daraus. Aus dem Wirkungsgrad von je 87 dB werden bei zwei Stück, 93 dB. Das passt dann auch wieder gut zum Hochtöner.


    Bis 3000 Hz ist dem TI 100 das Thema Bündelung ein Fremdwort. Der maximale Schalldruck liegt bei 104,5 dB. Bei bedeutet das eine Maximalläutstärke von ca. 110 dB im Abstand von 1 Meter. Der Mitteltonbereich stellt von der Maximallautstärke, wie ich später darstellen werde, den schwächtsen Weg der "Cuba Libre" dar.

  • TT


    Zum Thema Tieftöner habe ich ja schon mal an anderer Stelle was geschrieben.
    Das übernehme ich nun hier Vollständigkeitshalber noch einmal.


    Im Tieftonbreich habe mich den AL200 der Firma Visaton entschieden.
    Mit einem Wirkungsgrad von ca. 88dB und einer Resonanzfrequenz von 32 Hz stellt der Bass eine guten Kompromiss, von Wirkungsgrad und Tiefgang dar. Das schnelle Ein- und gut Ausschwingverhalten der Chassis ist mir wichtig, um einen guten Kickbass wiedergeben zu können. Eine steife Membran aus Aluminium hat nur wenig Partialschwingungen, Verformung und arbeitet kolbenförmig.


    Hier die Kurzbeschreibung von Visaton


    20 cm (8") High-End-Tieftöner mit steifer Aluminium-Membran, stabilem Aludruckgusskorb und elastischer Gummisicke. Geringste mechanische und elektrische Verluste durch Polkernventilierung, hinterlüftete Zentrierung und Kapton-Schwingspulenträger.
    Hohe Impulsdynamik durch leichte Alumembran.



    Wenn ich nun WinISD mit den Chassidaten füttere bekomme ich ein Volumen von ca. 22 Liter für ein geschlossens Gehäuse vorgeschlagen. Durch die aktive Entzerrung mit einem DSP dürfte das Volumen auch noch etwas kleiner sein. Das ist ja zur Zeit auch Mode bei
    vielen Subwooferherstellern.



    Bei HIFI-Selbstbau gibt es ein Tool bei dem man das Volumen von geschlossenen Gehäuse einfach errechnen kann. Beim AL200 wirft das Programm 23 Liter aus bei einer linearen Abstimmung von QTC 0,707. Das eingebrachte Absorbtionsmaterial vergrößert das Volumen um ca. 10 – 15 %.


    Dieser Frequenzgang wäre für einen freistehenden Lautsprecher nicht sehr zu gebrauchen. Der – 3 dB Punkt (Eckfrequenz) ist auf der Simulation schon bei 60 Hz erreicht und lässt somit keinen großen Tiefgang erwarten. Für die Eckaufstellung, bei der ich unterhalb 200 Hz einen um 6 dB lauternen Pegel habe, dürfte diese Abstimmung ganz gut passen.


    Durch die große Membranfläche und 8 mm linearen Hub, sollten genügend Leistungsreserven zum Entzerren zur Verfügung stehen. Bei ca.40 Hz werde ich die Basschassis, mit dem MiniDSP abregeln. So wird meine tiefste Raummode bei 32 Hz und die Resonazfrequenz des Chassis, die ebenfalls bei 32 Hz (fs) liegt, nicht so stark angeregt.


    Die Messung von Visaton für den AL200 sieht zwar anders aus, als die Simulation von WinISD, aber bei näherem hinsehen fällt auf, dass auch bei dieser Messgrafik der Frequenzgang von 200 auf 20 Hz nur um 12 dB abfällt. Bei 40 Hz sind das lediglich 6dB die mit dem DSP korregiert werden müßten.



    >>> VISATON AL200


    Was die Visatongrafik aber auch zeigt, ist das für Metallchassis typische aufbrechen in den Schallpegelspitzen bei 3000 – 5000 Hz, bis dahin ist das Chassi aber längst aus dem Rennen. Mir ist ein ausführlicher Test des AL 200 bekannt, der die Einsatzfähigkeit bis zu einer oberen Trennfrequenz von ca. 800 Hz bescheinigt.


