Der Heimkinoraum von Aries

  • Da ich auf der anderen Seite schon mal negative Erfahrungen mit anschlagenden Subwoofer Chassis gemacht habe bin ich auch vorsichtig was die Anhebung im subsonischen Bereich anbetrifft.

    So, ich wollte das doch genauer wissen und habe heute einen Versuch gemacht und meine üblichen Bass-Referenzen mit "Vorführlautstärke" angespielt.

    Die Chassis lenken dabei bis maximal ca. +/- 8 mm aus und das sieht schon ziemlich heftig aus.

    Nur - was können sie eigentlich?


    Bei meinem DBA sind 2 x 8 Peerless Xxls-P830845 (12'') verbaut.

    Lt. Datenblatt hat das Chassis ein x_max von +/- 12,3 mm.
    So wie ich x_max verstehe bedeutet das den linearen Bereich aber noch nicht die tatsächlich maximale Auslenkung bei der das Chassis anschlägt, das wäre x_lim.

    Für das Peerless Chassis habe ich allerdings keine Angabe zu x_lim gefunden - kennt jemand diesen Wert?


    PS

    Für vergleichbare Chassis habe ich folgende Werte gefunden:

    Eminence Lab 12 x_max +/- 13 mm; x_lim +/- 22 mm

    Aurasound NS12-513-4a x_max +/- 10 mm; x_lim +/- 22 mm

  • Einige Chassis schlagen einfach überhaupt nicht an, je nachdem wie die Zentrierung ausgelegt ist.


    Ich habe hier noch einen Datensatz eines anderen Peerless XXLS 12 (CW glaube ich), der mit 12,5mm Xmax angegeben ist. Dieser hat ein Xmech von 22mm.

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  • Einige Chassis schlagen einfach überhaupt nicht an, je nachdem wie die Zentrierung ausgelegt ist.

    Welche sind das? Mir sind bisher nur Treiber begegnet, die anschlagen können. Der XXLS12 gehört dazu.


    Die 22 mm Xmech habe ich so auch noch in Erinnerung. Bei den meisten Treibern hört man vor Xmax allerdings schon, das man lieber nicht mehr lauter drehen sollte. Die XXLS12 sind da noch verhältnismäßig störgeräuschfrei.

  • Hallo Nils, mein Freund Klaus (der selbst Lautsprecher entwickelt hat wie z.B. den Alpine SWG-1244) berichtete mir davon, dass es einige Konstruktionen gäbe, bei denen z.B. die Sicke so dimensioniert sei, dass die Schwingspule die Polplatte rein mechanisch nicht berühren können. Um welche Chassis es sich dabei genau handelt, müsste ich noch einmal hinterfragen, wenn es dich interessiert.

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  • Um welche Chassis es sich dabei genau handelt, müsste ich noch einmal hinterfragen, wenn es dich interessiert.

    Das wäre nett, wenn du mal fragen könntest. Ist aber nur rein aus Interesse.

    Ich vermute, dass das eher PA-Treiber sein werden. Zumindest im Hifi-Bereich ist mir sowas noch nicht begegnet. Was aber erstmal nicht viel heißt, denn wer kennt schon alle Tieftöner auf dem Markt. :zwinker2:

  • Moin, ich kann mir eher Car HiFi Chassis mit einem längeren Spulenkörper und entsprechend dimensionierten Schlupf. Sonst sind mir auch keine bekannt.

  • Guten Morgen,


    danke für Eure Hinweise!

    :sbier:


    Also sind es vermutlich 22 mm als mechanisch maximale Auslenkung.


    Bei den meisten Treibern hört man vor Xmax allerdings schon, das man lieber nicht mehr lauter drehen sollte. Die XXLS12 sind da noch verhältnismäßig störgeräuschfrei.


    Tatsächlich vor x_max und nicht x_lim / x_mech?

    Ich hätte jetzt mal angenommen, dass x_max der definitiv grüne Bereich für ein Chassis sein sollte.


