Aktive vs. Passive Lautsprecher - Glaubenskrieg oder Daseinsberechtigung

  • Auch von meiner Seite noch einmal. Die besseren Bauteile führen z. B. dazu, dass die Spulen später in Sättigung gehen, sprich am Ende mehr Leistung zugeführt werden kann, ohne dass der Klirr steigt oder sich die Abstimmung ändert. Weiterhin verändert Mikrofonie auch den Frequenzgang der Abstimmung, welches mit den Backlackspulen deutlich reduziert wird. Bei den MKP ist die Langzeitstabilität deutlich besser als bei einem Elko. Über die Klangqualität gibt es da diverse unterschiedliche Meinungen, weshalb ich auch da bewusst nicht ins obere Ende greife aber technisch sinnvoll aufwerte :)

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  • Darf man überhaupt "passiv" bauen wenn man Bedenken einer durch Bauteile/Lastzustand unterschiedlicher Abstimmung hat?

    Die Schwingspule des Chassis ist doch immer ein Teil der Weiche und je nach Last/Temperatur ändert sich der Widerstand.


    Oder ist das im Vergleich zu den Abhängigkeiten der Bauteile kein Thema?


    mfg

  • Die Veränderungen hast du aktiv genauso bei Spulenerwärmung usw. Die kühlung der schwingspule ist aber deutlich aktiver, als die der passiv Bauteile. Alles in allem ein sehr komplexes Thema. Bei den Endstufen hast du ebenso arbeitspunkte oder nicht gematchede mosfets usw.

    Eine kernspule mit wenig Querschnitt geht dagegen jedoch schon sehr früh in Sättigung und verändert die Parameter noch deutlicher. Wo man da nun die persönliche Grenze zieht, liegt bei jedem wohl woanders :) beim deutlichen verlassen des linearen Arbeitsbereiches ist das dann wahrscheinlich eh alles egal.

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  • Wo man da nun die persönliche Grenze zieht, liegt bei jedem wohl woanders :)

    Naja, das untersucht ja so gut wie niemand systematisch, also kann auch praktisch keiner eine Grenze ziehen. :zwinker2:

    Die einzigen Daten, die man vielleicht ergattern kann, sind die Powercompression der PA-Hersteller und Klippelmessungen. Die muss man dann aber auch erstmal deuten können.


    Ich denke aber ohnehin, dass Wärmeentwicklung bei Filmen keine große Rolle spielt. Aber auch das ist nur eine Vermutung, die keine objektiven Daten als Grundlage hat. Da aber offensichtlich niemand etwas bemerkt, liegt zumindest die Vermutung nahe, dass das Problem klein genug ist, um ignoriert zu werden. Dann muss man natürlich bei anderen Problemen genauso tolerant sein und nicht auf das letzte Mili-dB optimieren, das im Großsignalverhalten ohnehin keine Bedeutung mehr hat.


    Es ist eben immer so: wir messen nur einen kleinen Teil des Möglichen und bilden daraus unsere Entscheidungsgrundlagen. Das Problem beginnt also an der Quelle. Sofern es überhaupt eins ist. :zwinker2:

  • Sofern es überhaupt eins ist. :zwinker2:

    ob da eines zu finden ist, ist lediglich von der Auflösung der zu machenden Messungen abhängig..:zwinker2:

    Und am Zuverlässigsten beseitigt man ja immer noch jene Probleme, die man zuvor aus dem Nichts selber herbeigeredet hatte, Stichwort 'Elefanten verscheuchen'..:side:

  • Nein, nicht genauso und deutlich weniger, weil die Spule nicht mehr Bestandteil der Weiche ist.

    Das bezog sich nicht auf die Änderung in der Abstimmung, sondern dass es auch da drifts gibt, die von der Ansteuerung unabhängig sind. Es steht ausser Frage, dass aktiv weniger Parameter zu beachten sind und Filter sauberer funktionieren, je nach Chassis, Abstimmung und Gehäuse. Dennoch gibt es wieder andere Aspekte, die einen Aktiv Betrieb für viele Nutzer zu anderen Fehlerquellen führen, einfach kostenaufwendiger sind oder nicht so plug'n'play wie gewünscht. Das wird jedoch zu ot. Ich möchte jedoch daran erinnern bevor der ein oder andere wieder die Auffassung hat, dass nur aktiv sinnvoll oder die einzig richtige Lösung ist.