    Die Eignung eines Chassis für seinen Arbeitsbereich wird u.a. vom Klirrfaktor abhängig gemacht. Hier noch eine Klirrmessung von >>> Zaph Audio



    >>> Hier auf Spengspielaudio kann man den Klirrfaktor von dB auf % umrechnen. Demnach entsprechen -60dB einem Klirrfaktor von 0,1 %

  • Hi Andi,


    ist bei dieser Anordnung der Chassis gewährleistet, dass der HT auf Ohrhöhe ist? Falls dieser weiterhin zu hoch liegen würde, könnte man ja den unteren TT ganz nach oben verlegen, sodaß der HT weiter nach unten kommt.
    Nur mal so als Anregung von einem Laien im LS-Bau.



    LG
    Der Captain

  • Hallo Andi,


    DeinProjekt liest sich sehr vielversprechend. Der LS sieht stylisch aus und macht auch von der Anordnung viel Sinn, wenn Du die Mittel/Hochtöner fast auf Öhrhöhe hast.
    Freue mich weiter von Deinem Projekt zu lesen und hoffe das alles Deinem Hörgeschmack entspricht.


    Gruß Alexander

  • Hallo Alexander


    das gute an einem aktiven Lautsprecher ist ja, dass er sich durch den DSP genau auf den eigenen Raum Hörgeschmack abstimmen lässt. Die meisten Lautsprecher von den Hersteellerrn sind in irgend einer Richtung gesoundet. Wirklich neutrale Wiedergabe mit linearem Frequenzgang sind.


    Hier mal der Blick auf den Frequenzgang von der Wilson Audio "Sasha" werfen, die man ja ohne Zweifel als guten Lautprecher bezeichnen kann.



    +/- 4 dB im RAR (Reflexionsarmen Raum) ist jetzt nicht wirklich berühmt.
    mam kann gut sehen, dass auch dieser Lautsprecher gesoundet ist.
    Es gibt eine Absenkung in dem Mitteltonbereich und eine Erhöhung unterhalb 100 Hz.


    Der Frequenzgang setzt sich auch aus drei Wegen zusammen. Die rote Linie zeigt eine Messung der Bassreflexöffung.



    Quelle >>> stereophile.com


    Hier gibt es noch eine Messung der Sprungantwort. Darauf ist zu sehen, dass der
    Hochtöner verpolt angeschlossen ist. (1.Impuls geeht nach unten) So sieht eben die Sprungantwort eines guten Dreiwege Lautsprecher aus, der analog aufgebaut ist. :waaaht:



    Wir erinnern uns. So sollte ein gute (ideale) Sprungantwort aussehen.
    Ein steiler Anstieg (Impuls) durch den Hochtöner, gefolgt von Mitteltöner und Tieftöner zu sehen druch einem flachen Abfall der Frequenzen.



    Quelle: >>> www.fairaudio.de



    Da muß man sich nicht wundern, dass "Referenzlautsprecher" von versschiedenen Herstellern so unterschiedlich klingen.

  • Für eine Machbarkeitsstudie habe ich >>> Boxsim mit allen Informationen über Gehäuseabmessungen und Chassis gefüttert. Leider sind in der Datenbank nur Visatonchasis zu finden. So habe ich als Hochtöner statt dem Vifa XT300 den KE25 von Visaton verwendet.



    Für einen aktiven Lautsprecher macht das eigentlich nur begrenzt Sinn da alle Übergangsfrequnzen, Phase und Lautsprecher derr eigenen Wege flexibel anzupasssen sind.
    Aber ich wollte ja prüfen ob die Cuba Libre im Bedarfsfall auch analog zu betreiben sind. :zwinker2:


    Zunächst mal eine Blick auf die Amplitude (Frequenzgang)


    Ich habe bei 350 Hz und bei bei 2300 Hz mit einem 18dB Filter nach Butterworth getrennt. Die tatsächlichen Übergangsfrequenzen werde ich später messtechnisch und durch Hörsessions ermitteln. Die Ti 100 stecken in jeweils 3 Liter, die AL 200 haben jeweils 23 Liter zur Verfügung. Der Frequenzgang fällt unterhalb 200 Hz langsam ab. Er soll sich möglicht spiegelbildlich vom Raum Verhalten.



