I‘m thinking of ending things - Netflix Film

  • Ich habe gerade den *neuen* Charlie Kaufman-Streifen „I‘m thinking of ending things“ zum zweiten Mal auf Netflix gesehen und muss sagen, dass ich sehr gemischte Gefühle zu diesem Film habe.

    Ich erspare mir jetzt mal, die Handlung genauer zu beschreiben, da eine oberflächliche Beschreibung dieser eigentlich gar keinen Einblick in das Erlebnis dieses Films geben würde. Wer Kaufman als writer (Being John Malkovic, Adaptation, Eternal Sunshine) oder als Director (Synechdoche,NY, Anomalisa) kennt, der weiß was ich meine. Es handelt sich um eine Roman-Adaption, doch soll Kaufmann einiges geändert haben. Ich kann das nicht bewerten, da ich den Roman nie gelesen habe.


    Pro: der Film ist ein klassischer Kaufman, hat viele Details, kaum unnötige Exposition und ist sehr einzigartig. Der Film macht, wie viele Filme des Autors, beim zweiten Mal schauen mehr Spaß als beim ersten mal. Viele Details sind schön verpackt und bedeutungsvoll.

    Die Atmosphäre des Films ist sehr gut, besonders im Haus der Eltern. Ohne dass es um Mord und Totschlag geht, fühlt man sich trotzdem gepackt.

    Auch die Auswahl der Musik und besonders auch deren Abwesenheit trägt zu der guten Atmosphäre bei.

    Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt ausgezeichnet.

    Anders als bei Synechdoche, New York ist auch die deutsche Tonspur erträglich, also dürften hier deutlich mehr Leute Freude finden


    Contra: Charlie Kaufman hätte auch über das „ending things“ nachdenken sollen, denn das „ending“ sagt mir leider nicht zu. Die zweite Hälfte des Films zieht sich sehr, es wirkt etwas repetitiv. Auch wenn „hinauszögern“ sicher ein Motiv des Filmes ist, ist es einfach irgendwann zu viel. Ich habe das Gefühl, dass der Film in der zweiten Hälfte 50% hätte weglassen können und man hätte trotzdem 90% des Effekts erzielt.

    Es wird sehr viel aus Literatur und Musical zitiert, was es für mich, als Banausen, eher schwer macht die tiefere Botschaft einiger dieser Punkte zu verstehen. Gerade für die Gesangsszene am Ende musste ich einiges zum Musical „Oklahoma!“ nachlesen, bis es klick gemacht hat.


    Fazit: Der Film ist grundsätzlich ein sehr guter und interessanter Film, den ich jedem empfehlen würde, der Freude an der Suche von Details hat und den Exposition in Filmen eher stört. Jeder Kaufmann Fan hat den Film wahrscheinlich sowieso schon gesehen. Die Themen „Altern“, „Sterben“ und „Verpasste Chancen“ werden sehr bedeutungsvoll und interessant aufgearbeitet und zeigen eine interessante Perspektive, die definitiv zum nachdenken anregt.

    Jedoch hat der Film eine große Schwäche, die am Ende leider unverzeihlich ist. Ich habe keine Lust den Film ein weiteres Mal zu gucken. Ob wohl ich sicher bin auch bei einem dritten Anschauen neue Details zu entdecken, ist es mir die Mühe nicht wert, da der Film einfach zu langatmig wird.

    Ich habe im direkten Anschluss noch einmal Synechdoche, New York zum ich weiß nicht wievielten Male gesehen (ich weiß, ein trauriger Abend:cray:) und konnte im direkten Kontrast nochmal mehr erkennen, wieviel unterhaltsamer Synechdoche ist, als I‘m thinking of ending things, obwohl beide ein brutal ernstes Thema haben.

    Von den Kaufman-Filmen ist es aktuell der, den ich am wenigsten gerne mag.

    Daher: 7/10.

  • WohnraumKino

    Hat den Titel des Themas von „I‘m thinking of ending things“ zu „I‘m thinking of ending things - Netflix Film“ geändert.
  • I'm Thinking of Ending Things


    FSK 12, 134 min


    Quelle: HD-Stream


    Aloha,


    ich scheine derlei Filme anzuziehen, schon wieder 4:3. Ich frage mich, wer zum Geier so etwas braucht? In keiner Weise zeitgemäß, was auch immer man als Argument ins Feld führt. Wenn ich so einen Streifen schaue, hoffe ich immer, dass er noch irgendwann auf 16:9 wechselt, aber nein ...


    Zum Inhalt: Anfangs wirkt es wie ein Kammerspiel mit den Orten Auto und Haus, ich vermutete ein reines Beziehungsdrama, aber mit und mit wird es düsterer und fragwürdiger – so ganz holte mich der Film bis zum Ende nicht ab. Aber ich mag den Herren aus "Breaking Bad", Jesse Plemons.


    Film: 3-

    Ton: 2

    Bild: 4

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

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