(Gebrauchte) Profi-Beamer vs. High End Consumergeräte: Vor- und Nachteile, Empfehlungen, Austausch

  • Das kann man wirklich nicht vergleichen.

    Mein Lieblingsspruch ist das sehr abgekürzte 16:9 ist TV und 21:9 ist Kino, aber da gehören noch sooooo viele andere Aspekte dazu, kannst Du alles in Ruhe hier lesen.

    Am Besten ist aber Du guckst Dir ein Heimkino an, hier sind so viele gute vertreten, da findet Du bestimmt eines in Deiner Nähe.

    Ich bin betrunken vom Kitsch und bitter vor Neid.

    Frag ich den Regisseur, sagt er:Es tut mir leid,

    Das alles ist doch nur zur Unterhaltung gedacht.

    Was kann ich dafür, wenn ihr daraus ein Drama macht ?!“


    Aus dem Lied "Kintopp" von Keimzeit 1990

  • 16:9 vs 21:9?


    Die Entscheidung war einfach. Die größere Leinwand und das war bei meinem Raum 16:9. Ich verkleinere mir doch nicht das Bild, wo es schon so popelig ist.


    Noch was zur Größe generell.


    Als ich von meiner weiß angemalten Wand auf eine echte Leinwand umgestiegen bin, die deutlich größer war, war ich die ersten Male gucken etwas erschlagen und dachte mir, ich habe sie zu groß gekauft. Das erschlägt mich.


    Sie ist 2,80 Meter breit und ich sitze in der ersten Reihe ca. 2,20 Meter entfernt...


    Außerdem hängt sie, bedingt durch den Raum und die Technik für meinen Geschmack eigentlich zu hoch.


    OK, ich könnte in die zweite Reihe gehen.


    Bei 21:9 ist es OK, bei 16:9 Filmen fühlte ich mich erschlagen.


    "fühlte" = Vergangenheitsform


    Ich habe mich so daran gewöhnt und würde am liebsten die Raumhöhe ausfüllen und auf 21:9 gehen. Aber... Der Raum passt nicht.


    Daher meine Empfehlung: Nie zu klein Kaufen. Nicht an die Empfehlungen halten, es wäre zu groß. Zu groß gibt es nicht. Nur zu wenig Auflösung oder schlechte Bildqualität.


    Ich habe einen Blickwinkel wie in einem IMAX Kino. Meckert in einem IMAX einer herum, das wäre zu groß?


    Ich bin lieber "im" Film, wie nur vor dem Fernseher.

  • Tatsächlich! Und der SC60D ist dann der HD10K-M mit den stärkeren Lampen.

    Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen, das sticht nicht direkt ins Auge wie bei den Cineversum.

    Ich hatte erst heute Zeit, mir die Dinger online mal anzusehen, gestern nur die Bezeichnung gepostet.


    Das sind ja geile Dinger, sogar der Motorschlitten für die Vorsatzlinse ist vorhanden. :shock:


    Wobei: ein HD10 ist schon sehr hell, Schwarzwert nicht soo besonders. Allerdings habe ich das Teil nur im zwei Lampenbetrieb mit Vorsatzlinse auf eine 6m breite Stewart 130 vorgeführt bekommen. Farben waren absoluter Wahnsinn!


    Kann das ein Grund sein, warum die HD10er billiger sind?

  • Projectiondesign F32 mit vizsim Farbrad und meine Cineo82 kann DCI-P3 ganz gut abdecken...

    Was ich als Vorteil sehe:


    - Schärfe

    - Bewegung besser (ich verwende kein FI, nicht nur darum, weil nicht vorhanden ist, bei Dreamvision habe ich auch nicht verwendet)

    - Farbe (Brillanz und auch Farbraum)

    - ANSI

    - Helligkeit (bei mir mit AT Leinwand und GAIN 0.7 ist ganz wichtig. Breite: 3.15) mit DV Siglos +3 (JVC x9000) habe ich kalibriert 12 fL gehabt)


    Schwarzwert nicht besonderes, aber die Cineo hat Dynamische Iris. Damit schon ziemlich gut... :-)

  • Bei diesen alten Geräten bleibt noch die Frage offen, wie groß ist der Farbraum?
    IMHO der größere Farbraum ist der größte Benefit von UHDs.

    Da haben einige eine recht großen Farbraum. Über Rec. 709 schaffen grad die DLPs eh fast immer. MadVR ist sowieso Pflicht bei so einem Projektor. Da vermisst man dann auch nichts - im direkten Vergleich fällt der Unterschied zwar auf, ist mMn zu vernachlässigen. Die Lampenalterung macht da viel Größere Unterschiede über die Lebensdauer.

  • HD10 und HD6 sind bis auf die Lampen nahezu baugleich haben auch beide noch die dynamische Blende, die sehr frei konfigurierbar ist. Die höhere Lichtleistung des 10ers ist also kein Manko - ganz im Gegenteil: je mehr Licht da ist, desto mehr kannst du durch zusätzliche Blenden wieder in Kontrast eintauschen. Mein ganz rudimentärer Schnellschuss mit einer kleinen Pappblende hat den nativen On/Off Kontrast am HD6K-M mal eben von ca. 2000:1 auf über 3000:1 gesteigert, und da geht definitiv noch mehr.

