Lautsprecher (Marken) Mischen - Ist das sinnvoll?

  • LAUTSPRECHER MISCHEN - IST DAS SINNVOLL?


    Nach ersten Anfängen habe ich sehr schnell festgestellt, das für mich ein Lautsprecher-Set am homogensten klingt, wenn es vollständig aus identischen Lautsprechern besteht. Auch Lautsprecher aus der gleichen Serie tun es mir an.


    Aktuell nutze ich drei KCS S-1200 als Front und 14 (KCS SR-10) als Surround/Back/Top. Mit dem Klang bin ich überaus zufrieden.
    Dennoch sehe ich immer wieder bei Bekannten, dass teilweise Lautsprecher von verschiedenen Herstellern "gemischt" werden. Angeblich sollen Audyssey und Co. alles dann identisch klingen lassen. Bei den von mir besuchten Heimkinos war das aber nicht der Fall.


    Wie sind eure Erfahrungen?
    Macht es Sinn, unterschiedliche Lautsprecher (von verschiedenen Herstellern) für Front, Surround und Top zu mischen?

  • Komplett identische Lautsprecher für Front und Surround sind sicher der Idealfall.
    Für die Decke sehe ich das allerdings nicht so da ein anderes Abstrahlverhalten gefragt ist (in alle Richtungen breit).
    Da bei den meisten Kinos auch der Platz an der Decke nicht für größere Lautsprecher reicht muss man da sowieso am ehesten Kompromisse eingehen.
    Auf der anderen Seite finde ich die Deckenlautsprecher auch nicht so wichtig wie die anderen.


    PS
    Gute Einmesssysteme können Unterschiede zwischen verschiedenen Lautsprechertypen reduzieren - ob Audyssey das kann ist eine andere Frage ...
    ;)

  • Ich habe überall identische LS (5.1) und sehe dies als Vorteil um auch an den Seiten und über die Backs ein identisches Stereo-Dreieck zu vorne aufzubauen. Bei der Decke bin ich bei ARIES, besser wären da natürlich auch identische LS, aber oft nicht möglich.


    --
    Gruß
    Michael

  • Theoretisch mögen überall gleiche LS besser sein, praktisch ist z.B. mir eine homogene Potente Front am wichtigsten.
    Der Rest ist halt oft auch Geschmackssache.

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

  • Würde sagen, dass hängt stark von den Abmessungen des Raums ab.
    Wenn dieser in aller Richtungen vom Sitzplatz groß genug ist, dann sind gleiche LS sicher sinnvoll.
    Ist aber meist nicht der Fall bei Atmos, Rear und Side.
    Zum einen, wenn man im Nahbereich von LS sitzen muss, müssen diese nicht so potent sein wie die Front-LS.
    Zudem wäre im Nahbereich eine starke Bündelung eher kontraproduktiv.
    Just my two cents.


  • Zum einen, wenn man im Nahbereich von LS sitzen muss, müssen diese nicht so potent sein wie die Front-LS.


    Das dachte ich auch. Als ich von der Klipsch Reference Serie zur KCS wechselte, hatte ich zunächst nur die KCS S-1200 Frontlautsprecher zum Testen hier.
    Wähend die Klipsch RB-81 Reference II (3 x Front) mit den Klipsch RB-51 Reference II (Surround) gut harmonierten, klang es mit den KCS S-1200 und den Klipsch Surrounds nicht mehr schön. Die Klipsch RB-51 Reference II kamen einfach nicht mehr mit. Klangen viel zu schmal auf der Brust.
    Deshalb holte ich mir 14 KCS SR-10 als Surrounds und Deckenlautsprecher - und das klingt verdammt gut in der Kombination. Das Klangfeld ist komplett geschlossen - wovon sich mehrere User aus diesem Forum schon überzeugen konnten. Einzelne Effekte sind punktgenau zu hören im Raum, ohne das sich auch nur einer der Lautsprecher in den Vordergrund spielt. Bass und Energie sind ordentlich im Raum vorhanden.


