Wall of Death (Wasserschaden)

  • So, inzwischen habe ich mich etwas mit der Lokalisation des Basses auf den Surrounds beschäftigt. Wie schon hier geschrieben, habe ich dafür ein zweites DBA konfiguriert, dass umgekehrt funktioniert. Das hintere Gitter ist hierbei also das primäre und das vordere das sekundäre. Die ADAU1452 lassen dank freier Konfigurierbarkeit sowas zu. Mit dem Sigma Studio ist das relativ einfach und übertragen wird das dann per USB.


    Die Konfiguration des DSPs für die beiden DBAs sieht dann so aus:


    Der obere Eingang wird von dem Subwooferausgang der Vorstufe befeuert. Die übernimmt das Bassmanagement der drei Frontlautsprecher und gibt den LFE aus. Dann wird ein steiler Tiefpass angewendet (insgesamt 12. Ordnung), parametrische EQs folgen, die Phase wird per FIR linearisiert und am Ende wird an die Endstufen der beiden Tieftongitter ein symmetriertes Signal ausgegeben.


    Der untere Teil wird von dem S/PDIF-Eingang gespeist, der das summierte Signal der vier Surrounds annimmt, die der Surround-DSP als Kopie ausgibt. Auch hier wird wieder der Tiefpass angewendet, EQ, Phasenlinearisierung usw. Am Ende summieren sich die Signale der beiden DBAs an den Ausgängen.


    Im Surround-DSP sieht das dann so aus:


    Hier wird gleich am Anfang das Signal abgegriffen und per S/PDIF weitergereicht. Auf die Surrounds wende ich dann den steilen Hochpass an, einen EQ, Phasenlinearisierung usw. Die Surrounds sind bei mir ja im Moment aktiv, aber analog. Nur für die drei Frontlautsprecher wird aktuell die Weiche per DSP realisiert. Linearphasig ist aber das gesamte System.


    Das heißt, insgesamt ergibt sich folgende Bild. Rot sind jeweils die aktiven Lautsprecher.


    Frontlautsprecher aktiv:


    Surrounds aktiv:


    Damit ergibt sich auf den seitlichen Surrounds eine bessere Lokalisation des Basses, da der Abstand zum hinteren DBA viel kleiner ist als zum vorderen. Der Bruch, der vorher bei bestimmten Signalen da war, existiert nicht mehr. Das ist definitiv eine merkliche Verbesserung. Für die Backsurrounds ist die Anordnung sogar ideal, da sie in derselben Ebene liegen wie das hintere Tieftongitter. Wenn man sich umdreht und dort Stereo-Musik draufgibt, hört es sich richtig gut an.


    Was übrigens interessant ist: ich musste den Equalizer und Phasenlinearisierungen für das hintere DBA nicht verändert. Einzig Pegel und Verzögerung musste ich anpassen. Der Amplitudengang passte dann automatisch schon sehr gut.


    Und noch was: das Doppel-DBA (also beide DBAs gleichzeitig aktiv) habe ich damit auch mal kurz ausprobiert. Es ist so, wie vorhergesagt. In einer Ebene (z.B. vordere Sitzreihe) funktioniert es gut, in den anderen aber nicht (Auslöschungen). Ist ja auch logisch, wenn sich mehrere Signale überlagern. Das klappt eben nur dann, wenn sie zur selben Zeit eintreffen, was nur auf einer Sitzreihe der Fall ist.


    Das war's erstmal dazu. Zum Glück musste ich keine extra Hardware kaufen. Die Idee mit dem S/PDIF kam mir erst gestern Abend, als ich schon nach analogen Signalsplittern geschaut hatte. :)

  • Wie wirkt es sich bei "normalen" Filmton aus, wenn der Bass von hinten kommt?

    Ich hatte noch nicht ausreichend Zeit, das zu untersuchen. Bei wirklich diskreten Signalen wie z.B. dem Hammerschlag in "Text Extended" ist der Unterschied recht deutlich. Ich denke mal, im Getümmel wird das zum Großteil untergehen. Wenn jemand Filmszenen mit diskreten, basslastigen Effekten auf den Surrounds kennt, immer her damit. Das war bisher nichts, was ich mir großartig gemerkt habe. Daher fehlen mir ein wenig die Testszenen.

  • Versuch mal aus der Protector Serie.

    5:46 Hubschrauber von hinten

    Folge2 staffel3

    Aus der Serie fisch/finde ich immer wieder interessante Soundeffekte.

    Auch manche Kulissenszenen sind/finde ich sehr realistisch aufgenommen.

  • Ist auch eine Frage der Trennfrequenz. Ein Extrembeispiel ist ja Car-Hifi mit dem hinten verbauten Subwoofer. Da kann man es durchaus vollaktiv hinbekommen, dass der Bass trotzdem geschlossen von vorne kommt. Allerdings nur mit penibler LZK sowie einer nicht zu hohen Trennfrequenz - alles über 60-70Hz wird mMn. schon schwierig. Sehr steilflankig getrennt geht vielleicht auch mehr. Aber so oder so würde man sich etwas der LFE-Spur im Kino beschneiden. Ich glaube dass 120Hz Trennung (also die volle LFE-Spur) von hinten nicht ortbar nicht machbar ist. Noch schwieriger wird es, wenn der Sub / das Array auch die Bassanteile der LS wiedergeben soll.

