Gibt es irgendwo eine zusammenfassende Abhandlung zum Thema Anamorphot?

  • Das kannst problemlos machen. Die Lüftungskanäle enden direkt hinter den Öffnungen der Frontblende. Das funktioniert genauso ohne die Blende. Lediglich gegen das Eindringen von Staub sollte man noch was unternehmen.

    So wie Nils es gemacht hat ist ja auch elegant - Ersatz-Front etwas weiter ausgeschnitten.

    Das sind alles lösbare Probleme, sofern man sich nicht von etwas Bastelei abschrecken lässt.

  • Mahlzeit,


    interessanter Thread, als CS Liebhaber nutze ich das schon seit bestimmt 15 Jahren jetzt in untersch. Konstellationen.

    Ein noch nicht genannter Aspekt, ist der Effekt der Pixel auf einer mircroperforierten Folie.

    Dort entsteht ja ein Rechteck (kein Quadrat), was die Pixelsichtbarkeit nochmal verringerte optisch, was wohl mit der Lochstruktur (diese ist ja quasi

    quadratisch angeordnet) zu tun hat (wohlgemerkt bei ca. 320.000 Löcher/qm).


    Und natürlich sollte jedes ausreizen von weinwinkliger Projektion, in einer Ehe AM, mögl. vermieden werden, insbesondere in Verbindung mit Consumer Objektiven. Man verliert dann einfach Randschärfe und bekommt auch mehr CA in das Bild.

    Mit der CS Profilinse merkst du null Schärfeverlust, bei minimalem Kissen (wenn richtig eingestellt mit mehr Throw ratio etc.).

    Von daher stellte sich für mich nie das Thema AM (ja/nein) in Frage. Wenn CS, dann mit AM oder gleich LED Videowall.:zwinker2:


    ANDY

  • Mit dem Prismasonic musste ich auch nichts modifizieren bei einem Projektionsverhältnis von 1,57.

    Bei der cylindrical ist das ja noch im angegebenen range.

    Bei der N Serie könnte das aber vll anders aussehen.


    Ich habe die "alte" prismatische, P100R (wobei ich vermute dass das bei Prismasonic immer noch die gleichen Teile sind, nur umbenannt), die hatte ich mit dem HW50 in Betrieb. Da hatte ich 16:9 throw ratio 1.8. Ich hab nie ausprobiert näher ranzugehen.

    Und mit dem X5900 hab ich sie auch noch nie ausprobiert.

    Die prismatische ist die günstigste aber vermutlich auch die "schlechteste" der verschiedenen Anamorphoten.

    Farbtemperaturkorrigiert hatte ich da nur 10 vll 15 Prozent Lichtgewinn. Die Prismen zumindest ändern auch die Farbtemperatur ganz schön.

    Ich musste etwas vertikalen LS verwenden und bekam die Kissenverzeichnung nie ganz weg, da ging halt etwas in den Kasch.

    Bild war etwas weicher ("analoger") und hatte wohl etwas mehr CA.

    Problem beim Sony war halt auch der manuelle Fokus, man muss mit dem Anamorphot anders fokussieren.

    Beim einrichten der Prismenanschläge muss man eine Frontscheibe abnehmen, dann war der Fokus wieder anders.

    Mit den Prismen ist das schon nochmal ein anderes zusätzliches Gefrickel, das war mir bisher den Aufwand für den JVC nicht wert.

    Eigentlich liegt das Teil jetzt rum, aber so wirklich hergeben möchte man dann sowas auch nicht wenn mans mal hat.

    Da meine zukünftige Aufstellung wahrscheinlich auch noch horizontalen LS benötigt kann ich sie aber eigentlich überhaupt nicht mehr brauchen...


    Das schöne an der motorischen Prismenvariante ist allerdings, dass man auf Knopfdruck von scope auf 16:9 wechseln kann ohne Auflösungsverlust.


    Das komplette abschneiden der black bars kann auch ein Nachteil sein. Menüs und besonders Spielzeitanzeigen diverser Player sind dann oft überhaupt nicht mehr sichtbar!

