For All Mankind – Serie

  • schauki


    :thumbup:

    wenigstens einer, der vorsichtige, dezente Kritik auch als solche wahrnimmt:rofl:


    Das mit der Geburtstagseinladung ist echt schade- andererseits mag ich eh die Gesellschaft jüngerer Menschen lieber:big_smile:

    - von der Frau Dr. hab ich natürlich längst alles als UHD-Steelbook..

  • For All Mankind S03


    Aloha,


    vorhersehbar im Sinne der ideologischen Indoktrination, das gilt mehr denn je für S03. Sie ist nicht dauerhaft schlecht, aber doch immer mit einer möglichst bunten, multikulturellen Botschaft versehen und mit einer Prise Feminismus "verfeinert". Ohne diese Zutaten hätte es eine wirklich gute Serie sein können. Aber das alles passt zu den kommunizierten Bestrebungen dieser Zeit, dass unbedingt eine "nicht weiße Person" bald auf dem Mond landen soll. Die neue Art des Rassismus, wo wie bei der ursprünglichen Version die Hautfarbe wichtiger ist als die Befähigung.

    Das Problem (weit mehr noch als in S01 und S02) der Staffel ist, dass sie fast andauernd missionieren will bei alle möglichen Themen: Hautfarbe, Nationalität, sexuelle Orientierung, Geschlecht, Ressentiments zw. Amerikanern und Russen oder Nordkoreanern, deren resultierende Probleme sich dann in Luft auflösen, weil selbstverständlich alles nur Missverständnisse waren und alle finden sich dann doch ganz toll. Das ist die Traumvorstellung jedes sozialromantischen Gutmenschens, aber wie immer werden dabei die Probleme, und die gibt es zuhauf und auch dauerhaft, ausgeklammert. Die Art, wie man über all dies zu denken hat, wird vorgegeben. Das ist alles so aufgesetzt. Schade. Ich liebe das Weltraumthema, aber es geht hier im Grunde nur um die Vermittlung dieser Botschaften – die Raumfahrt wird zur Nebensache.


    Serie: 4+ (Abwertung aufgrund der o. g. Missionierungen)

    Ton: 2-

    Bild: 2-

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • (Achtung: slightly offtopic)

    Ich kann gut verstehen, dass man sich an moralischer Überfrachtung -vielleicht auch gerade im Bereich der "seichten" Unterhaltung- stören kann.

    Andererseits frage ich mich, warum und was genau dagegen einzuwenden ist, dass jahrzehntelang sträflich vernachlässigte Themen nun -zumindest als Diskussionsthema- endlich in unserer westlichen Kultur angekommen sind und daher natürlich auch im Thema Unterhaltungsmedien eine verstärkte Präsenz finden?


    (Um das mal in ein Verhältnis zu rücken: An Geballer, Kills, Gewalt, … scheint sich dagegen kaum jemand zu stören.)


    Auch ich stehe nicht auf den ständig erhobenen moralischen Zeigefinger aber andererseits scheint es ja nur allzu offensichtlich, dass man die Mehrheit der Menschheit mit der Nase auf genau diese Misstände immer und immer wieder hinweisen muss, um überhaupt eine andere Reaktion als Ignoranz und Gleichgültigkeit hervorrufen zu können. Die verstärkte Präsenz dieser Botschaften mag ja bisweilen ermüdend oder gar nervig, oftmals sogar auch doppelmoralisch sein. Ich persönlich nehme das dann aber in Kauf, in der -möglicherweise naiven- Hoffnung, dass meine Kinder und folgende Generationen mit einem Mindset aufwachsen, indem humanistische Werte endlich eine Selbstverständlichkeit sein könn(t)en.


    Spätestens dann würden wir das ganze "moralische Gefasel" nämlich gar nicht mehr brauchen :)



    Liebe Grüße

  • Andererseits frage ich mich, warum und was genau dagegen einzuwenden ist, dass jahrzehntelang sträflich vernachlässigte Themen nun -zumindest als Diskussionsthema- endlich in unserer westlichen Kultur angekommen sind und daher natürlich auch im Thema Unterhaltungsmedien eine verstärkte Präsenz finden?

    nunja, das ist wie beim mobbing:


    9 von 10 befragten Personen finden das eigentlich ganz ok!

    Und möchten an diesem System auch nichts geändert wissen- für sie läufts ja ganz gut..

  • Auch ich stehe nicht auf den ständig erhobenen moralischen Zeigefinger aber andererseits scheint es ja nur allzu offensichtlich, dass man die Mehrheit der Menschheit mit der Nase auf genau diese Misstände immer und immer wieder hinweisen muss, um überhaupt eine andere Reaktion als Ignoranz und Gleichgültigkeit hervorrufen zu können. Die verstärkte Präsenz dieser Botschaften mag ja bisweilen ermüdend oder gar nervig, oftmals sogar auch doppelmoralisch sein. Ich persönlich nehme das dann aber in Kauf, in der -möglicherweise naiven- Hoffnung, dass meine Kinder und folgende Generationen mit einem Mindset aufwachsen, indem humanistische Werte endlich eine Selbstverständlichkeit sein könn(t)en.