    Von der Helligkeit hätte ich dann fast schon wieder gerne etwas mehr gehabt - und das trotz High Gain Leinwand!

    Wenn man in MadVR die Target Nits mal so richtig hoch drehen kann und immer noch genug Punch hat, dann wirds halt richtig geil :woohoo:

    Also ohne High Gain (und wenn die Leinwand nicht nur TV Größe hat), spricht m. M. n. überhaupt nichts gegen einen HD10K-M.

  • Da haben einige eine recht großen Farbraum. Über Rec. 709 schaffen grad die DLPs eh fast immer. MadVR ist sowieso Pflicht bei so einem Projektor. Da vermisst man dann auch nichts - im direkten Vergleich fällt der Unterschied zwar auf, ist mMn zu vernachlässigen. Die Lampenalterung macht da viel Größere Unterschiede über die Lebensdauer.

    Richtig. Und eben die Christies mit dem serienmäßigen Yellow Notch Filter schaffen ab Werk nahezu perfekt DCI-P3. Also um die Farben musst dir bei so einem Gerät mal gar keine Sorgen machen, die sind einfach nur genial! <3

    Gerade neulich habe ich noch meinen alten Barco RLM-W8 gemessen. Rot und Blau schafft der fast auf den Punkt P3, bei Grün fehlt da doch ein gutes Stück. Mit dem Hoya Filter kriegt man dann aber auch das Grün deutlich weiter raus als Rec.709, fast so wie ein JVC 7er mit DCI Filter.

  • MadVR rechnet auf die SDR Gamma Kurve um, aber bleibt im großen Farbraum (wenn nicht anders eingestellt).

    Der Runco ist ein Gerät aus 2010, damals gab es noch häufig Geräte (zumindest im Consumer Bereich), wo man schon froh war, dass Rec709 vollständig abgedeckt wird.

    Beim Runco ist auch nur Rec709 angeführt: https://www.projectorcentral.com/pdf/projector_spec_5804.pdf

    Zwar mit einem Größer-Zeichen, trotzdem eine Unbekannte, wie groß.


    Kalibriert sind es scheinbar auch "nur" 3500lm, keine 6000.

  • Der Runco ist ein Gerät aus 2010, damals gab es noch häufig Geräte (zumindest im Consumer Bereich), wo man schon froh war, dass Rec709 vollständig abgedeckt wird.

    Wir reden doch von Profigeräten die eine gute / möglichst breite Basis haben. Davon gibt es doch genügend Modelle. Da muss man sich nicht an ex High End Konsumergeräten orientieren die grad mal Rec. 709 schaffen. :zwinker2:

  • Die höhere Lichtleistung des 10ers ist also kein Manko - ganz im Gegenteil: je mehr Licht da ist, desto mehr kannst du durch zusätzliche Blenden wieder in Kontrast eintauschen. Mein ganz rudimentärer Schnellschuss mit einer kleinen Pappblende hat den nativen On/Off Kontrast am HD6K-M mal eben von ca. 2000:1 auf über 3000:1 gesteigert, und da geht definitiv noch mehr.

    Das klingt ja immer super einfach, dieses Tauschgeschäft, mehr Kontrast gegen Helligkeit. Schnell mal eine Blende gebastelt oder geschlossen und schon hat man 50% mehr Kontrast. Dabei wird aber immer On-/Off gemessen. Also sequentiell das Schwarz- und das Weißbild nacheinander. Jegliche Streulichtwirkung der Blende auf das gesamte optische System des Projektors bleibt dabei unberücksichtigt. Ähnlich kann man in einem unoptimierten Wohnzimmer den On-/Off-Kontrast eines Projektors messen. Man kommt zum selben Ergebnis wie in der schwarzen Höhle. Nur im Filmbild wird der Kontrast durch Streulicheinwirkung ein ganz anderer sein.


    Dass hier durchaus eine wechselseitige Beeinflussung, der Wirkung einer geschlossenen Blende, auf den tatsächlich im Filmbild erhaltenen Kontrast gegeben ist, zeigen bspw. die Messungen von Projectiondream.com: http://projectiondream.com/de/jvc-dla-x5000-projektor-test/



    Durch schließen der Iris auf -15 nimmt die Helligkeit um 40% ab, der On-/0ff-Kontrast nimmt wie erwartet um 50% zu, aber der ANSI-Kontrast nimmt um 15% ab. Ich leite daraus ab, dass bei bei zunehmenden Helligkeitsanteil in einem Bild - der beim ANSI-Testbild sicher schon sehr hoch ist - die geschlossene Blende zusätzliches Streulicht ins optische System des Projektors zurück reflektiert und die erwartbare Kontrastverbesserung sich ab einem gewissen Punkt umkehrt. Es stellt sich also die Frage: Wie verändert sich der Kontrast durch schließen oder implementieren einer Blende bei typischen Helligkeiten von Filmbildern und bei einer nicht sequentiellen Messung. Mit den ADL-Testbildern (ADL01 - ADL20) und einer Messung im Lichtgang des Projektors (um Raumeinflüsse auszuschließen) ließe sich das überprüfen. Leider fehlt meinem Projektor eine Blende, um diese Tests selbst durchführen zu können.

