Welche Blu-ray war gestern bei Dir im Player?

  • Weder schaue oder meide ich Filme weil sie von einem bestimmten Regisseur sind

    Irgendwelche Auswahlkriterien braucht man aber und es gibt schon einige Regisseure, von denen ich noch nie enttäuscht wurde, zumindest nicht so weit, dass ein Werk unschaubar gewesen wäre.

    Am besten sind natürlich persönliche Empfehlungen von Leuten, deren Urteil man einzuschätzen weiß.

    Jeder Film bekommt die Chance bei mir.

    Grundsätzlich ja, aber nachdem ich die allermeisten Filme kaufe, hängt auch das finanzielle Risiko an der Entscheidung. IMDb ist da schon ganz gut zur Vorauswahl, einen Film mit 5,x bei ausreichend Stimmen würde ich nur im absoluten Ausnahmefall kaufen aufgrund bestimmter Aspekte. Natürlich gibt es auch Mittelmaß, die haben ausreichend unterhalten, schaut man halt einmal und gut. Ich würde mich auch wünschen, dass es nur lauter 10er gibt und nicht nur alle paar Jahre einen. Ziel der Vorauswahl ist jedenfalls, den Griff ins Klo auszuschließen und das geht nun mal nicht auf Verdacht und guter Hoffnung.

    Und was soll das mit öffentlichen Kino zu tun haben?! Auch da verlasse ich einfach den Saal wenn es mich zu sehr langweilt oder nervt, warum auch nicht?!

    Hat mich nur interessiert, ob Du zumindest dort Dich vorab informierst.


    Kniff, lohnt nicht mehr, sind eh schon durch aus meiner Sicht

  • Ich frage mich, was Ihr dann im öffentlichen Kino gemacht hättet. Den Saal verlassen?

    Oder kann das dort nicht passieren, weil Ihr da gezielter auswählt?

    So mache ich es auch daheim. Diese Vorauswahl funktioniert zumindest so gut, dass ich noch nie abbrechen musste, und ich schaue nicht wenig.

    Ich hab das schon gebracht, mitten im Film das Kino zu verlassen, was allerdings eher selten vorkommt. Mein prominentestes Beispiel ist immer noch die erste "Dune" Verfilmung, wo ich das Kino wütend verlassen hatte, als das Duell zwischen Paul und dem Harkonnen Zögling (dargestellt von Sting). Das wir mir dann doch zu viel des Unsinns.


    Ansonsten selektiere ich schon und wenn der Film nichts taugt, hängt es davon ab ob ich mit Mehreren ins Kino gehe und wieviel ich an Eintritt bezahlt hatte... am Ende buche ich das dann unter "verschwendete Lebenszeit" ab


    Filme in meinem Kino habe ich schon oft abgebrochen, wenn ich bei Netflix & Co. etwas scheinbar Interessantes gestartet habe... allerdings erspare ich mir dann auch die Rezension.


    Auf IMDB u.Ä. verlasse ich mich schonmal garnicht... zu oft wäre mir da das eine oder andere Highlight entgangen, nur weil es kein Mainstream ist oder nicht genug Bewertungen dafür gibt

  • Ok.

    Das heißt ,es könnte sein dass der Film 80 min eigentlich komplett langweilig ist , oder einfach nur „Müll „ , aber bei dir dann die letzten 20 min den ganzen Film und das vorher gesehene in ein anderes Licht setzen?

    Ich habe einige Rezensionen zu "Thor: Love and Thunder" gelesen, die das behaupteten.

    Natürlich nicht von einer 2/10 auf eine 10/10, aber doch auf eine 7/10.


    Ich selbst habe bin im Kino noch nie rausgegangen (bin aber auch sehr selten im Kino) und habe auch zuhause kann ich mich nur an "Recep Ivedik" erinnern (großartiger Trash, aber mehr als 45 Minuten habe ich nicht vertragen).

    Keine Ahnung, ob ich belastbarer oder im Vorfeld wählerischer bin.

  • Diesmal keine fluffige Abendunterhaltung, dafür musste ich denn auch ein wenig Anlauf nehmen ...


    Das Leben der Anderen

    Film: 8,5/10 - Im Jahr 1984 machen wir Bekanntschaft mit Gerd Wiesler (Ulrich Mühe), Hauptmann. In der DDR, bei der Stasi. Der Film beginnt damit, wie Wiesler in einem Hörsaal hoffnungsvoller Stasi-Azubis über Verhörmethoden, Schuld, Unschuld und Staatstreue referiert, unterstützt von Tonbandaufnahmen seiner Verhöre - die der Zuschauer auch sehr real mit Bild mitverfolgen kann.

    Von seinem Chef Anton Grubitz (Ulrich Tukur) wird er auf den Schriftsteller Georg Dreyman (Sebastian Koch) angesetzt, der Theaterstücke schreibt. Dies insbesondere mit und für seine Lebensgefährtin/Geliebte Christa-Maria Sieland (Martina Gedeck).

    Über eine Laufzeit von rund zwei Stunden 15 nimmt sich das Spielfilm-Debut von Florian Henckel von Donnersmarck gerade am Anfang sehr viel Zeit, Setting, Figuren und Stimmung zu etablieren. Das zieht bisweilen durchaus an den Nerven, wird zustözlich zur gezeigten Tristesse in Ostberlin Wiesler doch als ziemlich grauer, glatter Charakter eingeführt, dem man weder in Verhörraum noch Kneipe gegenübersitzen möchte. Ausgerechnet dieser farblose Mensch, dessen Selbst, Leben und Wohnung auf Effizienz und das Nötigste reduziert sind, soll nun im Leben von Künstlern - Freigeistern - nach Auffälligkeiten suchen. Möglichst spoilerlos ein Handlungsausblick - Wiesler ist zunehmend fasziniert von dem so anderen Leben des Paares Dreymann und Sieland, und beginnt ganz langsam und tief in seinem Inneren, das System zu hinterfragen, dem er bis heute bedingungslos gefolgt ist.

