Genelec -- was machen die anders?

  • Nein, finde ich nicht, denn die 1235 hat ja 2 Mitteltöner übereinander angeordnet. Das ist mit einem Mitteltöner oder Dappolito horizontal einfacher (IMHO)

    Das ändert aber nichts am horizontalen Abstrahlverhalten. Da kann man auch eine Million Mitteltöner übereinander bauen. Horizontales und vertikales Abstrahlverhalten lassen sich unabhängig voneinander formen.

  • Okay.

    Vielleicht um mal diese "Musikalität" aufzugreifen.


    Ich finde die Genelecs nicht sehr musikalisch, zumindest nicht was ICH darunter verstehe (schön färbend, d.h. warmer Klang der nie nervt)


    Für mich sind die Genelecs analytisch. Also genau das was ein Studio Monitor tun soll. Deswegen würde ich ihnen auch als Werkzeug klar den Vorzug vor den z.B. KH420 oder PMC geben.
    Diese sind zwar auch linear entwickelt aber ich denke durch die Verwendung von Seidenkalotte und Mitteltonkalotte eher ohrenschmeichlerisch.


    Ich mag übrigens analytisch sehr.

  • Vielleicht um mal diese "Musikalität" aufzugreifen.

    Ich finde die Genelecs nicht sehr musikalisch, zumindest nicht was ICH darunter verstehe (schön färbend, d.h. warmer Klang der nie nervt)


    Meine Sicht zu "musikalisch" ist etwas anders.

    Um nur die von Dir genannten Punkte aufzugreifen - musikalisch bedeutet für mich

    - schön klingend, aber nicht schön färbend,

    - Klang, der genau so viel nervt wie es auf der Aufnahme drauf ist.

    Ein Lautsprecher, der schön klingende Musik nicht auch schön abbildet ist für mich unmusikalisch ebenso wie ein Lautsprecher der nervt obwohl das Ausgangsmaterial es nicht tut.


    PS

    Ein Saxophon kann nervig klingen und dann soll das auch so sein.

  • Damit tue ich mich schwer...

    Im Studio sind die Lautsprecher meist komplett anders verbaut und die Abhörposition ist recht nah am Lautsprecher, die Lautsprecher meist direkt auf den Hörplatz gerichtet. Dazu ist dann noch eine Kette von Elektronik verbaut.


    Im Kino würde die Lautsprecher ganz anders klingen.

    Grundsetzlich ist für mich z.B. auch eine Neumann KH420 absolut Musikalitsch - aber eben auf eine ehrliche Art und Weise. Nicht vergessen sollte man dabei, dass gerade bei einem Lautsprecher der so konstant abstrahlt und linear spielt, ein Sounding deutlich einfacher ist, als bei anderen Lautsprechern.

    Bei der hier gezeigten Genelec ist das deutlich schwieriger - da muss ich FoLLgoTT recht geben.


    Wenn ein Lautsprecher also linear Abgestimmt ist, dazu eine gleichmäßige Abstrahlung hat und nicht klirrt, dann sollte hier auch nichts nerven.

  • Sorry, klingt für mich nach einer billigen Ausrede für: Ist mir zu kompliziert bzw. kann ich nicht.

    Geht ja gar nicht so darum ob sie es können oder nicht, sondern eher darum dass es durchaus hörbare Unterschiede zwischen den 10xx 2 Weger Modell gibt und en 8xxx.

    Diese also zumindest nicht mehr so einfach direkt getauscht werden können.


    ...

    - Klang, der genau so viel nervt wie es auf der Aufnahme drauf ist.

    Ein Lautsprecher, der schön klingende Musik nicht auch schön abbildet ist für mich unmusikalisch ebenso wie ein Lautsprecher der nervt obwohl das Ausgangsmaterial es nicht tut.

    ...

    Und woher weiß man/du (sicher) ob das Ausgangsmaterial "nervt" oder nicht?


    .... Nicht vergessen sollte man dabei, dass gerade bei einem Lautsprecher der so konstant abstrahlt und linear spielt, ein Sounding deutlich einfacher ist, als bei anderen Lautsprechern.

    Bei der hier gezeigten Genelec ist das deutlich schwieriger - da muss ich FoLLgoTT recht geben.


    Wenn ein Lautsprecher also linear Abgestimmt ist, dazu eine gleichmäßige Abstrahlung hat und nicht klirrt, dann sollte hier auch nichts nerven.

    Auch die "old school" Genelecs sind ja was das angeht nicht wirklich schlecht.