    Wie ich oben schon schrieb, das Problem ist die einseitige Darstellung. Die Probleme werden ausgeklammert. So ist die Realität aber nicht. Ich bin gefestigt in meiner Wahrnehmung und da bedarf es keiner Handreichung, um es freundlich auszudrücken, wie ich über das eine oder das andere denken soll. Betreutes Schauen geht mir auf den Zeiger. Ich möchte mir selbst eine Meinung bilden. Das ist hier aber nicht möglich, da die Darstellung extrem gefärbt ist und mir alles vorgeben wird. Die Konzentration dieser Themen ist hier auch viel zu hoch, sie stehen im Vordergrund.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.


  • Das ist eben imo genau der Irrtum. Der Gedanke, dass zu wenig Aufmerksamkeit das Problem ist. Was, wenn es aber zu viel ist und deswegen die Menschen gleichgültig sind? Hier wird sich in vielen Filmen einfach verrannt. So wie bei unserer Nationalmannschaft mit ihrer Armbinde. Das hilft der Sache eben nicht.

  • Wie ich oben schon schrieb, das Problem ist die einseitige Darstellung. Die Probleme werden ausgeklammert.

    die Probleme, die dadurch entstünden, wenn man die rassistisch oder sexistisch motivierten Diskrimierungen vergangener Epochen einfach wegliesse?

    Ja, offenbar ruft das tatsächlich mancherorts Probleme und unklare Beschwerden hervor..


    :silly:

  • Ausgerechnet einer amerikanischen Serie vorzuwerfen, sie sei moralisch-politisch einseitig gefäbrt, ist nicht ganz satirefrei. ;)

    (Wenn das der Punkt des Anstoßes ist, würde ich gerne eine Kritik von Dir zu Top Gun lesen)

  • Das ist nicht die Aufgabe einer Serie, die unterhalten soll. Wenn ich das will schaue ich Arte oder gehe in ein soziologisches Proseminar.

    also sind antiquierte Rollen-und Geschlechtsklischees das Salz in der Unterhaltungssuppe?

    Ohne weissen Sheriff kein Bonanza, Kunta Kinte nur in Roots, Frauen auf dem Beifahrersitz?


    Interessant :think:

    -dagegen ist ja selbst die Sahnetorte im Gesicht schon sowas wie progressive Unterhaltung..

  • Bei for all mankind nicht.


    Da gebe ich Dir Recht. Meine Kritik würde sich aber eher an der Omnipräsenz amerikanischer Weltführungsphantasien (inkl. Mond, Mars und bestenfalls gleich der gesamten Galaxie) samt Pathos und eiferndem Nationalstolz entzünden als an der vielleicht ggf. übereifrigen Darstellung von Themen wie sozialer Gleichberechtigung und Integration.

    Aber vielleicht sind Herrschaftsstereotype ja keine Erwähnung mehr wert, da man sich daran mittlerweile gewöhnt hat.

  • Es ist ja eine völlig legitime Meinung, dass man diese oder jene Botschaft in einer Serie/ Film im Kontext für nicht passend hält.

    Es drängt sich aber - wenn das wieder und wieder thematisiert wird und die Art wie es formuliert wird - schon der Verdacht auf, dass die Botschaft an sich nicht gefällt.

  • also sind antiquierte Rollen-und Geschlechtsklischees das Salz in der Unterhaltungssuppe?

    Ohne weissen Sheriff kein Bonanza, Kunta Kinte nur in Roots, Frauen auf dem Beifahrersitz?


    Interessant :think:

    -dagegen ist ja selbst die Sahnetorte im Gesicht schon sowas wie progressive Unterhaltung..

    Ich kann mit deinem Strohmann wenig anfangen.



    Was die Botschaft angeht. Ja, die ist Identitätspolitik. Die schießt weit über das Ziel hinaus ist ist aus meiner Sicht unerwünscht. Ich lasse mich auch ungerne von irgendwelchen abgehobenen Hollywoodstars belehren. Deren Job ist es zu unterhalten.

  • Einigen wir uns einfach darauf, dass die Serie Mist ist.

    Für die einen wegen zu viel political correctness - für die anderen wegen zu viel "America First"-Ideologie
    (auf dem Mars, auf dem Mond, überall ein Ami trohnt. Jetzt neu mit diversen Hautfarben und Frauen in Führungspositionen)


    Aber schöne Bilder … habs eigentlich ganz gerne geschaut …

  • Hatte auch nach den ersten Folgen mehr erwartet. Mehr Science, mehr Apollo 13. Weniger Drama und co.


    Mein Fazit nach Sichtung der ersten Staffel:

    8/10, d.h. schon deutlich überdurchschnittlich.


    Ich fand die Mischung aus Science/Weltraum und Drama insgesamt relativ ausgewogen.

    Im großen und ganzen war die Science Seite auch plausibel.

    Auch die Protagonisten, ihre Charaktere und Handlungen fand ich gut gemacht.

    Und was die Kritikpunkte Woke und America first betrifft fand ich das relativ ausgewogen und differenziert dargestellt.

    Last but not least finde ich die Serie technisch sehr gut umgesetzt (Bild und Ton).

    So gut hat mir der Mond bisher sonst noch nicht gefallen.

    :)

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