Lautsprecher in Baffle Wall (Halbraum Strahler)

  • Hallo,


    macht das Einlassen der Lautsprecher in eine Front Baffle Wall (geschlossen also mit Verschalung) als Halbraum Strahler immer Sinn?


    Oder gibt es Raum Szenarien (Nachteile), in denen man davon Abstand nehmen sollte, die Verschalung anzubringen und die Lautsprecher einfach “nur” im Absorptionsmaterial sitzen lässt?

  • Eine Baffle Wall ist schallhart, speziell für Bassfrequenzen, also eben kein Absorptionsmaterial.

    Sinn einer Baffle Wall ist es, zu verhindern, dass sich Schall um den Speaker beugt, damit es keine out-of-phase Reflektionen von dieser Wand gibt.


    Abstand nehmen? Ja, wenn man es nicht vernünftig gebaut bekommt.

    Die Wand sollte ziemlich massiv sein, die Speaker entkoppelt. Denke da gibt es einige Fehlerquellen, die sich einschleichen können.

  • Hmm vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt -

    gibt es Szenarien, in denen eine BaffleWall in der Front nicht genutzt werden sollte? …Also nur Ständerwerk mit Dämmung ohne die Wall zu bevorzugen ist.


    Oder ist eine Baffle Wall immer die richtige Entscheidung?

  • Ob das immer die richtige Entscheidung ist kann ich Dir nicht sagen. Ich für meinen Teil kann nur berichten, dass meine Lautsprecher (Adam S5A MK2) davon ungemein profitiert haben. Durch den Wegfall von Kantendiffraktion hat das Stereobild und die Lokalisation stark zugelegt. Bei Stereo Musik habe ich eine so "festgemeisselte" Stereomitte, dass ich manchmal denke der Center müsse mitspielen. Dann laufe ich nach vorne an die BaffleWall und erst ca. 40cm vor der BaffleWall bricht dann das Stereobild zusammen und man merkt, dass lediglich L/R spielen.

    Das ganze muss natürlich wie beschrieben auch passend ausgeführt werden, d. h. massive BaffleWall, entkoppelter Einbau der Lautsprecher, entsprechende Frequenzkorrektur für BaffleStep Kompensation, etc.

    Der Bau war dann schon sehr zeit- und kostenintensiv, hat sich für mich aber defintiv gelohnt. Letztendlich muss das wohl jeder für sich selbst entscheiden. My 2 cents...


    VG, Stefan

  • Kann meine Vorredner nur zustimmen. Und abhängig davon ,welcher Lautsprecher und Bauart des Speakers.

    Einen Lautsprecher der nicht geschlossen bzw. sein Volumen erzeugt durch Unterstützung der hinterwand oder einfach ausgedrückt ,eine Bassreflexöffnung hinten hat, ist bei einer BAffleWall nicht wirklich gut umsetzbar. Das Ziel ist mehr oder weniger eine unendliche Schallwand zu erzeugen. In der BaffleWall wird ja Absorbermaterial eingesetzt ,der Lausprecher entkoppelt,und dann die Front mit schallhartes Material geschlossen. Um die energie in den Raum trotzdem zu kriegen wird dementsprechend mit Radiatoren bzw, mit auf dem Raum gemessene Frequenz gezielt öffnungen berücksichtigt.

    Ich drücke es einfach mal so aus ohne jetzt dich mit Fachwörter zu beschmeissen. Die ich auch nicht so drauf habe um es gut zu erklären . Und da sollte auf jeden Fall einer Ran .der das kann . Und da gibt es nicht viele auf dem Markt

  • Wenn der Lautsprecher eine Baffle Step (Übergang Halbraum- zu Kugelstrahler) Compensation in der Weiche hat (haben die Meisten), ist ein Einbau in eine "unendliche" Schallwand/Bafflewall möglich aber nicht unbedingt optimal. (Im Vergleich zu nur Dämpfungsmaterial)
    Kann man aber recht einfach entzerren, alles besser als SBIR.

    Hinter der Bafflewall wird normalerweise sowieso Dämpfungsmaterial eingebracht (und um die Bafflewall etwas Luft gelassen--> Beugung von tiefrequenten Schallanteilen der Subs), die Größe der Bafflewall kann man auch von der Trennfrequenz der Lautsprecher abhängig machen, je nach Wandgröße muss diese nicht immer nahezu vollflächig beplankt werden.

  • Hmm vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt -

    gibt es Szenarien, in denen eine BaffleWall in der Front nicht genutzt werden sollte? …Also nur Ständerwerk mit Dämmung ohne die Wall zu bevorzugen ist.


    Oder ist eine Baffle Wall immer die richtige Entscheidung?

    Wie schon gesagt wurde, bei nicht fachgerechter Ausführung würde ich davon absehen.


    Auch versperrst du dir damit die Möglichkeit, die Position der Speaker nachträglich zu verändern.

