Termarock vs Sonorock vs Steicoflex?

  • Hi Leute,


    habt ihr Erfahrungen bezüglich der Wahl des Dämmmaterials?


    Welches würdet ihr grundsätzlich vorziehen, nicht für eine komplette Heimkinodämmung, sondern erstmal einer Wand mittels Vorsatzschale.

    - Sonorock ist überall gut zu bekommen, hat aber nur 28kg/m3.

    - Steicoflex hat 50kg/m3, aber auch teurer als Sonorock.

    - Termarock gibts es mit 50kg/m3. Auch 100kg, aber preislich jenseit von gut und böse.



    Wie entscheidend ist nach euren Erfahrung die Rohdichte?

    Insbesondere würden mich eure Meinung bzgl Sonorock vs. Steicoflex bei der Schalldämmung interessieren.


    Danke!

    LG

  • Die Rohdichte, oder besser gesagt, der Strömungswiderstand ist entscheidend für den Einsatzzweck und der notwendigen Dicke:


    Also geht es eigentlich doch nicht um kg/m3, sondern eher um einen guten kPa s/m² Wert?

    Dann wäre so eine Termarock 100 mit 45 kPa ja fast konkurrenzlos...

  • Nein, da der schall bei zu hoher dichte garnicht erst eindringt und somit auch nicht in Wärmeenergie gewandelt werden kann. Schau dir das mal auf acousticmodelling an und spiele etwas mit den Werten.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Danke, ich hab mal mit der Simulation rumgespielt:


    Meine Vorsatzschale hat aber nur 40mm Dämmplatz +5mm Luft.

    Demnach wären so ca 15 kPa das Optimum für mich.


    Das würde ja bedeuten, dass eine Steicoflex mit 5 kPa gänzlich ungeeignet für Schalldämmung ist, wenn man nicht gerade 20cm+ aufträgt.

    Richtig verstanden?


    Warum gibt Isover dann an, dass der optimale kPa Wert bei 6 liegt, und es darüber sozusagen zu keiner merklichen Verbesserung mehr kommt?

    (https://www.isover.ch/sites/is…_akustikbroschuere_de.pdf - S 20).

    Marketing, oder ist da schon was dran?

  • Du willst keinen Absorber oder ähnlich bauen sondern den Schall zum Nebenraum oder so dämmen, richtig? Dann kommt es IMO hauptsächlich auf die Dichte an. Am besten wäre wohl Beton :zwinker2:

    Gibt auch recht dichte Platten wie Fermacell. Zwischen Vorsatzschale und Wand habe ich Steicoflex getan. Ist zwar nicht schlecht, aber man muss schon eine gewisse Dicke nehmen wenn es was bringen soll

  • Warum gibt Isover dann an, dass der optimale kPa Wert bei 6 liegt, und es darüber sozusagen zu keiner merklichen Verbesserung mehr kommt?

    (https://www.isover.ch/sites/is…_akustikbroschuere_de.pdf - S 20).

    Marketing, oder ist da schon was dran?

    Nabend,


    weil es dort überwiegend (Schwerpunkt) um Bauakustik geht (ca. 100 - 5000 Hz).

    Für Tiefton Absorbtion ist Material mit nochmal weniger als 6 kpa s/m2, dann sinnvoller.


    Insofern was willst du akustisch im Raum ändern ?

    (generell weniger Nachhall ; gezielt Längs/Quer/Boden+DEckenmoden kompensieren ; nur in best. Frequenzbereichen ; ggf. nur Schallschutz statt Nachhall/Raum Moden Reduzierung....etc. ?).


    ANDY

  • weil es dort überwiegend (Schwerpunkt) um Bauakustik geht (ca. 100 - 5000 Hz).

    Bei mir geht es auch erstmal nur um die Bauakustik. Eine Wand, die ans Familienbad grenzt, möchte ich vom anderen Raum aus nachträglich schalldämmen.

    Also im Grunde eher "Breitband". Aber dennoch gelten ja die gleichen oder ähnliche physikalischen Gesetze wie bei Absorbern, oder?


