Dali Oberon On Wall als Atmos Heights/Overhead (neu: Erfahrungsbericht)

  • Hallo,


    ich überlege mir 4 Dali Oberon On Wall als Atmos overhead speaker zuzulegen - auch wenn sie offiziell nicht dafür gedacht sind. Das Abstrahlverhalten soll ja sehr breit sein, von daher würde ich annehmen, dass sie sich gut eignen. Irgendwie scheint es keine dedizierten Atmos Height speaker zu geben, ich habe jedenfalls bisher keine gefunden - abgesehen von Einbaulautsprechern. Einbaulautsprecher gehen aber nicht, da ich eine Stahlbetondecke habe und nicht abhängen will. Ansonsten wären da noch die Modelle die man in die Ecke zwischen Wand und Decke setzt, das geht bei mir mir aber auch nicht wegen umlaufender Beleuchtung. Hat jemand Erfahrung mit den Dali On Wall als Atmos Height? Kennt jemand gute Alternativen oder hat jemand für Einbaulautsprecher eine Anleitung, um sie in ein dazu passendes Gehäuse zu verbauen? Im Moment habe ich übrigens 2 KEF T101 an der Decke - wären die Dali Oberon da überhaupt so viel besser? Würde ein besseres Abstrahlverhalten und mehr Tiefgang bzw. insg. etwas mehr Volumen erwarten.


    Danke schonmal!

  • Wie wäre es mit einem Upgrade auf KEF 301?

    Die sind bei mir für alle Effektecken und -decken zuständig und bislang hatte ich bei 30m² Raum noch nie Probleme mit Druck, Volumen, einhüllender oder weiträumiger Atmo wo sie auf der Tonspur ist und merklicher Direktionalität, wo der Tonmischer sie eingesetzt hat.

  • Wie wäre es mit einem Upgrade auf KEF 301?

    Wenn ich bei dieser Kef Serie bleibe, dann würde ich mir eher ein 2. Paar 101 holen - kommt günstiger. Die 301 kommen auch nur bis 80Hz also Crossover dann wohl auch bei 100Hz empfohlen. Wundert mich eigentlich, weil die 301 ja gedoppelte Woofer hat. Aber durch die doppelten Tief/Mitteltöner dürften die 301 auch ein gutes Stück direktionaler in der Vertikalebene werden. Die 301 wären zudem sogar teurer als die Dali.

  • Hallo,


    ist ein wenig Zeit vergangen, seitdem ich den Thread eröffnet habe - hatte mir aber so im August 4 Dali Oberon on-wall zu einem sehr guten Preis bei Grobi.TV gekauft und bin erst vor 2 Wochen dazu gekommen sie endlich zu montieren. Ich musste mir auch erstmal was basteln, um sie an der Decke befestigen zu können. Das schonmal vorweg: Das geht sehr gut mit den Oberon on-wall, da die Aufhängungen für die Schrauben sehr robust sind und sich eine oben und eine unten befindet. Zudem erlaubt das Profil der Rückplatte aus Kunststoff eine einfache Möglichkeit der Arretierung:



    Die Dali Oberon on-wall haben ein breites Abstrahlverhalten und sind so konzipiert, dass sie bei 30° sogar den optimalen Frequenzgang haben (zumindest zeigt sich das in einem Stereo-Test der aktiven Version On-Wall C). Macht ja auch Sinn, schließlich sollen sie plan an die Wand und nicht angewinkelt. Ich habe außerdem festgestellt, dass ein Lautsprecher mit "L" und einer mit "R" gezeichnet sind (siehe Foto, da steht ein "L"). Ob die jetzt tatsächlich im Abstrahlverhalten asymmetrisch sind kann ich nicht sagen, in der Anleitung steht dazu nichts. Sicherheitshalber habe ich das aber mal berücksichtigt. Durch die implizite Optimierung auf 30° brauchen die Speaker bei Deckenmontage nur wenig zusätzliche Anwinkelung um den i.d.R. größeren Winkel als 30° auszugleichen. Bedingt durch vorhandene Absorber an der Decke (an den Stellen der Erstreflektionen) und auf Grund diverser Empfehlungen auf Youtube, etc. habe ich mich zu vertikalen Winkeln von ca. 52° statt 45 entschieden. Horizontal hätte ich sie gerne noch etwas näher zusammengerückt, ging aber nicht wegen den Deckenabsorbern. Bei 52° Elevation ergibt sich ein (vertikaler) Winkel von 38° zwischen Hörposition und Lautsprecher-Ebene. Durch den horizontalen Versatz kommt dann noch etwas dazu, ich habe mich deshalb für ca. 10° Anwinkelung der Halterungen entschieden.