    Insofern folgende Frage ... wenn man bei typischen impulsartigen Signalen den rein mechanischen Aspekt betrachtet (also nicht thermische Zerstörung) wo würdet Ihr die Grenzen sehen für (am Beispiel des Peerless Chassis):

    "Grün" - Auch bei häufigerer Beanspruchung keine signifikante Verkürzung der Lebensdauer

    "Gelb" - Deutliche Verkürzung der Lebensdauer, aber keine sofortige Zerstörung

    "Rot" - Hohes Risiko der Zerstörung bei einmaliger Beanspruchung

  • Tatsächlich vor x_max und nicht x_lim / x_mech?

    Ja. Ich hatte ja damals die Auslenkung von einigen Treibern mit dem Laser gemessen und Störgeräusche traten immer schon vor Xmax auf. Wie stark, war sehr unterschiedlich. Bei einem schlug z.B. die Litze an die Membran. Das hörte man auch im eingebauten Zustand sehr deutlich. Bei anderen waren die Störgeräusche deutlich geringer ausgeprägt, wie z.B. beim XXLS12. Es sind eben auch nicht nur nichtlineare Verzerrungen, sondern andere Geräusche, die da auftreten. Die tauchen so in der Messung nicht auf. Bei Klippel fällt das wohl unter Rub & Buzz und wird gesondert aufgeführt.


    wenn man bei typischen impulsartigen Signalen den rein mechanischen Aspekt betrachtet (also nicht thermische Zerstörung) wo würdet Ihr die Grenzen sehen für (am Beispiel des Peerless Chassis):

    Das kann ich so pauschal nicht beantworten und da fehlen mir auch Untersuchungen zur Langzeitstabilität. Die Spinne und Sicke leiern bei permanent hohen Hub halt irgendwann aus. Aber es gibt ja bei geschlossenen Subwoofern noch die Luftfeder, von daher ist das vielleicht nicht mal schlimm. Jedenfalls würde ich so dimensionieren, dass Xmax nicht überschritten wird. Denn darüber steigen die Verzerrungen schlagartig, weil die Spule das Magnetfeld verlässt. Viel Pegelzuwachs kommt darüber auch nicht mehr. Damit es immer sauber klingt, würde ich unter Xmax dimensionieren. Das ist bei unseren DBAs normalerweise mit einem flachen Hochpass erledigt. Denn die hohen Auslenkungen treten vor allem unter 20 Hz auf. Die Auslenkung steigt ja mit fallender Frequenz für identischen Pegel.

  • Naja, wenn die Anschlagen ist meist Essig - sprich kaputt.

    Ich rechne immer mit XMAX. Wenn ich Kinos mir einer Inuke eingestellt habe, habe ich z.B. den Limiter nach XMAX eingestellt.


    Ein Gelb gibt es da imho nicht. Man kann glück haben, dass es bei ersten Anschlagen überlebt, aber ein verkürzen der Lebendauer oder so gibt es nicht.


    Ansonsten ist es wohl sehr unterschiedlich. Bei meinen Auras mit Unterhangantrieb ist es so, dass die laut Quint-Audio bis zum Xmax quasi verzerrungsfrei spielen, nach XMAX aber dann stark verzerren. Die Frage ist, in wie weit man das noch hört.

    Viele andere Chassis verzerren aber schon vor Xmax.


    Neben XMAX gibt es noch die Thermische Geschichte. Die dürfte im Kino aber keine große Rolle spielen, da wir ja kein Dauerfeuer auf den Subs haben.


    Bei deinem 8er DBA wird es sehr schwer sein die Chassis zum Anschlagen zu bringen. Das würde deutlich über Referenzlautstärke gehen. Bei einem 4er DBA kann ein Limiter schon sinn machen.


    Grundsätzlich kann man sich da aber gut an WIN ISD orientieren. Meist geht in der Praxis von was mehr, da WIN ISD den Roomgain nicht berücksichtigt.

  • Man kann glück haben, dass es bei ersten Anschlagen überlebt,

    Wobei das meistens der Fall ist. Ich habe schon viele Treiber zum Anschlagen gebracht und bisher haben alle überlebt. Das heißt natürlich nicht, dass man es unbedingt provozieren sollte. :)


    Bei meinen Auras mit Unterhangantrieb ist es so, dass die laut Quint-Audio bis zum Xmax quasi verzerrungsfrei spielen,...

    Das kann ich so nicht bestätigen. Der Unterhangantrieb erzeugt zwar ein schönes Plateau, aber nur bis zur Hälfte von Xmax, danach sinkt Bl.


