Penny baut nen Helmi

  • Guten Abend Freunde des gepflegten Heimkinos!


    Ich habe heute nach Feierabend ein spannendes Thema angefangen, welches ich gerne mit euch teilen würde.

    Ich habe mich zum ersten Mal an einen Helmholtz Resonator gewagt.


    Hier mal die Ausgangslage meines DBA (2 Chassis in der Front können nicht an der Idealposition gestellt werden).




    Ziel war es die Mode bei ca. 52Hz zu verbessern.

    Da es mein erster Versuch mit einem Helmholtzresonator ist, wollte ich die Kosten möglichst gering halten. Ich hatte mir also überlegt den Resonator aus 19mm Spanplatte zu bauen.

    Als erstes habe ich einen 52Hz Ton über REW ausgegeben und mit mit einem SPL die Wände abgegangen.

    Der höchste Pegel war ziemlich genau in der Mitte der linken Wand. Dort steht ein 5x5 Kallax Ikea Regal. Also habe ich mir gedacht, da kann ich einen Helmi integriereren.


    Gesagt getan.


    Berechnet habe ich ein Innenmaß von 29,2x29,2x26,5cm (HxBxT).

    Die Länge des Rohrs habe ich mit der Materialstärke von 1,9cm gewählt. Lochdurchmesser 3,5cm.


    Nach der Arbeit bin ich dann schell in den Baumarkt und habe mir die Spanplatten für 2 Helmis, auf 52Hz abgestimmt, zurechtschneiden lassen.

    Zu Hause habe ich die Platten schnell verleimt und verschraubt. Innen habe ich alles mit Acryl abgedichtet. Die Front wurde geschwärzt.


    So sah das gute Stück dann aus.



    Damit er ein wenig schicker aussieht habe ich die Front dann noch mit Stoff bezogen. Anschließend habe ich ihn in das IKEA Regal platziert.



    Schonmal vorab. Das Loch musste ich trotz Akustikstoff freischneiden. Mit dem Stoff über der Öffnung war das Ergebnis viel schlechter.


    So, nun aber zu den Messungen.


    Als erstes mit den gleichen Einstellungen wie vorher aber mit Helmi.

    Das Ergebnis hat mich sehr überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wie ihr seht ist die Mode mit einer Range von 46,6-63,6Hz Range deutlich schmaler geworden, dafür aber bei 52Hz von 59,6dB um +4,7dB auf 64,3dB gestiegen.




    Jetzt habe ich versucht das DBA dann weiter einzustellen. Dies war im Vorfeld ohne Helm wirklich nicht besser möglich.

    Ich habe das Delay letztendlich auf 16,04ms erhöht und den Pegel des hinteren Array auf -1,4dB reduziert.


    Hier das Ergebnis.




    Um das neue Ergebnis dann zu verifizieren habe ich den Helm wieder entfernt.



    Ich finde das Ergebnis wirklich bemerkenswert.



    Ich denke ich werde morgen noch den zweiten bauen. Dann vielleicht noch 1-2 für die 33Hz Mode. Die würde ich dann hinten im Ständerwerk integrieren.


    Jetzt bin ich auf eure Meinungen gespannt.

  • Also ich finde das Resultat für einen Resonator schon ordentlich. Zumal ich zum ersten Mal einen berechnet und gebaut habe.

    Ich konnte vorher die 30Hz Mode nicht optimieren, ohne dass die 52Hz Mode stärker ausfiel.

    Nun ist die Mode bei 30Hz um 6dB und im Peak bei 32,7Hz um 4dB geringer.


    Die Mode bei 57Hz ist um 2dB geringer.


    Im FG habe ich zwischen 89 und 103Hz die Auslöschung um 6dB verringert. Jetzt kann ich mal eine Trennung bei 100Hz probieren.

  • Wenn du weitere HHR dazu baust, kann es sein, dass sich das ganze verschiebt.

    War zumindest bei meinen Versuchen so. Kleiner Spoiler, es sind keine Helmis mehr in meinem Kino.

    Was ich sagen wollte. Taste dich an den errechneten Loch Durchmesser ran. Bohre erst kleinere Löcher check den FQ und erhöhe dann bei Bedarf die Lochanzahl.


    Ich habe die Thematik in Deinem Thread verfolgt. Verstehe aber nach wie vor nicht, wieso Du das DBA nicht besser einstellen kannst. Ich glaube da steckt noch mehr Potential drin.

  • Dafür, dass hier nur ein kleiner HHR zum Einsatz, macht er sich schon deutlich bemerkbar.


    Ich bin kein HHR-Spezi, aber trotzdem 2 Dinge dazu.


    Dein HHR hat nur rund 22 l Volumen.

    Friesecke empfiehlt in "Studio Akustik" ein Mindestvolumen von 100 l, 300-500l wären besser. Man dürfe ihn grundsätzlich nicht zu klein machen.