    Das die Chasssis gut miteinander können, ist auch auf den Winkelmessungen zu sehen. Die rote linie zeigt ein Messung bei 30 °. An den Übergangsfrequnzen gibt es keine Einbrüche. Dies spricht für ein rutes, horizontales Rundstrahlverhalten der Cuba Libre.



    Der Tabellenwert von 6 entspricht einem Winkel von 90°


    Dann kann man sich auch noch die Maximallautstärke (SPL)
    anzeigen lassen. Dieser Wert wurde aus 1 Meter Distanz gemessen.

    Das schwächste Glied in den Wegen stellen die Mitteltöner dar. 112 dB sollten für einen Lautspreccher aber auch ausreichen. Im Bassbereich kommen im Wandeinbau sicher noch ein paar dB dazu.


    Zusammenfasssung:
    Die "Cuba Libre" mit dem "Appo Top" ist ein 3-Wege Lautsprecher mit 4 Ohm und hat einen mittleren Wirkungsgrad von 92dB. Die Maximallautstärke liegt bei ca. 115dB.

  • Das Gehäuse


    Meine Überlegungen für das Gehäuse waren folgende:
    Die Lautsprecher sollen jeweils in den Raumecken platziert werden. Um den Bafflestep möglichst tief zu setzten soll die Schallwand möglichst breit sein. Die Schallwand sollte dabei so auf den Hörplatz ausgerichtet werden, dass sich am Hörplatz eine gleichschenkliches Stereodreieck ausbildet.



    Stehende Wellen im Inneren des Gehäuses, verursacht durch paralelle Wände sollten weitgehenst vermieden werden. So haben meine Überlegungen zu folgendender Grundform geführt.



    Für ein AL 200 stehen netto 20 Liter Volumen zur Verfügung.




    Nach dem bei der DÁppolitoanordung die Mitteltöner und der Hochtöner möglichst nah zusammen stehen sollen, konnte ich mich nicht für Einzelgehäuse der Chassis entscheiden. Für einen TI 100 entfallen 3,5 Liter. Das ist großzügig bemessen. Ich werde später das Gehäuse eines TI 100 noch auf ca. 3 Liter pro Chassis verkleinern.



    Hier noch einmal die Front als Gesamtansicht


  • Hallo Maik


    zwei mal ein klares Ja


    Durch den Eckeinbau bekommst Du unterhalb von ca. 200 Hz, 6 dB geschenkt und die Raummoden werden durch den Wandeinbau stärker angeregt. Das sollte bei der Abstimmung von den Lautsprechern berücksichtigt werden. Eine Messung von einem linear abgestimmten Lautsprecher am Einbauort kann hierüber Klarheit bringen.


    Auch die Räumlichkeit wird beeinflusst. Durch den Wandeinbau gibt es von der Frontwand keine
    Überlagerungen durch Reflexionen im Bassbereich. Die Seitenwände sollten wegen der frühen Reflexionen gut gedämmt werden. Ich habe dafür an den Seiten 10 cm Mineralwolle angebracht,
    die bis ca. 150 Hz absorbieren kann. Die Räumlichkeit wird im wesentlichen von dem >>> Diffusschall und den Reflexionen des Raumes beeinflusst. Damit spielt natürlich auch die Bündelung eines Lautsprechers eine große Rolle. Breitbänder z.B. haben durch Ihre große Bündelung eine gute Räumlichkeit.
    Das funktioniert aber nur auf einem Hörplatz und ist daher im Kino nur schlecht zu verwenden.
    Außerhalb des Sweet-Spot klingt es dann dumpf. Ein Kompromiss stellt dann eben auch ein D´Appolito Lautsprecher dar, der nur Vertikal bündelt und Horizontal breit abstrahlt.


    Im Heimkinobetrieb ist ja in der Regel viel Direktschall, wenig Reflexionen und kurze Nachhallzeiten gewünscht. Beim Musik hören darf es dann auch ein bischen mehr Raumeinfluss und Nachhallzeit sein. Da muß man sich eben entscheiden. Das ist wie alles immer ein Kompromiss. :mad:


    Die Gehäuse für die Basschassis sind inzwischen fertig. Ich habe die Pink markierten
    Kannten abrunden lassen.



    Ich bin dann mal 14 Tage weg und melde mich danach zum Aufbau der Lautsprecher wieder zurück. :respect:


    Gruß Andi

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