Der Heimkinoraum von Aries

  • Ich habe da gerade noch mal drüber nachgedacht und denke, dass hier ein falscher Eindruck entstanden ist. ich versuche es mal, anders zu erklären:

    Es ist nicht so, wie neben einer Zapfsäule zielsicher mit der Tanköffnung in der Nähe der Zapfpistole zu parken, sondern eher mit dem Einstellen des Fokus am Projektor vergleichbar.


    idealerweise hat man um seinen zu findenden Punkt herum (den man vorher mit gröberen Schritten ermittelt hat) 6 oder mehr Filter, die man umschalten kann. Dann klickt man sich im laufenden Musikbetrieb runter und merkt, wie sich die Klangfarbe ändert. Eine dieser Einstellungen ist die korrekte, also "fährt" man den Bereich ein paar mal auf und ab. Man wird sich nicht auf Anhieb sicher sein, wo es denn genau passt, da die Unterschiede zwischen zwei benachbarten Filtern verschwindend gering sind, aber durch "Overshoot" und umkehren nähert man sich dem Punkt langsam an, bis man merkt: "Klick nach oben ist nix, dann kommt ein Sweetspot und klick über diesen hinaus nach unten ist auch wieder nix.". Dann hat man's getroffen. Wie gesagt, ist dem Fokussieren nicht unähnlich. Die Aktion kann auch mal eine Stunde in Anspruch nehmen.

  • Zitat

    Allem vorweg mag ich mal sagen, dass ein voll angeblasenes Saxophon aus 1 m entfernung in den Ohren weh tut! Schlagzeug und Trompete auch. Das vergessen die meisten und trimmen ihre Anlage darauf, dass das Sax nie mehr weh tut. Ich halte das für falsch. Es ist Sache des Tonmeisters, zu entscheiden, ob und wenn wie weit so etwas gezähmt werden soll.

    das ist wie mit den oft betonten 'seidigen Höhen' von Opa's Stradivari - ein akustischer Hoax..:big_smile:

    Aber mit altersbedingter Hörgrenze bei 14k muss man die letzte Oktave eh nach Messwert oder Bauch justieren- hören tu ich davon nicht mehr alles!


    Meine Präferenz ist da dann auch eher etwas Schmerz bei allzu hohen Pegeln, als durch zu passive Abstimmung dem ganzen nen Schleier überzuziehen.

  • Eine sehr interessante Diskussion, ist eigentlich ein eigener Thread wert.


    Das oben Gesagte kann ich gut nachvollziehen. Habe mit Dirac auch lange mit den TG experimentiert.

    Da hatte ich Änderungen um 0,5 db in der TG heraushören können. Habe mir das aber nicht erklären können, warum ich das überhaupt wahrnehme bzw. "fühle". Denn ich bin sehr weit weg von Fledermausohren :zwinker2: und war der Meinung, dass 0,5db untergeht im Amplitudenverlauf am Hörplatz.

    Aber die Bezeichnung Veränderung der Klangfarben hat bei mir soeben ein "Aha" hervorgerufen, ... das könnte es vielleicht erklären.


    Derzeit versuche ich mit der Trinnov meine TG zu finden. Das erste was mir aufgefallen ist, dass Änderungen der TG in der Trinnov hörbar größere Auswirkungen hat, wie vorher mit Dirac und der NAD M17.

    Wahrscheinlich hängt es damit zusammen, dass ich mit der Trinnov mit der linearen TG schon mehr Feinheiten wahrnehme als vorher. :think:

  • Da ich heute wieder einige Stunden die HKV für mich nach Gehör "kalibriert" habe, kann ich sagen, dass meine "Sourspots" definitiv bei 1kHz herum liegen und dann wieder bei 3-4kHz. :big_smile: Der Rest stört mich nicht so sehr.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Naja, ich gehe ja schon sehr strikt nach Zielkurve vor und suche halt am Ende die mit der passendsten Steigung nach Gehör aus. Vom Frequenzgang her sehen die tatsächlich so ähnlich aus, dass einem gar keiner mehr glauben wird, dass die unterschiedlich klingen.. ;)

  • Da ich heute wieder einige Stunden die HKV für mich nach Gehör "kalibriert" habe, kann ich sagen, dass meine "Sourspots" definitiv bei 1kHz herum liegen und dann wieder bei 3-4kHz. :big_smile: Der Rest stört mich nicht so sehr.

