Heimkino der Zukunft Build 1

Zitat von ANDY_Cres

Nabend,

@Farshid

Nein, da steht nur die Range von 3,5 zu 7m Radius, was dann 36 oder 72 Kabinett bedeutet. Daher max 5 Grad Concave aber auch darunter möglich ist.

Die Technik zum rausfahren der Moduleinheiten würde das gar nicht zulassen, das bereits auf dem Kabinett eine Facettierung angeordnet ist.

ANDY

EDIT

die 3,5m Radius geht an der 0,9 mm Pitch allerdings nicht.

Alles anzeigen

Barco hat mir bestätigt, dass es genauso ist, wie ich es aus den Spezifikationen verstanden habe:

Concave curvature:

• Up to 5° inter tile for standard and camera curved frame (7m radius)
• Up to 5° inner tile for standard and camera curved frame (3,5m radius)

Nur durch eine Winkelung der Kacheln UND der Module ist ein Radius kleiner als 7m bis zu 3.50m möglich. Der gewünschte Winkel muss aber bei der Bestellung spezifiziert werden, da alle Barco Videowalls Built-To-Order sind.

Der „Inter Tile“ Winkel ist der Winkel zwischen den einzelnen Kacheln (Cabinets), der „Inner Tile“ Winkel ist der Winkel zwischen den zwei Modulen innerhalb einer Kachel.

„Inner Tile“ is nur bei der Valkyrie (1.2mm Pixel Pitch) und der Aurora (1.5mm Pixel Pitch) TruePix Videowall möglich.

Die einzelnen Module können auch bei einer „Inner Tile“ Anwinklung motorisiert mit dem „Automated Module ausgefahren werden.

Zitat von ANDY_Cres

Wir waren die erste Station der Tour am Montag

Also nix mit das Beste kommt zum Schluß

Irgendwann komme ich dich besuchen Andy.

ein Ungar in Lübeck, oder ein Besuch bei moviecore

Am 15. März habe ich eine Einladung von Andreas gehabt, sein Kino „MovieCore” zu besuchen. Zuerst wollte ich ablehnen, aber dann überlegte ich es mir und nahm die Gelegenheit wahr.

Ich wollte diese Erlebnis mit meinen Freund teilen, also fragte ich den Andreas, ob ich einen sehr guten Freund von mir mitnehmen könnte. Die Antwort war „ja” von ihm, und so begannen wir, Christian, seine Frau, ich und meine Frau, die Reise zu organisieren. Buchung von Unterkünften, Besichtigungen vor Ort usw.... die Mädchen waren dabei vollwertige Partner.

Zuerst wollten wir fliegen, aber wegen der ständigen Streiks entschieden wir uns, die paar Kilometer mit dem Auto zu fahren.

Dann kam der große Tag. Christian und seine Frau kamen am Donnerstagabend zu uns an. Wir haben uns nett unterhalten, einiges gutes getrunken, viel geplaudert, ein bisschen geschlafen und dann kurz nach 4 Uhr morgens ging es los zur Tour.. Die Fahrt verlief relativ reibungslos. Nach 1100 km und 11 Stunden kamen wir kurz vor 16:00 Uhr am Hotel an. Der erste Nachmittag und Abend wurde mit Sightseeing und einem gastronomischen Ausflug verbracht. Wie auch immer, wir alle freuten uns auf den Samstag... und endlich war er da…

Um 11:00 Uhr gingen wir in den MovieCore. Wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend... so würde ich meine Aufregung beschreiben. Ich verfolgte den gesamten Bau des Kinos, sah mir viele Beiträge, Videos und Fotos an. Und dann war es plötzlich da, in seiner Gesamtheit. Gänsehaut...

Wir wurden von Andy’s Kollege herzlichst empfangen. Nach einiger Minuten (Stunden 😊) Wartezeit kam Andreas heraus. Begrüßung, Kennenlernen und dann kamen wir schnell ins Gespräch. Das Kino wurde in 6 Monaten fertiggestellt, denen eine vollständige Planung vorausging. Allein die Planungsphase dauerte mehr als ein Jahr. Das Endergebnis spricht jedoch für sich.