  • Das komplette abschneiden der black bars kann auch ein Nachteil sein. Menüs und besonders Spielzeitanzeigen diverser Player sind dann oft überhaupt nicht mehr sichtbar!

    Man sollte immer versuchen ein "Scaler" dazwischen zu haben. Mit einem z.B. Lumagen ist der Komfort mit AM nochmal sehr viel gehaltvoller.


    ANDY

  • Ja, mit madVR ist das auch kein Problem. Man gibt einfach den Streckungsfaktor ein, und der Skalierungsalgorithmus berücksichtigt das.



    Für die schmaleren Formate habe ich Presets im Player hinterlegt, die das Bild auf die gewünschte Breite skalieren. Das steuere ich direkt beim Start an zusammen mit der Maskierung und dann passt alles. Gefrickel ist mit der Lösung nicht mehr notwendig, einzig der Pflegeaufwand für die Metadaten bleibt. Aber natürlich funktioniert das auch auf Knopfdruck an der Fernbedienung.


    Das Schöne ist, dass man so nahtlos umschalten kann. Z.B. kann ich mittendrin bei einem Nolan-Film auf 1,78:1 oder bei "Avatar" auf 2,2:1 oder ähnliches gehen. Nicht, dass das ein wirklich relevanter Anwendungsfall wäre, aber ich muss eben auf keine Anamorphotensteuerung, Lensmemory oder ähnliches mechanisches Zeug warten, das auch noch ungenau sein kann. Die Bildgröße ändert sich einfach und Eigenschaften wie Leuchtdichte oder Pixel pro Fläche bleiben identisch. Mich würde ein helleres 16:9-Bild z.B. ungemein stören, weil es das Cinemascope-Bild (subjektiv) abwertet.

  • Weil du das Thema hier gerade bringst - sonst hätte ich die Frage im MadVR Thread gestellt:

    Ich kann den Anamorphot Modus bei MadVR leider nicht sinnvoll nutzen. Aktiviere ich den, dann staucht er mir das Bild horizontal zusammen, anstatt es vertikal zu strecken! Das Verhältnis stimmt dann zwar (ein Kreis ist wieder rund), aber ich habe dann ringsum schwarze Balken, also das ganze Bild ist kleiner! :blush:

    Das ist ja nicht im Sinne des Erfinders. Hat jemand einen Tipp was da falsch läuft bei mir? Ich hab auch schon probiert 4/3, 3/4 alles mögliche, aber egal wie, es kommen immer mehr schwarze Balken dazu anstatt dass sie verschwinden :shock:

    Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar! :sbier:

  • Hat jemand einen Tipp was da falsch läuft bei mir?

    Ja, das liegt an dem Zoomfaktor, den der Player vorgibt. MPC-HC hat z.B. den Modus "Touch from outside", "Touch from inside" usw. Oder man definiert eigene Zoomfaktoren. Damit bekommt man das Bild so hin, wie man es möchte. MadVR bekommt diese Einstellungen (entweder übergeben oder liest sie anderweitig aus) und skaliert entsprechend. Ich müsste noch mal genau nachschauen, welchen ich für 2,4:1 benutze.

  • Hier ein paar Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit dem Thema:


    - Das Prismasonic cylindrical "will work with this setup for sure" (Aussage von Primasonic) mit dem N7 bei meinen 4,3m Projektionsabstand auf eine 3,25m breite Leinwand (starker Weitwinkel). Mit dem prismatic könnte es Probleme geben. Kosten inkl. Versand für die cylindrical 2290 EUR inkl. Versand. Einen Deckenhalter gibt es für 560 Euro, der Motor wird mangels Nachfrage nicht mehr angeboten.

    - Anamorphoten werden auf curved oder auf plane Leinwände entwickelt. Während die Iscos und Prismasonic für curved entwickelt wurden, ist eine Paladin für plane Leinwände gedacht. Aussage Prismasonic: "Curved screen is better with all horizontal expansion lenses, because they all introduce some amount of pincushion distortion." Würde passen.

