Der Heimkinoraum von Aries

  • Das ist garnicht soo böse gemeint, aber ja schon eine stattliche Menge. Kann mir nicht vorstellen, dass jeder erst einmal 100 Messungen macht, bevor er so ein Teil verkauft und das meine ich auch völlig vorwurfsfrei :)

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ja den habe ich gesehen, wollte das nur noch einmal sicherstellen :big_smile: und ja ich meine inkl. Kundenmessungen. Dann korrigieren wir mein Beispiel einfach auf 50 :freu:ich kenne da auch keine Anforderungen seitens trinnov wer sich installer nennen darf. Ich denke das brauchen wir auch nicht weiter ausführen, aber es erscheint mir einfach eine sehr hohe Summe an durchläufen für einen privatuser :big_smile:

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Freut mich das zu lesen!


    Die Empfehlung für die STA-2000D fiel damals auch unter P/L-Gesichtspunkten. Da sehe ich die Endstufe nach wie vor als guten Kauf an.


    Besser geht (fast) immer. Das Upgrade dürfte in diesem Fall ja nicht kostenneutral gewesen sein, da passt dann doch auch die klangliche Verbesserung.


    Das Thema "Superspezialeingangsbuffer" sehe ich auch differenziert.


    VG


    P.S.: Zur STA-2000D gab es ehrliche Messungen in der "Tools". Da sieht man auch das gehobene Rauschniveau, was für eine PA-Endstufe mit der Leistung in der Preisklasse, lautlos und kompakt dennoch "gut" ist. Ebenfalls sieht man dort die Leistung an 4 und 8 Ohm gemäß Spec..

  • Wie versprochen hier meine klanglichen Eindrücke von den Apollon / Purifi Endstufen im Vergleich zu den bisher von mir genutzten Stageline STA-2000D / Pascal Endstufen.

    Verglichen habe ich ausschließlich Stereo Musik da dies 1) für mich klangliche Unterschiede am signifikantesten aufzeigt und ich 2) bei (Stereo) Musik auch den höchsten Anspruch an Klangqualität habe.


    Der wesentlichste Unterschied ist eine höhere Auflösung von Details und eine stärkere Separierung einzelner Tonereignisse, insbesondere bei komplexerer Musik.

    Ich möchte das anhand konkreter Musikbeispiele erläutern.


    Hugh Masekela - Stimela

    Eine sehr gute Aufnahme, die ich seit vielen Jahren als eine meiner Referenzen verwende.

    Der Titel klingt schon mit den Stagelines sehr gut und ich hatte da auch nichts auszusetzen - aber es geht noch besser wie die Apollons zeigen.

    Mit den Apollons werden alle Schallereignisse so deutlich herausgearbeitet, als würde jedes Ereignis einzeln wiedergegeben und dann wieder zusammengesetzt.

    Das leichte Vermengen der Ereignisse und die damit einhergehenden Unschärfen, was die Stagelines bei komplexeren Klängen machen, gibt es bei den Apollons nicht.

    Dazu haben Instrumente und die unglaublich vielfältige Stimme von H.M. etwas mehr Feindetails, es ist wie bei einem Bild eine stärkere Sichtbarkeit von Texturen.

    Es gibt noch ein paar weitere Unterschiede, die zum Tragen kommen, die beschreibe ich bei anderen Titeln.

    In Summe bewerte ich den Unterschied als deutlich.


    Aerosmith - Sweet Emotion

    Eine gute Aufnahme aus den 70ern, aber kein High End.

    Interessanterweise ist auch bei diesem Titel der Fortschritt erstaunlich hoch.

    Am Anfang sind diverse akustische Effekte zu hören, die mit den Apollons noch präziser herausgearbeitet werden.

    Auch der Chor beim Refrain gewinnt an räumlicher Struktur und klanglicher Textur, die einzelnen Stimmen sind deutlicher heraus hörbar.

    In Summe auch hier ein klarer Gewinn.


