Laser Shoot-Out: Barco 4K-RGB-Laser Freya vs. Sony GTZ380

  • Ich frage mich bei derartigen Tunings nur immer, weshalb die Entwickler nicht selbst darauf gekommen sind, denn niemand kennt ein Produkt eigentlich so gut, wie die Entwickler selbst. Zudem sprechen wir hier ja über ein Produkt, bei dem die Prio nicht auf dem Preis, sondern auf der Performance liegt. Überspitzt daher die Frage: Ist CM solch ein Genie und die Entwickler so dumm oder werden da doch nur Träume verkauft?

    Das liegt möglicherweise an der Diskrepanz zwischen Ingenieuren und Controller, die es immer wieder in größeren Unternehmen gibt. Während Ingenieure die besten Bauteile favorisieren, kann es durchaus passieren, dass sich ein Controller bei Vorgesetzten durchsetzt - und dann ein paar Euro günstigere Bauteile implementiert werden. Manchmal haben verwendete Bauteile auch "politische" und wirtschaftliche Gründe. Nämlich dann, wenn Verträge mit bestimmten Zulieferern bestehen oder von bestimmten Unternehmen keine Bauteile erworben werden dürfen. Dadurch muss das Produkt aber nicht schlechter werden.

  • Auch wenn das Controlling für mich oft mehr Gegner als Freund war - die Auswahl der Bauteile für die Platinen, Zuleitungen und ähnliches war nie Thema dieser Abteilung.

    OK, wenn die Entwicklungsabteilung versucht hätte, statt Nichicon-Elkos irgendwelche 100mal so grosse und 1000x so teure SilberfischinÖl-Kondensatoren zu verbauen oder aus Anthrazitkohle Widerstände rauszulasern, wäre vermutlich mal ein Beratungsteam (samt Facharzt) erschienen.:big_smile:


    Und der Rest ist Stangenware -selbst in den Bildrechnern eines 7T-MRT würde keine Boutiqueware verbautwerden- weswegen auch?


    Sicher ist das auf Lumagen, Onkyo oder Marantz nicht 1:1 übertragbar - aber die Annahme, dass solche Firmen wegen 5€ Einsparung pro Gerät ein merkliches Minus bei der Performance (nicht Ausstattung oä!) in Kauf nehmen, ist imo! auch mehr ne Legende derer, die upgrades verkaufen.


    Denn es sind ja nicht die Centbeträge der Elektronikbauteile, die in der Summe den Herstellungspreis eines Gerätes vorgeben.

    Das, was man als Privatmann oder Kleinstmengenabnehmer für E-Bauteile zahlt, hat mit den Preisen, die E-Konzerne für jene Bauteile zahlen, nur sehr weitläufig zu tun.

  • Zitat

    Auch wenn das Controlling für mich oft mehr Gegner als Freund war - die Auswahl der Bauteile für die Platinen, Zuleitungen und ähnliches war nie Thema dieser Abteilung.

    OK, wenn die Entwicklungsabteilung versucht hätte, statt Nichicon-Elkos irgendwelche 100mal so grosse und 1000x so teure SilberfischinÖl-Kondensatoren zu verbauen oder aus Anthrazitkohle Widerstände rauszulasern, wäre vermutlich mal ein Beratungsteam (samt Facharzt) erschienen.:big_smile:


    Ist zwar OT, aber wie sagt einer meiner Profs doch mal: "Die besten Kunden sind die in weiß und die in grün."

  • Was ganz einfach daran liegen dürfte, dass das für die überwiegende Anzahl der Kunden wohl nicht relevant ist. Die allerwenigsten davon dürften den Sony im Kinoraum installiert haben, sofern er überhaupt für HK eingesetzt wird.

    Also, ich kenne persönlich schon zwei, die ihn direkt im Kinoraum installiert haben - die sind recht froh um die vergleichsweise kompakte Größe und niedriege Betriebslautstärke...

  • Das liegt möglicherweise an der Diskrepanz zwischen Ingenieuren und Controller, die es immer wieder in größeren Unternehmen gibt. Während Ingenieure die besten Bauteile favorisieren, kann es durchaus passieren, dass sich ein Controller bei Vorgesetzten durchsetzt - und dann ein paar Euro günstigere Bauteile implementiert werden. Manchmal haben verwendete Bauteile auch "politische" und wirtschaftliche Gründe. Nämlich dann, wenn Verträge mit bestimmten Zulieferern bestehen oder von bestimmten Unternehmen keine Bauteile erworben werden dürfen. Dadurch muss das Produkt aber nicht schlechter werden.