    Auch ein Wechsel der Speaker wird so ohne weiteres schwierig.

    Du bist also mehr oder weniger für alle Zeit festgelegt.

  • Ich würde die an der Front eigentlich fast immer bauen, sofern man nicht Lautsprecher frei aufstellen möchte. Selbst, wenn man nicht 3 lagig usw. Sondern einfach simpel mit 25mm osb baut, empfinde ich den Mehrwert deutlich wahrnehmbar. Aus meiner Sicht kann man garnicht so viel falsch machen, dass es danach schlechter ist, also ohne, wenn man halbwegs stabil baut. Der Gain im Grundton und fehlende Bafflestep sind entscheidende Vorteile.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Hinter der Bafflewall wird normalerweise sowieso Dämpfungsmaterial eingebracht (und um die Bafflewall etwas Luft gelassen--> Beugung von tiefrequenten Schallanteilen der Subs), die Größe der Bafflewall kann man auch von der Trennfrequenz der Lautsprecher abhängig machen, je nach Wandgröße muss diese nicht immer nahezu vollflächig beplankt werden.

    Das macht wenig Sinn. Bei einer Baffle Wall willst du doch gerade keine Beugung. Wenn du um die Baffle Wall Luft hast, kommt es zur Beugung und auch wieder zu SBIR.

  • Eine Vergrößerung der Baffle Wall ( jeder lautsprecher hat eine ) ist erstmal vorteilhaft.
    Höherwertige Lautsprecher haben eine Korrektur für die Probleme die, die zu kleine Baffle Wall des Lautsprechers mitbringt.

    Insgesamt bekommst du einen haufen attribute die den Sound "besser" macht. Aber du willst / musst halt auch bedenken das gerade Passive Lautsprecher nicht dafür designed sind.
    Also verschiebst du die Pegel etwas, also eine Korrektur dahinter ist dringend notwendig. Besser ist es Lautsprecher zu benutzen die grundlegend für den Einsatz in einer Baffle Wall,
    ausgelegt sind.

    Aber selbst bin ich auch ein großer Fan von einer richtigen Baffle Wall, also schallhart.

  • Das macht wenig Sinn. Bei einer Baffle Wall willst du doch gerade keine Beugung. Wenn du um die Baffle Wall Luft hast, kommt es zur Beugung und auch wieder zu SBIR.

    Nicht unbedingt, es kommt auf den Frequenzbereich an. Bei so einer Hybrid BaffleWall (oben und unten nicht geschlossen) nutzt Du zum einen die "unendliche Schallwand" ab dem Grundtonbereich aufwärts und kannst gleichzeitig für die Bassfrequenzen den komplett hinteren Teil der BaffleWall als Absorber verwenden.

  • Nicht unbedingt, es kommt auf den Frequenzbereich an. Bei so einer Hybrid BaffleWall (oben und unten nicht geschlossen) nutzt Du zum einen die "unendliche Schallwand" ab dem Grundtonbereich aufwärts und kannst gleichzeitig für die Bassfrequenzen den komplett hinteren Teil der BaffleWall als Absorber verwenden.


    Ich verstehe, was du meinst. Wie viel Luft willst du denn drumherum lassen?

    Schlimmstenfalls beugt sich der Schall (oder ein Teil davon) auch um den Absorber, wenn er links, rechts, oben, unten „entweichen“ kann (?)

  • Ich habe oben und unten 20cm Luft gelassen. Mit meiner Raumhöhe 2,5m habe ich eine 2,1m hohe Bafflewall, die ausreicht um die Vorzüge der unendlichen Schallwand zu nutzen. Bassfrequenzen breiten sich kugelförmig aus und beugen sich problemlos um die Öffnungen. Damit funktioniert der hintere Teil der Bafflewall als Absorber für alle Tieffrequenzen. Rückwärtige Abstrahlung der Lautsprecher sowie auch Basswellen aus dem Raum werden somit absorbiert.

  • Was meinst Du mit hinterer Teil? Die Bafflewall ist vor die Betonwand im Keller gebaut mit ca. 60cm Tiefe und vollgestopft mit etwas Wandabstand zur Hinterlüftung mit Absorbermaterial. Ich hab mal n Bild während der Bauphase rangehängt. Wie gesagt, oben und unten ist die Bafflewall offen.

  • Vorne das dunkle ist alles schallhart?


    Mit hinterer Teil meinte ich den Teil hinter der schallharten Wand; also ob du dahinter von Boden bis Decke absorbiert hast. Auf dem Bild sieht es so aus, dass der obere 20cm Spalt noch mit Dämmung gefüllt ist.

  • Okay, dann hatte ich dich zuerst falsch verstanden. Also quasi eine Art „Soft Flush Mount“.


    Glaube dem TE ging es um das normale „Hard Flush Mount“.

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