DolbyVision für Projektoren - durch die Hintertür

  • Ich habe in einem englsichen Forum einen Thread überflogen, der Möglichkeiten aufzeigt, wie man DolbyVision auch auf Displays/Projektoren wiedergeben kann, die dazu eigentlich nicht in der Lage sind.
    https://www.avforums.com/threa…n-projectors-yes.2254350/


    Hintergrund ist, dass nicht alle (älteren DV)-TVs noch die benötigte Rechenleistung haben. Für diesen Zweck lassen sich bestimmte Player in einen Modus versetzen, in dem sie das DV-Signal so aufbereiten, dass die TVs es trotzdem mit ihren beschränkten Möglichkeiten verarbeiten können.


    Was man dazu braucht
    1. einen Player - Sony X700, X800M2, X1100ES, Oppo UDP-203/205 oder Apple TV 4k
    2. HDfury Vertex (2) / Integral 2 / Diva / Maestro
    3. HDR10-fähige Displays/Projektoren


    Der HDfury gaukelt dem Player mit einem benutzdefiniertem EDID ein bestimmtes TV-Modell vor. Der "wandelt" DV so um (ST.2084 EOTF, BT.2020), dass ein Display/Projektor im normalen HDR10-Modus ausgeben kann.


    Da ich derzeit keinen der genannten Player habe und nur einen HDfury Integral, kann ich leider nicht sagen, wie das aussieht und was man am Projektor/Display einstellen muss, damit es gut aussieht.


    Ich stelle das hier nicht als Sensation vor, sondern als spaßiges Bastel-Projekt für die dunkle Jahreszeit. ;)

  • Ich verstehe den Sinn dahinter nicht wirklich.
    Warum Dolby Vision so umständlich in HDR10 konvertieren?


    Das macht doch ohnehin jeder 4K-BLU-RAY Player, wenn auch nur ein Gerät innerhalb der Wiedergabekette DV nicht unterstützt.
    Dynamisches Tone Mapping geht mit der von dir genannten Methode nicht.


    Wo ist also der Vorteil?

  • LLDV (low latency DV / Player led DV) ist primär für LG C8 oder Sony A1 o.ä. gedacht. Der einzige Unterschied liegt darin, dass kein HDfury in der Kette benötigt wird. Ich sehe das da nicht als unsinnig, umständlich und statisch, wenn der Player fortlaufend Änderungen am Werks-EOTF dieser TVs mit den dynamischen DV-Metadaten vornimmt.


    Nichts anderes passiert mit dem Einschleusen eines LLDV-EDIDs bei jedem anderen nicht DV-fähigen TV/Projektor.
    Wie gut das tatsächlich ist, wird sich aber noch zeigen müssen.

  • Schon jetzt sind die Unterschiede zwischen HDR10 und Dolby Vision Content kaum der Rede wert, wenn ich mir die Rezensionen von Timo Wolters anschaue. Unterschiede gibt es allenfalls (minimal) aufgrund unterschiedlicher Masterings/Farbmischungen - und das auf einem TV-Gerät, dass DV vollumfänglich unterstützt.


    Warum also der Aufwand?


    Mit madVR und Frame Adapt HDR gibt es wirklich probate (dynamische) Lösungen für Projektoren - in Kürze folgt der ENVY - das halte ich aktuell für die besten Lösungen, um dynamisches HDR quasi Plug&Play zu genießen.


    Wie sind denn Deine Bildeindrücke, Karl? Kannst du zum Vergleich DV vs. HDR10 nach "deiner Methode" etwas schreiben?

  • Das ist nicht "meine Methode" ;) . Das haben andere rausgefunden. Ich finde es aber als Forschungsprojekt und mögliche Alternative zu anderen dynamischen Ansätzen interessant. Ich bin da noch ziemlich am Anfang und muß noch ein paar Unstimmigkeiten mit meinem alten Integral ausräumen. Deswegen war das auch nur ein ganz kurzer Test mit der Spears&Munsil UHD-Bluray.