    Ich glaube, es gibt ein kleines Missverständnis, was das "Tuning" bei CM bedeutet. Der Austausch der Bauteile ist nicht das vorrangige Ziel. Es geht vor allem darum, die Chips mit der perfekten Arbeitsspannung (möglichst störungsfrei) zu versorgen. Und das ist durchaus nicht trivial...
    Und in der Entwicklung (auch bei Sony) läuft es so, dass eine Abteilung das eine Board baut und designt - und eine andere Abteilung ein anderes. Man einigt sich zwar auf die Übergabepunkte, aber da sind immer Toleranzen drin. Und CM versucht, diese Toleranzen zu eliminieren. Nicht nur bei den Übergabepunkten, sondern auf den Boards selber auch.
    Da geht es also nicht nur um bessere Bauteile.
    Denn: Was ist denn hier "besser"?
    Nur teurer?

    Nein.

    CM selektiert hier nach klanglichen und Performance-Kriterien, die ein Sony-Entwicklerteam nie für das ganze Gerät, sondern immer nur für die jeweilige Baugruppe angeht, wenn überhaupt.

  • Also, ich kenne persönlich schon zwei, die ihn direkt im Kinoraum installiert haben - die sind recht froh um die vergleichsweise kompakte Größe und niedriege Betriebslautstärke...

    Ja, einen davon kenne ich wahrscheinlich auch :zwinker2:. Und der hat auch eine Hushbox installieren müssen und ein Profigerät wäre sicher schon an der Größe gescheitert.

    Aber ziemlich am Anfang des GTZ-Threads hat es auch geheißen, dass der GTZ nicht ausschließlich die HK-Klientel als Käufer hat.

    HK-Ausrüster dürften natürlich hauptsächlich für HK verkaufen, also ohnehin nur dieses Kundensegment kennen.


    Aber ich weiß es natürlich genausowenig wie Ihr, sind ja nur Annahmen und Schlussfolgerungen.

  • Ja, einen davon kenne ich wahrscheinlich auch :zwinker2:. Und der hat auch eine Hushbox installieren müssen und ein Profigerät wäre sicher schon an der Größe gescheitert.

    Aber ziemlich am Anfang des GTZ-Threads hat es auch geheißen, dass der GTZ nicht ausschließlich die HK-Klientel als Käufer hat.

    HK-Ausrüster dürften natürlich hauptsächlich für HK verkaufen, also ohnehin nur dieses Kundensegment kennen.

    Ich hab den GTZ380 auch schon in großen, öffentlichen Installationen gesehen. Aber auch da war die gute Installierbarkeit des Gerätes ein Vorteil.
    Da wäre ein Freya sicher deutlich schwieriger zu integrieren.
    Gesehen hätte ich die beiden im Vergleich aber trotzdem gerne, ganz unabhängig von der Größe.

  • ..bei den angedachten Lumenwerten wird die leider gegrillt sieht die nach ein paar h aus, wie das Berylliumfenster einer alten Röntgenröhre bei e.o.l:big_smile:

  • Ich finde, dieser Aspekt wird eigentlich nie als Pro-Argument für den GTZ angeführt. In meinen Augen ist das Gerät hier konkurrenzlos.

    Doch, auch für mich ist die Kompaktheit ein ganz großes Plus für den Sony. (und nicht erst nachdem ich mir beim Griffyn-Tragen einen Hexenschuss geholt habe... :beat_plaste)

    In der Tat hat auch im Highend-Bereich nicht jeder unendlich Raum - und damit einen Technikraum - zur Verfügung.

    Eine geringere Gehäusegroße und geringere Stromaufnahme/Wärmenentwicklung ist immer ein Plus - auch im Event-Bereich.

  • Nabend,


    da mir bisher keiner eine Antwort geben konnte (Thema Thread), bin ich mal eben selbst dorthin gefahren.:big_smile:

    Also zum Event bei Cinemike, in deren Showoräume und auch Privaträume. Auch dort ist Beides miteinander integriert.:zwinker2:


    Der Barco Kollege ist natürlich schon in Trümmer.:)


      


    110x70x 55 cm und ca. 90 kg schwer zzgl. Objektiv nochmal um 10 kg.

    Es ist also ein echter Barco DCI Projektor inkl. bereits integrierten Festplatten und Verbindung zum Doremi Server.

    Man braucht nur noch ein Lizenz + Server (um 75 - 100 t€) und pro Film ca. 4 t€. Dann bekommt man zeitgleich zur Erstveröffentlichung die neusten echten Kinofilme !!

    Also auch machbar mit dem Gerät.