    Oder andersrum auch Lautsprecher die hier deutlich(!) schlechter sind werden durchaus auch als wenig(er) nervend oder trötig (wie auch immer) beschrieben.


    Zumindest aus den vorliegenden Messungen/Erkenntnissen kann ich nur spekulieren, warum die "old school" Genelec oft als "scharf" klingend bezeichnet werden.

    - zu hohen Frequenzen eher steigender Amplituden-FG auf Achse

    - relativ "zappelig" auch im MT/HT

    - zu hohen Frequenzen hin steigendes Bündelungsmaß, ergibt (noch) höheren Direktschallanteil in diesen Bereichen

    - Kurzzeitreflexionen in den (relativ) tiefen Waveguides

    - Genelecs klingen "scharf" Bias

    -...

    Zumindest bei den 2 Wegern konnte ich durch kleine DSP Eingriffe ein etwaiges "scharfes" deutlich ändern.



    Beim Sounding sehe ich einerseits den natürlich stark wirkenden Direktschall, den man per EQ in weiten Bereich anpassen kann.

    Aber, und das haben auch schon viele Hifi-Hersteller herausgefunden, gewinnt man damit keinen Test mehr. Oder wird, sofern man keinen hinreichend linearen Amplituden-FG auf Achse vorweisen kann, in Kaufentscheidungen ggfs. nicht in Betracht gezogen.

    Somit bleibt es auf der akustischen Seite am Abstrahlverhalten hängen.

    B&W hatte ja mal eine Serie (aktuell weiß ich es nicht) wo der 6,5" MT bis 6kHz(?) gespielt hat, zwar alles recht flach gefiltert, aber trotzdem hat das eine massive Einschnürung ergeben im Abstrahlverhalten, auch weil der HT bei 6kHz noch sehr breit (waren noch dazu so aufgesetzte Gehäuse) gespielt hat.

    Der Obere MT untere HT war also deutlich "prägnater" im Raum, weil es weit weniger "Raumschall" gab.

    Das ließ dann die Stimmen "in den Raum treten"....


    D.h. ist der Sound auf eine solche, ich nenne es mal akustisch-mechanische Eigenschaft zurückzuführen, dann kann man es per EQ wenn überhaupt nur in Tendenzen ändern.


    mfg

  • Zumindest aus den vorliegenden Messungen/Erkenntnissen kann ich nur spekulieren, warum die "old school" Genelec oft als "scharf" klingend bezeichnet werden.

    Ich habe meine Genelec 2-Weger zwar schon seit vielen Jahren nicht mehr, aber die hatten auch leicht ansteigende Höhen und Endstufen, die zu schwach dimensioniert waren. Vielleicht kam das leicht Anstrengende auch daher.


    Ach ja, in den 1035/1235 sind übrigens Kompressionstreiber verbaut.


    Diese sind zwar auch linear entwickelt aber ich denke durch die Verwendung von Seidenkalotte und Mitteltonkalotte eher ohrenschmeichlerisch.

    In den Neumanns sind Metallkalotten als Hochtöner verbaut. Nur der Mitteltöner ist eine Seidenkalotte.

  • Wenn Geld keine Rolle spielt immer die 3 Wege.

    Wobei es bei der 8er Serie auch die "The Ones" gibt und die sind, auch wenn man es nicht gleich sieht 3 Wege und erfüllen nahezu das Ideal einer Punktschallquelle. Sind halt auch Stolz im Preis.

    Danke, genau das war meine Frage ob die The Ones nicht das ist, was ja im Heimkino Bereich gefragt ist. Da ich ja ein Technik Banause bin, eignen sich die The Ones auch für den Einsatz in einer Baffle Wall, da der BR Kanal ja nach hinten geht ?

  • Kann man das nicht per Einmessung "gerade biegen" so wie man es mag?

    Wozu sollte man das machen, Skintilla?

    Die Lautsprecher in den Tonstudios sind die Referenz. Genauso sollen die darauf gemischten Werke klingen.


    Natürlich muss das nicht jedem gefallen.

    Aber eine nachträgliche Änderung der Parameter (Einmessung) führt zu einer Verschlechterung des Klangergebnisses, denn man bewegt sich von der Referenz weg.

    Würde der Tonmeister nicht wollen, dass es so "knallt", wird er das in seiner Mischung entsprechend berücksichtigen.

  • Ich finde die Genelecs nicht sehr musikalisch, zumindest nicht was ICH darunter verstehe (schön färbend, d.h. warmer Klang der nie nervt)

    Müssen Lautsprecher in den Tonstudios dem denn entsprechen?