    Wenn man beim Sony-Player DV aktiviert, konvertiert er HDR10 erst zu DV um, um es dann als LLDV auszugeben. Ob er dabei auch "verbessernd" eingreift, weiß ich noch nicht.
    Falls er es täte und das auch noch halbwegs gut aussehen würde, hätte man mit einem HDfury und dem Player eine günstigere Alternative für HTPC/Envy/Radiance. Und nicht jeder will sich einen neuen JVC N mit Frame Adapt HDR kaufen.


    Wenn es am Ende gut funktioniert, sehe ich für mich aber nur bei echtem DV-Content einen Einsatzzweck. Am meisten bin ich jetzt auf den HDR-Content in DV bei Netflix und Amazon gespannt. Der ist in HDR10 teilweise selbst mit Frame Adapt und dem Radiance DTM nicht wirklich genießbar.


    Und mal von Sinn oder Unsinn abgesehen. Alle paar Wochen taucht bei Spekulationen um zukünftige Projektoren die Frage nach DV auf. LLDV könnte die nicht ganz so offizielle Antwort darauf sein. ;)

  • ich finde jede möglichkeit HDR aufzupolieren immer spannend :sbier:


    jetzt schau ich mir madvr mittels PC an, Ok ab 1000 schleifen gehst da los und ich hab sicher die meist wachsende qualität die ich damit erreichen kann! bei meiner fimlsammlung wird der speicher dann doch sehr groß ;) und ich mag das aussuchen der filme bei den streaming ambietern schon nicht wirklich, für maus und tastatur im kino bin ich auch nicht offen.


    als alternative benutze ich einen radiance, der auch nicht günstig ist und sicher auch noch nicht perfekt, aber eben günstiger als ein envy. wenn ein envy alles kann was der radiance kann und es dann mal gebrauchtgeräte geben wird würde ich mir das dann überlegen. aber neu wäre mein wunsch envy dann viel teurer als ich bereit bin auszugeben.
    mich würde da schon interessieren wieviele über den kauf eines envy wirklich nachdenken. ich denke dann doch nicht so viele und deshalb ist der keine alternative, ähnlich dem radiance ;)


    was bleibt dann noch? ein pana player, der ist nur statisch, macht seine sache aber sehr gut. viele sind selbst mit dem oppo zufrieden, den gibts ja nicht mehr, also raus.


    super sache das die neuen N von JVC das können, aber nicht alle werden deswegen jetzt einen neuen PJ kaufen! vor allem da auch nächstes jahr sony bestimmt nachzieht. also jede übergangstechnik für HDR ist für sehr viele nutzer sinnvoll und wenn sie dabei günstig bleibt würde ich sogar jedem dazu raten wenn er seinen PJ eh nur noch 1-2 jahre nutzen möchte, die neuen folgenden PJ können das dann ohne zusatzgeräte ;) hier gild, wer gedult hat kann eine menge euros sparen :heilig:

  • Nach eigener Testphase und Sichtung mit anderen Kollegen komme ich derzeit zu folgendem Fazit:


    Ja, Dolby Vision lässt sich mit Profil 5 (LLDV) auf einem Nicht-Dolby-Vision-Display darstellen.
    Den größten Vorteil würde ich darin sehen, dass der Player den Content bereits auf 1.000 Nits Maximal-Luminanz mappt. Dabei ist es egal, ob der Content in nativem DV codiert ist oder mit HDR10. Wenn nur ein Projektor mit Möglichkeit zur statischen HDR-Wiedergabe vorhanden ist (JVC X-Serie, Sonys, DLPs), dann nimmt das die Notwendigkeit, die Projektor-Einstellungen auf alle möglichen Masterings bis 10.000 Nits durchzupflegen.
    Aber LLDV macht (zu) dunkel gemasterte Filme (z.B. Arrival) nicht heller oder (zu) hell gemasterte Filme (MEG) nicht dunkler.
    Und einen durchgreifenden Einfluss durch das Vorhandensein von dynamischen DV Metadaten konnte ich bisher auch nicht beobachten. Bei dunklem Netflix-Content scheint es eine leichte Verbesserung durch einen etwas verbesserten Kontrasteindruck zu geben. Das ist aber nur minimal.