    Für HK geht aber auch alles über HDMI (mit HDCP) in max Quali (4k 60 Hz in 4:4:4), also ob das die Christie auch so können, muss ich tatsächlich mal prüfen.


    Momentan war das Gerät allerdings nur mit einer BT 2020 Einstellung konfiguriert, was am Anfang ein etwas nachdenkliches Bild vom RGB Laser zu Tage förderte. Das kann so nicht sein.....

    Nach etwas Zeit und bisschen Abklopfen der Möglichkeiten (Gerät, Lumagen usw.) war ein Fehler im Zuspiel vorhanden, eben mit diesen fatalen Folgen.

    Danach ....ja das ist RGB Laser ....


      


    wobei die Bilder das so nur ganz marginal wiedergeben, was tatsächlich optisch an Immersion rüber kommt.

    Man muss es selbst sehen, auch in Verbindung mit der höheren Lichtleistung.

    Das nochmal bessere Objektiv schafft um 5000:1 nativ Kontrast, also mehr als in den Spec. zur Zeit drin stehen.

    Damit ist der erzielbare Schwarzwert und die perfekte Durchzeichnung passend und glaubhaft und wirklich sehr gut.

    Es ist immer wieder erstaunlich das das Bild trotz dieser nicht üppigen On/Off Werte so brillant, mit satten tiefen Tönen, ergo schwarz

    und brutalen Farbgebung ...einfach triggert. Das kann man nicht mit den normalen Consumer Geräten im Bereich 1500 - 3000 Lumen vergleichen.


    Also um es klar zu schreiben, der Barco macht die Sache wirklich auch sehr gut, exakt das was ich eigentlich auch erwartet hatte.

    Ob der Christie Griffyn hier noch besser ist, kann nur ein Test zeigen. Was der Griffyn aber natürlich im Vorteil hat, ist seine höhere Helligkeit und gewisse Lichtreserven für Kontrast Tuning. Ja er wird trotz mehr Lichtleistung auch leiser sein. Der Barco ist ein DCI Gerät, der ist nun einmal lauter...basta.

    Was ebenso nochmal geprüft werden muss, ist die Empfindlichkeit der Leinwände.

    Denn die Stewart 100 (ohne Perforation), die dort im Kino 1 in 420 cm Bildbreite installiert ist, ist leider suboptimal für diesen RGB Laser Projektor.

    Und das ist natürlich kein Vorwurf gegen Cinemike. Die ist dort eben installiert, das wußte zuvor so auch Keiner...warum auch ?

    Daher die richtige Tuchauswahl gehört ebenso ins Pflichtenheft, wie noch einige andere Dinge zum optimalen Betrieb mit so einem RGB Laser PJ.


    Konkret zeigt der Barco dort nun gut erkennbares Speckle auf dem Tuch, was sich als Spiegelung (ähnlich mit hohem Gain am Tuch vergleichbar)

    bemerkbar macht. Also exakt in weißen Strukturen.

    Das mindert natürlich etwas die Wirkung vom Bild in der ganzen Pracht.

    Hier ist der Christie weniger empfindlich, ich weiß nur nicht warum das so ist. Auch das müsste man nochmal prüfen, vielleicht sind unterschiedliche gerichtete Laser Strahlen dafür verantwortlich oder es liegt am Offset vom PJ zur Leinwand etc.

    Auf alle Fälle darf das Tuch nicht glatt sein, es muss gesprenkelt sein (im Falle von Folie). Sehr gut ist auch das V6 oder V7 Tuch von Dream Screen (Gewebetuch).

    Nur dafür das richtige Tuch zu finden sollte ja nicht das Problem sein.:zwinker2:


    Der Barco hat eine sehr fein dosierbare manuelle Konvergenzeinstellung. Zusätzlich elektronisch (wie Christie) ist anscheinend nicht an Board.

    So oder so ist das ebenso etwas für das Pflichtenheft, die Konvergenz + Scheinpflug muss penibel per Kunde/Model/Platz/Entfernung vorgenommen werden.

    Hier in Demo war die Konvergenz insofern also nicht optimiert, daher minimal daneben, was natürlich gleich in dem scharfen Bild auffällt.

    Aber das ist ja lösbar...:zwinker2:


    Umgeschaltet auf den getunten Sony, fiel das natürlich sofort auf.

    Der Kollege hatte eine wirklich sehr gute Konvergenz, ergo man sah vom Sitzplatz aus keine Verschiebung.

    Und der Schwarzwert ?

    Man sah es nicht sofort, das er mehr nativ Kontrast hat/hatte. Auch in Punkto Schärfe war der Sony nicht soviel schlechter. Allerdings zeigt der DLP hier mehr Pixeldichte in Cloes Up´s, was den Detailgrad im Bild erhöht und gleichzeitig die Farben mehr strahlen lässt.