Von der Lobby gelangen wir in einen Barbereich. Bartheke, Barhocker aus den professionellsten Materialien ... Luxus pur. In den Regalen reihen sich Markengetränke nebeneinander.

Vor dem Kino befindet sich der Technikraum mit 3 Rack-Schränken. Die Ausrüstung ist in militärischer Ordnung angeordnet. Das einzige Gerät, das ein wenig herausstach, war der silberne Trinnov Altitude, aber das war nur die Farbe. Die Seitenwände waren mit LED-Kinoplakaten dekoriert, und die Decke vielleicht mit einen Sternenhimmel... cool.

Als ich den Kinosaal betrat, verschlug es mir den Atem. Wie ein Wallfahrtsort. Die Dimensionen des Kinos sind für die Augen eines Heimkinofan riesig. Als wäre man im VIP-Raum eines kommerziellen Kinos. Podest ist hoch genug, um jede Reihe bequem nutzen zu können, ohne dass jemand mit dem Kopf im Weg ist. Auch um die Sitze herum gibt es riesige Flächen, so dass man in Ruhe herumlaufen kann. Es ist wirklich beneidenswert.

Der 80"-Infra-Sub an der Rückwand ist, nun ja, wie soll ich es sagen... sehr krank. Die Impressionen an den Seitenwänden, der Rückwand und der Decke sind sehr beeindruckend. Standardmäßig sieht man einen Raum, der mit schwarzem Akustikstoff bedeckt ist, aber hinter dem Stoff lauern LED-Paneele, die per Knopfdruck aktiviert werden können, und man befindet sich in einem Dschungel oder sogar in einem Raumschiff. So etwas habe ich noch nie gesehen. Aber ich glaube, viele Leute haben das auch nicht. Auch die LED-Streifen in den Seitenwänden können eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Die 6 Meter breite LED-Wand an der Vorderseite ist ebenfalls erwähnenswert, aber dazu später mehr.

Ich war sehr neugierig auf diesen Raum, aber ich war hauptsächlich auf das Bild konzentriert.

TON

Es sind 2 Soundsysteme im Raum installiert. Das erste ist die ASCENDO Director Serie, die speziell für LED WALL entwickelt wurde, und das zweite ist ein maßgeschneidertes Lautsprechersystem von MAG Cinema. (direkt für moviecore entwickelt, wenn ich gut verstanden habe)

Der größte Teil der DEMO wurde mit ASCENDO durchgeführt, dieses System hat auch der Infrasub integriert. Nur das Podium ist aus Holz. Es ist eine schwimmende Struktur. Der Infrasub hat diese Struktur sehr gut bewegt. Zu Beginn des Blade Runner konnte ich den Bass am ganzen Körper spüren. Das war ein unglaubliches Gefühl. Nach einigen Szenen merkt man, dass auch der 3D-Sound sehr stark ist. Wahrscheinlich das beste Atmos-Erlebnis, das ich bisher gehört habe. Die riesige Deckenhöhe hat dabei sicher eine große Rolle gespielt.

Für ein paar Szenen haben wir auch das MAG Cinema eingeschaltet. Das war für mich weniger detailliert als Ascendo. Es klang eher wie großer Kinosound. Bei diesem System war der hintere Subwoofer nicht in Betrieb…

Für ASCENDO spielte es keine Rolle, ob es sich um einen Action-Film, ein Musical, ein Konzert oder eine Technik-Demo handelte... es passte alles, und der 80-Zoll-Subwoofer machte das Ganze perfekt rund (der Subwoofer hat einen Durchmesser von 2,4 Metern, und allein das Gehäuse wiegt 15 Tonnen). Diesen Sub hört man nicht nur, man spürt ihn)

Die Raumakustik ist sehr gut. Ich kann mich nicht mehr an die genauen Zahlen erinnern, aber ich glaube, die Akustik hat einen Meter an den Seitenwänden, 1,4 Meter vorne und 1,4 Meter hinten weggenommen… unglaublich…

Bild

Das Bild... nun, das ist dasjenige, das alle Vorstellungen übertrifft.

