Lautsprecher für die Heimkinofront

  • Hallo zusammen,


    mein Heimkino in der Pfalz nimmt zumindest planungstechnisch Gestalt an.


    Da ich mit Bleistift und Zirkel besser umgehen kann, als mit 3D-Planungsprogrammen, hier meine Skizze:



    Was steht fest?

    -Raumhöhe : 230 cm

    -Raumbreite: 398 cm

    -eingewinkelte LR-Lautsprecher

    -LCR als Full-Range-LS und identisch.


    Die schraffierten 10 cm links und rechts sind die Wandverkleidungen


    Das war's aber auch schon mit den festen Gegebenheiten.


    Bei den Chassis bin ich als Laie des Lautsprecherbaus unsicher. Ich könnte mir vorstellen

    1. Audaphon AMT 1i

    2. Seas Excel W18EX001

    3. ScanSpeak 30W/4558T000

    4. BMS 18N862


    Am liebsten wäre es mir, wenn man den LFE Kanal auch auf die Tieftöner der LCR verteilen könnte. Damit meine ich, dass, der linke Kanal (komplett) über Links ausgegeben wird, der rechte komplett über rechts und der Center Kanal über die Mitte. Den LFE hätte ich gerne über die beiden 18er und über die Tieftöner aller drei LCR-Lautsprecher ausgegeben. Gibt es Vorstufen, die das können? Oder andere Möglichkeiten, das zu realisieren? Dann könnte ich mit der VAriante A (linke Hälfte der Skizze) ein wenig Geld sparen, da die Tieftöner der LCR 2*3er Gitter bilden (ist zwar nicht ideal aber bis 100 Hz sollte es jedenfalls funktionieren) . Ansonsten müßte die Variante B (rechte Hälfte der Skizze) mit einem gesonderten 2x2 DBA-Gitter +die 18er den LFE ausgeben in Angriff genommen werden. Oder für den Overkill die Variante A und B gemischt.


    Kann das funktionieren?


    Passen die Treiber zueinander? Habt Ihr bessere / vergleichbare aber billigere Ideen?

    Kann man das so realisieren oder sollte ich mir einfach ein Teufel 6 THX Atmos kaufen?



    Über die Breite der Leinwand bin ich mir noch nicht sicher. Sitzabstand von der Wand sind ca. 3,5-3,6 m. Von der Leinwand als ca. 3 m. Ohne Verdeckung der LR komme ich auf eine Breite von ca. 3m. Wenn die auch hinter der LW landen auf ca. 3,5m.


    Freue mich auf Eure Antworten


    Jürgen

  • An der Treiberauswahl ist qualitativ erstmal sicher nichts auszusetzen!


    Aber hast du denn zu dem ScanSpeak/Seas/Audaphon-Trio einen Bauplan, oder soll das eine komplette LS-Entwicklung werden?#

    Das wäre dann schon 'Hohe Schule', sofern man das nicht schonmal (erfolgreich) gemacht hat oder zumindest über solides Messequipment und ebensolches know-how verfügt.

  • Die woofer für das 2+2 dba erscheinen mir zu weit innen. Kann das sein dass der Abstand zwischen den treibern so gross ist wie zu den Aussenwänden?

    Oh, mein Gott, Du hast recht. :beated:Die müssen natürlich weiter raus auf 1/4 Raumbreite und nicht auf 1/3. Das ist der Unterschied zwischen wissen und können....:unsure:



    Tataaa!:freu:

  • An der Treiberauswahl ist qualitativ erstmal sicher nichts auszusetzen!


    Aber hast du denn zu dem ScanSpeak/Seas/Audaphon-Trio einen Bauplan, oder soll das eine komplette LS-Entwicklung werden?#

    Das wäre dann schon 'Hohe Schule', sofern man das nicht schonmal (erfolgreich) gemacht hat oder zumindest über solides Messequipment und ebensolches know-how verfügt.


    Einen Bauplan habe ich noch nicht. Und erfolgreich gemacht habe ich das auch noch nicht. Bislang habe ich erst mal eine Idee, die mir eigentlich ganz gut gefällt. Ob es das dann am Ende wird, oder ob ich etwas Ähnliches nachbaue oder mir einfach die Trinity besorge, das weiß ich heute noch nicht.


    Aber als alter Optimist, bin ich guter Dinge, dass sich eine Lösung finden wird!:dancewithme

  • Hallo lampe69,


    soll das ganze auch für Musik genutzt werden oder rein Heimkino ?