    Im Grunde ist es doch allein die Ton-Mischung, die den Klang warm macht. Der Lautsprecher sollte "neutral" klingen. Denn auch auf einem neutral abgestimmten Lautsprecher werden Musikstücke warm klingen, wenn der Tonmeister dies beabsichtigt.


    Viele vergessen halt:

    So, wie ihr es im Tonstudio in Belgien gehört habt, ist es halt richtig - richtig in Form von Original.


    Ich genieße meine Tage in verschiedenen Aufnahmestudios und Mischkinos umso mehr, um mein eigenes Gehör mal wieder zu "resetten".

    Zu oft neigen viele dazu, den zu Hause gewohnten Klang als Referenz zu nehmen. Da wird der Bass massiv angehoben, Höhen abgesenkt oder auch angehoben und der daraus resultierende Klangeindruck gilt dann gemeinhin als "Referenz". Nur ist das halt nicht richtig. Im Gegenteil: Durch diese Änderungen hat man sich vom Original entfernt.

  • Im Tonstudio und Mischkino klingt die Aufnahmen genauso, wie sie klingen sollen.

    Die Vorstellung, im Studio klänge es immer "richtig", wird durch die Auswertung quasi sofort zerlegt. Hier sieht man eine Auswertung, die aus Messungen in vielen Studios gewonnen wurde. Nicht mal ansatzweise ist da überall derselbe Frequenzgang am Sitzplatz vorhanden. Was auch erklärt, warum manche Aufnahmen sehr bassarm, andere wieder mittenlastig oder dumpf klingen.



    Weiterhin gibt es für Stereo überhaupt keinen verbindlichen Standard, der die Lautsprecher, den Raum und die Aufstellung spezifiziert. Es gibt zwar Empfehlungen der Tonmeister, aber im Grunde ist zu Hause alles reine Willkür. Kurz gesagt: es wird immer anders klingen.

    Referenz bleibt der Tonträger. Es ist praktisch unmöglich jeden Tonträger in der Umgebung wiederzugeben, in der er abgemischt wurde. Wir wissen auch einfach gar nicht, in welcher Umgebung er entstanden ist.

  • Gerade diese Klarheit im Hochton hat mich damals beim Vergleichen der 1032 mit den KH310 sehr eindeutige zu den Genelec greifen lassen.


    Und sollte doch mal der große Geldsegen über mich hereinbrechen, werden sie gegen 1238 getauscht. :respect: :rofl:

    Tschau

    ؜؜؜؜ ؜؜؜؜ ؜؜؜؜؜؜؜؜ ؜؜؜؜ ؜؜؜؜؜_________________

    ؜ ؜؜؜؜ ؜؜؜؜ ؜؜؜؜ ؜؜؜؜(__________

    ________________) t e f a n


    MinMax - Birdies Heimkino

  • So, wie ihr es im Tonstudio in Belgien gehört habt, ist es halt richtig - richtig in Form von Original.

    Wenn man diesen Anspruch "es soll so klingen wie im Tonstudio" hat, dann hat man ein Problem.

    Denn wie Nils geschrieben hat müsste man dann das jeweils individuelle Tonstudio zuhause nachbilden - nicht nur die Lautsprecher sondern auch die Akustik.

    Das ist unmöglich.


    Es ist nach meiner Auffassung aber von vorneherein ein unsinniges Ziel.

    Wenn eine Tonstudio Installation nicht den eigenen Geschmack trifft, warum sollte man dann versuchen diese Charakteristik anzustreben?


    Zu oft neigen viele dazu, den zu Hause gewohnten Klang als Referenz zu nehmen.

    Warum auch nicht?

    (Natürlich unter der Voraussetzung, dass der Klang zuhause auch den eigenen Geschmack trifft.)

    Wobei eines natürlich klar sein muss:

    Es gibt nicht die eine allgemeingültige Referenz sondern nur individuelle Referenzen.

  • Wozu sollte man das machen, Skintilla?

    Die Lautsprecher in den Tonstudios sind die Referenz. Genauso sollen die darauf gemischten Werke klingen.


    Natürlich muss das nicht jedem gefallen.

    Aber eine nachträgliche Änderung der Parameter (Einmessung) führt zu einer Verschlechterung des Klangergebnisses, denn man bewegt sich von der Referenz weg.

    Würde der Tonmeister nicht wollen, dass es so "knallt", wird er das in seiner Mischung entsprechend berücksichtigen.

    Mir ging es nur darum, ob man die Lautsprecher zu Hause musikalischer machen kann. Knallen hat mit musikalisch glaube ich nichts zu tun.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!