Laser Shoot-Out: Barco 4K-RGB-Laser Freya vs. Sony GTZ380

  • Dein letzter Satz hat mich aufhorchen lassen! Es gab/gibt also tatsächlich diese Technik auf 1-Chip Basis - also ein 2-Chipper sozusagen? Hast du da nähere Infos/Links darüber? Wie hieß das Gerät, von welchem Hersteller?

    Ich frage mich schon lange, warum das noch keiner gemacht hat :think:

    Gerade jetzt, da die neuen (Consumer) 4k DMDs so abloosen im Kontrast wäre das doch der Knaller! Und technisch gar nicht mal so aufwändig - wesentlich unkomplizierter als ein 3-Chip Lichtweg. DAS wäre in meinen Wunschträumen der Weg, um JVC und Sony im Mittel- bis Hochpreissegment ein Stück vom Kuchen abzunehmen :heilig:

    Such mal nach Zeiss Velvet. Davon gab es untersch. Geräte.

    Ich meine dort wurde auch mal ein Doppel DMD so genutzt.


    ANDY

  • da mir bisher keiner eine Antwort geben konnte (Thema Thread), bin ich mal eben selbst dorthin gefahren. :big_smile:

    Also zum Event bei Cinemike ...

    Da mich die verschiedenen Berichte auch sehr neugierig gemacht haben wollte ich mir diese Boliden ebenfalls mit eigenen Augen anschauen.

    Also bin ich gestern mit einem Freund zu Cinemike gefahren.


    Ja, es gibt schon Unterschiede zwischen einem RGB Laser DLP (Freya) und einem LCOS (GTZ 380) und sie sind bei einigen Szenen größer als ich es erwartet habe.

    Bei anderen Szenen wiederum sind die Unterschiede geringer bis nicht vorhanden.

    Wie man diese Unterschiede bewertet ...

    - anders kann besser, schlechter oder nur anders sein, und wenn besser, wie viel besser -

    ... das ist durchaus eine individuelle Sache.

    Der Konsens von dem Freund und mir war am Ende aber doch eindeutig, der Freya liegt vor dem GTZ 380.


    Übrigens fand ich auch die Gespräche mit Mr. "Cinemike" :zwinker2: und den Mitarbeitern von Barco sehr interessant.

    Insofern hat sich die weite Anreise durchaus gelohnt.

    :)

  • Der Konsens von dem Freund und mir war am Ende aber doch eindeutig, der Freya liegt vor dem GTZ 380.

    Wenn man dann noch die Langzeitstabilität der 3P Laser einbezieht gewinnen diese eindeutig. Nichts organisches verbaut etc, niemand garantiert bei der "Consumerklasse" welche Farben sie nach 20.000 Stunden machen, nur eine Helligkeit wird "garantiert".

  • Langzeitstabilität

    Das ist ein wichtiger Punkt.

    Einen Sony sehe ich als zu unsicher an und ich würde ihn daher für mich ausschließen.

    Einen JVC sehe ich für übliche Nutzung (Dauer und Häufigkeit) nahe an einem DLP.

    Bei DLPs sind Christie, Barco und vergleichbare gemeint.


    Kannst du darauf noch mal näher eingehen, wie du welche Unterschiede für dich selbst bewertest?

    Das ist nicht so einfach zu beschreiben.


    Zum einen weil kein 1:1 Vergleich vorlag, der Sony war lt. Aussage Cinemike auf den Punkt kalibriert, bei dem Freya waren die Farben etwas übersaturiert und auch das Tonemapping war nicht identisch eingestellt.


    Zum anderen war der Unterschied im Bildeindruck je nach Szene verschieden.

    Bei Ready Player One UHD-BD, CGI Clubszene waren die Farben des Freya eine Klasse für sich.

    Danach konnte ich auch die sehr enthusiastischen Kommentare nachvollziehen.

    Bei A Star Is Born UHD-BD, Gesangsduett (Lady Gaga geht im Laufe des Titels auf die Bühne) war das Bild des Freya für mich zu bunt und wirkte unnatürlich, während das Bild des Sony hier für mich stimmiger wirkte.

    Es wurden noch diverse weitere Szenen vorgeführt, es würde hier jedoch zu weit führen, das hier im Detail zu diskutieren.


    Man darf auch nicht außer acht lassen, dass das individuelle Empfinden unterschiedlich ist.

    Ich gehe davon aus, dass die Barco Leute die Lady Gaga Szene mit Bedacht ausgewählt haben, vermutlich hätten also manche auch diese Szene mit dem Freya bevorzugt.

