Star Wars: Episode 4 - Eine neue Hoffnung

  • Als letzte Erkenntnis bleibt meiner Ansicht nach: Man hätte man es bei den ersten drei Episoden belassen sollen.

    Ich würde sagen, bei den ersten sechs. Abgesehen von Jar Jar (dem aber die Ewoks nicht viel nachstehen) ist die zweite Trilogie weit besser als ihr Ruf und dieser hat hauptsächlich nur durch diejenigen Fans Schaden genommen, die die erste Trilogie zu sehr nostalgisch verklärten. Das sind zwar nicht die meisten, aber dafür die, die sich immer am lautesten melden.


    Gestern schauten wir Ep3, für mich klar der zweitbeste Teil der Reihe und das, obwohl ich als damals als 14jähriger Ep4 für den besten Film aller Zeiten hielt. Er war zu seiner Zeit unbestritten bahnbrechend (hauptsächlich visuell, herausragende Storys hatten die alten auch nicht), ist aber über die Jahrzehnte ziemlich gealtert und verdient seinen Ruf nach aktuellen Maßstäben nur noch filmhistorisch.

  • Ich habe ja vor kurzem das erste mal ep 1-9 gesehen. Ich fand Episode 2 richtig mau, aber sonst war ich sehr gut unterhalten. Logikloecher fallen mir meist nicht so auf und ich finde jede Trilogie hat so ihren Charme. Rogue one und han solo fand ich auch sehr gut.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Mir gefallen die Änderungen insgesamt sehr gut.

    Abgesehen, dass Han zunächst zuerst schießt, dann als zweites und nun gleichzeitig, finde ich die eingefügten Szenen schlüssig.

    George Lucas sagte ja auch schon zur Special Edition, dass er in den 1990er Jahren endlich die technischen Möglichkeiten hat - und sicher auch das Geld - um die Szene so zu gestalten, wie er sich das schon damals vorgestellt hat.


    Unabhängig davon gefällt mir jede Trilogie für sich. Jede Trilogie hat ihre Stärken und Schwächen.

    Dass solche Filme mit derart großer Fangemeinde stark polarisieren - auch in Anbetracht der Erwartungshaltung vor der Erstsichtung - finde ich verständlich.


    In Summe hätte ich mir ein stärkeres Ende in Episode 9 gewünscht. Aber das Jetzige finde ich allemal besser als das Ende von Matrix 3.

  • Abgesehen von Jar Jar (dem aber die Ewoks nicht viel nachstehen) ist die zweite Trilogie weit bes ser als ihr Ruf

    Dem kann ich nur zustimmen.


    Jar Jar: Er ist als nerviger Trottel angelegt. Im Film, als auch im realen Leben für den Zuschauer, funktioniert das.

    Der Typ ist Aufhänger für x teilweise sehr wütende Kommentare. Was soll man sagen als:"Mission erfüllt". :zwinker2:


    Dann zu Staffel 2 (Episode 1-3) an sich.

    Ich bin doch immer wieder erstaunt wie ignorant viele Leute mit der Story von Staffel 2 umgehen.

    Nachdem es in Staffel 1 primär darum ging mit viel Krach-Bumm möglichst flott durchs All zu sausen, und sich persönlich weiter zu entwickeln, spannt Staffel 2 eine komplett andere Ebene auf.


    Worum geht es? Wenn man diese Frage stellt sind Leute oftmals überrascht. Nicht Fans sagen:"Worum soll es da gehen? Irgendein spinnerder Sci-Fi Kram...".

    Fans der ersten Staffel ziehen sich an Jar Jar oder ähnlichen Petitessen hoch.


    Kaum einer mag die Dimension der Geschichte erkennen. Kann es überhaupt eine gute Geschichte, eine nachhaltige, bei einem Blockbuster geben?

    Da habe ich mich schon mit mehreren Leuten drüber gestritten.

    Etwa ein Herr der beim WDR schafft und ganz wichtige künstlerische Arbeiten verrichtet (irgendeine Serie mit 3000 Folgen) , war ernsthaft beleidigt als ich ihm sagte das er dann scheinbar Episode 1-3 nicht verstanden habe.

    Das ist kein dummer Mensch. Nur passt Blockbuster und gute Story zusammen einfach nicht in sein Weltbild.

    Oder es pisst ihn an das doch irgendwie nicht Beides parallel existieren könne. Erfolg an der Kasse und eine guter Film.


    Es gibt die Erzählung das GL das Drehbuch/Projekt von "Apocalypse Now" an Coppola mit den Worten: "Ich habe eine bessere Story", übergab.