    Geht mir ganz ähnlich. Ich bin irgendwann drauf gekommen, meine Zielkurve auch im "Abknick-Bereich" zu variieren, also den Punkt, ab dem es eine Gerade zu 20 kHz gibt, zu verschieben. Das beeinflusst nicht unwesentlich die empfundene Härte um 1 kHz herum. Du siehst in meiner Zielkurve da den Abfall ab 200 Hz. Eine Oktave höher angesetzt bekommt mir alle um 1 kHz herum zu viel Präsenz. Eine Oktave tiefer wirds regelrecht unklar/schleierhaft. Damit und mit dem Punkt bei 20 kHz hat man schon richtig gute Stellschrauben, kommt aber auch nie zu weit vom vernünftigen Pfad ab.

  • Sehr interessant ... Eure Hinweise bestätigen, dass die 3 kHz Nerv Frequenz Regel (zu) stark vereinfacht ist.

    Je nach Individuum liegen die Frequenzen durchaus unterschiedlich und insofern lohnt es diese für sich selbst herauszufinden - zumindest wenn man sich an diesem Effekt (Härte, Nervigkeit des Klangbilds) schon mal gestört hat.

    Wie weiter oben beschrieben kann man das mit einem Gleitsinus sehr einfach durchführen.


    :sbier:

  • Der WItz am BBC Dip ist, dass es einige Studio-Lautsprecher gibt, die den eingebaut haben. Wenn aber genau dieses Frequenzband nervt, sollte es nicht der Tonmeister absenken, statt einen Lautsprecher zu verwenden, der das bereits tut?


    Es gibt unzählige Theorien zu dem Ding, ganz interessantes Thema. Fakt ist, dass dieser Frequenzbereich einfach der für uns Menschen empfindlichste ist. Sieht man in der beliebten Wahrnehmungskurve auch gut:



    Wenn es leise ist, ist das der Bereich, den wir als erstes wahrnehmen und auch wenn es lauter wird, bleibt es der empfindlichste. Dem entsprechend ist das auch der Bereich, in dem es als erstes nervig und irgendwann schmerzhaft wird. Dieser Bereich ist halt für das Durchkommen in der Natur enorm wichtig, daher meines Wissens nach die starke Ausprägung.

  • Aries:


    ((( atom ))):


    Sieht für mich fast so aus, als wäre Aries Kurve direkt auf vmax ausgerichtet. ;)

  • Es gibt unzählige Theorien zu dem Ding, ganz interessantes Thema. Fakt ist, dass dieser Frequenzbereich einfach der für uns Menschen empfindlichste ist. Sieht man in der beliebten Wahrnehmungskurve auch gut:

    das kommt durch die open ear gain, das ist die verstärkung des gehörgangs, der liegt in diesem bereich. wird etwas in den gehörgang gesetzt z.b. eine dämmplastik wird der bereich zu den höheren frequenzen verschoben.

    doch wenn dieser bereich nervt und sogar weh tut, würde ich eher an eine hörminderung in diesem bereich denken bei der auch die unbehaglichkeits schwelle in der dyn. eingeschränkt ist.

    rentner ist ja schon an anderer stelle gefallen :zwinker2: doch so will ich das gar nicht ausdrücken :rofl: nein, die meisten hier sind in einem alter da hört man frequenzen über 12kHz schlecht bis gar nicht (was solls, da gibts nicht viel zu verpassen). Doch als tipp könnte man sich mal ein Audiogramm incl. U-schwelle von einen hörakustiker für sich machen lasssen und seine zielkurve darauf anpassen.

  • Hallo!


    Man muss hier schauen was diese Zielkurve denn überhaupt ist?

    Ist es der Betriebschallpegel der sich am Hörplatz einstellt?


    Wenn ja, dann sind daran

    1) der Direktschall

    UND

    2) der Raumschall

    beteiligt.


