DBA/SBA vs. Singlesub/Multisub anhand REW Messungen

  • Hallo.

    Ich verfolge viele Bau Threads sehr interessiert.


    Dabei beobachte ich auch, gerade wenn gemessen wird mit REW, wie die jeweiligen Lösungen und Setups

    messtechnisch im Vergleich zu meinen Messungen aussehen, um daraus zu lernen und Erkenntnisse zu ziehen im Bezug darauf was sich wie verhält und Einfluss nimmt.


    Dabei sind mit jetzt aktuelle Messungen aufgefallen von Lenni1984 . Er wurde ein DBA installiert, und die Messungen wurden ,soweit ich das beurteilen kann, für schon sehr gut befunden.

    Es geht mir wirklich nicht um Kindergarten (deins ist besser als meins etc. oder sonstige Schwa. Vergleiche!) ich würde das gern Anhand der Gegenüberstellung der aktuellen Messungen hier (DBA) mit meinen Messungen vergleichen und diskutieren um zu verstehen warum der Aufwand eines DBA lohnt, oder warum vielleicht nicht immer usw. Das ist sicher auch interessant für User die ein Kino planen und noch nicht wissen wo die Reise hingeht.

    Die Vorteile in der Theorie eines DBA/SBA sind (mir) bekannt, und darüber gibt es genug zu lesen.

    Auch sollen Dinge wie, den reinen Spaß am bauen eines DBA , Geschmack außen vor bleiben.


    Mich interessiert HIER nur der Vergleich der beiden Messungen eines DBA und meiner Messung (Multisub, 2 subs in der Front).


    Hier die Messungen des DBA. Wasserfall 500ms und Frequenz:


    Und meine Messungen Multisub:




    Ich sehe jetzt den Vorteil ,auf Basis DIESER Messungen, des DBA schlicht nicht.


    Würde das aber gerne nachvollziehen können.

    Wäre für eine interessante Diskussion, OHNE jede Emotion, in aller Sachlichkeit dankbar.

  • Hi Kai,


    hast du dein Kino nicht unter dem Dach? Die Unterschiede der Räume im Wand- bzw. Deckenaufbau könnten einiges erklären. Nicht massive Wände/Decken wirken als Absorber.

    Hi.

    Ja, es befindet sich eine Dachschräge im Raum.

    Man liest aber eher immer dass Dachschrägen ungünstig sein sollen aus akustischer Sicht. :think:

  • Taxidriver

    Hat den Titel des Themas von „DBA/SBA vs. Singlesub/Multisub“ zu „DBA/SBA vs. Singlesub/Multisub anhand REW Messungen“ geändert.
  • Fernab aller Gegebenheiten kann man schlicht festhalten, dass aufgrund der Messung das Gesamtsystem nicht schlechter, als das gezeigte DBA zu funktionieren scheint. Du kannst dafür deine Messung mal noch von 600ms auf 500ms skalieren und deine Glättung scheint etwas gröber zu sein (1/12 zu 1/6dB vermute ich). Dadurch wirkt es auch noch etwas cleaner. Insgesamt sehe ich da aber auch keinen zwingenden Anlass dort massive Maßnahmen zu ergreifen.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Das gezeigte DBA hat auch eine höhere dB-Range eingestellt, dadurch sieht es auch "schlechter" aus.


    Ansonsten kann der Raum wirklich eine Menge ausmachen. Ich habe bei einem Freund in einem Wohnzimmer im ersten Stock (eine Dachschräge) mal versucht vernünftigen Bass reinzubekommen. Mit Subs, die bei mir super funktionierten, war da nix zu holen. Die Trockenbauweise dort hat derartig viel Schallenergie weggesaugt, das war kaum zu glauben. Wir sind dann nachher bei mehreren 38ern in BR mit bewusster 2-3 dB Überhöhung in der Abstimmung gelandet, damit das funktionierte. Das war dann dort auch ein Multisub.


    In einem nicht-quaderförmigen Raum funktioniert ein DBA ohnehin nicht optimal. Das nähert sich Deiner Fragestellung von einer etwas anderen Richtung aus an ...


    D.h. es gibt verschiedene Optionen, bei denen man sich unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen entscheiden sollte, was die beste Wahl ist.