    Aurasound NSW12:


    Tymphany XXLS12 (P830845):



    So groß ist der Unterschied zum XXLS12 gar nicht mal. Und es ist ja nicht nur Bl, das eine Nichtlinearität einbringt, sondern vor allem auch Cms. Und da ist der XXLS deutlich linearer.


    Aurasound NSW12:


    Tymphany XXLS12 (P830845):


    Insgesamt nehmen sich beide Treiber aber nicht viel. Hier die Xmax, die Klippel ausspuckt:


    Aurasound NSW12:


    Tymphany XXLS12 (P830845):


    Man sieht also, dass mit der strengen Metrik 82% Bl und 75% Cms (also verzerrungslimitert) beide Treiber nicht ganz auf ihre mathematischen Werte kommen. Letztere sind eben immer recht optimistisch. :)

  • Alles klar, man sollte sich also an x_max orientieren, aber nicht darüber hinausgehen.

    Ausgehend von 8 mm Hub würde das für meine Vorführlautstärke einen Headroom von 3,7 dB im Bass bedeuten.

    Die Nachkommastelle ergibt natürlich wenig Sinn, zumal ich die Auslenkung nicht so exakt gemessen habe.

    (Ich habe die 8 mm mithilfe einer ausgeschnittenen Schablone aus Karton abgeschätzt.)

    Mit welchem Equipment messt Ihr die Auslenkung der Chassis?

  • So groß ist der Unterschied zum XXLS12 gar nicht mal. Und es ist ja nicht nur Bl, das eine Nichtlinearität einbringt, sondern vor allem auch Cms. Und da ist der XXLS deutlich linearer.

    Hier haben wir auch zwei der besten 12 Zöller... Ich denke Quint ging bei der Aussage eher von nicht so guten Treibern aus.

    Wir ja einen Grund haben, warum Quint den Peerlees immer noch weiter verwendet.


    Wobei das meistens der Fall ist. Ich habe schon viele Treiber zum Anschlagen gebracht und bisher haben alle überlebt. Das heißt natürlich nicht, dass man es unbedingt provozieren sollte. :)

    Ich selber habe immer aufgepasst, in einigen Kinos waren die Peerlees z.B. aber hinüber.

    4er DBA, Bass 10db angehoben, Referenezpegel und dann war es das... Einzig was mich gewundert hat war der Fakt, dass nicht alle Chassis kaputt waren. Es muss also sowas wie eine Serienstreuung geben.


    Ich habe noch die Info im Hinterkopf, das ein Chassis in jedem Fall einen Schaden nimmt wenn aus anschlägt. Wie große der ist kann ich nicht sagen. Versuche sind mir da einfach zu teuer :-)

    Mit welchem Equipment messt Ihr die Auslenkung der Chassis?

    Ich messe das einfach mit einem Zollstock.

  • Meine Erfahrung bzgl. Maxpegel und Xmax ist folgende:

    Meistens mess ich zur Dimensionierung bei 20Hz und im ersten Schritt die 10% Klirr (dies ist laut meinem Wissen ungefähr der Bereich wo der lineare Bereich verlassen wird). Die Auslenkung hier ist bei meinen Scan Speaks 30W4558 glaub ich noch ein bisschen unter +-xmax (müsste ich bei einer zukünftigen Vermessung nochmal exakter mitn Meterstab nachmessen).

    Als Pegel kann man hier z.B. 105dBspl messen, was dann als Anhaltspunkt für die Dimensionierung dient.


    Durch weitere Erhöhung des Klirrs (beim Sinus) auf 20% THD, dann erhöht sich der Pegel noch um ca. 2dBspl.

    Beim Burst-Test mit 20Hz und mit einem Abbruchkriterium wie Membranauslenkung oder Geräusche können ca. 5dBspl mehr erzeugt werden bezogen auf die 10% Klirr, womit man z.B. bei 110dBspl landet.

    Bei diesem Burst-Test kann dann auch die Gain-Structure der Kette und die Peakspannung an den Chassis ermittelt werden, um das Gesamt-System zu kontrollieren.


    Das ist für mich so ein Anhaltspunkt, mit dem ich bisher recht gut gefahren bin.

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