Immer wieder taucht die Frage auf: Gibt es einen Standard für die Leuchtdichte von SDR?
Ja, die gibt es. Sogar mehrere.
Die ITU hat in der Recommendation ITU_R BT.1886 festgeschrieben:
"Screen luminance for white, reference setting is LW = 100 cd/m2"
Damit wird empfohlen, dass ein Referenzmonitor eine Leuchtdichte von 100 cd/m² besitzt, um darauf Filme in SDR zu mastern.
Darüber hinaus gibt es weitere Standards:
- SMPTE empfiehlt für Filmbandprojektion im Kino 12 - 22 Footlambert.
- THX hat für Filmbandprojektion 16 Footlambert im Mittel vorgeschrieben.
- THX hat für Digital Kino 14 Footlambert im Mittel vorgegeben.
Der Unterschied zwischen 14 und 16 fL ist leicht erklärbar. Für die Filmbandwiedergabe wird die Leuchtdichte auf der Leinwand im CinemaScope-Format ermittelt - und zwar ohne eingelegten Film.
Herauskommen sollen 16 fL. Mit transparenten 35-mm-Film wird die Lichtausbeute während der Projektion um rund 10 Prozent verringert. Ergo: Rund 14 fL. Dieser Wert wird daher für Digitales Kino herangezogen.
- Dolby gibt für die eigenen "Dolby Cinema" 16 Footlambert für SDR vor und 32 Footlambert für HDR (Dolby Vision).
Ich halte 16 fL als Minimum auf der eigenen Leinwand ein, weil mit diesem Helligkeitswert das menschliche Auge bereits voll im "Tagessehen" ist.
Wer es auf der Leinwand hingegen heller mag, sollte sich nicht davon abhalten lassen, einen Film entsprechend auch heller anzuschauen.
Darüber hinaus ist es für HDR gut, Reserven in der Lichtausbeute zu besitzen, da hier Inhalte (Highlights) deutlich heller sein können. Bis zu 10.000 Nits können Spitzlichter betragen, die aktuell aber kein Projektor auf "normalen" Bildbreiten dazustellen vermag - und im dunklen Heimkino auch gar nicht erstrebenswert sind. Man würde schlichtweg unangenehm geblendet werden.
Je nach Arbeitsweise des (Dynamischen) Tone Mappings ist es daher Geschmacksache, was einem im eigenen Lichtspielhaus gefällt. Einen Standard speziell für Heimkinoprojektoren gibt es nicht.