    Coppola wollte das machen. GL nicht. Zweifelsohne kam ein grandioser Film dabei raus. Ich liebe ihn. <3

    Doch erliegt der Film der allzu üblichen US-amerikanischen Selbstzentriertheit. Wie viele Vietnamesen kommen in diesem Film zu Wort? Inwiefern wird das Leid der vietnamesischen Bevölkerung beschrieben? 2 Szenen gibt es dazu.


    Der Rest dreht sich rein um die amerikanische Positionen. Was auch nicht viel anders sein konnte. Denn nur wenige Leute hätten einen Film im Kino angeschaut der das Leid der vietnamesischen Bevölkerung und die Schuld der amerikanischen Politiker und Soldaten in den Vordergrund stellt. Geschweige denn das jemand Geld für die Produktion dieses Filmes gegeben hätte.


    All das konnte GL mit Staffel 2 hinter sich lassen. Doch das Thema bleibt das gleiche. Wie und unter welchen Bedingungen kippt eine Gesellschaft? Welche Faktoren/Mächte gibt es welche die Gesellschaft (Republik in Episode 1-3/Vietnam) in diese oder jene Richtung kippen wollen?


    Die Weise wie es Palpatine tut ist nicht mal besonders ausgefeilt. Er tut es wie viele vorher. Erst das System destabilisieren. Dann einen imaginären Feind aufbauen und das Land/die Republik ins selbstverursachte Chaos stürzen.

    Anschließend präsentiert man sich als Retter und übernimmt die Macht. Weil die Demokraten/Republikaner/der Senat ja zu nix fähig sind. Quatschbude. (Weimar)


    Sehr schön finde ich den Satz von Amidala im Senat: "Und so geht die Republik unter. Unter tosendem Applaus".

    Oder das Liebesgeplänkel auf der Wiese. Da kotzen ja viele ab. Dabei ist die Szene enorm wichtig.


    Anakin zeigt sich als Anhänger einer zentralistischen, in seinen Augen effektiveren Regierung. Padme stutzt erst, erklärt ihm dann die Unzulänglichkeiten der Demokratie (dauert alles , ewige Streiterein etc.) und bittet um Verständnis. Anakin lenkt ein. Doch scheint er nicht überzeugt.

    Die aufopfernde Liebe zu Padme lässt ihn dies sagen. Und das ist ganz besonders wichtig. Denn diese intensive, schlussendlich enttäuschte Liebe lässt ihn zu Darth Vader werden.

    Es gibt min. 3 Faktoren. Alle haben mit Entfremdung und Segregation zu tun.

    Anakin hat keinen Vater, dann verliert er seine Mutter, 2 mal. Er ist unsicher. Als ihn die Jedi und sein Ziehvater scheinbar hintergehen und Palpatin ihm schmeichelt fällt er eine Entscheidung.


    Mit dem ungewollten Tod von Padme erreicht Anakin totale Entfremdung von allem was im lieb und wert war. Er verliert alle sozialen Bindungen.

    Ist bereit an den Abgrund zu treten. Und andere in diesen zu stürzen. Wenn das eigene Leben von der Gesellschaft nichts wert geschätzt wird, wie soll man dann das eigene und fremdes Leben wert schätzen?

    Der Film wirft auch die Frage auf ob sich die Jedi (die Gesellschaft) hätten besser um Anakin kümmern können...(Sozialarbeit)


    So entstehen Täter. Auch in unserer realen Gesellschaft.

    Wie man sieht, wenn man sich mal bißchen drauf einlässt, hat die Sache fast shakespearsche Ausmaße. I love it. :dancewithme

    Wer denkt Episode 1-3 wäre schlecht oder überflüssig, der irrt. Es ist das Herz der Reihe.

  • Deine Ausführung ,und vor allem die ( für mich völlig richtigen) Vergleiche zu unseren Gesellschaft finde ich großartig und sehr intelligent! :thumbup:


    Diese unsere Wohlstandsgesellschaft ist nämlich sehr selbstgefällig und ignorant.

    Wer nicht ins eigene Weltbild passt ( welches natürlich dadurch Bestätigung findet dass eine große Mehrheit das Gleiche hat) stößt schnell auf Ablehnung und Ausgrenzung.


    In " Joker " geht es im Prinzip um einen Anakin der in unserer Zeit lebt!

    Er konvertiert halt allein zum Bösen.


    Die einfachste, weil bequemste, Erklärung der Masse ist dann einfach die Annahme dass da jemand ganz gehörig einen Schaden hat.

    Die Gesellschaft selbst trifft natürlich keine Schuld.