    Die Gewichtung davon ist in jedem Raum unterschiedlich und von div. Faktoren abhängig.


    So wird eher ein Lautsprecher der von sich aus eine Senke im Energie-FG um 3kHz bei linearem Direktschall, ein anderes Ergebnis liefern als einer der diese Senke nicht hat, denn dann sofern man sie will/braucht muss man entsprechend mehr den Direktschall behandeln.



    Ich halte es für mich strikt so, dass ich immer (!) möglichst linearen Direktschall ab spätestens 1kHz einstelle unter 200Hz nur den Betriebschallpegel, dazwischen fließend.

    >1kHz "behandle" ich nur durch das Abstrahlverhalten des Lautsprechers und vor allem Raumakustik, da meine Priorität ein linearer Direktschall ist.


    So habe ich Aufnahmen abhängig die ganze Bandbreite, also von soft bis schrill. Aber nur ganz selten ist etwas dabei wo ich sage, das geht gar nicht.

    Aber für mich ist das Inhalt. Und da gefällt mir einer mal mehr mal weniger.


    Natürlich ist es ärgerlich, wenn z.B. ein vom Bild, Handlung,... toller Film einen nicht gefälligen Ton hat, aber ich nehme es so wie es ist und bearbeite da nichts nach, auch weil es mir zu aufwändig ist.

    Wobei es gibt ja durchaus auch die Leute die sich die jew. Beste Bild und Ton-Spur zusammenbasteln, also z.B. Bild von 4k, Ton von DVD,..


    mfg

  • Die gebräuchlichen Target Curves, Zielkurven, beziehen sich immer auf den Hörplatz. Wie die Gewichtung von Direktschall und Raumanteil ist, kann man in Grenzen über eine Fensterung einstellen. Acourate benutzt ein "sliding window", das gibt's auch bei REW zu finden. Das wertet einen Zeitbereich aus, der einem einstellbaren Vielfachen der in Frage kommenden Wellenlänge entspricht. Bei Acourate kann man das getrennt für "vor der Welle" und "nach der Welle" einstellen. Das Ganze ein mal für < 1 kHz und ein mal für > 1 kHz. Das funktioniert gut und geht in die Richtung, die Du beschreibst, sofern man es so einstellt, versteht sich.


    Ich sehe das wie Du: Wiedergabe neutral einstellen und wenn es dann schlecht klingt, dann ist es leider so gemastered. So HiFi-Anlagen, die versuchen, immer gefällig zu klingen, sind auch überhaupt nicht mein Ding. Wie schon geschrieben: Wenn eine Trompete frontal bei Vollgas nicht anstrengend wird, ist meist was komisch. Wobei es durchaus auch Aufnahmen gibt, die den Spagat aus pegelfest und gleichzeitig glasklar hinbekommen.

  • Ich wollte damit auch sagen, dass die Zielkurve auf der einen Seite eine individuelle Geschmacksfrage ist, aber die selbe Zielkurve weiterhin sehr unterschiedlich klingen kann, weil der Direktschall hier entsprechend unterschiedlich aussehen kann.


    Also gefällt in Raum X Zielkurve Y, dann kann in Raum Z die Zielkurve Y nicht gefallen.


    Sehr aufschlussreich wäre in diesem Zusammenhang zusätzlich zur Zielkurve am Hörplatz (Summe) noch den dann vorhandenen Direktschall zu zeigen bzw. anzuschauen.


    mfg

  • Tatsächlich sind die Zielkurven für die unterschiedlichen Räume extrem ähnlich. Ich habe nun schon diverse Räume, Lautsprecher, Zielkurven durch. Einen größeren Unterschied in Bezug auf die passende Zielkurve scheint mir bisher das Abstrahlverhalten der Lautsprecher zu machen. Wie mein letzter Umzug und auch wiederholter Bau von CD-Lautsprechern, die dann in unterschiedlichen Räumen gelandet sind, gezeigt hat, gibt es sozusagen für einen Lautsprecher-Typ eine passende Kurve, die dann in verschiedenen Räumen passt. Bestätigt an sich ganz gut die Direktschall-Aussage und deutet darauf hin, dass das Sliding-Window zu funktionieren scheint.