    Zitat

    Auf der anderen Seite finde ich die Deckenlautsprecher auch nicht so wichtig wie die anderen.


    Das dachte ich auch, bevor ich die KCS S-10 an die Decke montiert hatte.
    ;)


    Zitat

    Ich habe überall identische LS (5.1) und sehe dies als Vorteil um auch an den Seiten und über die Backs ein identisches Stereo-Dreieck zu vorne aufzubauen.


    Genau dieser Ansicht bin ich auch.


  • Genau dieser Ansicht bin ich auch.


    Naja, aber Deine Fronts und Surrounds sind ja weit davon entfernt "identisch" zu sein wie bei DoXer.
    Ich denke als Basis ist es schon mal einfacher ein homogenes Klangbild hinzubekommen wenn die LS gleich sind (wenn es denn Raum, Budget und Optik hergeben).
    Andererseits finde ich doch immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich der selbe LS klingt wenn er an unterschiedlichen Positionen steht/hängt.

  • Ich sehe das wie Doxer.


    Ich baue mir sogar aus diesem Grund momentan einen neuen Center. Der jetzige hat schon die gleichen Chassis und Volumina wie die anderen 4 LS, aber eine andere Form und Schallwandgeometrie, da er zur Bauzeit noch unter einen Fernsehe passen musste (also TT rechts und links von der MT-HT-MT Sektion). Das hört man aber durchaus, auch mit vollaktiv und entsprechenden Korrekturmöglichkeiten sowie DIRAC.


    Also absolut pro identische LS nach Möglichkeit.

  • Naja, aber Deine Fronts und Surrounds sind ja weit davon entfernt "identisch" zu sein wie bei DoXer.


    Richtig. Leider lassen sich bei mir keine 17 (!) KCS S-1200 installieren. Der Platz hinter der letzten Sitzreihe reicht da nicht aus.
    Aus diesem Grund habe ich mich für die KCS SR-10A entschieden. 10-Zoller Kino-Surrounds mit 1-Zoll-Horntreiber. Diese passen gerade noch so - und laut Dealer sind diese Surrounds auf die Frontsysteme von KCS abgestimmt.
    Ob das stimmt, weiß ich nicht. Allerdings bin ich mit dem komplett geschlossenen Klang sehr zufrieden.



    Und darauf wollte ich eigentlich auch hinaus. Wenn schon keine identischen Lautsprecher, dann doch zumindest welche aus der gleichen "Serie".
    Mit den Klipsch RB-51 Reference II funktionieren die KCS-Fronts leider nicht so gut.



    Hintergrund:
    Ich war vor kurzem bei einem Heimkino-Freund, der Genelec G5 als Front, einen Adam Audio A77X als Center, vier Adam A5 als Surrounds und vier Focal Alpha 80 als Tops-Speaker.
    In der Summe fand ich das bei Filmton gar nicht so schlecht. Sobald aber Effekte über die Kanäle wanderten - oder gar Stimmen aus den Rears wiedergegeben wurde - klang das für mich gruselig, weil jegliche Homogenität auf der Strecke blieb. Auf jedem Lautsprecher tönen Stimmen anders.


    @All
    Gibt es auch hier im Forum Leute, die mehrere Hersteller bunt gemischt haben?
    Wie ist euer Klangeindruck, und wieso habt ihr nicht identische/passende Lautsprecher eines Herstellers verwendet?

  • Ich denke das hat auch viel mit den persönlichen Hörerfahrungen, Gewohnheit und räumlichen Rahmenbedingungen (und letztlich auch dem Budget) zu tun.