    Man überlegt sich flux wie man künftig sowas verhindern kann, da man dabei aber IMMER nur die Symptome bekämpft und niemals sich nur im Ansatz für die Ursache interessiert, ändert das alles genau nichts!

  • Aloha,


    generell gefällt mir in E. 1 bis 3 auch genau dieser Umstand, die politische Dimension des Ganzen, wie Anakin sich zum Quasi-Diktator bzw. Helfer des obersten Diktators aufschwingt.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

    Einmal editiert, zuletzt von MickeyKnox ()

  • Film: Auch nach fast 50 Jahren behält der erste Star Wars seinen ursprünglichen Charme. Sicher ist er inzwischen ganz schön gealtert, wirkt aber nicht antiquiert. Ohne Damals-Bonus ergibt das

    7/10


    Bild (4K): So gut sah er noch nie aus, aber nach heutigen Maßstäben ist das Bild eigentlich schlecht.

    4/10


    Ton (E, Atmos): Was man auch über den Ton sagen kann. Ohne Nostalgiebonus daher auch nur

    4/10

  • Wir haben auch gerade die Trilogie gesehen und ich kann die Review quasi 1:1 spiegeln.

    Film 7/10

    Bild: 4/10

    Ton: 6/10


    Zum Film: gerade im Vergleich zu den prequels fällt positiv auf wieviel passiert und wie wenig rumgesessen und gelabert wird. Wirklich sehr kurzweilig.

    Aus allen 9 Teilen finde ich Teil 1 von der Handlung her am stärksten. Die Motivationen wirken nachvollziehbar und die Charaktere werden durchaus ordentlich entwickelt. Auch hat der Film am wenigsten Merkwürdigkeiten, die gerade in Episode 6 und den Prequels die überhand nehmen.

    Ich war extrem beeindruckt wie progressiv dieser Film auch 45 Jahre nach seinem erscheinen noch wirkt und wie toll viele Effekte dargestellt sind. Ich kann absolut nachvollziehen wie Menschen Ende der 70er im Kino saßen und denen einfach nur die Kinnlade heruntergefallen ist.


    Mein größter Kritikpunkt ist wohl, dass sich der Film etwas mehr Zeit hätte lassen können. Luke‘s Entwicklung geht schon sehr schnell und viele Szenen und Dialoge sind nur minimal zu kurz. So wirkt es teilweise etwas convenient.

    Auch kommt Vader nicht annähernd so einschüchternd und böse rüber wie in Empire.


    Zum Bild: Der Film ist halt sehr alt und einige Effekte waren enorm beeindruckend während andere eher komödiantisch wirkten. Wenn der Millenium Falcon aus dem Bild fliegt und gar nicht kleiner wird, muss man schon schmunzeln.

    Am schlechtesten finde ich aber diese gruseligen GC Effekte, die Lukas 20-30 Jahre später hinzufügen musste. Jabba, die Szene in und vor der Cantina… naja, das war schon schwach. Wieso musste das sein? Das original hatte viel mehr Charme.

    Einige der alten Sachen wirken auch komisch, die dünnen Lichtschwerter zB.


    Am Bild stört sonst noch das schwache HDR. Alles ist relativ wenig hell, nur wenn die Laser durchs Bild huschen wird alles komplett überstrahlt Sodass man die Augen zukneifen muss.


    Ton: ich finde den mix als Atmos und auch in Dynamik und Bass wirklich passabel, auch wenn ich viel viel lauter machen muss als bei modernen Filmen. Abgemischt ist es aber durchaus so, dass ein gutes Action Erlebnis rüber kommt.

    Größte Kritik wäre für mich die geringe Sprachverständlichkeit, welche in den beiden Fortsetzungen deutlich gesteigert ist.

  • Mein größter Kritikpunkt ist wohl, dass sich der Film etwas mehr Zeit hätte lassen können. Luke‘s Entwicklung geht schon sehr schnell und viele Szenen und Dialoge sind nur minimal zu kurz. So wirkt es teilweise etwas convenient.

    ob zum Zeitpunkt der Drehbuch-Erstellung wirklich schon klar war, dass der Erfolg dieses Films das franchise um Luke und den Star Wars-Cast noch zig Episoden lang ausgebreitet werden würde, weiss ich nicht.. In diesem Fall hätte man der Einführung seiner Person sicher noch mehr Facetten verpasst.

    Die ersten 3 Teile waren (vielleicht) schon geplant, der ganze Rest sicher nicht.