    Natürlich packe ich vorne drauf auch 2x Silentboard als schwere Beplankung.

    Aber die Frage ist eben, wie wähle ich das geeigneteste Dämmmaterial für 40mm Dämmung aus?

    Klar könnte ich es mir einfach machen und Sonorock nehmen. Aber vielleicht gibt es ja eine bessere Wahl?


    *Wenn* jetzt die Gesetze eines Absorbers in etwa gelten würden, müsste ich nach rund 15kPa Dämmung Ausschau halten. Aber tun sie das?

  • Nicht zwangsläufig. Bei einem Absorber ist das Ziel dass möglichst viel schall des gewünschten Frequenzbereiches dann Absorber möglichst durchdringt, im Idealfall dahinter reflektiert und den Absorber noch einmal durchdringt, um den Wirkungsgrad hoch zu halten und maximale schallenergie in Wärme zu wandeln und somit schall zu beseitigen. Bei der akustischen Dämmung zu einem anderen Raum ist das zweitrangig, da geht es nur darum so wenig wie möglich Transmission zuzulassen, ob die Energie auf der anderen Seite dabei aber in Wärme verwandelt wird oder schall bleibt ist unter Umständen erst einmal zweitrangig.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Nabend,


    wie Moe schon geschrieben hat, ist eine Nachhallreduktion (bis hin zu gezielter Modenreduktion) nicht das Gleiche wie ein genereller Schallschutz.

    Beides ist kombinierbar, nur für deine explizite Anwendung ist es nur der Schallschutz.


    Und das Marketing mag so rüberkommen, nur ist das Bauphysik bzw. reine Akustikphysik. Wer sich damit auskennt, weiß die ganzen Werte zu differenzieren.


    Konkret nun dein Anliegen :

    Der Ansatz mit "nur" 40 mm Dämmung auszukommen (fast egal was dazwischen ist) ist schon nicht zielführend, je nachdem was du an Reduktion an DB Werten, im Bereich 100 - 5000 Hz für die Schallschutz Trennung, erwartest.

    Die Kombination der entspr. Platten + Dämmung + Luft dazwischen und das dann in Kombination (auch mehrfach belangt etc.) macht den Schallschutz konsequenter im Ergebnis.

    Dazu kannst du auch einmal den Kalkulator von Knauf prüfen, dort sind verschiedene Wandaufbauten mit untersch. Dicken aufgelistet, inkl. der dazugehörige "Dämmung" in DB nach DIN (DIN dann auch bitte einsehen, denn auch dort werden nur die relevanten Frequenzen...Bauakustik zur Grunde gelegt).


    Daher viel hilft viel bis hin zu Kombinationen mit Kalksandstein oder oder ?


    Die Frage ist also wieviel DB Dämmung willst du erreichen ?

    Bedenke der Wert ist abhängig davon wie dick die Wand generell ausgeführt werden kann (darf/soll) ?


    ANDY

  • ANDY_Cres Ich möchte so viel Dämmung wie möglich erreichen.

    Begrenzt wird es durch eine Aufbautiefe von 75mm, insgesamt. Denn sonst geht die Zimmereingangstür nicht mehr auf, die leider relativ nah an der zu dämmenden Wand verläuft. Hab mal ein Foto in meinem Eingangsposting eingehangen.


    Deshalb auch der Ansatz mit den 40mm Dämmstoff. Dann kann ich das Ständerwerk 50mm aufbauen, vorne noch 2x 12,5mm GK (Silentboard). Dann bin ich genau bei 75mm.


    Gerade weil ich nicht so viel Tiefe habe, möchte ich aus den 40mm so viel es geht rausholen...

  • Grundsätzlich hast du recht, deshalb versuche ich ja den Schallschutz zu verbessern.


    Die Wand zum Bad ist nur 10cm dick, daher kommt halt viel durch.

    Die Tür ist bereits eine "schwerere" Ausführung, mit Schallex in der Nut. Auch die Zargen sind gedämmt. In der Richtung ist also alles schon ausgeschöpft.

