Raumakustik verbessern – ohne "Blackbox"-Look | 24 m² dediziertes Heimkino

  • Hallo zusammen,

    ich möchte mich mit einer Frage zur akustischen Optimierung meines Heimkinos an euch wenden und würde mich über euren Input freuen.

    Raumdaten:

    • 24 m² (5,50 m x 4,08 m), Deckenhöhe 2,17 m
    • Sitzreihe auf 10 cm Podest, Abstand zur Leinwand: 3,64 m
    • 9.2 Setup (Front-LS und Subs hinter AT-Leinwand, in 50 cm Steinwolle eingelassen)
    • Back Surrounds hinter bespannten Wänden, eingelassen in 25 cm Steinwolle
    • Hintere Ecken mit 50x50 cm Steinwollabsorbern ausgestattet

    Bisher unbehandelt:

    • Seitenwände
    • Decke

    Ich möchte die Raumakustik gezielt weiter verbessern – aber kein rein schwarzes, vollabsorbiertes "Blackbox"-Kino daraus machen.
    Der Raum soll weiterhin wohnlich und atmosphärisch bleiben, aber natürlich akustisch gut funktionieren.


    Konkret habe ich folgende Überlegung:

    Ich habe noch ein paar Wandpaneele auf Lager:

    Toom Akustik-Paneel Schwarz Matt 2400 x 561 x 19 mm

    Mir ist klar, dass die Paneele keine echten Absorber sind, aber sie wären kostenlos verfügbar und ich müsste sie sonst entsorgen.


    Frage: Würde es etwas bringen, diese Paneele auf 70cm Höhe zu schneiden und diese mittig an den Seitenwänden auf ca. 70 cm Höhe zu montieren? Oder wäre der Effekt vernachlässigbar?



    Zur Decke:

    Ich wäre auch bereit, dort gezielt zu behandeln, allerdings:

    • nur dort, wo es akustisch wirklich etwas bringt
    • und aufgrund der geringen Raumhöhe (Podest!) nur max. 5 cm Tiefe möglich

    Frage: Welche Bereiche an der Decke sollte ich eurer Meinung nach priorisieren ? Gibt es flache und optisch dezente Lösungen, die empfehlenswert wären?


    Ich freue mich auf eure Einschätzungen und Vorschläge!


    Viele Grüße


    Matthias


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  • Hallo.


    Vielleicht kommt es auf den Fotos nicht so rüber wie in echt, aber bis auf die Farbe ist es doch schon eine "Box"?


    Was immer geht sind die akustischen Spiegel Punkte zu behandeln.

    Bei wenig Platz sind diffusoren immer so eine Sache. Dann eher Absorber.


    Aber du hast ja wohl schon Recht viel Absorber Fläche verbaut.


    Wiederum -> Spiegel Punkte gezielt.


    Absorber lassen sich mit Stoff beziehen. D.h. farblich alles möglich. Auch Bilder per Druck.



    Wenn du die Paneele schon hast kann du die ja Mal probehalber hinstellen.


    Was mir persönlich gut gefällt, sind so Holzverlattungen vor Absorber. Da könnte man die Seite Wände behandeln.


    Kurz gesagt es gibt gaaaaanz viele Möglichkeiten.

    Hilfreich wären auch Messungen damit man sieht wie der Stand ist.

    Dann kann man sagen ob man sich mehr auf akustische Dinge oder optische konzentrieren soll.


    mfg

  • Für die Bestimmung der Positionierung / Spiegelpunkte kann ich immer nur das Tool von Amray empfehlen.

    Hier am besten den Grundriss hochladen oder möglichst genau den Raum nachbauen.


    Danach das Ohr (MLP) sowie jeweils den Lautsprecher entsprechend im Raum platzieren und sich die Reflexion erster und ggf noch zweiter Ordnung anzeigen lassen. Schneller und besser geht es nicht.


    Zusätzlich würde ich den Raum auch noch seitlich im Programm aufbauen, damit du die entsprechende Spiegelpunkte für die Decke anzeigen lassen kannst.

  • Vielen lieben Dank für Eure Tips!
    Ich würde gerne die Idee mit den mit Stoff bezogenen Absorbern weiter verfolgen.


    Ist es ok, ein Foto auf Leinwand drucken zu lassen und dann hinter der Leinwand das Basotec anzubringen?
    Oder muss es ein teures Akustikbild sein, da bei diesem die Leinwand viel dünner ist?

    Habt Ihr eine Empfehlung für digitale Kinoposter? Ich habe zwar eine Sammlung gefunden und gekauft, muss aber feststellen, dass dies scheinbar keine Oringinalplakate sind.

  • Hallo Zusammen,

    ich habe ein paar Sachen gefunden, die ich für die akustische Behandlung der Seitenwände in Betracht ziehen würde und wollte um Eure Meinung dazu fragen.


    Hier sind Wandpaneele aus PET Filz (5 cm dick), die ich sehr ansprechend finde und womit ich die Seitenwände vollflächig gestalten könnte:
    AkuWall Felt - Filcowe Lamele Akustyczne • www.addictivesound.eu


    Die Alternative dazu wären Paneele, die ich mittig auf die Seitenwände anbringen könnte:
    3D Wandpaneel – Silenti Waves für perfekte Akustik & Design (5 - 8 cm dick)

    oder
    Akustikschaumstoff: Hochwirksamer Schallschutz mit Stil (5 - 8cm dick)


    Welche Art würdet ihr bevorzugen und wie würdet Ihr die Effektivität beurteilen?


    Vielen Dank für Eure Hilfe.


    Viele Grüße


    Matthias

  • Also Optik ist Geschmackssache.

    Sonst ist bei relativ dünnen Absorber die Gefahr dass man den HT überproportional dämpft, dass klingt dann dumpf.


    Viel hilft viel.

    Als Kompromiss sehe ich 5cm basotect mit 5cm Wand Abstand ganz brauchbar.


    Das dann wie schon im vorletzten Post angesprochen mit Stoff beziehen, ob da nun ein Bild drauf ist oder nicht ist egal, hier wieder Optik.


    Wenn dir die geformten bzw. angedeuteten diffusoren gefallen dann hier auch auf die tiefe achten. Auch da je tiefer desto tiefere Frequenzen werden behandelt.

    Es gibt Ausnahmen je nach Art, aber Mal so als Faustregel.


    mfg



  • Vielen Dank für Deine Einschätzung.

    Ich habe mal die Leistung von Basotect mit denen der PET-Filze verglichen. Mir erscheint das PET Filz vorteilhaft, da es den Hochton nicht so sehr dämpft.

    Zudem könnte ich bei den Paneelen von Silenti nur 50% der Wandflächen belegen. Würde das dabei helfen, den Hochtonbereich nicht zu überdämpfen?


    Vergleich
    6fe53185-c25d-4066-903a-0c5e20217527.png

  • Ist das 5cm basotect mit 5cm Wand Abstand?


    Aber sonst ja, sieht der besser/günstiger aus.

    Ist aber die Kunst der RA, alles halbwegs gleichmäßig zu dämpfen.


    Hilfreich sind jedenfalls Messungen von der aktuellen Situation.

    Dann kann man auch besser abschätzen was wo/wie viel sinnvoll ist.


    Sonst sind es die schon genannten "Standards" die i.d.R. funktionieren.

    Heißt aber nicht dass abseits dessen es nicht funktioniert.


    mfg

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