Es war wirklich etwas Besonderes! Wir haben uns die meisten Szenen auf der LED-Wand angesehen. HDR mit 400 nits, SDR mit etwa 170 nits, aber davon gab es nur sehr wenig. Andy hat ab und zu die Helligkeit hoch- und runtergedreht. Es ist wirklich gut, dass es diese Option gibt, denn sie zeigt sofort, wie wichtig die Helligkeit ist. 200 Nit wirkten flach und leblos… 1000 Nit waren gesättigter und kontrastreicher, aber das ist die Obergrenze... 400-600 Nit sahen jedoch hervorragend aus. Wenn man diese Helligkeit einmal erlebt hat, will man nicht mehr weniger!

Und was für ein Bild diese LED-Wand abgibt! Nahezu perfekter Kontrast in allen Situationen. Und die Schärfe… sensationell. Und das alles bei einer Breite von 6 Metern! 400 Nit Helligkeit, unendlicher Kontrast. Man kann es sich kaum vorstellen... muss man erleben!

Später wechselte Andy zu den Projektoren. Wir haben tatsächlich mehrere Szenen hin und her geschaut. Manchmal auf der LED-Wand, manchmal mit dem Projektor. Die Projektoren waren, um genau zu sein, Barco Freya+ und ein optimierter Christie RGB Laser 4K Projektor. Die Leinwand war eine 6 Meter breite motorisierte Leinwand mit gewebtem Tuch. Screen Research

Totale Enttäuschung! Ich hatte vermutet, dass sie hinter der LED-Wand zurückbleiben würden, aber niemand von uns hätte einen so großen Unterschied erwartet. Im Vergleich zur LED-Wand wirkt das 3-Chip-Gerät sehr weich, und der Kontrast wirkt geradezu flach. Meiner Meinung nach ist der Unterschied zwischen der LED-Wand und dem Projektor viel größer als der Unterschied zwischen den einzelnen Projektoren, es liegen wirklich Welten dazwischen!

Am Anfang dachte ich, Kino = Projektion, aber dann änderte sich meine Meinung langsam. Ich denke, dass jeder, der in dieser Größenordnung denkt, alle Vorteile der LED-Wand nutzen kann. Das Objektiv des Projektors stößt bei dieser Breite an seine Grenzen. Dennoch konnten Projektoren in dieser Größe 170 Nit Helligkeit, 90% BT2020-Farbraum und einen optimierten Kontrast von 9000:1 erreichen. Im Gegensatz dazu bietet die LED 95% BT2020, 400-600 Nit Helligkeit (oder sogar 1000), unendlichen Kontrast und eine Schärfe, die man sich nur schwer vorstellen kann...

Unendlicher Kontrast... sehr helles Objekt auf schwarzem Hintergrund - perfekt gelöst mit der LED-Wand. Man sieht einfach nichts drum herum. Ein projiziertes Bild kann da niemals mithalten. Sehr, sehr cool! Und die dazugehörige Helligkeit ist einfach ein Wunder. Die Strandscene von Valerian, die ich schon tausendmal gesehen habe... waoh… Es war wirklich wie am Strand zu sein...

MovieCore hat eine weitere Besonderheit: die seitlichen LED- und Deckenpaneele. Für speziell erstellte Inhalte ist dies ein großartiges Feature.. Auf jeden Fall ist es wirklich cool, einem Raum mit einem Tastendruck einen völlig anderen Stil zu geben. Plötzlich kann man sich im Dschungel, im Weltraum oder in einem Raumshiff befinden. Die seitlichen LED-Streifen sind auch sehr gut steuerbar.

Andy hat mit diesem Raum etwas wirklich Schönes geschaffen. Man sieht in jedem Detail, dass er sehr viel damit beschäftigt. MovieCore ist wirklich ein außergewöhnliches Kino in Bezug auf Bild, Ton und technische Umsetzung. Es ist ehrfurchtgebietend und schockierend zugleich.