    Deine Chassis sind, wie bereits ein Vorredner schrieb, erstmal und grundsätzlich nicht schlecht.

    Wenn du preislich etwas sparen möchtest, wäre es mMn sinnvoller, günstigere, aber keinesfalls schlechtere Chassis zu wählen.


    So könntest du z.B. für die Front die WaveWall182.2 bauen. Diese werde ich bei mir einsetzen, zumindest für Front und Center, Surround evtl nur die kleine Version davon.

    Grob gerechnet liegen die 6 Seas Excel und die 3 Audaphon bei etwa 2500€, die WaveWall 182.2 bei knapp über 1000€

    Du darfst nämlich nicht vergessen, das du ja entweder a) eine passive Weiche brauchst oder b) aktiv ansteuerst.

    Die passive Weiche muss ja jemand entwickeln, aktiv brauchst du dann entsprechend mehr Kanäle an Endstufen und einen oder mehrere DSP.


    Ich werde die WaveWall aktiv anfahren, passiv ist damit auch möglich.


    Es ist sinnvoll, den Bass nicht zu "trennen" auf Links/ Mitte/ Rechts, sondern auf ein SBA oder DBA zu setzen.

    Hier bringt dich ein Bass Array mit mehreren 12" oder 15" Chassis weiter, als auf 2 "teure" BMS zu setzen.

    Wenn du Musik hörst, kann man ja per Preset den Bass auf das Array und Links/Rechts aufteilen, sofern genug Kanäle vorhanden sind.



    Daher mein Vorschlag:

    Die Scan Speak sind gut, diese kannst du für ein Bassarray nutzen. Wenn ich gerade nicht falsch liege, passt ein 2x3 Gitter, ansonsten brauchst du ein 2x4 Gitter.

    Wenn es günstiger sein soll und ein DBA -> Dayton DCS, da bin ich gerade nicht sicher, welches Modell Moe empfiehlt.

    Für den gesparten Betrag der BMS eine Endstufe mit eingebautem oder externen DSP.


    Für die Front zu etwas fertigem greifen oder etwas wählen, wo man Unterstützung vom Entwickler bekommt.

    Die bereits genannten WaveWall, die Modelle von beckersounds hier im Forum, ...


    Wenn man noch keine Erfahrung mit dem Entwickeln von Lautsprechern hat, kann das schnell zu Frust führen.

    Natürlich muss man da irgendwann anfangen, wenn es einen Reizt. Aber da würde ich mit günstigeren Chassis beginnen.




    Gruß Christian

  • Hallo Jürgen, tolles LS Layout was du da planst:respect:


    Mal unabhängig ob und wie sich die LCR konstruieren/Entwickeln lassen, wäre hier folgender Ansatz vielleicht interessant.


    Die "grünen" Chassis zusammen mit LCR als Full Range.

    Die "roten" als DBA, ab der 1. Längstmode aufwärts.

    Ja ich weiß, die "theoretische" ebene Wellenfront würde nur 86Hz betragen.

    Die "blauen" als SBA in Bassreflex unterhalb der 1. Längstmode einsetzen. Da ist Hosenbeinflattern garantiert:woohoo:


    Wie lang ist denn dein Raum, oder hab ich das übersehen?

  • Dann fände ich es überlegenswert, den LFE gleich mit auf die TMT der Mains zu routen bis zur ersten Raummode und diese so anzufahren, dass sie als DBA für den LFE fungieren und gleichzeitig als Tieftöner für die Mains. Können ja entsprechend potenter ausfallen. Unnterhalb der erst Raummode gleich richtig auf den Schlamm hauen. Rot fällt ja dann im Grunde weg. Weniger Chassis und dennoch engeres Gitter bei evtl. mehr Membranfläche für die Mains.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Dann fände ich es überlegenswert, den LFE gleich mit auf die TMT der Mains zu routen bis zur ersten Raummode und diese so anzufahren, dass sie als DBA für den LFE fungieren und gleichzeitig als Tieftöner für die Mains.

    Das war genau meine Idee. :dancewithme Kann man das machen? Wenn ja, wie? :think:


    Dann würde ich nämlich erst mal die LCR komplett und die Surround realisieren, hinten ein 2x2 Gitter setzen, hören wie das klingt und dann nacheinander die 18er und falls es dann immer noch nicht reichen sollte, die roten dazutun.