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  • Es war für mich eher die Frage wo die Großen Punkte sind.

    Also wenn die Schwingspule des Chassis 90% ausmacht, dann kann man ja selbst von schlechtesten zum besten anderen Bauteil in der Weiche nur 10% "gewinnen".


    Spulen als Bauteil der Weiche sind im Gegensatz zur Schwingspule ja relativ beliebig zu wählen, beim Chassis geht das nicht wirklich.


    mfg

  • guter thread.


    - immer mehr davon bestellen (Selektion)

    - nicht die am niedrig spannungsfeste (Blindspannungen können gern höher)

    - sich nicht von "audiophil" belabern lassen :big_smile:

    - Messgeräte anschaffen und nicht nur das Typenschild lesen


    Hab ich was vergessen?

  • Das bezog sich nicht auf die Änderung in der Abstimmung, sondern dass es auch da drifts gibt, die von der Ansteuerung unabhängig sind. Es steht ausser Frage, dass aktiv weniger Parameter zu beachten sind und Filter sauberer funktionieren, je nach Chassis, Abstimmung und Gehäuse. Dennoch gibt es wieder andere Aspekte, die einen Aktiv Betrieb für viele Nutzer zu anderen Fehlerquellen führen, einfach kostenaufwendiger sind oder nicht so plug'n'play wie gewünscht. Das wird jedoch zu ot. Ich möchte jedoch daran erinnern bevor der ein oder andere wieder die Auffassung hat, dass nur aktiv sinnvoll oder die einzig richtige Lösung ist.

    Das "genauso" suggerierte mir, dass Du die Auswirkungen einbezogen hast.


    Ja, der aktiv angesteuerte Betrieb hat auch Nachteile. Aber wollen wir jetzt die systembedingten Nachteile der unterschiedlichen Anforderung in die Diskussion auch noch einbeziehen? Es ging doch einfach nur um die Frage, ob sich die Abstimmung der passiven Weiche durch unterschiedliche Betriebszustände des Chassis ändert.

  • oder auch positiv:zwinker2:


    Ich hoffe aber, dass es hier nicht auch zu dem leider oft forenüblichen battle zwischen 'Gewerblichen' und nebengewerblichen Usern kommt- Informationsgewinn birgt das keinen, bestenfalls Polemik und Stress.


    Aktiv wie passiv kann man auch die allerbeste Treiberkombi verhunzen - oder einen Top-LS konstruieren.

    Dazu ist viel know-how und Erfahrung nötig, einen unbestrittenen Königsweg gibt es imo nicht.

  • ..., einen unbestrittenen Königsweg gibt es imo nicht.

    Man kann objektive Kriterien erstellen und in ihrer Relevanz ordnen.

    Man kann dann Forderungen aufstellen und dann kann man auch den besten Kompromiss draus machen.


    Das Problem ist meist, dass es in allen Punkten mehr oder weniger schwammig zugeht, man also weder weiß was wichtig ist noch weiß was überhaupt gebraucht wird.

    Systematische Tests/Untersuchungen sind im Hobbybereich selten und teilweise stoßen sie sogar auf Ablehnung.


    mfg

  • Schaukis Formulierung war dahingehend ja eindeutig, wenn er fragt ob man überhaupt passiv bauen darf, wenn man "Angst" vor Veränderungen im Betrieb hat. Daher mein "genauso" für den Aktivbetrieb, da dort ebenso lastabhängige Veränderungen da sind.