Dies war wirklich mehr ein Erlebnisbericht. Es war unmöglich, sich die vielen technischen Lösungen zu merken oder gar zu verstehen, obwohl der Gastgeber sehr geduldig unsere Fragen beantwortete. Man merkt, dass er sehr gut vorbereitet ist und über alle Themen Bescheid weiß. Er war durchgehend sehr freundlich. Die Tatsache, dass wir uns etwa 3 Mal verabschiedeten, bevor er uns endlich gehen ließ, ist ein gutes Zeichen. Ihm fiel immer noch etwas ein, das er uns zeigen wollte. Ein echter Heimkinofreak, im guten Sinne des Wortes.

Ein ganz toller Bericht von deinem Besuch im Movie Core

Vielen Dank dafür!

Zitat von RTFS

Barco hat mir bestätigt, dass es genauso ist, wie ich es aus den Spezifikationen verstanden habe:

Concave curvature:

• Up to 5° inter tile for standard and camera curved frame (7m radius)
• Up to 5° inner tile for standard and camera curved frame (3,5m radius)

Nur durch eine Winkelung der Kacheln UND der Module ist ein Radius kleiner als 7m bis zu 3.50m möglich. Der gewünschte Winkel muss aber bei der Bestellung spezifiziert werden, da alle Barco Videowalls Built-To-Order sind.

Der „Inter Tile“ Winkel ist der Winkel zwischen den einzelnen Kacheln (Cabinets), der „Inner Tile“ Winkel ist der Winkel zwischen den zwei Modulen innerhalb einer Kachel.

„Inner Tile“ is nur bei der Valkyrie (1.2mm Pixel Pitch) und der Aurora (1.5mm Pixel Pitch) TruePix Videowall möglich.

Die einzelnen Module können auch bei einer „Inner Tile“ Anwinklung motorisiert mit dem „Automated Module ausgefahren werden.

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Deutsche from translator: Verwenden Mikro-LED-Displays PWM? Ich habe eine Theorie, warum Leute Fernseher mit hoher Helligkeit genießen, selbst in einem schwarzen Raum, aber sagen, dass Projektoren über einen bestimmten Punkt hinaus zu hell sind, liegt nicht an der Helligkeit, sondern an der PWM an Projektoren. Je heller sie sind, desto mehr spürt Ihr Gehirn das Blinken des Blitzes, genau wie ein schwach blinkendes Blitzlicht die Menschen nicht so sehr stört wie eines, das sehr hell und dann wirklich dunkel blinkt.

Dies ist an dieser Stelle nur eine Arbeitstheorie. Ich würde gerne weiter untersuchen, ob dies die wahre Ursache ist oder nicht?

English original: Do micro LED displays use PWM? I have a theory the reason people enjoy TVs at high brightness, even in a black room, but say projectors are too bright past a certain point, is not because of the brightness, but because of the PWM on projectors. The brighter they are, the more your brain feels the strobe flashing, just like how a dim flashing strobe light will not bother people as much as one that is flashing really bright and then really dark.

This is just a working theory at this point. I would like to investigate further if this is the true cause or not?

zozi : Vielen Dank für deinen klasse Bericht

Und wie ist es jetzt, nach den Eindrücken der LED Wand, im eigenen Kino wieder einen Film zu schauen?

Ich glaube ich gehe Andy erst gar nicht besuchen, wenn dann nur mit one Way Ticket und Bewerbung als Hausmeister

Zitat von steinbeisser

zozi : Vielen Dank für deinen klasse Bericht

Und wie ist es jetzt, nach den Eindrücken der LED Wand, im eigenen Kino wieder einen Film zu schauen?

du, ich kann noch immer meinen 3chipper Christie genießen.

Der moviecore ist eine andere Welt, was ich nie erreichen kann. Und will auch nicht. Ich habe eine eigene Gränze, was entspricht mit Razionalität... moviecore ist schon drüber...

Zitat von ANDY_Cres

Ein kleiner Hartcore Kern kam dann nach dem Essen nochmal zurück zur 2 Session und das ging dann bis 3 Uhr Morgens, mit so einigen neuen Erkenntnissen.