  • Genau,

    deshalb Versuch ich ja den Spagat von meiner UMC1 und nachträglichen DSP den Abgeschnittenen LFE auf die anderen LS mit Routing abzufangen und zu verteilen.

    Und wie Mankra in einem Thema beschrieben hat, müsste das gesamte HK voll mit dicken Absorber sein um Moden und Überlagerungen besser entgegen zu wirken.

    Deshalb bin ich auch ein Freund von Vollbedämpfung und der nachträglichen Auffrischung der überdämpften Seite.

    Läßt sich in vielen Fällen nicht realisieren und kostet zusätzlich Geld.

    Was einer braucht oder auch nicht ist frei von Sinn/Unsinn ist jedem selbstüberlassen.

    Aber ich glaub wir sind erst am Anfang des Bassmanagment und deren Möglichkeiten bei idealen Voraussetzungen.

  • Bei "Lone Survirvor" kommt auch ordentlich Bass von hinten oder bei "Die Gefährten"

    Da kann ich Dir auch die Szenen heraussuchen wenn Du möchtest.


    Bei dem Schlußlied von Burlesce läuft der Trommelwirbel um einen herum.

    Wie viel Schallanteil davon unter 80 Hz liegt kann leider ich nicht sagen. :think:

  • Jetzt verstehe ich deine Frage erst. Du meinst, wie es ist, wenn der gesamte Bass von hinten kommt, richtig?

    Ja, genau. Da Du ja derzeit Dein DBA um 180° gedreht hast, liegt die Frage auf der Hand.

    Bei TVs mit 80" aufwärts, direkt auf der Wand hängend, hat man ein sehr großes "Loch" und bekommt kein vernünftiges SBA/DBA Gitter hin, deshalb die Überlegung von hinten nach vorne, oder wie vor kurzem in einem Video von Lars Mette gesehen, ein SBA von der Decke zum Boden.

  • Da Du ja derzeit Dein DBA um 180° gedreht hast, liegt die Frage auf der Hand.

    Nicht ganz. Ich habe ja jetzt zwei DBAs. Das vordere gibt LFE und den Bass der Frontlautsprecher wieder und das hintere den der Surrounds. Das heißt, ich muss etwas im DSP ändern, damit der Bass immer von hinten kommt.


    Ich hatte das aber kurzzeitig auch mal im DSP, dass es immer von hinten kam. Allerdings war da schon die steile Trennung drin. So dass die Aussage der eher geringen Hörbarkeit nicht auf die flachere Trennung zutreffen muss.

  • ... Wenn jemand Filmszenen mit diskreten, basslastigen Effekten auf den Surrounds kennt, immer her damit. Das war bisher nichts, was ich mir großartig gemerkt habe. Daher fehlen mir ein wenig die Testszenen.

    Meine Lieblingsszene für sowas ist im Hobbit, wo Bilbo Smaug in seiner Halle aufweckt. Der spricht ihn dann an und gleitet dabei über ihn hinweg. Dann kommt seine donnernde Stimme direkt aus den Backsurrounds.

    Das ist bei mir ein ganz dicker Indikator Pro Fullrangespeaker (ein Kinofreund mit ähnlicher Bestückung, aber damals noch 80 Hz Trennung meinte nach dem erneuten Anhören der Szene in seinem Kino, von hinten klang der Drache auf einmal mehr nach Eidechse :rofl: - kurz darauf baute er auf Fullrange um...). Aber genau hierbei sollte sich auch deine neue Lösung deutlich vom Standard absetzen können.

    Jetzt brauchst halt nur noch ein seitliches DBA mit entsprechendem Routing für Sidesurrounds und Wides :dancewithme

    Fände ich schon irgendwie konsequent :big_smile:

  • zxlimited Mmn. kann man das von Dir b eschriebene Problem auch noch mit anderen Ansätzen lösen. Ich war schon immer ein Fan davon, soweit möglich rundrum identische LS einzusetzen zwecks Maximierung der Homogenität. Bei mir habe ich damals auch drauf geachtet, dass diese bis 50Hz runterspielen können. Damit ist man bei der Wahl der Trennfrequenz flexibel genug in einem Bereich, wo der Bassanteil, der dann von den Subs wiedergegeben wird, nicht mehr ortbar ist. Zudem bekommt man das auch noch mit "relativ kompakten" LS hin.


    Das was Nils macht, ist natürlich (wie meistens ;-) ) noch einmal eine ganz andere Nummer. Mit dem von mir beschriebenen Ansatz hat man das "Eidechsenproblem" auf jeden Fall aber auch nicht.


    Ich habe immer gerne "Black Hawk Down" für sowas genommen, da gibt es genug Helikopter, die um einen rumschwirren und das basst auch gut.

  • Jetzt brauchst halt nur noch ein seitliches DBA mit entsprechendem Routing für Sidesurrounds und Wides :dancewithme

    Fände ich schon irgendwie konsequent :big_smile:

    Find ich auch:rofl:.

    Schade das mein neuer Raum zu groß und mit zu vielen Türen perforiert ist, deshalb bleibt mir „nur“ die Decke.Aber auch hier ergeben sich neue Möglichkeiten:think:.

    Sonst würd ich wenigstens mal ein 2x2,2x2 ausprobieren.:mad:

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