Was macht einen Kultfilm aus?

  • Also es gibt doch keinen Film, der mehr „Guy Richie“ ist als Snatch. Das ist wie Tarantino und „Pulp Fiction“ und Fincher und „Sieben“.


    Trotzdem darf man diese Filme natürlich schlecht finden, für mich müssen richtige Kultfilme auch immer deutlich polarisieren.


    Lustig finde ich es (ist auch im Musikbereich zu beobachten), wenn Zuschauer die „Kopien“ solcher Filme besser finden als die Originale. Aber so ist das wohl…

    Gruß
    olli


    The DARK-ROOM homecinema
    Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, Cinemascope-Projektion, 9.4.6 Multichannel, 24m² Sternenhimmel, Schallschutz + Akustikausbau, EIB-Steuerung

  • für mich müssen richtige Kultfilme auch immer deutlich polarisieren

    Warum soll das so sein?


    Für mich zählen z.B. Spiel mir das Lied vom Tod, Der Pate, Der Terminator (der erste) und Forrest Gump zu "meinen" Kultfilmen - und die würde ich nicht als polarisierend bewerten.

    (Natürlich werden auch diese Filme nicht jedem gefallen, dann ist es aber meist eine Frage des Genres.)

  • Persönliche Lieblingsfilme würde ich nicht unbedingt mit 'Kultfilm' gleichsetzen..

    Daher gebe ich olli recht- ein glattgestriegelter made-up Mainstream kann zwar der grösste Kassenschlager oder auch ein ´persönlicher 'Lieblingsfilm' sein - ein 'Kultfilm' wird er dadruch imo aber nicht.

    (wobei ich die von Aries genannten nun keinesfalls unter 'faltenfreiem Mainstream' einordne!)


    Bei mir lief gestern seit langem mal wieder Kingpin - für mich ganz klar 'Kult' :respect::respect:

  • Ausgelagert um die Diskussion an dieser Stelle fortzuführen.


    Für mich zählen z.B. Spiel mir das Lied vom Tod, Der Pate, Der Terminator (der erste) und Forrest Gump zu "meinen" Kultfilmen

    Diese Filme mag ich auch gerne, jedoch gibt es viele weitere Filme, die ich mag, ich jedoch nicht als Kultfilme einordnen würde, z.B. Lucy, Sicario, Star Trek (11) oder The Imitation Game - um ein paar Beispiele aus verschiedenen Genres aufzuführen.

  • Ich finde man könnte sich dazu mal eine Definition von "Kultfilm" anschauen. Diese finde ich passend, da sie den Kultfuilm insbesondere zum "beliebten" Film (aka Blockbuster) abgrenzt:


    "Kultfilm

    Anders als der Blockbuster, der ein großes heterogenes Publikum zu binden versucht, versammeln sich um Kultfilme subkulturelle Gemeinschaften, die den Kultfilm als Ausdruck einer gemeinsamen ästhetischen, stilistischen oder politischen Haltung ansehen. Entgegen der großen thematischen und stilistischen Heterogenität der Kultfilme zeichnen sie sich durch die gemeinsame Qualität der Grenzüberschreitung aus – als Verletzung von Tabus (wie in Freaks), als geschmacklose Zerstückelung des Körpers (wie im Splatterfilm) oder als Revolte gegen ästhetische Normen (wie in den Filmen von John Waters). [...] Easy Rider, die Rocky Horror Picture Show, „Midnight Movies“ wie Night of the Living Dead oder The Texas Chain Saw Massacre entfalten im Extremfall jeweils eigene Fankulturen, eigene symbolische Praxen, sie inszenieren das Publikum, das sich in der Rezeption ausstellt und feiert." (Literatur: Jankovich, Mark (ed.): Defining cult movies. The cultural politics of oppositional taste. Manchester [...]: Manchester University Press 2003. – Telotte, J.P.: The cult film experience: beyond all reason. Austin: University of Texas Press 1991. Weblink: https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/k:kultfilm-239)

    Gruß
    olli


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    Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, Cinemascope-Projektion, 9.4.6 Multichannel, 24m² Sternenhimmel, Schallschutz + Akustikausbau, EIB-Steuerung

  • Ohne viel theoretisches Soziologengelabere lautet meine ganz persönliche, völlig geschmacksbefreite dafür aber extrem einfache Definition eines Kultfilms: alles was öfter als 3 mal im Player landet und in regelmässigen Abständen immer wieder geguckt wird, völlig egal was Kritiker oder der ganze Rest der Welt drüber denken.

  • Naja, es gibt doch - mal ganz generell - auch bei den „sozialen“ Wissenschaften allgemein gültige Definitionen - oder ist das den Medizinern und Biologen vorbehalten? :big_smile:


    Aber ich kann Deine Beschreibung auch gut nachvollziehen. Ich persönlich hätte bei der Definition einfach zuviele Nobrainer o.ä. auf der Liste - also Filme die ich immer wieder gerne schaue, die aber niemand ernsthaft als Kult bezeichnen würde…

    Gruß
    olli


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  • Arnold ist Kult.