    Möglicherweise reagiere ich empfindlicher als andere auf (für mich) zu viel Farbe.

    Daher muss sich jeder selbst sein Urteil bilden.


    Mein vorläufiges Fazit ist, dass es Unterschiede und Vorteile eines RGB Laser DLPs gibt, ich jedoch noch nicht sicher bin wie relevant sie für mich sind.

  • Zum einen weil kein 1:1 Vergleich vorlag, der Sony war lt. Aussage Cinemike auf den Punkt kalibriert, bei dem Freya waren die Farben etwas übersaturiert und auch das Tonemapping war nicht identisch eingestellt.

    Das ist aber extrem unglücklich für einen Projektorvergleich.

    Wenn ich das richtig verstanden habe dann war doch auch ein Envy in der Kette. Damit ist es ja kein Problem für mehrere Projektoren eine vorher erstellte 3Dlut abzulegen.

    Wir machen das bei Vergleichen dann so dass wir auf eine FB-Taste unserer Steuerung jeweils einen der Probanden hinterlegen, bei Wechsel wird dann der gewählte aufgedimmt (picture mute off), die anderen dann "gepicturemuted". Das geht ja bei Lasern sehr schön.

    Der Envy bekommt dann den Befehl das entsprechende Projektor-Profil mit der passenden 3Dlut und ggf. weiteren Einstellungen zu laden.

  • Aus der Ankündigung:

    Wir führen die Geräte auf unserer 4,20m Stewart Studiotek 100 und in Kombination mit Oppo UDP205 in der Cinemike Final Edition und dem Lumagen Radiance Pro in der Cinemike Ultimate Edition vor.


    Also MadVR Envy war zumindest da nicht angekündigt.



    Aber im Endeffekt ist es so etwas das mich von vielen solcher Events Abstand nehmen lässt, übrigens Preisklassen unabhängig-

    Du hast es mit "extrem unglücklich" mMn. noch seeeehr diplomatisch ausgedrückt.


    mfg

  • Das ist aber extrem unglücklich für einen Projektorvergleich.

    Natürlich wäre es wünschenswert einen Vergleich unter Idealbedingungen durchzuführen.

    Ich finde es auch schade, dass Fa. Barco nicht die Zeit gefunden hat, den Freya noch genauer einzustellen (wenn es denn tatsächlich auch gewünscht war).


    Man darf aber auch nicht vergessen, es gibt nicht gerade viele Vorführungen mit solchen Projektoren.

    Insofern fand ich es gut überhaupt einmal einen solchen Projektor live zu sehen.

    Wenn zukünftig weitere Vorführungen - gerne unter noch aussagekräftigeren Bedingungen - in für mich akzeptabler Entfernung stattfinden werde ich da auch hinfahren.


    Im übrigen, auch unter Berücksichtigung der nicht optimalen Randbedingungen kann man schon einiges aus dem Vergleich mitnehmen.

    Zum einen im Hinblick auf Schärfeempfinden und Plastizität.

    Und zum anderen bin ich mir sicher, dass der Freya bei der RP1 Szene auch mit vergleichbarer Kalibrierung noch einen gewissen Vorteil im Farbeindruck gehabt hätte.

  • Man darf aber auch nicht vergessen, es gibt nicht gerade viele Vorführungen mit solchen Projektoren.

    Insofern fand ich es gut überhaupt einmal einen solchen Projektor live zu sehen.

    Klar, kann man immer von zwei Seiten sehen:

    Positiv: "schön dass es überhaupt die Möglichkeit gibt solche Geräte mal live zu sehen".

    Negativ: "schade dass man es nicht gleich richtig macht wenn man schon solche Geräte mal da hat".

    Gerade wenn man dann noch ein "öffentliches" Event draus macht.

    Aber ich weiß natürlich auch aus eigener Erfahrung dass nicht immer alles so läuft wie man es vorher plant, vlt. kam der Barco ja auch sehr kurzfristig oder verspätet.

  • Auch die immer wieder auftauchende Aussage, dass DLPs ein weißeres Weiß machen als LCOS-Projektoren, hat meinen Messungen nie standgehalten.

    Wenn ich das mal gesehen habe, dass das Weiß "weißer" erschien, deckten Messungen ganz schnell die Ursache auf.

    Hierfür reichten mir folgende Analysen: Weißpunkt, Farbtemperatur, RGB-Niveau und Leuchtdichte.

    Immer besaß das "weißer" wirkende Weiß einen leicht erhöhten Blauanteil bei gleicher (!) Farbtemperatur und/oder war schlichtweg heller.



    Negativ: "schade dass man es nicht gleich richtig macht wenn man schon solche Geräte mal da hat".