    Weitere positive Beispiel:

    Rosenstolz - Irgendwo in Berlin -> insbesondere die Stimme von Anna steht freier im Raum.

    k.d. lang - Bird on a Wire -> detailreicher, höher aufgelöst


    Es gibt auch Titel, bei denen der Gewinn nicht so deutlich ist, z.B.:


    Nils Lofgren - Keith Don't Go

    Die Gitarre am Anfang ist schon länger eines meiner gern gespielten Openings bei Vorführungen.

    Da ist der Unterschied gering bis nicht vorhanden und in Summe sehe ich da keinen Vorteil.

    Das klingt mit den Stagelines toll und mit den Apollons auch.


    Dazu kommt hier ein weiterer Effekt, der mir bei einigen Titeln insbesondere bei Gitarren und Frauenstimmen aufgefallen ist.

    Die Stagelines spielen etwas "schöner", die Apollons etwas nüchterner.

    Der Punkt ist sehr schwer zu beschreiben.

    Im übertragenen Sinne klingt es bei den Apollons so, als hätte man etwas Zuckerguss weggenommen, der vorher mit den Stagelines einen schöneren Klang bewirkt hat.

    Ein wenig hatte ich diesen Eindruck auch bei:


    Dire Straits - Why Worry

    Seit den 80ern einer meiner klanglichen Referenztitel (wobei ich seit Erscheinen die Geburtstagsedition gegenüber dem Original bevorzuge).

    Die Gitarre hat mit den Stagelines etwas mehr Schmelz.

    Das wiegt dann die höhere Auflösung wieder auf so dass ich hier in meiner Bewertung den Klang als etwas anders, aber vergleichbar gut bewerte.


    Neben diesen beiden Aspekten Auflösung und "schön spielen" ist mir noch ein Vorteil in der Präzision der räumlichen Abbildung sowie der Ausdehnung des Klangraums über die Stereolinie hinaus aufgefallen.

    Die Präzision der Abbildung ist bei diversen Titeln, z.B. Stimela wahrnehmbar.

    Die weitere Ausdehnung des Klangraums betrifft weniger Titel, hier ist ein gutes Beispiel:


    Depeche Mode - Goodnight Lovers

    Die Stimmen und die Effekte füllen mehr den Raum und die Klangereignisse grenzen sich in den räumlichen Bereichen stärker voneinander ab.

    Bei diesem Titel ist die höhere Auflösung auch recht deutlich wahrnehmbar.


    Selbst bei einem Oldie wie

    Beatles - Hey Jude

    gewinnt die Auflösung hinzu, insbesondere die Stimme von Sir Paul steht freier im Raum.


    Gibt es auch Beispiele, bei denen ich den Klang schlechter fand?

    Bisher habe ich eines gefunden:


    Yes - Owner of a Lonely Heart

    Die Gitarren bei der Eröffnung klingen mit den Apollons stärker verzerrt als mit den Stagelines.

    Ich denke aber, dass es hier einfach die ungeschminkte klangliche Wahrheit ist.

    Wobei ich da ehrlich bin, ein bisschen Schönfärberei (in Maßen!) finde ich nicht schlecht.


    Also, es ist schon eine gewisse Bandbreite.

    Am meisten profitieren sehr gute Aufnahmen, die nun ihr klangliches Potenzial noch etwas besser entfalten können.

    Aber auch "normale" Aufnahmen (Queen, Genesis, etc.) gewinnen dazu.

    Schlechte Aufnahmen gewinnen leider nichts dazu, zaubern können die Apollons auch nicht.


    Zusammengefasst sind es also 3 Punkte:

    Höhere Auflösung feiner Details, insbesondere bei komplexerer Musik

    Erweiterte Räumlichkeit (bei manchen Titeln)

    Nüchterner und weniger schön (-färben?)


    Soweit mein ganz persönlicher Eindruck.

    Bei der Bestellung der Endstufen hatte ich eigentlich gar keinen Unterschied erwartet oder selbst im besten Fall doch einen eher kleinen Unterschied.

    Die Entscheidung für die Purifi Module war eher für das ruhige Gewissen, damit bin ich auf der sicheren Seite.

    Schön, dass es sich nun wider Erwarten so deutlich gelohnt hat.