    Ich hatte im alten Haus ein Multisub mit 2, später 3 Subwoofern. Im jetzigen Haus erst ein SBA mit 4, dann jetzt ein DBA mit 4 + 4. Für mich war jeder Schritt subjektiv eine Verbesserung. Im alten Haus hätte ich aber z.B. gar kein DBA stellen können und der Raum war halb offen mit einer Empore zu einer Seite.

  • Vielleicht ist es hilfreich mal zusammen zu fassen wann was , aus rein akustischer Sicht, Sinnvoll ist und wann nicht.


    Also es gibt Singelsub, Multisub, SBA und DBA. Das sind doch die möglichen Setups, oder?


    Wenn ich jetzt ein Heimkino plane, und ich möchte dass für mein vorhandenes Budget Best mögliche Ergebnis erzielen was den Klang betrifft dann stellt sich ja genau diese Frage.

    Wie gesagt, der reine Spaß am bauen etc. soll dabei unberücksichtigt bleiben, da dies immer eine individuelle Entscheidung ist hier Empfehlungen keine Rolle spielen und keinen Sinn machen.

    Ebenso soll davon ausgegangen werden dass ich alle Setups vom Platz/Raum her umsetzen könnte.


    Die Fragen (und Antworten) die mir in den Sinn kommen nach derzeitigen Stand wären:(Bitte um Korrektur/Ergänzung falls nötig)


    Ist ein DBA IMMER besser als eine Multisub Lösung, auch wenn nur ein Hörplatz betrachtet wird?

    Mein derzeitiger Kenntnisstand sagt, Nein!


    Wie viele Plätze soll das Kino später haben und lege ich Wert darauf auf möglichst vielen Plätzen guten, sauberen Klang (Bass) zu haben?

    - Antwort ja: Dann ist ein DBA die Beste Lösung in jedem Fall. Nur so ist ein gleichmäßiger guter ,ausgewogener Klang auf allen Hörplätzen möglich.


    - Antwort Nein: Dann ist mit einer Multisub Lösung ein genau so guter Klang , beschränkt auf 1 oder 2 Hörplätze , möglich wie mit einem SBA/DBA.


    Kann man die Frage nach DBA oder Multi Lösung garnicht pauschal beantworten, sondern der Raum spielt eine wichtige Rolle. Und je nach dem kann auch eine Multisub Lösung die bessere sein?


    - Vielleicht ja, weil ein DBA NUR dann einen echten Vorteil bringt wenn es korrekt installiert werden kann vom Gitter/Platz her und ein nicht 100% richtig verbautes DBA schlechter klingt/klingen kann als eine gut installierbare Multisub Lösung?


    Ist ein gutes und richtig installiertes DBA mit der mindestens dafür erforderlichen Hardware (Treiber, Endstufen)immer teurer als ein vergleichbares Multisub System?


    - Antwort ja, ein Invest von X Euro ist mindestens erforderlich für ein gut funktionierendes DBA. Steht das nicht zur Verfügung ist es besser für das Geld 2 oder 4 Aktiv Subwoofer zu kaufen, da damit das bessere Ergebnis erzielt werden kann.


    Alle Fragen und Antworten sind sinnlos, da es IMMER eine Einzelfall Entscheidung ist und von vielen Faktoren abhängt, wie Raum, Budget, gewünschtes Ergebnis, etc.


    - Antwort , das weiß ich nicht. Wie seht ihr das?

  • Wie bei jedem Projekt, beruflich oder privat (Kurzvariante)... Top down vorgehen, Anforderungen spezifizieren, Ziele definieren, Rahmenbedingungen ermitteln (Raum, Geld, Sitzplätze, Gewichtung, ...), Konzept erstellen und umsetzen.


    Ein Multisub bedingt z.B. eine Menge poröser Absorber um im Nachhall runterzukommen, wie Du ja selbst weißt. Ein enges DBA, welches recht hoch getrennt wird, kann z.B. mit deutlich weniger oder "schlankeren" Absorbern auskommen im Gesamtkonzept.