    In Bezug auf den obigen Vergleich denke ich, dass der größere Farbraum des Freya "Ready Player One" schlichtweg zuträglicher ist, durch die "Fantasiewelt". Bei Realaufnahmen kann es dann schon mal zu viel sein, wenn die Farben eines Films einfach nur "aufgeblasen" auf das native Spektrum des Freya werden.

    Hier wollten die Barco-Repräsentanten sicherlich nicht ihrem vorgestellten Topmodell seiner Stärke berauben - dem größeren Farbraum.


    Dadurch ist ein aussagekräftiger A/B-Vergleich nur bedingt möglich, zeigt aber vor allem die Stärke des Freya. Entsprechend gemasterten Content vorausgesetzt.

  • Immer besaß das "weißer" wirkende Weiß einen leicht erhöhten Blauanteil bei gleicher (!) Farbtemperatur und/oder war schlichtweg heller.

    ich war da genau so skeptisch wie du :zwinker2: ich schaue natürlich nicht auf die farbtemperatur die mir angezeigt wird, bei dem blau überschuss bei den lasern eh daneben :zwinker2: also gehen wir vom gleichen verhältnis der drei grundfarben aus, ist das weiß bei den 3 chipern reiner.

    ja, die leuchtdichte, hier könnte es noch einen unterschied geben. wenn ich mal wieder den PJ habe kann ich mir das gerne noch mal mit unter 70nits anschauen, denke nach meinen bisherrigen sichtungen aber nicht das sich da wirklich was tut. nach meiner erfahrung, jetzt, ist weiß auf diesen geräten reiner, aber natürlich keine welt :sbier:

    Zum einen im Hinblick auf Schärfeempfinden und Plastizität.

    auch mein empfinden das die plastizität mit der schärfe steigt :sbier: nach meiner meinung macht der kontrast da viel weniger.

  • also gehen wir vom gleichen verhältnis der drei grundfarben aus, ist das weiß bei den 3 chipern reiner.

    Damit habe ich andere Erfahrungen gemacht, nachdem ich die Beamer identisch im Weiß eingestellt habe. Da gab es dann keinen sichtbaren Unterschied mehr für mich - jedenfalls nicht bei gleicher Leuchtdichte.


    Laser und LED sind noch einmal eine andere Geschichte, aufgrund ihres Spektrums.

    Sind in LCOS und DLP vergleichbare Laser/LED verbaut, kommt meine Untersuchung zum selben Ergebnis wie mit einer UHP-Lampe: Nicht die Technologie macht ein Weiß weißer/reiner, sondern die abweichende "Farbmischung" bzw. Leuchtdichte lässt Weiß anders erscheinen.

  • Bei Realaufnahmen kann es dann schon mal zu viel sein, wenn die Farben eines Films einfach nur "aufgeblasen" auf das native Spektrum des Freya werden.

    Was soll denn da "aufgeblasen" werden? Wenn ein Projektor korrekt kalibriert ist und entsprechendes Quellmaterial zugespielt bekommt, dann wird der Projektor mit dem größeren Farbraum mehr Farben darstellen können, der mit dem kleineren Farbraum weniger. Sind diese im Quellmaterial aber nicht vorhanden dann wird das ja durch einen Projektor mit größerem Farbraum nicht plötzlich "bunter".

  • Sind diese im Quellmaterial aber nicht vorhanden dann wird das ja durch einen Projektor mit größerem Farbraum nicht plötzlich "bunter".

    Doch genau das passiert, da kein mir bekannter Beamer "Farbmanagement" im engeren Sinne unterstützt, weil sie das eingebettete Farbprofil im Content nicht berücksichtigen.

    Sie stellen die Farben innerhalb ihrer Kalibrierung dar.


    Das bedeutet:

    Wenn der Beamer exakt auf Rec.709 kalibriert ist, wird er entsprechend zugespielte Filme innerhalb dieses Farbspektrums abbilden.

    Wenn der Beamer auf Rec.2020/P3 kalibriert ist, wird er einen Film mit Rec.709-Farben "bunter" darstellen.

    Das kann man ganz leicht prüfen, in dem einfach mal von einem kalibrierten Bildmodus auf einen anderen umgeschaltet wird, der ein größeres Farbspektrum darstellt bzw. eine größere Farbraumabdeckung besitzt.


    Wenn der Beamer hingegen ein größeres Farbspektrum besitzt als Rec.709 - allerdings auf Rec.709 kalibriert wird und einen Film mit Rec.709 zugespielt wird, bin ich bei dir: Dann werden die Farben präzise abgebildet.

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