    Ich habe mir eine Halterung aus 8mm dicken Pressspanplatten gebaut, jeweils 2 Platten mit kleinen Scharnieren verbunden. Ich hatte noch ein paar L-Profile aus Holz über, die sich sehr gut als Abstandhalter eigneten, um auf die 10° zu kommen.



    In die Profile habe ich 2 Löcher gebohrt, durch die man dann Schrauben stecken kann, um das ganze nach der Montage an der Decke zu arretieren.


    Auf der Platte, auf dem später die LS befestigt werden, habe ich an den entsprechenden Stellen 2 Löcher gebohrt und Metallschrauben mit Mutter angebracht. Dabei habe ich Schrauben verwendet, die einen möglichst großen Kopf haben, der gerade noch in die Aussparungen passt. Für die Arretierung habe ich eine Holzleiste aufgeklebt, im Abstand von 1,8 cm zum oberen Loch. Das ist weit genug weg um die Lautsprecher auf die Schrauben zu setzen, dann nach oben bis Anschlag zu bewegen und dann ein weiteres Kantholz mit 1cm Stärke zur Arretierung einzuschieben.



    Soviel zur Konstruktion der Halterungen. Ich habe dann noch das akustische Zentrum der LS ermittelt und unter Berücksichtigung der Anwinkelung auf die Grundplatte die später an die Decke geschraubt wird projiziert. An dieser Stelle hab ich schonmal ein Loch gebohrt, um die Halterungen an den ausgemessenen Punkten an der Decke erstmal provisorisch zu montieren. Nachdem ich das gemacht habe, habe ich alle Halterungen so eingedreht, dass ihre Querachse genau auf die MLP zeigen - genau so habe ich dann auch endgültig an der Decke festgemacht (mit 3 weiteren Löchern). Das Eindrehen ist wichtig, sonst würde man die LS an der MLP unter einem vertikalen Winkel hören wo die Abstrahlcharakteristik bekanntlich deutlich schlechter ist.


    Das ganze sieht dann jetzt so aus:




    So, jetzt zur spannenden Frage: Hat sich das Upgrade von 2x KEF T101 auf 4x Dali Oberon gelohnt? Ein klares JA!

    Erstmal scheinen die Dali tonal sehr gut zu den Dynaudio Excite zu passen (vielleicht weil beides Dänen sind ;-) ) - die obere Ebene fügt sich fließend mit der unteren zusammen. War die obere Ebene vorher immer irgendwie als etwas separates, eher gimickhaftes wahrnehmbar, fügt sich jetzt alles zu einer richtigen Glocke zusammen - erst jetzt wird Atmos dem Namen gerecht - es klingt wirklich "atmosphärisch" ;-) Das liegt zum einen sicher am Upgrade von 2 auf 4 Heights, zum anderen aber bestimmt auch an der klanglichen Überlegenheit der Dali gegenüber den KEF T101. Diese hatten u.a. das Problem, dass sie nur bis 80Hz runtergehen (und das scheint noch stark beschönigt) und man den Crossover auf 120Hz stellen soll (klare Empfehlung in der Anleitung). Die Dali hingegen haben ein cleveres Bassreflex System integriert und kommen bis 55Hz runter - wurden von YPAO sogar als groß eingemessen (aber ok, das macht YPAO fast immer, nur bei den KEF war's nicht der Fall). Entsprechend hab ich den Crossover jetzt auf 80Hz stehen wie bei allen anderen LS auch.


    Ich kann es mir einbilden, aber ich glaube Atmos kann sich erst mit 4 Heights so wirklich entfalten - ich habe mir einige Szenen und Musiktitel die ich ziemlich gut kenne nach dem Umbau direkt nochmal angehört und ich meine es ist ein riesengroßer Unterschied. Ich bin jedenfalls total happy damit! Meine Befürchtung, dass sich der ganze Aufwand nicht lohnen würde, hat sich jedenfalls zum Glück nicht bestätigt!

  • Lauti

    Hat den Titel des Themas von „Dali Oberon On Wall als Atmos Heights/Overhead“ zu „Dali Oberon On Wall als Atmos Heights/Overhead (neu: Erfahrungsbericht)“ geändert.

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