  • Ja man verliert ein bischen Ansi.


    Im relevaten Bereich unter 20% ADL (und vor allem unter 1%) gewinnt man Kontrast , genau dazu gibts auch hier im Forum ein Messung des X7900 von FollGott.

    44917.png


    (Quelle: Alternative Inbildkontrastmessung)


    Ok, das ist nur ein Modell, ob das immer stimmt muss man wohl tatsächlich jedes mal nachmessen.


    Ob das bei z.B. 70% Lichtvernichtung immer noch so ist, wäre aber natürlich nochmal interessant.

    Wobei man da wohl lieber die Lampe/den Laser runterregelt als soviel Licht mit einer Blende zu "vernichten".

  • Wir reden doch von Profigeräten die eine gute / möglichst breite Basis haben.

    Die wenigsten werden echte Kino-Geräte aufstellen, in Betracht ziehen.

    Diese Geräte sind eher "nur" Installationsgeräte, der vor meinem ersten Posting gerade im Gespräch befindliche Runco ist als HK-Beamer eingestuft und vermarktet worden, also ganz klar im HighEnd Consumer Bereich ;)

    Unabhängig von der Klassifizierung: Damals gabs noch keine UHDs, REC709 war gefordert, deshalb sollte man auch den Punkt der Farbraumabdeckung bei der Suche nach alternativen Geräten bedenken.

  • Berechtigter Einwand mit dem Kontrast bei höheren ADL. Das lässt sich pauschal auch überhaupt nicht beantworten, da jede Blende unterschiedlich implementiert ist. Bei Nils' gemessenem X7900 beispielsweise ist die zweite Blende ein unbehandeltes, silbernes (!) Blech, was sich in den Lichtstrom kurz nach der Lampe schiebt. Dass das Streulicht induziert ist naheliegend. Wie es bei der Iris weiter vorne im Brennpunkt des Objektivs aussieht, weiß ich nicht.

    Fakt ist, eine (zusätzliche) Blende sollte das Licht möglich vollständig absorbieren, nicht reflektieren. Dann gibt es auch keine ungewünschten Nebenwirkungen. Für meine Schnellversuche habe ich z.B. mattschwarzes Tonpapier genommen. Bei einer Dauerinstallation würde ich ein entsprechendes Blech mit hochabsorbierender schwarzer Farbe aus dem Astronomie/Teleskopbereich lackieren. Oder, sofern thermisch möglich, sogar mit Adamantium bekleben.

    Wie gesagt, je nach Projektor muss man da halt bissl testen und optimieren. Aber dann bin ich optimistisch, dass man deutlich mehr gewinnt als man einbüßt - auch bei ADL > 0.

  • Die wenigsten werden echte Kino-Geräte aufstellen, in Betracht ziehen.

    Diese Geräte sind eher "nur" Installationsgeräte, der vor meinem ersten Posting gerade im Gespräch befindliche Runco ist als HK-Beamer eingestuft und vermarktet worden, also ganz klar im HighEnd Consumer Bereich ;)

    Unabhängig von der Klassifizierung: Damals gabs noch keine UHDs, REC709 war gefordert, deshalb sollte man auch den Punkt der Farbraumabdeckung bei der Suche nach alternativen Geräten bedenken.

    Schon klar, aber darum reden wir ja hier auch nicht über irgendeinen x-beliebigen alten Präsentationsbeamer, sondern eben genau über die Kandidaten, die die Mindestanforderungen wie Gamut > Rec.709 schonmal mitbringen.

    Beim Christie kannst im Datenblatt sogar die exakten Farborte nachlesen, mit und ohne Filter. Und die stimmen auch sehr genau - das ist bei den Profigeräten nicht wie bei heutigen Consumerteilen, wo Du die Kontrastangaben im Prospekt erstmal durch Faktor 1000 teilen musst :angry:


    Mal abgesehen davon: es gibt auch alte Consumergeräte aus der Zeit, die einen sagenhaft großen Gamut haben. Die ganzen alten JVCs z.B., HD1, HD100, HD350, HD750 etc. decken alle nahezu perfekt P3 ab, manche sogar leicht drüber.

    Selbst gute 1-Chip DLPs wie mein Mitsubishi HC8000 gehen schon in jeder Richtung nennenswert über 709 hinaus. Oder auch mein Sim2 mit fast 100% BT.2020 <3.

    Warum man das damals, längst vor UHD, gemacht hat, weiß ich auch nicht. Vielleicht hat man halt auch da schon gemerkt, dass das krampfhafte Klammern an den viel zu beschränkten Rec.709 Farbraum nicht wirklich viel mit einer natürlichen, lebensechten Bildwiedergabe zu tun hat... :beated:

    Umso besser für uns heute, wo wir dieses Potenzial mit MadVR vollständig ausschöpfen können :respect:

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