  • Nabend,


    einmal etwas Input vorweg zwecks Vergleichbarkeit :

    Angegeben wird überwiegend der Rw Wert in DB, was lediglich ein Laborwert darstellt und nur den Bereich 100 - 3150 Hz umfasst.

    Auch als gerechnet oft angegeben, als Rw,r.

    Besser ist da der Wert Rw,r + C (Spektrum Anpassung). Erst dann reden wir über den Bereich 50 - 5000 Hz, was somit den erweiterten Schallschutz angeht.


    Vergleiche :

    Eine optimal aufgebaute Wand (mehrfach beplankt und entspr, gedämmt) schafft ca. 72 - 73 DB (Rw,r + C), ist aber dann zwischen 450 - 500 mm dick.

    Eine 240 mm Vollkalksandsteinwand schafft dagegen ca. 63 DB. Differenz 10 DB daher die 500er kann doppelt so lauten Schall absorbieren.


    Ein min. Schallschutz sollte daher (nur Rw,r) bei ca. 53 DB liegen und das schafft eine 75 mm Wand nicht zu erreichen (um 42 DB).

    Optimal (bester Schutz im Allgemeinen) wird ab 60 DB und mehr erreicht.

    Bedenke um 10 DB ist gefühlt eine Verdopplung des "Lärm" gegeben.


    Und die Faktoren um die Wand + Tür (generell Luftschall) können den Schallschutz nochmal deutlich verschlechtern, sodass ein Wert um 53 DB (dank Wand) wieder durch falschen Aufbau + falsche Tür und Türrahmen um 7-10 DB reduziert wird, ergo Schallschutz wieder halbiert.


    Im Prinzip einfach zu bauen so eine Wand, aber es gibt viele Nebenproblemzonen.


    ANDY

  • Grundsätzlich hast du recht, deshalb versuche ich ja den Schallschutz zu verbessern.


    Die Wand zum Bad ist nur 10cm dick, daher kommt halt viel durch.

    Die Tür ist bereits eine "schwerere" Ausführung, mit Schallex in der Nut. Auch die Zargen sind gedämmt. In der Richtung ist also alles schon ausgeschöpft.

    Nabend,


    OK da steht also schon eine 10 cm Wand ?

    Dann kannst du diese doch je nach Anspruch weiter dämmen ? Was spricht dagegen ?

    Klar die Zarge muss dann neu.


    ANDY


    PS

    Nur was nützt die Wand, wenn dann die Tür nicht auch in den Bereich 50 DB kommt.

    Das wäre schon Klasse SSK 4 (max Prüfmass um 47 dB), daher mit Sicherheit muss die dann auch neu.

    Daher wenn du da bei SSK 3 die Obergrenze ziehst (max Prüfmass um 42 dB), dann wäre das der Maxwert der Wand, ergo um 42 DB + 6 DB Reserve = 48 DB.


    EDIT :

    Eine 100 mm Wand 4 fach beplankt (2x Rück + Front) von Knauf (Diamant) schafft um 54 DB (Rw,r) (Dämmung 40 mm 5 kpa s/m2)

    Bingo damit sollte es doch gehen, wenn die Tür mitspielt und der richtige Einbau gemacht wird.

    Gilt dann sogar als F90 Wand.

  • Nicht dass wir uns falsch verstanden haben: die Wand in der Draufsicht im ersten Bild, dort wo der Schrank steht, diese möchte ich schalldämmen.

    Diese beträgt 10cm, auf der gegenüber liegenden Seite befindet sich das Familienbad.


    Bedingt durch die Zimmereingangstür bleibt mir für die Vorsatzschale nur eine maximale Tiefe von 75mm.

    Daher kann ich diese Vorsatzschale auch nur vom Kinderzimmer aus 2-fach beplanken. Ich Badezimmer keine Chance, ist alles gefliest, und ich wollte nicht die halbe Etage abreißen ;)


    Gehe ich dann aber richtig in der Annahme: es ist mehr oder weniger egal, welche Dämmung ich für die 40mm verwende?

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