    Schonmal vorab. Das Loch musste ich trotz Akustikstoff freischneiden. Mit dem Stoff über der Öffnung war das Ergebnis viel schlechter.

    Es schwingt nicht nur die Luft im Tunnel, sondern auch darüber wird Luft mitgerissen. Der Stoff ändert die Mündungskorrektur und damit die Abstimmung. Der HHR wird breitbandiger, aber wirkungsärmer.

  • Vielen Dank für deine Einschätzung und Info!

    Das mit dem großen Volumen wusste ich nicht!


    Ich habe diesen Beitrag geschrieben, damit sich vielleicht der eine oder andere ebenfalls mit dem Thema auseinandersetzt und einfach anfängt zu experimentieren.


    So viele Beiträge zu HHR habe ich hier nicht gefunden.


    Die Berechnung ist wirklich kein Hexenwerk und der Bau ebenfalls nicht.


    ich dachte es ist ein anderer Ansatz als einfach immer mehr Dämpfung in den Raum einzubringen.

  • Mich wundert es auch, dass so wenige sich dran trauen. Ich hatte in meinem alten Raum die 4 Ecken mit je 250 l HHR bestückt und danach liefen die großen Standboxen in Fullrange, ohne dass mich noch was an der Basswiedergabe gestört hatte (alles ohne Messungen). Von daher kann ich auch nur empfehlen, es auszuprobieren. Anstatt Löcher zu bohren wie bei den ersten, hab ich bei den letzten beiden die Platten so zuschneiden lassen, dass ein Schlitz freibleibt. Man braucht also nur den MDF-Zuschnitt zusammen leimen.

  • So, ich habe den zweiten zusammengebaut und nach deinem Hinweis zunächst 2x 1cm Löcher gebohrt.

    Vielleicht gab es hier ein Missverständnis. Also ich hatte keine kleinen Löcher in meinen HHR, sondern schon nen 30er Durchmesser. Hab schlicht die Werte aus dem Friesecke übernommen.


    Der Tipp war eher, statt mit den Lochsägen rumhantieren zu müssen, die Öffnung als Schlitz vorzusehen. Bei meinen größeren Volumen kam da auch eine entsprechende Fläche und damit Plattenabstand zusammen.

  • Ich bin echt gespannt wie das Funktionieren wird. Habe ich es richtig verstanden, der schon gebaute Helmi kann einfach mit 2, 3, x ... erweitert werden und diese addieren sich in ihrer Wirkung?

    Wenn die Anzahl der Löcher (also der Fläche) verändert, dann ändert sich damit die Resonanzfrequenz des HHR.

  • Ich könnte wahnsinnig werden.

    Ich habe ein Problem, welches schon immer da ist.


    Ich habe gerade eine Messung vor der Aufstellung des zweiten HHR gemacht. Also im Vergleich zu gestern absolut nichts verändert. Auch nicht das Mikrofon.


    Gestern



    Heute



    Ich verstehe es nicht...

  • Ist die Kiste des HHR eigentlich leer, wenn ja könntest du es ja mit einer Füllung ausprobieren. Ich meine auch mal gelesen zuhaben das auch HHR‘s im nachteiligen Fall den Nachhall sogar verlängern, da diese Energie die aufgefangen wird, wieder abgegeben werden kann. 🤷‍♂️

    Ich könnte wahnsinnig werden.

    Ich habe ein Problem, welches schon immer da ist.


    Ich verstehe es nicht...

    Tja so ist die Akustik eben, nicht leicht und verständlich.Und jeder Raum verhält sich anders :angry:.

  • Wenn sich beim Messungen statischer Dinge kaum erklärbare Veränderungen ergeben, liegt das Problem in der Regel irgendwo im Messvorgang- oder bei dem Messgerät.

    Dass sich eine Raummode verändert oder verschiebt, ist eigentlich ausgeschlossen, solange keine relevanten baulichen oder akustischen Änderungen stattgefunden haben.

  • Ja, aber gleiches Kabel, gleiches Mikrofon, gleicher Laptop,…


    Ich kann es mir auch nicht erklären.

    ich messe mittlerweile auch ohne Ladegerät am Laptop (kann 59Hz Brummen verursachen).


    Ich kann es mir einfach nicht erklären. Zumal eine Bewertung dann schwierig ist wenn sich am nächsten Tag einfach so ein anderes Bild ergibt.

  • Ja wie schon einmal geschrieben. In meinem Wohnzimmer zum Beispiel hängt eine Mode von den Türstellungen in den oberen Etagen des Hauses ab. Evtl. ist deine unmittelbare Ursache ja garnicht die Trockenbauwand. So dass du die eigentliche Ursache evtl. regelmäßig unbewusst änderst.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

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