• Contra


    FSK 12, 103 min


    Aloha,


    von vorneherein wird klar, was der Film sein möchte und ist: ein verklärender Gutmenschenfilm im Sinne der derzeitigen politischen Korrektheit – böser alter, weißer Mann, guter Migrant. Das wird allein schon an der ständig gewählten Musik deutlich, die mich in allen Regenbogenfarben kotzen bzw. mich fortwährend vorspulen ließ. Trotzdem ist CMH ganz unterhaltsam in seiner Rolle und hat mit vielem recht. Die Zwischenpassagen im sog. Kanak hingegen sind ein Sinnbild der heutigen Jugendsprache, die ich in vielen Teilen zutiefst verabscheue. Ein Film voller Klischees und Vorurteile, die ja bekanntlich meist stimmen. Am Ende hat weder der alte, weiße Mann immer recht noch der, der jeden Migranten als zu Unrecht missverstanden darstellt. Letzteres möchte der Film aber einseitig so darstellen, sonst hätte er wohl auch keine Filmförderung erfahren. Sei es drum, fähig filternd ist das ein sehenswerter Streifen, auch wenn man nahezu von der ersten Minute an weiß, wie er ausgeht.


    Film: 3+

    Ton: 2-

    Bild: 2-

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Kotzen und vorspulen und trotzdem eine 3+?


    Wenn ich bei einem Film vorspule, würde es keine Note geben, mit der man nicht durchfällt, also eher weniger wie eine 4.


    Ich wollte den Film auch irgendwann gucken und bin jetzt etwas ratlos. Ich erwarte eigentlich genau das, was Du beschrieben hast, hatte aber eigentlich ein paar gute Witze bzw. lustige Dialoge erwartet, ähnlich wie im Trailer. Was ist ein Bushido?


    Nur weil alles wie üblich ist und Klischees bedient werden muss es ja nicht schlecht sein.


    Hast Du "nur" wegen der üblichen politischen Korrektheit vorgespult oder war er einfach nicht lustig oder kannst Du das für dich nicht trennen?

  • Genau, betraf nur die "Musik" zwischendurch. Steht doch auch da.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Oh ja, damit rennst Du hier offene Türen ein.


    Schwamm drüber.


    Denke, Du wirst Spaß haben an dem Film. :sbier:

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • An der Art deiner Interpretation des Filminhalts verstehe ich nun, warum du MickeyKnox heißt.


    Nicht falsch verstehen....find ich S U P E R ! :sbier:

    Interessant. Da Du keine Konversationen wünschst, frage ich hier: Was an meiner Rezi hat denn die Knox'sche Attitüde? Kannst mir gerne via Nachricht antworten.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • CONTRA

    (Deutsche Fassung)


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    Blu-ray


    Film: 9,5/10 Punkte

    Professor Pohl droht von seiner Universität verwiesen zu werden, weil er die nicht deutsche Jura-Studentin Naima Hamid rassistisch beleidigt. Als letzte Chance erhält er die Möglichkeit, Naima auf einen Debattier-Wettbewerb vorzubereiten, um sich zu rehabilitieren. Das ungleiche Paar rauft sich verbal zusammen und gewinnt die ersten Vorrunden, bis Naima den wahren Grund erfährt, warum Professor Pohl sie fördert.


    Im Gegensatz zum überaus sehenswerten Original aus Frankreich mit dem Titel Die brillante Mademoiselle Neïla, hat Regisseur Sönke Wortmann dem deutschen Remake zusätzlich einen Spritzer Ernsthaftigkeit verpasst. Dadurch gewinnt die gesamte Geschichte noch zusätzlich an Glaubwürdigkeit. Die Dialoge besitzen sehr viel Witz, die Darsteller:innen haben sichtbar Spaß an ihren Rollen. Allen voran Nilam Farooq als Jura-Studentin, die immer wieder für ihren Bruder beruflich einspringen muss, damit die Familie nicht ausgewiesen wird, überzeugt mit ihrer sympathischen Spielweise. Aber auch Christoph Maria Herbst als rassistischer, zynischer Professor mit großartiger sprachlicher Gewandtheit macht durchweg großen Spaß. Darüber hinaus sind die Nebenrollen exzellent besetzt. Die humorvollen Anspielungen an die verschiedenen Kulturen finde ich köstlich, da nicht nur der feine Wortwitz bestens zündet, sondern auch die groben Zoten. Die Musik finde ich überaus passend gewählt, weil sie Handlungsstränge, Gesellschaftsebenen und Kulturen bestens untermalt. In Summe ein kurzweiliger Gute-Laune-Film, der hier für einen überaus gelungen Familienfilmabend gesorgt hat.