  • das kommt durch die open ear gain, das ist die verstärkung des gehörgangs, der liegt in diesem bereich. wird etwas in den gehörgang gesetzt z.b. eine dämmplastik wird der bereich zu den höheren frequenzen verschoben.

    doch wenn dieser bereich nervt und sogar weh tut, würde ich eher an eine hörminderung in diesem bereich denken bei der auch die unbehaglichkeits schwelle in der dyn. eingeschränkt ist.

    rentner ist ja schon an anderer stelle gefallen :zwinker2: doch so will ich das gar nicht ausdrücken :rofl: nein, die meisten hier sind in einem alter da hört man frequenzen über 12kHz schlecht bis gar nicht (was solls, da gibts nicht viel zu verpassen). Doch als tipp könnte man sich mal ein Audiogramm incl. U-schwelle von einen hörakustiker für sich machen lasssen und seine zielkurve darauf anpassen.

    Leider ist es nicht so, dass ein optimal ausgeglichener Hörverlust auch in jedem Falle als angenehm empfunden wird. Dies ist eher selten der Fall, aber bei "relativ jüngeren Schwerhörigen" leichter zu erreichen.

    Das Gehirn gewöhnt sich über die Jahre an den langsam eintretenden Hörverlust und nimmt diesen dann als Normalzustand hin.

  • doch wenn dieser bereich nervt und sogar weh tut, würde ich eher an eine hörminderung in diesem bereich denken bei der auch die unbehaglichkeits schwelle in der dyn. eingeschränkt ist.

    Ja, leider ist es so, dass (auch) das Gehör im Laufe der Jahre nachlässt.

    Und ein Heimkino ist da auch nicht unbedingt zuträglich.


    PS

    Meine persönlichen "Nervfrequenzen" liegen allerdings in einem Bereich, in dem ich weiterhin gut höre (Ergebnis vom letzten Hörtest beim Betriebsarzt).

  • Das Gehirn gewöhnt sich über die Jahre an den langsam eintretenden Hörverlust und nimmt diesen dann als Normalzustand hin.

    da hast du recht, das ist auch ein grund dafür das es doch recht viele schwerhörige glauben nichts dagegen unternehmen zu müssen. somit werden die angehörigen genervt das sie nicht deutlich sprechen oder der TV zu laut ist :zwinker2: doch man kann mit gedult und fachkompetenz das alles wieder richten.

    genauso gewöhnt sich das gehirn auch bei normalhörigen an richtig oder falsch.


    Ja, leider ist es so, dass (auch) das Gehör im Laufe der Jahre nachlässt.

    Und ein Heimkino ist da auch nicht unbedingt zuträglich.


    PS

    Meine persönlichen "Nervfrequenzen" liegen allerdings in einem Bereich, in dem ich weiterhin gut höre (Ergebnis vom letzten Hörtest beim Betriebsarzt).

    das das gehör nachlässt wird erstmal nicht durch ein HK beschleunigt. was man aber wissen muss das wenn man ein zu lautes schallereignis auf die ohren bekommt brechen die haarzellen einfach ab, da nützt auch keine ruhezeit danach. bei so manchen pegeln die ich hier so lese, wäre es kein wunder wenn das gehör gar nicht über die jahre nachlässt sondern eher schneller :zwinker2:

    wurde beim betriebsarzt die u-schwelle gemessen?

  • das das gehör nachlässt wird erstmal nicht durch ein HK beschleunigt. was man aber wissen muss das wenn man ein zu lautes schallereignis auf die ohren bekommt brechen die haarzellen einfach ab, da nützt auch keine ruhezeit danach. bei so manchen pegeln die ich hier so lese, wäre es kein wunder wenn das gehör gar nicht über die jahre nachlässt sondern eher schneller

    Natürlich meinte ich nicht, dass alleine das Vorhandensein eines Heimkinos schon das Gehör beeinträchtigt sondern - logisch - zu laute Pegel.


    wurde beim betriebsarzt die u-schwelle gemessen?

    Es war ein üblicher Hörtest (Hörschwelle über verschiedene Frequenzen).

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