    Bud & Terence sind Kult.


    Stirb Langsam ist Kult.


    Matrix sowieso.



    Alles subjektiv, ähnlich wie Hans-Ingo geschrieben hat.


    Außerdem gibt es Kultfilme, die ich aber nicht mag, den ich den Kultstatus aber dadurch nicht aberkennen würde. Ist ja mein Problem.


    Grüße


    Andreas

  • Häufig waren es Filme, welche neue Art, Genre, Technik eingeführt haben (StarWars, Tron 1, Terminator 2, Matrix 1, usw.).

    Tw. wurden Filme erst später Kult, weil sich eine Bewegung gegründet, ein Schauspieler danach berühmt wurde oder gestorben ist (Crow).


    Oder manche Filme sind so schlecht, dass sich ein Kult um den Film entwickelt hat ;-)

  • Ich würde das recht simpel definieren:


    Ein Film der über längere Zeit immer wieder von einer größeren Gruppe gefeiert wird.


    Das ist oft, aber nicht zwangsweise kein klassischer Blockbuster gewesen.

    Oft, aber nicht immer, waren diese Filme an der eigentlichen Kinokasse eher weniger erfolgreich.

    Die Gründe für diesen langfristigen Erfolg können vielfältig sein. Von besonderen technischen Eigenschaften wie Effekte, Kamera, Schnitt , bis hin zu inhaltlichen Gründen (Story).

    Kurz gesagt, ein klares Muster was einen Kultfilm ausmacht, gibt es mMn nicht. Sonst könnte man so einen ja auch gezielt produzieren.


    Am Ende ist allen Kultfilmen glaube ich gemein, das sie irgendwie den Nerv ihrer Zeit getroffen haben, und daher für die Generation zur jeweiligen Zeit eine besondere Bedeutung erlangt haben.

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Ohne viel theoretisches Soziologengelabere lautet meine ganz persönliche, völlig geschmacksbefreite dafür aber extrem einfache Definition eines Kultfilms: alles was öfter als 3 mal im Player landet und in regelmässigen Abständen immer wieder geguckt wird, völlig egal was Kritiker oder der ganze Rest der Welt drüber denken.

    Der erste Teil des postes ist imo lediglich Soziologenbashing, der zweite ne recht gute Definition für einen persönlichen Lieblingsfilm. :big_smile:

  • In Zeiten des "Programmkinos" war das noch einfacher: wenn Filme da nach Vorführung in den etablierten Kinos noch lange liefen (und manche auch nur in diesen Programmkinos überhaupt gezeigt wurden), war das m. E. ein sicheres Zeichen für einen Kultfilm.

    Beispiele: Blues Brothers, Diva, Subway, Out of Rosenheim , natürlich Rocky Horror und viele weitere.

    Heute, mit einer überschaubaren Zahl an Programmkinos schwieriger. Abseits vom Mainstream ist m. E. ein Kriterium, ansonsten sehe ich das wie Birdie:

    das sie irgendwie den Nerv ihrer Zeit getroffen haben, und daher für die Generation zur jeweiligen Zeit eine besondere Bedeutung erlangt haben.

  • Habe letztens die paul verhoeven Doku auf Arte gesehen. Sein "Showgirls" hat damals die goldene Himbeere gewonnen. Heute ist er "DVD"-Kult. Nach der Definition wären Kultfilme Anfangs ein Flop und altern dann sehr gut.....


    Danach müsste einer meiner all Time Top Ten "Glenngarry Glen Ross" der grösste Kultfilm sein, den haben 1992 nur eine Handvoll Leute im Kino gesehen, totaler Flop, heutzutage Kult.


    Für mich ist Kult etwas was schon älter ist, dem Mailstreampublikum nicht sehr geläufig ist und als Original anzusehen ist. Dazu zählen auch die Lieblingsfilme von Herrn Tarantino alla "Coffy" oder diverse italienische Genrefilme der 60er und 70er.

  • In Zeiten des "Programmkinos" war das noch einfacher: wenn Filme da nach Vorführung in den etablierten Kinos noch lange liefen (und manche auch nur in diesen Programmkinos überhaupt gezeigt wurden), war das m. E. ein sicheres Zeichen für einen Kultfilm.

    Beispiele: Blues Brothers, Diva, Subway, Out of Rosenheim , natürlich Rocky Horror und viele weitere.

    Heute, mit einer überschaubaren Zahl an Programmkinos schwieriger. Abseits vom Mainstream ist m. E. ein Kriterium, ansonsten sehe ich das wie Birdie:

    Interessante Frage: Was entstand eigentlich in den letzten, sagen wir mal 10 Jahren, an Kultfilmen? Also Produktionen neueren Datums.

    Ich glaube nämlich durchaus ebenfalls, dass durch die Fokussierung auf „muss ein Mainstreamerfolg werden“, sowie die permanente Fortsetzerei und Remakerei es weniger Potential gibt, dass Kultfilm überhaupt zustande kommt. (Bzw ein Film als solcher angesehen wird.)

    Tschau

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