    Bild: 9/10 Punkte

    Der rauschfreie Cinemascope-Transfer besticht mit klaren und hochaufgelösten Bildern. Jede Haarsträhne von Naima ist erkennbar in der Uni und während der Vorträge. Die Farben sind überwiegend herrlich warm gefiltert. Der ausgewogene Kontrast sorgt für viel Zeichnung in hellen und dunklen Inhalten.


    Ton: 7/10 Punkte

    Der Film wird von den Dialogen getragen. Als sich die Kamera im Hörsaal um die eigene Achse dreht, folgt die Stimme von Professor Pohl dem Bühnenbild punktgenau. Die Stimme wandert quasi einmal um das Publikum herum. Wer hier seine Heimkino-Lautsprecher richtig abgestimmt hat, wird mit einer verfärbungsfreien, gleichlauten und lückenlosen Performance ohne wahrnehmbaren Bruch belohnt. Darüber hinaus sind die Stimmen bestens zu verstehen. Die Musik im Club entfesselt druckvollen Bass. Ansonsten bieten die Rear-Lautsprecher viele direktionale Umgebungsgeräusche.

  • Film: Ein Deutscher Film über eine junge Frau, Migrantin, die von ihrem alten, weißen, männlichen Professor rassistisch beleidgt wird. Bei dieser Beschreibung lugt der Erziehungsauftrag mehr als nur um die Ecke. An sich mache ich um solche Filme einen weiten Bogen, aber da ich gute Rezensionen gelesen habe und mir der Trailer gefallen hat, habe ich Contra eine Chance gegeben. Allerdings saß ich quasi mit gezückter Fernbedienung da, um einem eventuellen unbotmäßigen Treiben sofort ein Ende setzen zu können. :choler:


    Contra hat mich dann positiv überrascht. Es wird nicht mit erhobenem Zeigefinger gewunken, sondern eine zwar nicht originelle, aber nette Geschichte von einer jungen Frau erzählt, die sich gegen Widerstände durchkämpfen muss und sich hierfür mit einem Widerling zusammenraufen muss. Das zwar mit dem Migrationshintergrund, aber das ist nicht das entscheidende. Klar wird die Migrantencommunity überiegend positiv dargestellt, aber da gibt es auch unterschiedliche Milieus. Hier sind es halt diejenigen, die dazugehören und sich einbürgern lassen wollen und dann zur Feier der Einbürgerung eine "Kartoffelparty" schmeißen, was natürlich nicht korrekt ist, denn die Kartoffel hat bekanntlich selbst einen Migrationshintergrund. :waaaht:


    Nilaam Farooq spielt überzeugend und sympathisch, Christoph Maria Herbst macht einen klasse Ekel. Die Rapmusik am Anfang nervte ohne Ende. Die Story ist vorhersehbar und hätte, das es um Rhetorik geht, noch ein paar mehr Wortgefechte vertragen. Insofern ist es ja kein Spoiler, wenn ich verrate, dass Naima und der Professor beim Versuch, die Erde zu retten, ums Leben kommen und die Alpha Centaurianer die Menschheit auslöschen und die Erde übernehmen. Da hätten wir endlich die bösen Migranten. Hah. :byebye::sbier:


    Ach ja, es handelt sich nicht um eine Komödie.


    6/10, ohne das beschriebene Ende 8,5/10


    Bild: War gut und hat weder gestört noch begeistert. Ist mir bei dieser Art von Film auch nicht so wichtig. Ich schwöööör's. :laugh:


    Ton: Dito.

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