    Falls übrigens sich jemand die Mühe macht und einen Doppelblindtest verschiedener Endstufen/Verstärkermodule im norddeutschen Raum organisiert bin ich da gerne dabei.

    Es ist ein spannendes Thema.

    :)

  • Das Problem ist hier wirklich die Unklarheit der neuen Einmessung. Besser wäre es gewesen, man hätte den unterschiedlichen Gain einfach im Output ausgeglichen. Falls Du die alte Einmessung als Preset noch hast, könnte man das dort machen. Oder im aktuellen Preset auch, nur umgekehrt.


    Ich zweifle das zunächst nicht an, aber es ist doch eine Unbekannte im Spiel.

  • Aries eine wörtliche Klangbeschreibung halte ich für eine der schwierigsten Sachen in unseren Hobby überhaupt! Aber ich muss Dir hier ein dickes Lob aussprechen, das hast Du wirklich gemeistert und ich glaube ziemlich gut zu verstehen was Du meinst.


    Einerseits ist es natürlich immer toll wenn die Wiedergabekette irgendwann so gut ist das man Phantastische Ergebnisse erhält, andererseits ist es dann aber auch mal so das "normale" Stücke, die einem Musikalisch gefallen, einem dann vielleicht weniger Freude bereiten weil sie einfach Qualitativ so schlecht sind, das sie über eine derartige Anlage, eher wie Folter wirken.


    Mir geht es so mit Juzzie Smith - One Man Band, das ich musikalisch super finde, aber die Aufnahmen bei Tidal ist soo schlecht, das ich das Lied im Kino kaum ertragen kann :silly:.


    Es freut mich sehr das Du so zufrieden bist mit den neuen Endstufen und ich finde es toll das Du dir die Mühe gemacht hast, uns das so zu beschreiben.

    Gruß Rene

  • Das Problem ist hier wirklich die Unklarheit der neuen Einmessung. Besser wäre es gewesen, man hätte den unterschiedlichen Gain einfach im Output ausgeglichen. Falls Du die alte Einmessung als Preset noch hast, könnte man das dort machen. Oder im aktuellen Preset auch, nur umgekehrt.


    Ich zweifle das zunächst nicht an, aber es ist doch eine Unbekannte im Spiel.


    Wie geschrieben habe ich mittlerweile viele Einmessungen gemacht, dabei nehme ich die Einmessung immer gleich vor (z.B. Position bis auf 1 cm und 1° gleich).

    Aus diesen Erfahrungen weiß ich sehr gut, wie sich die Einmessungen ausgewirkt haben.

    In vielen Fällen haben sich die Einmessungen auf den Stereoklang nicht ausgewirkt, z.B. wenn ich zusätzliche Lautsprecher (Surround Back, Center, Decke) installiert habe, und so soll es ja auch sein.

    Ansonsten hätten wir ein Problem mit der Reproduzierbarkeit.

    Auch bei anderen Maßnahmen, wie z.B. einer neuen Abstimmung des DBAs (habe ich mehrfach gemacht) hat sich nur der Bass geändert, nicht aber die Eigenschaften wie oben dargestellt.

    Und wenn ich tatsächlich etwas geändert habe, was sich auf den Stereoton ausgewirkt hat - z.B. hatte ich einmal die Pegelsteller der Stagelines für L und R noch einmal feinjustiert um die Differenzen im Amplitudengang zu minimieren - dann war der klangliche Effekt anders als die nun wahrgenommenen Unterschiede.

    Solch einen Effekt, wie ich ihn nun habe, hat es in den mehr als 4 Jahren seit ich die Altitude habe nicht gegeben.

    Das heißt nicht, dass der Effekt größer als alle anderen wäre, er ist anders als alle anderen.


    Und wie im Hinblick auf Reproduzierbarkeit geschrieben, wenn es tatsächlich eine Unbekannte wäre, dann hätten wir bei der Altitude ein grundsätzliches Problem.

    Eine Einmessung unter (nahezu) identischen Bedingungen muss auch zu (nahezu) identischen Ergebnissen führen.

    Hast Du andere Erfahrungen gemacht?

