Hi,
so, vorgestern auch mal nachgeholt.
Harry Potter ist mir über die Jahre sehr ans Herz gewachsen (fands anfänglich albern und overhyped - am Ende haben wir alle Bücher gelesen und haben Hörbücher & Filme immer wieder im Abspieler). Mit den "Tierwesen" tat ich mich dagegen dauerhaft schwer und daran hat auch der 3. Teil nichts geändert.
Schön gefilmt aber das war's auch schon. Irgendwie "zünden" die Figuren bei mir nicht. Alle anderen (erschreckenderweise inkl. Dumbledore) wirken wie pubertierende Jugendliche.
Bei Harry/Ron/Hermine war das noch organisch und umgeben von Erwachsenen, aber hier fragte ich mich die ganze Zeit, was der ganze "Lärm um Nichts" eigentlich soll. Weder die Motivationen noch die folgenden Einstellungen und Handlungen waren für mich nachvollziehbar.
Einzige Ausnahme: Jacob Kowalski.
Der kommt sympathisch, authentisch, nachvollziehbar und tatsächlich "erwachsen" rüber und rettet das Ganze in den Mittelbereich. Zum Glück haben die Filmmacher das schon zum zweiten Teil gemerkt und ihn "reaktiviert".
Newt Scamander sollte eigentlich die Hauptfigur sein und ist auch eine nette Figur - aber schon durch seinen Charakter eher "Treibgut" der Geschichte als deren Antreiber.
Etwas befremden mich die immer wieder neu aus dem Hut gezauberten "Welten-Gimmicks" (hier z.B. plötzlich ein "oberster Welt-Zaubereiminister"), die eigentlich schon lange vorher eine Rolle hätten spielen müssen.
Und konkret bei diesem Film...
... die "Wahl" des Welt-Ministers.
1. Ist das nun demokratisch oder nicht?
Erst wird angekündigt, dass alle Zauberer/Hexen weltweit den wählen, dann wiederum entscheidet letztlich "das Quillin" darüber.
2. Außerdem sind diese Quillins anscheinend extrem selten & "unbeschaffbar".
Wie geht das mit den Wahlen, die ja anscheinend regelmäßig stattfinden? Woher wissen denn eigentlich die Wähler, wie ein Quillin aussieht/agiert/...?
3. Die "Wandlung" in der öffentlichen Wahrnehmung Grindelwalds war mir auch nichtnachvollziehbar.
Da wird er jahrelang als schlimmster Verbrecher (Voldemort 1.0) weltweit gesucht. Dann stellt sich einmal der oberste Anton vor die Kamera und sagt "doch alles cool" und plötzlich sind alle derart Fans, dass sie ihn zu ihrem obersten Herrscher machen wollen?
Hat mich sehr verwirrt und wirkte ungar.
Mein Eindruck, dass J.K. Rowling keine gute Schriftstellerin ist, wird hier eher bestätigt (ich vermute ganz stark, dass sie nach dem Erfolg der ersten beiden Potters Unterstützung bekommen hat, die "Tierwesen" dann aber wieder allein schreiben wollte).
Vielleicht trifft es da auch: Die Tierwesen-Romane wirken für mich wie "Harry Potter 1 mit Erwachsenen".
Film: 5/10 (wegen Jacob & der netten Inszenierung)
Bild: 9/10 - einige sehr schöne Bilder; tw. guter HDR-Einsatz
Ton: 7/10 - Unauffällig aber OK
Gruß
Simon2