Körperschallwandler (Shaker) - Technologien, Konzepte, DSP

  • Auch dagegen spricht nichts und das hatte ich auch schon im Sinn. Welche Shaker hast du, mit denen das gut gehen könnte? Im Grunde ist es ja egal, welche Schwingspule das macht. Sie sollte nur etwas Hubreserve haben, da das Podest ja mit verschiedenem Gewicht die Höhe verändert, also die Nulllage.

    Frohes Noise!


    Also richtig viel Hub geht nicht, aber der ist ja auch nur einer von vielen.


    Das mit der variierenden Nullage könnte also ein Problem werden, das müsste man evtl. mechanisch lösen.

  • Aber es gibt bestimmt auch nichtmagnetische Gewindestangen.

    Natürlich, z.b. alle Gewindestangen aus VA Stahl

    Ich meinen DBA-DSP um einen eigenen Kanal für das Podest erweitert. Aktuell sitzt ein Tiefpass bei 30 Hz (48 dB/Okt) und bisher noch kein PEQ. Die Phase ist linearisiert.

    Bei mir sind es derzeit noch 40hz, ansonsten hab ich auch nichts geändert und es paßt IMHO.
    Ich schätze je tiefer man trennt und je schwächer, umso weniger tragisch ist die 100% genaue Einstellung.
    Im Hifi-Forum schreibt der TE von einer Trennung bei 80hz und dass es ihm bereits bei 8dB unter Referenz das Popcorn vom Sofa fällt: Wenn es so stark und bei solch hohen Frequenzen rüttelt, wird es schwieriger sein, eine passende Abstimmung, zeitlich und in der Stärke, zu finden.
    Bei meiner recht leichten, eher nur subtilen Taktilität war die Einstellung schnell gefunden.

    Dann habe ich in ein paar Filme reingehört. Erstmal: das Ding kommt auf den Punkt! Selbst bei Schüssen ("John Wick") habe ich das Gefühl, dass es zeitlich passt und die Vibrationen den Bass nach unten hin nahtlos ergänzen.

    Die Disco Szene auch gleich mal getestet. Die Pressluftmusik mit ihren Peaks bei 40 bis 50hz läßt die Shaker in Ruhe. Die Schüsse bei bei ca. 25hz passen sehr gut.
    Dürfte eine gute Szene zum Abstimmen sein.

  • Mist, auf so was hab ich jetzt auch Bock! Dilemma: Mietwohnung!


    Damit gehöre ich eh zur recht leisen Kino-Fraktion und die Tiefen Bässe etwas spürbar zu machen, wäre sicherlich was Feines. Ich habe hier zwar einen Betonboden und ich hätte Sylomer in allen verfügbaren Härtegraden übrig, um mein Sofa zu entkoppeln, so dass es frei schwingen darf, aber wie koppel ich den Shaker an den Boden an? Auch wenns Beton ist, ich hätte immer Sorge, dass unter mir die Decke mitschwingt.


    Hat da wer eine Idee für mich? Mit fiele jetzt höchstens ein, eine große Masse, ebenfalls entkoppelt, unter das Sofa zu legen, Gehwegplatten oder so, aber ich fürchte, mit 2 Schwingenden Systemen würde es nur undefiniert wabbeln. Das undefinierte Wabbeln war für mich auch seit jeher der Grund, nie einen Shaker zu verbauen. FoLLgoTT s Lösung mit dem Direktantrieb ist aber richtig interessant.

  • Ich habe noch mal geschaut, welcher Shaker eventuell geeignet für einen Umbau auf Direktantrieb wäre. Ich denke, der Quake MQB-1 ist da recht interessant. Der ist noch bezahlbar (ca. 170 €) und kann relativ viel Hub ab. Für den Preis eines 10B bekommt man fast drei MQB-1.


    Man müsste in das schwingende Teil entweder etwas festkleben oder ein Gewinde reinschneiden. In das Gehäuse müsste dann noch ein Loch rein. Dann hätte man alles, was man braucht.


    Oder hat jemand bessere Ideen?

  • Ich weiß nicht, ob ich Schüsse überhaupt spüren will, das tut man ja im richtigen Leben auch nicht.

    Die Aussage wundert mich jetzt.

    Ich hab keine realen Erfahrungen mit ner 45er oder größer aus 2 m Entfernung, wenns dir aber um Realität geht darfst du eh keine Hollywoodfilme schauen.