    Das wäre dann ein Punkt, den wir im Trinnov Thread diskutieren sollten.


    Im übrigen ... ich hatte schon vor der neuen Einmessung kurz einen Test gemacht, ich war ja neugierig.

    Auch da waren die klanglichen Tendenzen deutlich wahrnehmbar.

    Aber da bei den Stagelines die Pegelsteller nicht 100%ig exakt ausgerichtet waren passte mit der alten Einmessung die Abstimmung der jeweils 4 Lautsprecher Wege nicht 100%ig.

    Insofern ist es einfach auch nicht sinnvoll die alte Einmessung zu verwenden.

  • Das kann ich gut nachvollziehen. Die Unterschiede, die Du rausgearbeitet hast, zeigen mMn. aber auch, dass wir hier schon auf einem gehobenen Niveau vergleichen. Als ich damals diverse Endstufen verglichen hatten in preislich etwas niedrigeren Regionen, waren die Unterschiede "großflächiger". Auch die Bassqualität, Kontrolle etc. unterschied sich dort deutlich.


    Die Feinheiten bezüglich Auflösung, Abbildung etc. die Du schilderst, machen dann nachher den Unterschied von "gut" zu "sehr gut" aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass das in einer schlechteren Kette auch weniger deutlich wäre - Deine Vorstufe und die LS helfen da sicherlich auch, sowas rausarbeiten zu können + der Raum.


    VG

  • Das kann ich gut nachvollziehen. Die Unterschiede, die Du rausgearbeitet hast, zeigen mMn. aber auch, dass wir hier schon auf einem gehobenen Niveau vergleichen. Als ich damals diverse Endstufen verglichen hatten in preislich etwas niedrigeren Regionen, waren die Unterschiede "großflächiger". Auch die Bassqualität, Kontrolle etc. unterschied sich dort deutlich.


    Die Feinheiten bezüglich Auflösung, Abbildung etc. die Du schilderst, machen dann nachher den Unterschied von "gut" zu "sehr gut" aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass das in einer schlechteren Kette auch weniger deutlich wäre - Deine Vorstufe und die LS helfen da sicherlich auch, sowas rausarbeiten zu können + der Raum.


    VG

    Jepp, das deckt sich ja auch mit den Erfahrungen die unser Vergleich gezeigt hat. Wir sprechen hier nicht von Welten - aber das was Aries beschreibt, deckt sich mit recht genau mit dem wie ich es beschrieben habe. Wir hatten ja einen Fullrange Lautsprecher dran und da passt das "Nüchterne" schon gut. Wir dachten ja auch zu erste es ist weniger Bass da, aber es war einfach aufgeräumter, Detailreicher und losgelöster. Mein Fazit war: Im direkten Blindtest würde ich mir zutrauen die Endstufen zu unterscheiden - aber halt auch nur im direkten Vergleich.

    Positiver Nebeneffekt war für mich das geringere Rauschen und das nicht vorhanden sein der Potis. Da muss man extrem aufpassen das man da nix verstellt wenn mal an der Anlage gefummelt wird.


    Was mich interessieren würde, wäre noch der Vergleich im Bass. Bei den Fullrange Lautsprechern war der Unterschied im Bass deutlich. Ähnlich ging es mir, als ich bei meinem DBA von der iNuke auf die STA gewechselt habe. Ich könnte mir vorstellen, dass hier auch noch was passiert - mann muss nur mehr Endstufen nehmen (400Watt pro 2x12 Zoll) - wären bei dir 8 Kanäle.

    Da du ja genug Endstufen hast, würde ich das mal testen, sofern es von der Verkabelung passt.

  • ... Mein Fazit war: Im direkten Blindtest würde ich mir zutrauen die Endstufen zu unterscheiden - aber halt auch nur im direkten Vergleich...

    Heißt das, dass ihr/du keinen BT gemacht habt, bzw. die Ergebnisse die du schilderst aus einem offenen Test kommen?


    Aries

    Ich weiß ist ein neues Gerät, und auf keinen Fall irgendwas riskieren (Garantie,..) aber ist vielleicht ein Bild vom Innenraum der Endstufen möglich?


    mfg

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