ANDY

😮 😮😮

Wow! Da erspart man sich prompt das Hotel! 😁

Das nicht .. vor allem nicht wenn der Hotelier fast die Zimmertür einschlägt "die andere. Sind schon fertig mit frühstücken" um 9:50

War super, Klasse Gastgeber, tolles Kino, wunderbare Erkenntnisse was Infraschall und folgender Bewegung angeht etc. Bild war sehr gut, alle 3 Projektoren auf einem sehr hohen Niveau und für 6 Meter wohl das beste was der Markt zu bieten hat.

Besuch des wohl derzeit ambitioniertesten ‚Heimkinos‘ der Welt: dem MOVIE CORE

Am SA 22.04.2023 war es endlich soweit: halb Europa traf sich im Norden Deutschlands, um DAS wohl derzeit spannendste und komplexeste ‚Heimkino-Projekt live erleben zu dürfen. 16 Besucher aus der Schweiz, Baden-Württemberg und Bayern versammelten sich um ca. 11.00 Uhr und wurden denn gleich herzlich und locker von Andy und seinem Sohn empfangen. Eine entspannte und ausgelassene Stimmung schon in den ersten Minuten.

Nach der Begrüßungsrunde durften wir die heiligen Hallen betreten. Schon alleine die Bar, welche die Besucher als Teil des Kinos empfängt, ist ein erster Hingucker mit edlem Ambiente und exquisiter Ausstattung. Hätte ich Platz ohne Ende, wäre eine gediegene Bar / Lounge ebenfalls Teil des Heimkinokonzeptes. Toll!

Richtig ‚pornös‘ wurde es dann aber erstmal im angrenzenden Technikraum, welcher die Verbindung zum eigentlichen Kino ist. Auch dieser Raum macht optisch sehr viel her und wirkt bereits stimmungsvoll auf das eigentliche Kino ein. Die drei prall und fein säuberlich befüllten Racks machen mächtig Eindruck. Eine Hardwareschlacht vom Feinsten mit allerlei edlen und leckeren Zutaten. Jedem Technikfan geht da die Sonne auf und lässt erahnen, welcher ‚Sturm‘ damit entfesselt werden kann. Andy nahm sich auch richtig Zeit das Konzept und die Bedienbarkeit zu erklären, womit die Vorfreude auf das eigentliche Highlight nochmals richtig befeuert wurde.

Wenn da uns Verrückten nicht das Wasser im Mund zusammen läuft:

Das eigentliche Highlight ist aber der Kinoraum selber. Für mich stand schnell fest: designtechnisch das SCHÖNSTE KINO, welches ich jemals besucht habe. Auch die Verarbeitung an allen Ecken und Kanten ein Traum und sehr durchdacht, einfach so, wie es in meinen Augen sein soll und muss und ich selber auch großen Wert drauf lege. Nix Gebasteltes, sondern einfach schnörkellose Ästhetik in Perfektion bis ins kleinste Detail. Wow, ich konnte mich nicht genug satt sehen an den vielen kleinen und großen Designlösungen, dem Zusammenspiel der Farben und Formen und dem Licht in all seinen Anspielmöglichkeiten. Auf Bildern wirkte das MOVIE CORE jeweils viel größer als es in Wahrheit dann ist. Aber bitte nun nicht falsch verstehen: die Maße sind gigantisch und haben mit einem ‚Heimkino‘ insofern nicht mehr viel gemein. Aber aufgrund der durchdachten Architektur wirkt es sehr einladend und ich fühlte mich nicht ‚verloren‘, was klar für die durchdachte Konzeption spricht. Eine echte Überraschung. Genial! Schon alleine dass das 4 Tonnen schwere Podest in gleicher Gradzahl schräg ansteigt wie die Decke und der hinterste Teil des Kinos eine nicht sichtbare Höhe von ca. 6.5m hat, spricht Bände und macht das MOVIE CORE einzigartig. SO geht Kino heute in ein wahrlich neuen Dimension. Wahnsinn!