    - Die Randunschärfe durch die curved ist bei mir vernachlässigbar. Noch habe ich keine curved, aber wenn ich ein Blatt Papier am Rand hinhalte und dann noch einmal mit 26cm Abstand, sehe ich keinen wirklichen Schärfeverlust.

    - Mit der Geometriekorrektur des Envy Extreme müsste ich das Bild recht gut an eine curved und die Verzerrung des Anamorphoten anpassen können. Außerdem beherrscht sie den vertical stretch. Gutes Gerät. :freu:

    - Wenn ich den N7 weiter nach hinten hänge, würde es auch gehen, also benötige ich den Anamorphoten nicht unbedingt für eine Verbreiterung der Leinwand.


    Also bleibt bei mir eigentlich "nur" der Helligkeitsgewinn und evtl. die höhere Auflösung übrig. Für einen sichtbaren Helligkeitsgewinn würde ich schon was machen. Wenn ich mit dem Lens Memory zwischen 21:9 und 16:9 umschalte, sieht man schon einen deutlichen Helligkeitsunterschied.


    Aber durch die recessed Optik des N7 muss es wohl eine wirklich große Linse sein, die aber auch gebraucht nicht ganz billig wird.


    Bin noch unentschlossen...

  • Mit der Geometriekorrektur des Envy Extreme müsste ich das Bild recht gut an eine curved und die Verzerrung des Anamorphoten anpassen können. Außerdem beherrscht sie den vertical stretch

    Auf der einen Seite wird auf die optische Schärfe ein hoher Wert gelegt, tw. sogar der Umbau auf hochwertigere Objektive angedacht.
    Auf der anderen Seite würdest hier das Bild um einen krummen Faktor von 1,25 oder 1,33 vertical umrechnen (d.h. jeder 3 oder 4 Pixel wird vertical zusätzlich eingefügt, mit einem Zwischenwert) und dann nochmal mit der Kissen-Korrektur mit noch krummeren Faktoren verbogen.
    Was früher mit der Trapezkorrektur immer verteufelt wurde, würde hier doppelt stattfinden.

  • Das hängt von der Qualität der Skalierung ab. Wenn ich mich recht erinnere, hat FoLLgoTT mal geschrieben, dass eine gute Skalierung einer 1:1-Wiedergabe überlegen sein kann.


    Insofern sehe ich keinen Widerspruch, denn der Envy skaliert wirklich hervorragend. Das hat mit der Trapezkorrektur eigentlich nichts zu tun.

  • Doch, eine Trapezkorrektur ist nichts Anderes. Auch hier wird das Bild gestaucht.


    Diese Skalierung darf man sich nicht wie ein Bild auf einem elastischen Untergrund vorstellen, sondern die Daten liegen in Pixeln vor. Deckungsgleich zum Wiedergabe-Chip. Nun wird das Bild gestaucht und verbogen. In diesem Fall in 2x. und dann das nicht zum Pixel-Raster passende Bild durch Bildung einer Durchschnittsfarbe 2er Pixel auf ein Pixel zusammen gefasst oder alle paar Pixelreihen müssen verdoppelt werden.


    Nimm ein 1 Pixel Schachbrett oder as Quick Bronw Fox Testbild und teste die diversen Bildmanipulationen. Das kannst ja jetzt schon, mit der aktuellen Leinwand ansehen, was passiert.

  • und dann das nicht zum Pixel-Raster passende Bild durch Bildung einer Durchschnittsfarbe 2er Pixel auf ein Pixel zusammen gefasst oder alle paar Pixelreihen müssen verdoppelt werden.

    So einfach funktionieren komplexere Skalierungsalgorithmen nicht. Das kann man sich viel mehr wie ein Resampling vorstellen. Eine einfache Mittelwertbildung erzeugt nur die bilineare Skalierung und die ist bekanntlich die unschärfste und erzeugt auch mehr Aliasing als die bessere Verfahren wie Spline, Lanczos usw.

    Nimm ein 1 Pixel Schachbrett oder as Quick Bronw Fox Testbild und teste die diversen Bildmanipulationen. Das kannst ja jetzt schon, mit der aktuellen Leinwand ansehen, was passiert.

