Hallo Leute,
ich probierte lange herum wie laut denn nun die Rears in Bezug zur Front sein sollten. Und folgende Vorgehensweise hat bei mir die bis jetzt besten Ergebnisse gezeigt.
Ausgehend von dem Gedanken das ich an der Front ein Stereodreieck mit VL und VR (ebenso mit den Rears) bilde um eine exakte Phantomschallquelle in der Mitte zu erhalten wollte ich versuchen das auch mit HL und VL zu tun. Und dann natürlich auch mit HR und VR.
Was man benötigt:
1. Gute Stereoaufnahme mit einer sehr präsenten Stimme exakt in der Mitte. Ich nutze dazu Max Raabe und seinen Kaktus.
2. Ein Gerät mit dem man das Stereosignal frei routen kann
3. Ein zeitlich (fast) korrekt arbeitendes System
Vorgehensweise:
1. Stereosignal auf VL und VR schicken. Delay und Pegel (falls Boxen nicht im exakten Dreieck stehen (können)) so lange (fein) variieren bis die Stimme maximal laut und deutlich, exakt aus der Mitte kommt.
2. Das Stereosignal auf HL und HR schicken. Ansonsten gleiches Prozedere wie mit VL und VR. Die Stimme sollte dabei direkt am oder etwas hinter dem Hörplatz exakt ortbar und maximal laut sein. (Ortung z.B im Nacken)
3. Nun wird das Stereosignal auf HL und VL geschickt. Dabei bekommt HL den linken Kanal und VL den rechten Kanal der Stereoaufnahme. Die Blickrichtung am Hörplatz sitzend ist Richtung TV.
4. Ausgehend von einem zu lauten HL dreht man nun den Pegel von HL so lange runter bis die Stimme wieder maximal laut und deutlich ortbar exakt in der Mitte an der linken Wand ertönt. Immer mit Blickrichtung zum TV am Hörplatz sitzend. Also genauso wie man auch einen Film schauen würde.
5. Nun das Stereosignal auf VR und HR schicken. Wobei HR den rechten Kanal bekommt und VR den linken. Den (zu hohen ) Pegel von HR so lange runter drehen bis die Stimme wieder laut und ortbar in der Mitte der rechten Wand zu hören ist.
6. Das wars eigentlich schon
Was mir ganz gut an der Sache gefällt ist:
1. Das man so ne Art Verkettung der Pegel und damit gleichmäßige Pegel erreicht. Durch die Bildung der (teils verzerrten) Stereodreiecke (sollte man vielleicht anders nennen) kommt von jeder Kiste (ausgenommen Center und Subwoofer) immer der exakt gleiche Pegel am Hörplatz an.
1a. Oder auch nicht, denn man schaut ja gerade aus. Will heißen das rechte Ohr sitzt sozusagen auf der abgewandten Seite vom linken verzerrten Dreieck. Und ich sitze auch nicht mittig zwischen HL und VL. Dann wäre es eine Gleichmäßigkeit der Pegel unter Berücksichtigung dieser Umstände. Denn man hat die Ortung der Stimme ja Mitte an der linken Wand.
2. Geht ohne (weitere) Messerei und Max ist doch netter anzuhören als ein Sweep.
3. Ist besonders geeignet für Leute ohne AVR (wie mich)
4. Am Ende geht es wirklich um 1/4 dB Schritte (mehr bzw. weniger gibt mein Controller nicht her) bei der Positionierung der Stimme an den Wänden. Exakter geht es imho nicht.
5. Wenn es zeitlich schon stimmt können die Boxen in die Ecken gepackt werden (maximale Raumnutzung). Auch bei unsymetrischer Aufstellung. Mein Hörplatzsofa steht direkt an der Rückwand des Raumes.
Ich erreiche bei mir damit das mit Abstand beste Ergebnis bisher. Die Rears waren vorher viel zu laut. Obwohl mir das gar nicht so vor kam.
Mit Spannung legte ich dann nach der Stellerei mit dem ersten Film los. Das ist jetzt so 3 Wochen her. Der Sound war noch nie so schön im Raum, die Boxen waren noch nie so wenig ortbar.
Und trotz der (deutlich?) mehr als 3 dB ( ich weis gar nicht mehr genau ) Pegelabsenkung der Rears ist es nicht zu leise. Es passt imho jetzt erst richtig. (super bei Quit Place2)
Sodale, soweit meine kleine Vorstellung. Für die Profis unter euch sicher nichts Neues. Kritik ist erwünscht, aber bitte nicht zu scharf.
Grüße,
Siebenton