Besonders haben natürlich die LED-Screens an den Seitenwänden und an der Decke interessiert. Das kannte man in dieser Form so noch nicht und war für mich auch der heimliche Star des MOVIE CORES. Die Auflösung der seitlichen LED-Screens war beeindruckend und die Sujets wirkten abgefahren dreidimensional auf den Besucher ein. Sowas hatte ich so noch nicht gesehen und löste gleich das Gefühl ‚haben wollen‘ aus. Diesen Gedanken mußte ich dann aber schnell ins Reich der Träume verbannen, da ein gewisser Sitzabstand zu den Panels unbedingt notwendig ist, damit der oben erwähnte Effekt spielen kann. Unsere Besenkammer wäre hierfür (leider) viel zu klein. Hätte ich ein ‚großes‘ Heimkino, müsste ich diese Option prüfen. Zu geil sah das aus und die damit verbundenen Möglichkeiten scheinen endlos.

Einfach nur glücklich:

Kreuzi, Ewi (meine HCM-Freunde aus dem tiefsten Niederbayern) und ich waren im Voraus besonders neugierig auf die große LED-Wall, die zu diesem Zeitpunkt aber bereits verkauft war und einen Kunden irgendwo in dieser Welt wohl zum aktuell glücklichsten Heimkinobesitzer der Welt macht. Denn die seitlichen Panels ließen erahnen, wie krass das Bild in groß aussehen mußte. Unsere ‚Enttäuschung‘ hielt sich in Grenzen, denn die drei Projektoren aus den Häusern Barco und vor allem Christie zauberten ein für Projektoren tolles Bild auf die 6m breite Leinwand. Beeindruckend finde ich heutzutage die Schärfe, welche bei dieser Skalierung überhaupt möglich ist. Am besten gefielen die beiden Christies in der Darbietung. Egal ob Shifter oder Nativ. Die Demonstration in 150 und 250 Nits löste bei so manchem Besucher an diesem Tag das ‚will ich haben Gefühl aus’. Mit ein bisserl Bauchweh diesbezüglich ging dann wohl auch der eine oder andere Besucher nach Hause. Denn Andy sprach da wahre Worte: es geht letztlich nichts über genügend Helligkeit. Nur mit ordentlich Nits auf der Leinwand kommen auch Farben bspw. erst richtig zur Geltung. Als ‚Versauter‘ mit unendlichem Kontrast und kalibrierten 920 Nits zuhause sprach er mir aus der Seele. Bei der Zuspielung von Content auf die Seitenpanels brach der Kontrastumfang der Projektion jeweils deutlich ein und zeigte die Grenzen dieser Technik auf. Als Projektorbesitzer würde ich mir den Gedanken LED-Walls an den Seitenwänden zu verbauen tunlichst verbieten. Ich würde mir nur den Bildeindruck der Projektion versauen. Nichts desto trotz eine eindrucksvolle und prägende Demonstration, welche Bildqualität heute in Sachen Projektion überhaupt möglich ist. Impressive!

Die verschiedenen Clips und Demos unter Einbezug aller ‚Leinwände‘ waren einfach nur spektakulär. Einfach eine gänzlich neue Dimension der Unterhaltung. Konzerte würde ich nur noch in dieser Art schauen wollen. Bei Film wohl eher nicht, auch wenn die Angriffsszene bei Maverick wohl mit das immersivste Seherlebnis war, was ich je erlebt habe. Denn durch den Strech des Bildes zu den Seitenpanels hin fühlte man sich, als ob man selber im Cockpit des Jets sitzen würde und die geflogenen Kurven der Jets bekamen auf das eigene Körpergefühl bezogen eine unmittelbare Präsenz. Das muss man selber erlebt haben. Hier exakt zu beschreiben ist nicht einfach, welches ‚Live‘-Feeling dieser Effekt auslöste. Hammer!