    In den Räumlichkeiten in den ich bisher mit meinen Kinos unterwegs war, brauchte ich mir um einen geschlossenen Klang keine Gedanken zu machen, da hatte ich ganz andere Probleme. ;)
    Dann ist man zu Beginn erstmal glücklich wenn´s rundherum rummst und kracht, da geht es erstmal nicht um klangliche Details. Was ein geschlossenes Surround-Klangbild ist, muss man im Grunde erstmal woanders hören. Man gewöhnt sich ja an sein eigenes Setup und findet das ja in der Regel ganz OK. Bis man denn was besseres gehört hat.
    Auch bei Dir war es ja eine schrittweise Evolution die Dich jetzt zu Deinem aktuellen Setup gebracht hat.


  • Auch bei Dir war es ja eine schrittweise Evolution die Dich jetzt zu Deinem aktuellen Setup gebracht hat.


    Stimmt. Mit dem Wissen von heute, hätte ich viel Geld "gespart".


    Daher finde ich das Thema so interessant, um auch Newbies diesbezüglich mal zu sensibilisieren.

  • Aufgrund der begrenzten Raumbreite und meiner seitlichem Gänge ins Kino, musste ich seitlich auch andere Lautsprecher nutzen. Ich bin hier bei B&W treu geblieben, allerdings habe ich für die vier seitlichem Surrounds Einbau-Lautsprecher (aber aus der gleichen Serie) im Einsatz. Ich kann bestätigen, dass „wandernde Stimmen“ immer ein idealer Test sind, um die Homogenität zu beurteilen. Aus meinem jetzigen aber auch aus meinem vorherigen Setup habe ich die Erfahrung gemacht, dass es positiv ist im Rearbereich auch Front-identische-Lautsprecher zu benutzen. Hierdurch fallen die seitlichen Klangunzerschiede nicht hanz so stark auf (wobei ich auch hier mittels Equalizer noch eine Besserung erreichen kann, wenn ich mal dazu komme).


    Wichtig finde ich jedoch, dass man nicht zu „kleine“ Lautsprecher benutzt. Dies hat mir nie gefallen, da die Unterschiede stark hörbar waren. Aus diesem Grunde werde ich als Atmos Speaker (Update steht an) ebenfalls Modelle aus der großen Serie von B&W verwenden (konkret habe ich mich nach Tests gegen die CCM682 zugunsten der CCM7.3 entschieden). Aktuell sind die Abmischung in Bezug auf Atmos ja noch zurückhaltend, ich denke hier werden wir aber einen ähnlichen Weg gehen wie früher mit Dolby Surround, so dass sich potente Decken-Lautsprecher durchaus lohnen werden.

    Gruß
    olli


    The DARK-ROOM homecinema
    Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, Cinemascope-Projektion, 9.4.6 Multichannel, 24m² Sternenhimmel, Schallschutz + Akustikausbau, EIB-Steuerung

  • Ich kann bestätigen, dass „wandernde Stimmen“ immer ein idealer Test sind, um die Homogenität zu beurteilen.


    Genau das kann man beispielsweise wunderbar mit der Lichtmond Triologie testen.
    Hier gibt es einige Tracks, bei denen die Sprecherstimme um einen kreist.
    Hier sollte sich die Stimme aus allen Richtungen identisch anhören.
    Es ist immer der gleiche Sprecher. Von vorne wie von hinten. :)

  • Genau das kann man beispielsweise wunderbar mit der Lichtmond Triologie testen.
    Hier gibt es einige Tracks, bei denen die Sprecherstimme um einen kreist.
    Hier sollte sich die Stimme aus allen Richtungen identisch anhören.
    Es ist immer der gleiche Sprecher. Von vorne wie von hinten. :)


    +1
    Bei 95% aller Filme finde ich allerdings, dass eine weniger gute Homogenität gar nicht auffällt (oder auffallen würde).