    Gescheit gemachte Schüsse knallen auf der Brust (z. B. Casino Royale Anfangssequenz) und das sollte bei deinem Lautsprechersystem schon durch Luftschall geschehen, wenn nicht fehlt bei dir was.

    Das ist aber natürlich höherfrequent, eher der Kickbassbereich 80-150 Hz oder so.


    Du hast in der Aufzählung am Anfang den ibeam vergessen, der arbeitet nochmal bisschen anders, ist aber für ein Podest nix.


    Ich setze den ja ein um den durch meine Kopfhörer fehlenden spürbaren Bass zu ersetzen.

    Das dürfte ähnlich in der Anwendung sein wie einen leisen Sub zu ergänzen, so wie in dem hififorum-Link. Ist also eine etwas andere Anwendung als hier beschrieben. Der darf und soll dann auch deutlich höher laufen, mein ibeam geht sogar bis 150 Hz etwa. Tiefe Männerstimmen und Gitarrensaiten spürt man nämlich auch noch in Realität. Und zwar am Oberkörper, nicht am Arsch! Daher war mir sofort klar dass ich ein "schnelles" möglichst direkt angebrachtes und im Oberkörperbereich befindliches System brauche.

    Drum ist der ibeam bei mir per Holzlatte an der Rückenlehne des Poäng verschraubt.

    Trotzdem vibriert da auch mal der Hintern (was ich aber gar nicht mag, ich halte das eher für unrealistisch) denn es hängt ganz von den Eigenformen des Sitzmöbels ab bei welcher Frequenz welche Teile schwingen. Das ist leider recht unkontrollierbar.

    Ist aber bei Luftschallanregung von Sitzmöbeln nicht viel anders.

    Ich kann mich erinnern an eine Demo von großen Genelecs beim Reinhard in der Hörzone vor Jahren, da "schob" dann auch die Rückenlehne.


    Mittlerweile habe ich aber noch zusätzlich einen kleinen Shaker per schaumstoffbezogener Platte auf der Brust liegen... (mich sieht ja keiner wenn ich alleine Filme schaue...)


    Abgestimmt habe ich das wie im hf Link beschrieben per, Einzelsinusse und Popometer, anders geht's m. E. nicht. Delay brauch ich bei meiner Anwendung keins, das würde ich aber ansonsten bei impulshaften Geräuschen ebenfalls per Popometer einstellen.


    Ganz wichtig ist eben dass man die Resonanzen des Shakers und der Sitzmöbel rausnnimmt, sonst hat man beim ibeam z. B. einen one note bass. Dazu dann noch viel zu kräftig, so erlebt man das dann in manchem Händlerdemokino, und genau SO sollte es nicht sein...

  • Die Aussage wundert mich jetzt.

    Ich hab keine realen Erfahrungen mit ner 45er oder größer aus 2 m Entfernung, wenns dir aber um Realität geht darfst du eh keine Hollywoodfilme schauen.

    Naja, als ich auf dem Schießstand war, konnte ich nichts spüren. Daher vermisse ich das bei Schüssen auch nicht zwingend. Um Realität geht es mir nicht. Aber ich denke, das ist sowieso ein Thema, das man separat diskutieren könnte.

    Mir geht es vor allem erstmal um das, was das Podest kann und das ist eine tieffrequente Unterstützung nach unten hin.


    Gescheit gemachte Schüsse knallen auf der Brust (z. B. Casino Royale Anfangssequenz) und das sollte bei deinem Lautsprechersystem schon durch Luftschall geschehen, wenn nicht fehlt bei dir was.

    In "Casino Royale" habe ich lange nicht mehr reingeschaut. Aber in "John Wick" oder "96 Hours" ist es der tiefere Bass der über den Luftschall spürbar ist (bei ersterem ganz extrem unter 30 Hz).


    Ist das bei den Quakes ein Weicheisenkern, der in die Spule gezogen wird? Oder ist da auch ein Permanentmagnet im Spiel?

    Das weiß ich nicht genau. Ich hatte den 10B damals auch mal offen, erinnere mich aber nicht mehr genau. Vielleicht sollte ich den Lütten einfach mal bestellen...

  • Ich vermute mal folgenden Aufbau von außen nach innen:

    • Ferrit-Ringmagnet mit Spulen links/rechts flankiert
    • Wickelkörper
    • Alurohr
    • Kapton-Tape (Gleitfläche?)
    • bew. Magnet(e?)

    Was mich wundert, ist das geschlossene Alurohr. Das ergibt doch einen Kurzschlussring!?

  • bew. Magnet(e?)