  • Ich glaube schon, dass die Trilogie damals als solche geplant war, zumindest lässt der erste Teil ja eine ganze Menge offen:

    Der Teil funktioniert alleine wie gesagt nicht perfekt und ich finde man hätte sich etwas mehr Zeit lassen können. Man hätte sich ruhig die 30 Sekunden hier und da nehmen können für Emotionen.


    Bei zB Matrix 1 hingehen merkt man total, dass erst der finanzielle Erfolg die Fortsetzungen ermöglicht hat.

  • Bei zB Matrix 1 hingehen merkt man total, dass erst der finanzielle Erfolg die Fortsetzungen ermöglicht hat.

    eben den hatte ich diesbezüglich auch im Hinterkopf...:thumbup:

    Wobei GL schon vor EP1 meinte, dass er schon immer 9 Teile im Sinn hatte.

    so arbeitet man am eigenen Mythos und wandelt sich vom Getriebenen zum Macher- eigentlich eher ne Finte aus der Politik:rofl:

  • Der Teil funktioniert alleine wie gesagt nicht perfekt und ich finde man hätte sich etwas mehr Zeit lassen können. Man hätte sich ruhig die 30 Sekunden hier und da nehmen können für Emotionen.

    Ich behaupte mal, dass sich die Erzählgewohnheiten verändert haben und es damals nicht unüblich war. Der Film ist ja immerhin schon 45 Jahre alt. Der Laserschwerkampf sieht nach heutigen Maßstäben aus wie Zeitlupe.

  • Eine Frage in die Runde:

    Ich habe die 3 originalen Star Wars Filme seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gesehen und auch die Prequels damals nur im Kino, nicht zuhause.

    Wobei ich ein großer Sci-Fi Fan bin, nur, irgendwie habe ich mir die Filme immer "aufgehoben".

    Nun bin ich am überlegen die Filme endlich mal wieder zu schauen.

    Die sinnvolle Reihenfolge wäre doch dann nach chronologischer Reihenfolge im Star Wars Universum - oder sollte man entsprechend des Erscheinungsdatums schauen?

  • Die sinnvolle Reihenfolge wäre doch dann nach chronologischer Reihenfolge im Star Wars Universum - oder sollte man entsprechend des Erscheinungsdatums schauen?

    Das ist Geschmacksache.

    Heute würde ich chronologisch vorgehen, weil dann der Übergang von Episode 6 zu 7 stimmiger ist.

  • Die ersten 3 Teile waren (vielleicht) schon geplant, der ganze Rest sicher nicht.

    Richtig ist, dass zunächst nur ein Film geplant war. Nach dem überraschenden Erfolg gab es aber dann bereits noch vor dem zweiten Film ein Konzept von George Lucas mit drei Trilogien und auch schon, dass die zweite früher spielen sollte und die abschließende später.


    Nicht geplant war, dass die Realisierung Jahrzehnte dauern sollte.

  • Nach dem überraschenden Erfolg gab es aber dann bereits noch vor dem zweiten Film ein Konzept von George Lucas mit drei Trilogien und auch schon, dass die zweite früher spielen sollte und die abschließende später.

    Hintergrund:

    Die ursprüngliche Fassung, die GL für Star Wars geschrieben hatte, war so lang, dass sie nicht in einem Film erzählt werden konnte.

    Daraus hat er den "Mittelteil" gewählt für die heutige Episode 4 (A New Hope).


    Bis zum Kinostart hat 20th Century Fox nicht damit gerechnet, dass der Film ein Erfolg werden könnte. George Lucas hat sogar auf sein Honorar verzichtet, das ihm als Regisseur zustand, um mit den Dreharbeiten weitermachen zu können. Die Produktion verzögerte sich damals erheblich, und die Kosten stiegen deutlich. Dafür hat George Lucas sich die Merchandise-Rechte gesichert. Die Leute bei Fox müssen über diesen "Deal" damals ziemlich gelacht haben, weil Merchandise damals weitgehend unbekannt war. Hier hatte GL aber schon klare Visionen - zu recht, wie man nicht erst seit heute weiß.

    Der angedachte Kinostart von Winter 1976 wurde auf Mai 1977 verschoben, ob der Verzögerungen in der Produktion.

    Das Interesse der Kinobetreiber war damals sehr gering. Gerade einmal 40 Kinos spielten Star Wars zum Kinostart in den USA. Der Film schlug allerdings ein wie eine Bombe. Bereits die Vormittagsvorstellungen waren ausverkauft! Kurz darauf spielten über 1.000 Kinos den Film. 60 davon sogar ein Jahr lang, wegen des riesigen Erfolges.

    In Deutschland startet der Film im Februar 1978 in den Kinos.

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