  • Moin, ich habe mich bewusst für für einen anderen LS als Effekt LS entschieden. Ich finde dass der Ton ,wenn er nicht aus den Frontkanälen kommt, etwas anders klingt. Die Fronts, mit deren Abstrahlverhalten, haben bei mir nicht überzeugend funktioniert.
    So wurden es 14 EffektLS aus einer ganz anderen Serie mit einem anderen Abstrahlverhalten aber ähnlicher Tonalität wie die Fronts.
    Es ist nicht leicht das so herzustellen, aber machbar.
    Der Punkt war daß es davor nicht geschlossen klang was es jetzt tut.
    Getestet habe ich auch mit dem Film "Mission to Mars" da gibt es eine Stelle wo der Flight Director zur crew spricht, wo sich die Kamera dreht und die Stimme einmal um 360° wandert. Ich konnte keine Veränderung wahrnehmen.

  • Nabend,


    ich würde die Eingangsfrage (Thread) anders formulieren. ;)
    "Warum kann das Mischen von LS in einer Mehrknalanwendung sinnvoll sein "?
    1)
    Bedingt der "normal" vorhandenen untersch. Abstände zu den LS im Raum, sollten die LS im Frontbereich
    mehr Pegel bzw. potenter aufspielen können.
    Die Chassies sind so "normal" auch untersch. in der Dimension zu den Surrounfd LS
    Ergo unterscheiden sich die LS, obwohl aus gleichem Stall ggf. kommend.
    2)
    Bedingt der Möglichkeiten (ala Trinnov Vorstufen) und auch grundsätzlich ggf. verwendeten Aktiv (mit DSP) LS, ist ein Mix
    z.B. zwischen versch. Studiomonitoren oder ähnli. Systemen durchaus sinnvoll.
    Je nach Vorlieben auch für den reinen Musikbetrieb.
    3)
    Bedingt der Einstellmöglichkeiten/Vorgaben (Punkt 2) sind somit auch untersch. LS tonal zusammen (geschlossen) spielend zu bekommen.
    4)
    Es ist zum Teil unmöglich ein Mehrkanal Set (mit untersch. Raumpräferenzen und Aufstellmöglichkeiten) aus einer LS Serie zu bekommen.
    (DIY mal ausgeklammert).


    Meine Hörerfahrungen zeigen eigentlich, es geht sehr gut oder kann eben auch in die tonale "Hose" gehen.
    Insofern würde ich die FRage weder mit ja noch mit nein beantworten.


    ANDY

  • Bin auch der Meinung, dass eine potente Front unabdingbar für die gute Musikwiedergabe ist (was dann auch für Film bestens passt). Identische Lautsprecher (FR / C / FL) wären klar ein Vorteil, sofern die Aufstellung dies zulässt. Für die Surround- und Heightsebene bilde ich mir ein, dass zumindest die Hochtöner markentechnisch aus der gleichen Familie kommen sollten wie die der ‚großen‘ Front. Entsprechend wurde unser Set Up so aufgebaut. Dies wäre aber ein Punkt, den ich mit dem Akustiker bei einem Upgrade der Lautsprecher abschließend klären wollte, um hier abschließende Gewissheit zu haben.


    Und last but not least ist die korrekte/perfekte Entzerrung für ein geschlossenes/homogenes Klangbild maßgeblich verantwortlich. In diesem Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen.


    Ich habe schon verschiedene Male beide Philosophien gehört (es klang immer dann hervorragend, wenn die Entzerrung und die Raumakustik gekonnt gemacht wurden) und kann keiner der beiden Varianten heute den Vorzug geben.


    In unserem Set Up mache ich in wenigen Fällen den Center als Schwachstelle aus, der nicht identisch und gleich potent wie die Mains ist. Die eingeschränkte Aufstellungsmöglichkeit ist klar ein Nachteil. Hier habe ich aber schon klare Vorstellungen, wie ich diesem ‚Malus’ bei einem Upgrade der Lautsprecher begegnen werde. Das wird nur über eine identische Front und eine gescheite Vorstufe gehen. Letztere wird die Aufstellungsproblematik des Centers korrigieren müssen.

    Nichts sieht hinterher so einfach aus wie eine verwirklichte Utopie…

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