Es passierte bisher nicht oft, dass ich in einem fremden Heimkino Gänsehaut-Momente hatte, wenn es um meine Lieblingsdisziplin geht: dem Ton. Auch in Sachen Ton fährt Andy im wahrsten Sinn des Wortes große Geschütze auf. 92? Lautsprecher inkl. einem MONSTER-Subwoofer verteilt auf zwei Konzepte / Marken. Wo hört man das in dieser Größe und Dimension schon? Ein einmaliger Showcase im wahrsten Sinn des Wortes. Während die MAG‘s bereits richtig gefällig spielen und im reinen Kinobetrieb richtig gut funktionieren und nicht viel vermissen lassen, setzte das Ascendo-System dann doch in Sachen Auflösung und vor allem Kick ordentlich eins oben drauf. Der Unterschied ist eklatanter und größer als gedacht und der Sieger stand dann schnell für mich fest. Demos wie der jüngste Trinnov-Atmos-Clip oder Yello Live in Berlin lösten die besagten Gänsehautmomente aus. Ich habe noch nicht viele Ascendo-Installationen bisher gehört und jene dann haben mich nicht restlos überzeugt. Auch den den ganzen Hype um diese Marke habe ich nie wirklich verstanden. Bei Andy aber funktioniert es schlicht hervorragend. Pegelreserven satt, eine Grob- und Feindynamik vom Feinsten und eine ausgeprägte Auflösung machten richtig richtig Laune in Kombination mit dem Bild. Die Raumakustik funktioniert ebenfalls sehr gut und zeigt einmal mehr die Kompetenzen von Mastermind Andy. Ich war erstaunt, dass hier kein Akustiker seine Finger im Spiel hatte und der überwiegende Teil der Akustik dem Know-How und der Erfahrung Andy‘s entstammt. Der Raum ist weder überdämmt noch hat er zu lange Nachhallzeiten. Der daraus resultierende Bass ist knochentrocken und sehr schnell und auf den Punkt spielend, eben genau so, wie es sein muss. Das richtige Verhältnis in Sachen Absorption und Diffusion wurde hier gefunden und verbaut und Andy hat das alles vorzüglich umgesetzt. Bravo!

Den eigentlichen Vogel schießt aber der 80 Zoll Subwoofer (Durchmesser 240 cm) von Ascendo ab. Mehr als einmal hatte ich ein flaues Gefühl in der Magengrube (Infraschall lässt grüßen), weil ich eine solche Energie und Vehemenz und damit verbundene Erfahrung bis in den tiefsten unteren Keller einfach nicht kannte. Dabei wurden mühelos und mit genügend Headroom Pegel erreicht, die seinesgleichen suchen. So fügte sich der ‚Große‘ perfekt in die Szenerie ein und wirkte nie fehl am Platz oder überdickte das Ganze. Wenn dann ein solcher Oschi 10 cm Hub live vorführt (bei einem Hip Hop Track der 3Hz oder so heißt) und das schwimmende Podest gefühlt auf und ab tanzt, zaubert das einfach nur ein fettes Grinsen ins Gesicht. Eine unglaubliche Kraft und Energie, die so wohl einmalig in der Heimkinoszene ist. Wohltuend verrückt!

Verrückt in seiner Dimension ist auch der Kubus aus Gussbeton, in welchem das Monster eingelassen und verbaut ist. Eine 15 Tonnen Materialschlacht, die seines Gleichen sucht.

Die ca. 9h bei Andy werden unvergesslich bleiben. Ein Highlight im Jahre 2023, das diesbezüglich nicht mehr getoppt werden kann. Höchstens, wenn das MOVIE CORE wieder eine große LED-Wall ziert. Vielleicht ergibt sich ja in Zukunft die Möglichkeit, dieses Erlebnis nach zu holen. Die vielen Kilometer zu Andy würden mich nicht abschrecken, um das mal was ich zuhause in ähnlicher Form in Klein verbaut habe live in Gross erleben zu können.