    Soweit ich das gelesen habe, ist die Schwungmasse bei den Quakes ein Neodymmagnet. Kleben oder reinspanne, wie Magneto vorschlägt, wäre dann wohl besser als reinbohren.


    Wenn ich das richtig verstehe, sind die Quakes sogenannte Moving Magnet Aktuatoren. Die äußeren Spulen erzeugen ein Magnetfeld, in dem sich dann der innenliegende Magnet bewegt. Ich vermute, der äußere Ferritmagnet ist für die Zentrierung da. Irgendwas muss ja die Schwungmasse in der Nulllage halten.


    Das ist ein völlig anderes Prinzip als die vorher genannten Tauchspulenmotoren (Voice Coil Actuator), da diese auf der Lorenzkraft basieren (Magnetfeld und Strom stehen senkrecht zueinander). Laut dieser Seite sind die Kräfte aber ähnlich groß. Wie es sich mit der Linearität im Vergleich zu den Tauschspulen verhält, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass große Hübe gar nicht notwendig sind. Ich will ja nicht, dass mein Bier umkippt. :shock::big_smile:

  • Hi,


    würde mich reizen so ein Teil selbst zu bauen. Naja, wenn die anderen Baustellen mal fertig sind...

    Die Einzelteile sind gar nicht mal so teuer. Z.B:

    https://www.maqna.de/neodym-sc…15mm-vernickelt-grade-n42

    https://www.maqna.de/neodym-sc…30mm-vernickelt-grade-n45

    https://www.maqna.de/ferrit-ri…it-40mm-bohrung-grade-y30

    https://www.maqna.de/ferrit-ri…it-60mm-bohrung-grade-y30


    Bei nem Direktantrieb kann man wohl den äußeren Ringmagneten weg lassen, da der innere ja geführt und mit der Couch/Podest verbunden ist.

    Beim Neodym muss man sicher stellen, dass dieser nicht zu heiß (> 80°C) wird.


    Bez. Koppelstange wären Magnete mit Bohrung wohl geeigneter:

    https://www.maqna.de/neodym-sc…rung-vernickelt-grade-n45

  • So, ich habe mal mit einem Multimeter Spannung und Strom am Treiber gemessen bei den Auslenkungen, die für mich mehr als ausreichen. Das Maximum war bei 20 Hz mit 3,4 A an 15 V (51 W) und darunter wird es durch die Resonanzfrequenz weniger. Über BxL des Treibers (14 Tm) und den Strom kann man die Kraft ausrechnen.


    F = BxL * I


    Das heißt, ich komme gerade mal auf knapp 50 N. Unglaublich, dass so wenig schon ausreicht. Das macht die Dimensionierung relativ kostengünstig. Im Grunde müsste einer von diesen Tauchspulenmotoren reichen. Selbst mit zwei davon ist der Preis absolut akzeptabel.

  • Zu welcher Situation/Szene sollte eine vibrierende Rückenlehne passen?

    Du musst das im Zusammenhang sehen (fühlen). Die Rückenlehne macht bei best. Szenen lediglich mit, dominiert aber niemals. (was auch gefühlt falsch wäre von der Wahrnehmung und nicht gezielt darauf reduziert werden darf). Daher der Haupt "Kick" kommt schon vom Boden (Sitzmöbel in meinem Fall). Die Lehnen dienen daher dazu den Effekt zu unterstützen bzw. flächig weiter zu verteilen. Somit sind diese auch anders im Signal angesteuert (weniger Pegel etc.).

    Wie beschrieben so ein Prozedere ist einfach in der Abstimmung/Integration das kompl. Gegenteil von Plug &Play.

    Daher ist meine Installation nur ein Beispiel, was so machbar ist und was ich daraus für Erfahrungen ableiten kann.


    ANDY

  • Ja, letztens erst gesehen. Extrem laut und basslastig abgemischter Film. Hat mir gut gefallen.:thumbup:


    Aber bei der Szene bekommt mein Podest im Moment nichts vom Signal ab. Das muss entweder höherfrequent sein oder auf den Surrounds liegen. Derzeit wird nur das Signal von LFE und Frontlautsprecher draufgeleitet.

    (TENET) Nein ich hatte das nochmal geprüft, das kommt definitiv aus dem LFE Signal. Insofern fehlt dort noch Information in deinem Testaufbau.:zwinker2:

    Auch dagegen spricht nichts und das hatte ich auch schon im Sinn. Welche Shaker hast du, mit denen das gut gehen könnte? Im Grunde ist es ja egal, welche Schwingspule das macht. Sie sollte nur etwas Hubreserve haben, da das Podest ja mit verschiedenem Gewicht die Höhe verändert, also die Nulllage.