    Pro / Contra gibt es immer. "Es kommt darauf an" - das lehrte schon einer meiner Profs an der Uni, dass man mit der Antwort bei ihm schonmal 50% der Punkte in der Klausur bekommt. :big_smile:

  • Multisub ist auch nur ein Sammelbegriff.
    Hier gibt es min. 4 Aufstellungen:
    Mehre Subs vorne
    Subs vonre und hinten
    4 Subs in jeder Ecke
    4 Subs bei jeder Wandmitte.


    Antwort ja, ein Invest von X Euro ist mindestens erforderlich für ein gut funktionierendes DBA. Steht das nicht zur Verfügung ist es besser für das Geld 2 oder 4 Aktiv Subwoofer zu kaufen, da damit das bessere Ergebnis erzielt werden kann.

    Hängt auch von der Zielsetzung an.
    Soll es für möglichst wenig Geld ordentlich rumsen, ist man mit einem Ecksub ganz vorne dabei.
    Mit einem SBA/DBA setzt man viel Energie und Material für einen saubern, exakten Bass ein.
    Wenn es der Raum her gibt, würde ich eher auf ein SBA/DBA mit günstigen Treibern setzen, als die gleiche Kohle in 2 teure Subs zu setzen.

  • Ich möchte mal diesen beiden Aussagen widersprechen

    Wie viele Plätze soll das Kino später haben und lege ich Wert darauf auf möglichst vielen Plätzen guten, sauberen Klang (Bass) zu haben?

    - Antwort ja: Dann ist ein DBA die Beste Lösung in jedem Fall. Nur so ist ein gleichmäßiger guter ,ausgewogener Klang auf allen Hörplätzen möglich.

    Es gibt Räume, in denen ein DBA nicht funktioniert, z. B. wenn es keine Symmetrie gibt (offenes Wohnzimmer) oder wenn es keinen Platz um gegnüberliegende Gitter zu installieren. Mir ist auch kein Beispiel bekannt, wo ein DBA in sehr unsymmetrischen Räumen überhaupt in der Praxis getestet wurde. Wohl aus Sorge dass der Aufwand vergebens wäre. Follgott hatte aber mal ein paar Szenarien simuliert.

    "ein gleichmäßiger guter ,ausgewogener Klang auf allen Hörplätzen" kann aber mit einem Multi Sub Konzept eventuell trotzdem erreicht werden

    Ein Multisub bedingt z.B. eine Menge poröser Absorber um im Nachhall runterzukommen, wie Du ja selbst weißt.

    Unter Multisub verstehe ich das Konzept, dass durch mehrere Schallquellen im Raum möglichst alle Raummoden maximal angeregt werden. Dazu müssen diese an verschiedenen Stellen im Raum platziert sein und individuell verzögert und eingepegelt. Ich glaube Earl GEddes hat das zuerst beschrieben. Absorption stehender Wellen in porösen Materialien ist dabei nicht vorgesehen.


    Mein KEller ist recht unsymmetrisch und so sieht der Frequenzgang aus

    26577-2-01rewkontrollmessung-png


    an diesen Messpositionen

    26575-0-08bmikropositionen-2-jpg


    An der MAster Listening Position beträgt die Abklingzeit allerdings nur ca. 3 db in 300 ms, da ist ein DBA im Quader besser.

    26580-2-04waserfall-png


    So richtig Kacke klingt das nicht, viel mehr an Urteil kann ich mir aber nicht erlauben. Zum Glück hab ich da nicht genug Hörerfahrung um was besseres haben zu wollen ;-)

  • Ob ein DBA sinnvoll ist oder nicht hängt im wesentlichen von zwei Punkten ab:


    1) Welche Art von Bass ist gewünscht

    Ein DBA hat einen trockenen, sauberen und kontrollierten Bass - das mag gar nicht jeder.

    Manche bevorzugen einen Bass mit mehr Nachhall und stören sich auch nicht an Moden.


    2) Der Raum

    Damit ein DBA in Frage kommt sollte der Raum quaderförmig sein oder einem der von Nils beschriebenen Fälle nahe kommen.

    Daneben sollten die Wände relativ stabil sein, mit dünnen Trockenbauwänden funktioniert das Konzept auch nicht so gut.