So möchte ich Andy und seinem Sohn gratulieren und allen Erfolg dieser Welt wünschen. Man muss im positiven Sinne schon eine große Klatsche am Kopf haben, um ein solches Projekt in einer solchen Perfektion und Zielstrebigkeit voran zu bringen und zu realisieren und nicht zu einer ewigen Baustelle verkommen zu lassen. Die Komplexität eines solchen Projektes muss crazy sein und verdient höchsten Respekt. Auch danke ich für die Gastfreundschaft, die Geduld alle Fragen zu beantworten, sich soviel Zeit für die Gäste zu nehmen, und uns alle einfach ‚zuhause‘ fühlen zu lassen. Andy, du hast alles richtig gemacht und mein ehrlicher und warmherzig gemeinter Neid sei mit Dir. Ich gönne es Dir von Herzen, dass du dein ehrgeiziges Projekt erfolgreich umsetzen konntest und du noch viele weitere Freunde, Besucher und Kunden mit dem MOVIE CORE verblüffen und entzücken wirst. Ich bin jedenfalls noch in der Verarbeitungsphase und das Erlebte wird noch lange Zeit nachhallen.

Auch möchte ich Pascal danken, der den Besuch bei Andy ursprünglich initialisiert hatte und Kreuzi, Ewi und mir ein unvergessliches Wochenende im Norden Deutschlands so bescherte. Auch freute ich mich meinen Kuschelbären   John Buckner endlich mal wieder zu sehen, Viktor kennen zu lernen, meine Schweizer Heimkinokumpels Roger & Jerome wieder zu treffen und viele neue Gesichter kennen zu lernen.

Es war ein perfekter Tag und jeden Kilometer Anreise aus dem tiefsten Süden wert. Danke nochmals Andy für alles, danke. Du lebst deinen Traum und machst für all die Besucher einen Traum wahr: eine nie dagewesene Immersion auf höchstem Niveau hautnah und ‚körperlich‘ erfahren zu dürfen. Für einen emotionalen Menschen wie mich einfach nur eine Offenbarung.

DANKE! Und auf hoffentlich bald mal in der Schweiz!

Geflashte und schwer begeisterte Grüße

Stephan V.ideo

P.S.: ich merke gerade, wieviele Detaillösungen nicht angesprochen und gewürdigt wurden. Die schiere Anzahl an Highlights übersteigt das Gekannte und Dagewesene. Es sei mir verziehen, meint ein glücklich ‚Erschlagener‘.

Stephan V.ideo

Vielen Dank für den ausführlichen und sehr interessanten Bericht. Auch wenn ich es mich jetzt noch ein wenig mehr schmerzt, nicht dabei gewesen zu sein

Sehr spannend fand ich auch den Vergleich Ascendo vs MAG - ich las nämlich bisher kaum etwas darüber. Für mich bleibt der Besuch bei Ascendo in Ansbach unvergessen - das heisst aber natürlich nicht, dass es daneben quasi nichts anderes mehr geben kann. Ein Referenzkino mit MAG LS hatte ich hingegen bisher noch nie gehört. In letzter Zeit haben recht viele Heimkinofreunde dafür entschieden, diese LS zu verbauen - was natürlich absolut für diese Produkte spricht. Und wenn dann auch Andy diese in seinem Movie Core verbauen lässt, ist das in meinen Augen eine Auszeichnung, um nicht zu sagen ein Ritterschlag. Dass dann Ascendo mit dem 80" Subwoofer und ihrer ganzen Kompetenz und Erfahrung im Bassbereich, die sie in Andys Movie Core vermutlich nahezu optimal ausspielen können, dann oben ausschwingt, überrascht mich jetzt nicht so sehr und werte es in keinem Fall als Geringschätzung MAG gegenüber. Denn wer hat schon die Möglichkeit, einen 80" Subwoofer zu verbauen

Auch interessant und sehr erwähnenswert fand ich die Bemerkung, dass eben das projizierte Bild durch seitlichen LED Wände leidet. Natürlich ist auch das nicht so überraschend - das kennen wir alle ja auch von unseren vergleichsweise doch eher bescheidenen Kinoräumlichkeiten. Eine lichtstärkere LED Wand als Hauptscreen kann sich da sicher besser behaupten.

Das alles lässt dann zum Glück noch etwas Luft für tröstende Träume, dass dann irgendeinmal solche LED Wände etwas mehr Mainstream werden könnten. Ich wäre mit einer 3.5 m Wand fürs erste bereits zufrieden