  • Wozu hinten ein 2x2? Ich würde rot weglassen und grün auf hinten spiegeln. Dann kann man auch überlegen, das DBA vorne / hinten für die Mains und Surrounds zu wechseln. Ganz trivial wird das Routing dann aber wohl nicht. Das müsste ich mir glaube ich mal aufzeichnen.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Moe,

    das klingt nach einem guten Plan.


    Bei nochmaligem Lesen Deines Posts weiter oben, meine ich herausgelesen zu haben, dass Du die roten weglassen würdest und evtl. größere Treiber für TMT LCR verwenden würdest? Die ScanSpeak hatte ich deswegen genommen, da sie nach meiner laienhaften Einschätzung zu den Exel passen und trotzdem einigermaßen tief können. Bei noch größeren Membranen befürchte ich, dass die nicht mehr schnell genug sind, um mit den Excel mithalten zu können. An welche Chassis hast Du gedacht?

  • .. Dann kann man auch überlegen, das DBA vorne / hinten für die Mains und Surrounds zu wechseln. Ganz trivial wird das Routing dann aber wohl nicht. Das müsste ich mir glaube ich mal aufzeichnen.

    Vor allem geht das gar nicht mehr "einfach" aus einem AVR raus. Da braucht es wohl ein komplettes externes Bassmanagement oder alles per Software im PC.



    Allgemein zum Vorhaben:

    Man kann freilich div. Chassis kombinieren und mit einem DSP Management System kommt dann auch i.d.R. was brauchbares raus.

    Jedoch ist die Frage ob man, wenn man schon so etwas macht, nicht wirklich gezielt das baut was man will.

    Also zuerst das Konzept erstellen, daraus ableiten was für Lautsprecher man braucht und daraus wiederum welche Chassis.


    Dann sind auch schnell Bedenken über zu langsame Chassis o.ä. zerstreut.


    mfg

  • Hallo Jürgen


    zunächst einmal hab ich Dein Vorhaben sehr interessiert verfolgt und Deine Chassiauswahl ist schon mal gut.

    Ob das zueinander passt steht auf einem anderen Papier.

    Fa Du ja einen AMT und SEAS benutzen willst, würde ich sagen ist das ein Fall für unseren Airmotion


    Willst Du passiv oder aktiv entwicklen?

    Was mich noch interessieren würde: Wie kamst Du auf die Kombi? Hast Du Dir die schon mal angehört?


    Anregungen anderer findest Du übrigens hier

    GALERIE eurer DIY LAUTSPRECHER

    VG Jochen

  • Hallo Jochen,


    Diese Kombi habe ich noch nicht gehört. Bin mir auch nciht sicher, ob es die so schon gibt. Ich habe mir vor gut einem Jahr als Übergangslösung ein paar Saxx Lautsprecher gekauft. Die klingen schon ganz ordentlich. Insbesondere der Hochton scheint mir deutlich differenzierter, als die Kalotten, die ich vorher gehört hatte. Meine ersten waren MB-Quart (komme aus der Gegend). Dann hatte ich zwei Abacusse. Gehört habe ich von Herrn Oberhage ein paar Konzeptionen. Da fand ich die Mitten besonders gelungen. Auch wenn ich noch nicht final festgelegt bin: eher passiv. ggf. mit Teilaktivierung des Tieftons. Tatsächlich hat mich Chris schon ein wenig angespitzt und vor ca. einem Jahr wollte ich dort probehören. Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Auch wenn ich in den letzten Monaten nicht so aktiv am Forum teilgenommen habe, gelesen habe ich immmer wieder mal. Gekommen bin ich auf die Auswahl wie folgt: AMT soll es wieder sein, da haben mich die Saxx überzeugt. Chris meinte sinngemäß: Größer ist besser. Also habe ich nach großen AMT' gesucht. Sind ja nicht so viele. Aber ob der Beyma oder ein Mudorf oder sonst ein anderes Fabrikat "richtiger" klingt, weiß ich nicht. Die seas excel werden auch bei einigen Bausätzen verwendet, die gut getestet wurden. Auf die scanspeak bin ich gekommen, weil sie schnell sein sollen und gut klingen sollen. Beim 18er habe ich einfach nach Bausätzen für ordentliche Subs gegoogelt. Da ich im Boxenbau über exakt null praktische und auch nur laienhafte theoretische Erfahrung verfüge, bin ich noch nicht festgelegt und für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar.