    Nur ich weiß ja das man so ein DLP noch weiter anschärfen kann im Signal ohne das es Artefakte gibt und das es zu sehr ins Künstliche fällt.

    Hier wird sich der DLP dann weiter vom Sony absetzen können (dazu fehlte aber die Zeit hier so ins Detail zu gehen).

    Es ging ja um eine Einschätzung der Beiden Geräte zueinander, was auch ohne diese Zusatz Details erkennbar war.


    In Punkto Helligkeit waren beiden auf ca. 40 ftL abgestimmt, insofern hatte es dort keine Unterschiede gegeben optisch.

    Trotzdem sieht das Bild in der generellen Durchzeichnung unterschiedlich aus (Freya/Sony).

    Man muss es sehen, ich kann das schwer in Worte fassen, weil es sehr von der Filmszene abhängt.

    Beim DLP hast du immer das Gefühl er hat eine größere Spreizung in den IRE Werten (Graubalance).

    Beim Sony hatte ich zumindest in der HDR Einstellung das Gefühl mehr HDR Kontraste zu erkennen, während der DLP wiederum mehr Endsättigungen in den Farben zeigte.

    Nur der Barco war eben auch nicht tagelang feinfühlig einjustiert (Logisch bei so einem Event das geht so auch gar nicht).

    Von daher spielt so ein Sony aus der Box sehr gut.

    Der DLP braucht mehr Abstimmung und auch Einstellungen (allein alle Formate müssen eingespeichert werden, im Farbraum usw usw.)

    So ein Barco ist eben kein Plug & Play Gerät und ist erheblich davon abhängig wie gut ein Installer das Teil optimiert, inkl. Abstimmung Kundenraum usw.


    FAZIT :

    Für wenn ist welches Gerät interessant ?


    Pro Sony GTZ 380

    - leiser, kann im gleichen Raum betrieben werden

    - kleiner und leichter, daher weniger Aufwand in der Installation....aber (s. Barco unten)

    - spielt aus der Box schon relativ gut, mit festen HDR Parametern etc.

    - Auch mit DTM Lumagen/Mad VR/Envy klar die max Performance erst so zu entlocken

    - 2 Objektive, beide haben größere Throw ratio Verstellungen, gut für die Installation, weniger gut da mehr Throw ratio auch

    Performance in der nativ Schärfe raubt (Güte Entstellung Tele/Weit etc.)

    - je nach Bildinhalt zum Teil mehr sichtbarer on/off Kontrast


    Pro Barco Freya

    - wenn optimal eingerichtet mehr Farbpunch und mehr Farbdichte

    - nochmal brillantere Farben, insbesondere wenn echter BT 2020 Content vorliegt

    - Mehr nativ Objektiv Schärfe

    - Mehr Zusatzschärfe Headroom ohne Artefakte Bildung mögl. (wichtig bei größeren Bildbreiten und größer 1:1 Abstand)

    - Mehr Flexibilität in der Aufstellung. Kann hochkant in einer Ecke im Raum verbaut werden. Mit Umlenkspiegel, einer 14 Bit Korrektur

    Wraping Software erst möglich. Diese Korrektur kostet KEINE Schärfe !!!

    - Auch mit DTM Lumagen/Mad VR/Envy klar die max Performance erst so zu entlocken

    - bessere Signalverarbeitung (mit 4K 60 Hz 4:4:4), daher kann ich auch mehr anschärfen, was einfach realistischer aussieht.

    - Voll Kino tauglich mit DSP Contentzuspielung (klar das kostet richtig Geld, aber die Option ist da).

    - generell mehr Objektivwahl, kürze Throw Ratio Abstände, ergo Objektive sind nochmal schärfer in der Abbildung.

    - Zuspielung alle Bildsignale (DP, SDI in versch. Formen etc.)

    - perfekte Anpassung des Bildes auf jede Art Aufstellung ohne Schärfeverlust.

    - je nach Bildinhalt mehr Ansikontrast sichtbar.


    Hier noch ein Bild vom Sony :




    Und hier nochmal nach hinten (Raum).



    von li n re = DEr Patrick (ich hoffe das geht in Ordnung) ; der Chris (Distributor Barco) und der Bart (direkt von Barco)

    Es hat sehr viel Spaß gemacht mit Euch und natürlich dem Gastgeber M. cinemike !!!:sbier:


    ANDY


    PS

    Sicher habe ich noch etwas vergessen, aber das fällt mir vielleicht noch ein.:)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!