    Bei folgenden Randbedingungen braucht es nicht unbedingt ein DBA um die Raummoden in den Griff zu bekommen:

    > Sehr großer / langer Raum (Moden liegen bei sehr tiefen Frequenzen und stören damit weniger)

    > Raum mit günstigen Seitenverhältnissen und optimaler Position des Hörplatzes (stehende Wellen wirken sich weniger aus).

    > Raum mit "weichen" Wänden (Bass wird geschluckt)

  • rumpeli: Du verstehst unter einem Multisub einfach nur etwas anderes als ich - das ist kein Widerspruch. Ich habe damit erst einmal nur eine Anordnung mehrerer Subwoofer gemeint. Da gibt es dann verschiedene Methoden diese zu stellen (Ecken, Mitte der Seiten, etc.) und das ganze einzustellen. Unter Deinem Link wird ja selbst geschrieben:


    "The multisub setup described on this page has two big advantages over other methods"


    D.h. Du sprichst von einer ganz spezifischen Multisub-Variante.


    Ich möchte als Deinem Widerspruch widersprechen! :big_smile:

  • Wie Aries und die Vorredner schon schrieben gibt es kein Patentrezept. In meinem großen Dachgeschossraum funktionieren 2 Subs wunderbar, mit der Einschränkung das der Frequenzgang nur am Referenzplatz 100% linear ist. Rechts daneben sieht die Sache dann schon ganz anders aus. Hier wäre ein DBA vom Prinzip her die Lösung. Moden sind aufgrund der Dachschrägen kein großes Problem. So hat jeder Raum seine vor und Nachteile und benötigt ein passendes Gesamtkonzept. Ein DBA in meinem L-förmigen Dachgeschoss würde allerdings höchstwahrscheinlich noch nicht mal im Ansatz funktionieren. Anbei aktuelle Messungen 1/12 geglättet.


      

  • Ich führe da auch gern folgendes Multisub-System ins Feld, was ich letztes Jahr eingestellt habe.



    Frank hat nahezu keinerlei poröses Material oder Einrichtung im Raum. Zwei Subs vorn und zwei Subs hinten. Hätte ich vorher auch nicht gedacht, dass sowas so gut funktionieren kann.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Das liegt viel mehr an der Dämmung im Dach und nicht an den Dachschrägen. Das bisschen Rigips oder Holz was da meistens verbaut ist juckt den Bass eher weniger.

    Jein bzw. auch ... Im Gegensatz zu den Amis bauen wir ja immernoch recht massiv. "Dachschräge" bedingt meist auch, im Gegensatz zu Kellerräumen oder Wohnzimmern, relativ viel Trockenbau. Das Rigips / Holz / Fermacell fungiert dabei auch als undefinierter Plattenschwinger - mal kann das positiv sein, mal auch nicht.


    Siehe auch:



    Ist beim Frank tatsächlich ähnlich. Widerum macht das ganze Rigips gefühlt mehr Rabatz, als es die Messung erahnen lässt.

    Das ist mMn. echt von Haus zu Haus unterschiedlich - Sparrenabstand, Materialien, Materialstärke, Unterkonstruktion etc. sind ja auch immer anders. Da hilft nur messen. :)

  • Ich habe ja bei mir festgestellt, dass der Wasserfall/Spectogramm ab einer gewissen Lautstärke deutlich schlechter wird. Die Nachhallzeit bei gewissen Frequenzen verändert sich deutlich zum negativen, rein messtechnisch, je lauter ich die Messung durch führe.

    Das sprach ja deutlich dafür dass irgendwas im Raum ( Holzdecke/Dachschräge) ab einer gewissen Lautstärke nachschwingt.


    Allerdings fällt das dann bei Filmbetrieb nicht auf , eher eine messtechnische Geschichte.

    Jedoch wollte ich genau wissen was es ist und bei welcher Frequenz.

    Dazu spielte ich dann recht laut ab 20Hz stufenlos Sinustöne ab.

    Und bei 44Hz konnte ich dann ausmachen das etwas in der Schräge Alarm macht .

    Bei 46 Hz war es wieder weg.


    Aber dazu muss ich den Ton schon recht laut ( -5db am AVR) zu spielen.

    Wenn ich dann bei Filmen oder Musik drauf achte bei dieser Lautstärke höre ich das nicht.

    Somit alles gut. :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!