    Das ist grundsätzlich richtig. 1-Pixel-Muster (oder 1-Pixel-Burts) kommen im Film aber nicht vor. Das Filmbild ist vor der Bandgrenze immer tiefpassgefiltert, sonst hätte es starkes Aliasing. Das ist auch ein Grund, warum die volle 2k-Auflösung nie mit voller Amplitude erreicht wird. Von daher kann man mit solch synthetischen Testbildern zwar die Qualität der Skalierung beurteilen, aber nicht, ob die Artefakte im Filmbild sichtbar sind.


    Ich habe selbst mal einen Test gemacht und UHD-Filmbilder runterskaliert und dann wieder hochskaliert. Bis zu einer gewissen Grenze erkennt man keinen Unterschied. Das gilt für HD natürlich auch. Wobei der Verlust bei einem HD-Projektor natürlich größer ist, da die Auflösung der Filme viel näher an der HD-Bandgrenze liegt als an der UHD-Bandgrenze.

  • Die kostet im Envy tatsächlich Pixel, da das Panel nicht mehr komplett genutzt wird.

    Klar, so ist das ja auch mit der Geobox. Alles was bei der manuellen Ausrichtung des Beamers und des Anamorphots noch im schwarzen Rahmen der Leinwand ist geht an Auflösung verloren. Das können pro Seite auch schonmal >10cm sein.

  • Eine einfache Mittelwertbildung erzeugt nur die bilineare Skalierung und die ist bekanntlich die unschärfste und erzeugt auch mehr Aliasing als die bessere Verfahren wie Spline, Lanczos usw.

    Und genau das (bilineare Skalierung) benutzen in der Regel die in Projektoren eingebauten Funktionen zur Trapezkorrektur.

    Insofern ist der Ansatz eine Projektor-Trapezkorrektur zu vermeiden immer noch korrekt.

    Es gibt von Madshi ja einen schönen Vergleich der verschiedenen Skalierungsalgorithmen.

  • - Wenn ich den N7 weiter nach hinten hänge, würde es auch gehen, also benötige ich den Anamorphoten nicht unbedingt für eine Verbreiterung der Leinwand.

    somit würdest du aber wieder helligkeit verlieren :zwinker2:

    von einer geokorrektur halte ich, trotz guter skalierung aber immer noch nichts. es ist keine einfache und gleichmäsige hochrechung...

  • So einfach funktionieren komplexere Skalierungsalgorithmen nicht.

    Das ist schon klar, trotzdem muss das verzehrte Bild auf ganze Pixel umgerechnet werden.


    Wir beide haben nur einen Wobbel-4K Beamer. Da wird das Bild sowieso mit zu großen und sich überlagernden Pixel dargestellt.

    Aber wenn man Kohle in native 4K Darstellung investiert, würde mich das diese krumme Umrechnung stören.

    Auf der einen Seite wird um kleinste Verbesserungen gekämpft, Kohle investiert und dann wieder so leichtfertig Qualität verschenkt.


    Klar, Vieles ist ein Abwägen von Kompromissen. Das hier ist ein negativer Punkt, welcher in die Überlegung einfließen sollte. Wenn es gar nicht anders geht, um die gewünschte Bildgröße zu bekommen, wird man diesen Kompromiss eingehen müssen. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, würde ich ganz klar auf die Pixel genaue Darstellung setzen.


    Das ist grundsätzlich richtig. 1-Pixel-Muster (oder 1-Pixel-Burts) kommen im Film aber nicht vor

    Ein Muster nicht, feine Muster jedoch schon. Seien es Haare, oder oder feine Farbverläufe. Klassiker sind auch funkelnde Flächen. Beim Praxis Beispiel hierzu ist immer Metallic Lack: Die kleinen Metall Partikel sind zwar nicht zu sehen, sorgen aber für das Funkeln. Das Gleiche gilt für metallische Oberflächen, Kristalle, etc: Einzelne, hellere Pixel sorgen für die Strahlkraft. Kann man auch einfach am PC simulieren: Ein Foto von einem Kristallluster in der Auflösung reduzieren: Aus dem Funkeln wird eine "normale" Weiß, graue Oberfläche.

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