    Wie beschrieben habe ich versch. Antriebe (Quake 10 B, Buttkicker und die BS 200) verbaut. Du wirst das "Vibrieren" in genau dieser Szene auch nicht über den Umweg (Podest) spürbar machen können. Das gehört zu dem Problem was ich zuvor beschrieben habe. Das Podest verhindert u.a. so gewisse feiner dosierte Übertragungen in den Körper. Dein "Direktantrieb" über das Podest ist nicht das Gleiche wie meine Anordnung (indirekt) aber direkt im Möbel verbaut. Letzteres überträgt auch sehr subtile Signale und man merkt auch leichte Körperschallanregungen, die ansonsten kompl. verborgen bleiben.

    Du wirst das Vibrieren in der Szene nur merken, wenn du das Podest viel stärker anregst, nur dann ist die teoretische Gesamtabstimmung für die Tonne, da alle anderen Szenen viel zu heftig werden würden (antriebstechnisch dabei gegen Unendlich geht).


    Daher es ist letztendlich die Frage, was man von einem "Körperschallzusatz" erwartet ? Ich sehe das als Konzept und nicht nur als reines "was verwende ich am Effektivsten" an Equipment an.

    Insofern was ist der Weg (s. Mandalorien) :big_smile:


    ANDY

  • (TENET) Nein ich hatte das nochmal geprüft, das kommt definitiv aus dem LFE Signal. Insofern fehlt dort noch Information in deinem Testaufbau. :zwinker2:

    Hast du einen Zeitindex? Vielleicht habe ich auch die falsche Szene erwischt.


    Wie beschrieben habe ich versch. Antriebe (Quake 10 B, Buttkicker und die BS 200) verbaut. Du wirst das "Vibrieren" in genau dieser Szene auch nicht über den Umweg (Podest) spürbar machen können. Das gehört zu dem Problem was ich zuvor beschrieben habe. Das Podest verhindert u.a. so gewisse feiner dosierte Übertragungen in den Körper. Dein "Direktantrieb" über das Podest ist nicht das Gleiche wie meine Anordnung (indirekt) aber direkt im Möbel verbaut. Letzteres überträgt auch sehr subtile Signale und man merkt auch leichte Körperschallanregungen, die ansonsten kompl. verborgen bleiben.

    Du wirst das Vibrieren in der Szene nur merken, wenn du das Podest viel stärker anregst, nur dann ist die teoretische Gesamtabstimmung für die Tonne, da alle anderen Szenen viel zu heftig werden würden (antriebstechnisch dabei gegen Unendlich geht).

    Das ist mir im Grunde schon klar. :)


    Der Direktantrieb soll auch nicht dein komplexes Setup ersetzen. Das ist erstmal nur die Basis für die seismischen Effekte (die wirklich gut funktionieren). Dass ich dann ggf. später noch was in die Sitze einbaue (sofern ich es möchte), steht dem nicht entgegen. Ich verbaue mir ja so nichts. Ich habe deine Botschaft auf jeden Fall verstanden und wollte auch nicht dagegen argumentieren. Deine Erfahrung ist hier deutlich größer als meine und ich glaube dir sofort, wenn du schreibst, dass gewisse Effekte sinnvoller im Sessel ausgelöst werden sollten. Das klingt für mich total plausibel. Das habe ich alles im Hinterkopf gespeichert. :sbier:

    Daher es ist letztendlich die Frage, was man von einem "Körperschallzusatz" erwartet ? Ich sehr das als Konzept und nicht nur als reines "was verwende ich am Effektivsten" an Equipment an.

    Ja, volle Zustimmung. Darüber bin ich mir nämlich auch noch nicht im Klaren.

    Ich kenne eben von Holzböden im Altbau (bei einem Freund), dass dort der Boden vom Bass angeregt wird und der taktile Effekt ziemlich cool ist. Um das zu simulieren, hatte ich ja damals überhaupt erst das passive Podest gebaut. Nur ist der Effekt dann eben doch recht schwach ausgeprägt, daher die Aktivierung. Alles, was darüber hinausgeht, ist quasi Neuland für mich. Da helfen also nur Testaufbauten, um Erfahrungen zu sammeln. Ob ich das direkt danach angehe oder Jahre später, weiß ich noch nicht.

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