    Mit anderen Worten: ein wenig gehört, viel gelesen, ein bißchen nachgedacht und dann geraten....


    Ich werde auch bei Aschenbach vorbeifahren, ist von mir ja nur ein Katzensprung und vor der finalen Entscheidung versuchen viel probezuhören. Es ist also ein "work in progress" und kein finales Statement.


    Viele Grüße

    Jürgen

  • Was ich nur empfehlen kann ist dieses Buch zu lesen:

    https://www.amazon.de/Sound-Re…ole&qid=1618842559&sr=8-1


    Große Leseprobe hier:

    https://books.google.at/books?…cad=0#v=onepage&q&f=false


    Das ist jetzt eine Anleitung zu "wie baue ich Lautsprecher" sondern zeigt auf welche Parameter es beim Hören von Lautsprechern in Räumen ankommt.


    Und das ist mMn. das wichtigste. Das sollte klar sein und erst danach kann man "passende" Lautsprecher aussuchen, oder eben bauen.

    Beim Bauen hat man den Vorteil, dass man exakt so bauen kann damit es in genau dieser Situation am besten passt.



    Wie schon gesagt, man kann auch "gute" Chassis zusammenstellen und mit einem DSP Management System (das ich erst Recht für einen Anfänger weit sinnvoller erachte als passiv, auch technisch sehe ich es besser an) ansteuern, und es wird i.d.R. auch gut spielen.

    Aber ich traue mich wetten, dass ein Konzept das die Inhalte des Buchs berücksichtigt auch mit Chassis die 20% kosten und somit auch der ganze Lautsprecher entsprechend viel billiger ist, trotzdem "besser" spielt.


    mfg

  • Achtung, insulting speech: :)


    Um aus 3 hervorragenden Chassis mehr zu machen, als ein mittelmässiges 'Tonwiedergabemöbel', braucht man das know-how und muss gewisse physikalische und akustische Fakten akzeptieren und diese mit 'einkonstruieren'.

    Und das funzt nur auf zwei Arten: Wenn man sonst auch beim ausfüllen von Lottoscheinen ne Trefferquote von +90% hat- oder halt vom Messequipment bis zum know-how alles am Start ist.

    Anders gesagt: Hamilton würde mit meinem Citan auf der Nordschleife ne schnellere Rund fahren, als ich in seinem F1.:zwinker2: Einfach, weil er fahren kann- und ich zwar nen Führerschein habe, aber..:zwinker2:


    So ähnlich sind wohl auch Schauki's Ausagen zu verstehen..


    Das ist keinesfalls böse gemeint, eher als Anregung, sich vielleicht nach einem ähnlich bestückten, aber durchentwickelten Bausatz umzuschauen, den man dann- je nach Einbausituation oder einer kleinen Änderung, dann auch sinnvoll integriert bekommt.


    Vom DBA ist das imo erstmal losgelöst zu betrachten- inwieweit da ggf auf die Bässe der mains noch LFE geroutet wird, hat nichts mit dem Konzept der Main & Center-LS zu tun.

    Vereinsbox, FollHank bzw Becker, Achenbach- da gibt es einige Kandidaten, hinter denen eine solide Entwicklung steht.

  • Dem kann ich nur zustimmen.

    Gerade bei Bändchen und AMT macht die Abstimmung sehr viel aus,


    Wenn man jemand an der Hand hat, der sich mit Abstimmung auskennt und zur Hand geht, würde ich mir das zutrauen.

    Die Seas haben bei ca 5kHz einen ziemlich starken Peak, bedingt durch das Membranmaterial. Da muss man bei passiver Trennung auf jeden Fall eingreifen, sonst wird das später nicht gut klingen.

    Für jemand, der noch keinen Lautsprecher abgestimmt hat, gibt es deutlich einfacher zu verheiratende Treiber.


    Ein ähnliches Konzept wäre ja die Audimax aus der Hobby Hifi. Bei einem teilaktiven System sehe ich kein Problem darin, die Visaton gegen die Scan Speak zu tauschen.

    Bei einem Einbau bündig in der Wand ändert sich halt der Frequenzgang und die Abstrahlung, das muss man später wieder korrigieren.


    Wie Kinodehemm schrieb, es gibt genug Möglichkeiten.

    Das schöne bei Heimkino ist, man sieht sie meist nicht, die Optik ist also nicht so wichtig, Funktion hat Vorrang.

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