    In einer sehr alten hobby hifi z. B. Gibt es sehr eindeutige Messungen zu Veränderungen des Frequenzganges durch Mikrofonie. Das kann ich gern, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, mal heraussuchen. Da hat sich gerade bei verbackenen Spulen eine massive Reduzierung dieses Nebeneffektes gezeigt. Die Grenze der Sättigung widerum hängt maßgeblich vom Kernmarterial bzw. Dessen Form ab und der dicke des Leiters ab, daher kann man zur oben verlinkten stabkernspule sagen, dass das Material des kernes bzw. Die Art schon eine bessere ist, zur dicke des Leitermateriales findet man dazu nix.

    Weiterhin muss man beachten, dass z. B. Eine luftspule in dem Punkt sehr gut abschneidet aber dafür meist einen höheren Widerstand aufweist. Sobald man nun auf eine gute kernspule ausweicht hat man oft einen deutlich geringeren Widerstand, was wieder zu einer veränderten Abstimmung führt. Man verändert passiv einfach mehr Parameter auf einen Schlag, als aktiv. Einer der Gründe, warum es immer weniger gibt, die Lust haben passiv zu bauen. Es ist um einiges Material- und zeitaufwendiger über eine "ist okay" Abstimmung hinaus zu kommen. Geschweige denn dann noch Punkte wie Laufzeit / Phasen Verschiebung. Da gehört dann noch mehr hinrschmalz dazu. Genau das macht es widerum für mich aber reizvoll. Daher geht für mich die Betrachtung solcher Themen meist einher mit der Abwägung der vor- und Nachteile aktiv / passiv.

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  • battle zwischen 'Gewerblichen' und nebengewerblichen Usern kommt-

    In diesem Fall wäre es ja Nebengewerblich (ich) und privat (moe, da er hier mit seinem privaten Account postet). Aber ich kann Dich beruhigen, daran habe ich kein Interesse. :sbier:



    Daher mein "genauso" für den Aktivbetrieb, da dort ebenso lastabhängige Veränderungen da sind.

    Wie gesagt, das "genauso" habe ich als gleich stark ausgeprägte Veränderung wahrgenommen und das ist es nicht.

  • Ja das habe ich verstanden und in dem Bezug gebe ich dir völlig Recht, daher nur noch einmal die Erläuterung woher der Bezug kam. Da sowohl Stefan, als auch ich gewerblich sicher nur Produkte anbieten, von denen wir auch privat voll überzeugt sind, sind die Grenzen für solche Themen sicher fließend und stellen sowohl private als auch geschäftliche Präferenzen dar. Das ist aber nur meine Einschätzung / Sichtweise. Sei es drum, ich sehe es ähnlich, dass da sicher keiner von uns ein Interesse hat, finde es aber einfach wichtig beide Aspekte ausgewogen zu betrachten, da für mich sowohl aktiv als auch passivbetrieb vor und Nachteile aufweisen, welche ich bei Betrachtung dieser teilaspekte im Randbereich mit betrachtet werden sollten. Ich mag passiv, weil es in der Entwicklung für mich die deutlich grössere Herausforderung ist und für den Nutzer mehr plug'n'play bei meist weniger materialeinsatz. Widerum sehe ich je nach Konzept und Treiber aktiv mehr Flexibilität und die grenze noch etwas nach oben verschoben, gerade wenn man dann noch jeden Zweig FIR entzerrt. Dafür eine aufwendigere Inbetriebnahme und eine grössere Elektronikarmada.


    Um mal zurück zu dem Thema zu kommen. Bei den Passivbauteilen muss man weiterhin auch betrachten vor welchem Treiber sich die Bauteile befinden und ob sich diese seriell oder parallel zum Treiber befinden, da die Auswirkungen der unterschiedlichen Parameter dann mehr oder weniger ins Gewicht fallen.

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  • Widerum sehe ich je nach Konzept und Treiber aktiv mehr Flexibilität und die grenze noch etwas nach oben verschoben, gerade wenn man dann noch jeden Zweig FIR entzerrt. Dafür eine aufwendigere Inbetriebnahme und eine grössere Elektronikarmada.

    +1


    Und den Mehraufwand bei aktiver Trennung der Wege sollte man nicht unterschätzen, insbesondere wenn es um 3 oder 4 Wege Systeme und > 7.1.4 geht.

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