    Das Leben der Anderen ist ruhiges und über Strecken sehr beklemmendes Erzählkino, was es so leider viel zu selten aus Deutschland zu sehen gibt. Gänzlich frei von Filmförderungsirrsinn und unpassendem Humor ist der Film trotz seiner Länge schnörkellos erzählt und gleicht somit seinem Hauptdarsteller. Dass es so gewesen ist kann man sich kaum vorstellen. Falls ihr mal in der passenden Stimmung seid und das Oscar-prämierte Werk (bester ausländischer Film) von 2006 nicht kennt, sei es euch wärmstens empfohlen. Dranbleiben (passend zur Diskussion in den letzten Beiträgen ;) ) lohnt sich.

    Mühe wurde einmal gefragt, wie er sich auf die Rolle vorbereitet hat. "Ich habe mich erinnert". Da läuft's einem kalt den Rücken runter ...


    Bild: 6,5/10 - das cinemascope-Bild ist trist. Alles ist grau-braun, leer und öde - was keineswegs an nachträglichem Grading des analog gefilmten Werkes liegt, sondern am Wetter und den Außen- wie Innenaufnahmen. Selbst die Theaterszenen sind irgendwie farblos, was eine subtile aber durchschlagende Wirkung entfaltet. Einzig wenn Dreyman, Sieland und deren Freunde ins Spiel kommen, wird es auch mal bunter und aus der tristen Palette wird ausgebrochen. Durchaus steile Kontaste würzen das Bild was ansonsten etwas fade gewesen wäre, genau in der richtigen Dosis nach. Die Schärfe ist über weite Teilen gerade okay, das wird aber von den Kulissen mehr als wett gemacht und kann ob der gezeigten Bilder gnädig übersehen werden. Technisch leicht unterdurchschnittlich, aber filmisch weit vorne.


    Ton: 7/10 (deutsch DD5.1) - die Stimmen klingen sauber und deutlich, die vielen Kanäle hingegen werden nur bedingt bedient. Zwar gibt es durchaus eine dezente Surroundkulisse zu hören, doch ist die ebenso reduziert wie die Farben auf der Leinwand. Sehr unspektakulär, aber überaus passend.

    Von Donnersmarck hat sein Skript komplett ins Französische übersetzt, um Gabriel Yared davon zu überzeugen, die Musik zu schreiben - insbesondere ein sehr kantiges kurzes Klavierstück was einfach sagenhaft gut geworden ist. Das hat sich gelohnt, subtil wie Bilder und Ton kommt auch die Musik daher.

  • Passend dazu kann ich "Nahschuss" empfehlen.

    Der Film basiert auf dem Leben von Werner Teske, der von der Stasi rekrutiert wurde. Ist definitiv ein Film, der - zumindest bei mir - hängen blieb.


    Bekommt deswegen von mir auch eine 8,5/10


    Hier noch der Link zu Nahschuss @ IMDB. Da wird nur leider schon das Ende gespoilert.

    "A computer lets you make more mistakes faster than any other invention in human history, with the possible exceptions of handguns and tequila." - Mitch Ratcliffe

  • War beim mir auch vor ein paar Tagen drin - hatte ich mal bei einer Bluray Aktion zum Auffüllen genutzt. Der lag dann lange genug auf dem Stapel, bis es ihm bei Prime for free zu schauen war … dann landete die Disk endlich doch noch im Player.

    Schließe mich dir an : War nette Unterhaltung.

    Milana Vayntrub war mir sehr sympathisch und hat den Film deutlich aufgewertet.

  • Synchronic


    Habe nach 45 Minuten angefangen mit erhöhter Geschwindigkeit zu gucken. Es war trotzdem noch so zäh, dass ich mich bis zum Ende gezappt habe. Das Ende dann wieder mit erhöhter Geschwindigkeit (beim Panasonic hört man bei der ersten Stufe den Ton weiter).


    Schade eigentlich. Der Film fing so vielversprechend an. Der Ton war speziell, die Kamerafahrten cool, leider irgendwie langweilig.


    Der Ton war schon ansprechend, das Bild war OK. Irgendwann wurde das Geschehen mit einer Videokamera von der betroffenen Person festgehalten und dies wurde aus dieser Perspektive gezeigt. Dementsprechend war auch das Bild in diesen Szenen. Die klassische Wackelkamera war für mich nicht dabei.

  • Border (Gräns)


    Eine Frau mit einer Chromosomstörung und deformiertem Gesicht arbeitet beim schwedischen Zoll, weil sie extrem gut riechen kann. Eines Tages trifft sie auf jemanden, der so ist wie sie.

    Der Film ist eine Mischung aus Drama, Krimi, Liebesfilm mit Behinderten und ein bisschen Fantasy. Ich vermute, er wird den meisten Mainstreamkuckern eher unangenehm sein bzw. sie langweilen. Ich fand ihn ganz in Ordnung, er hat jedenfalls das Zeug, das etwas hängenbleibt. Noch mal schauen, werde ich ihn aber nicht.


    Film: 3

  • Border (Gräns)


    Eine Frau mit einer Chromosomstörung und deformiertem Gesicht…

    Ist das das Umschiffen eines Spoilers? Die Wahrheit liegt dann doch anders und ist tief in der skandinavischen Mythologie verankert, was ihn auch so besonders, zuweilen sperrig aber nicht minder faszinierend und schockierend macht. Geiler Film!

    Nichts sieht hinterher so einfach aus wie eine verwirklichte Utopie…

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