    Die teilweise überschwänglichen User-Berichte im AVF oder AVS erschließen sich mir nicht komplett. Das sieht ja keinesfalls schlecht aus, liegt nach meiner Ansicht aber bildtechnisch so im Bereich dessen, was die Panasonic Player bieten können und unterhalb von JVCs Frame Adapt.


    getestetes und funktionierendes Equipment:
    HDfury Linker, Integral2, Vertex2
    Sony UBP-X800M2, Apple TV 4k, nVidia Shield TV Pro 2019

  • Das sieht ja keinesfalls schlecht aus, liegt nach meiner Ansicht aber bildtechnisch so im Bereich dessen, was die Panasonic Player bieten können


    im großen und ganzen sehe ich das wie du. doch sehe ich die möglichkeit des pana player davor, weil ich eben mit dem pana die helligkeit einstellen kann.
    ich denke das DV ist gut für den TV bereich, wir als PJ user brauchen auf eine unterstützung unserer PJ nicht warten. das scheint nicht der weg zu sein...

  • Ja, die Helligkeit muß am Projektor eingestellt werden.
    Letztlich ist LLDV ja nur eine "Krücke", die auf eine Werks-EOTF von Sony oder LG TVs zielt. Man muss eben versuchen, sie am Projektor nachzustellen.

  • Zitat

    Aber LLDV macht (zu) dunkel gemasterte Filme (z.B. Arrival) nicht heller


    Das "zu" dunkel kannst Du im Falle von Arrival ruhig streichen, der war im Kino bereits so und gehört auch so. Das ist ein klares Stilmittel.
    Ich für meinen Fall würde auch keine Lösung akzeptieren, die das ändert.

  • Da gebe ich Dir grundsätzlich Recht. Die Diskussion gab es die letzten Tage ja auch schon mit Solo. Wenn bis auf eine Ausnahme alle Tone Mappings das mehr oder weniger gleich darstellen und bei einem "die Sonne aufgeht", dann läuft da nach meiner Meinung irgendwas falsch.
    Ich störe mich auch nicht unbedingt an "dunkel gemastert", sondern eher an fehlender Differenzierbarkeit.

  • Ich habe mir auch ein Apple TV 4K zugelegt,angeschlossen an einen JVC X5000 mit Audioquest Pearl HDMI Kabel 8m.
    Filme in 4k HDR laufen einwandfrei,Filme die aber in Dolby Vision abgelegt sind und als HDR ausgegeben werden,haben in gewissen Zeitabständen kurze Bildaussetzer :angry: .Bild wird dann für eine Sekunde schwarz,Ton läuft weiter.Wenn ich bis kurz vor den Aussetzer zurückspule dann ist es immer wieder an exakt der gleichen Stelle.Hat jemand eine Idee was das sein könnte oder selbst dieses Problem?Das Audioquest Kabel hat eine Richtungsvorgabe,die ich leider übersehen,und natürlich falsch angeschlossen habe.Kann dies schon die Ursache sein.

  • Ich habe alles mögliche an Einstellungen probiert,ohne Erfolg.Jetzt ist das Apple als 4K 60HZ und HDR eingestellt plus Bildrate und Bildynamikanpassung.Das läuft top und macht ein sehr gutes Bild in allen Lagen.Es gibt anscheinend ein Problem bei der Um-Hoch-Runterrechnung von Dolby Vision auf das HDR.Weil soweit ich weiss kann kein Beamer Dolby Vision darstellen.

  • Na ja, in diesem Thread ging es auch eigentlich um etwas anderes. ;)


    Aber um den Fehler Stück für Stück einzugrenzen, würde ich das ATV erst einmal mit einem kurzen Kabel direkt am Projektor anschließen.

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