District 9ALPHA

  • Die Dämmung ist mit Sicherheit XPS oder sowas. Drunter ist meist eine Bitumenfolie oder sowas.


    Wenn du vor die seitlichen Aussenwände "nur" Rahmen mit Stoff machst und vielleicht noch Basotect Absorber mit einem Wandabstand dann ist das an sich eine Hinterlüftung, die wohl kaum zu Schimmelproblemen führen wird. Einen Wandaufbau (massiv mit Dämmmaterial etc) würde ich aber dort ohne professionellen Ratschlag nicht wagen. Ein Holzbalken, der auf dieser Wand aufliegt, sollte aber weniger zu Problemen führen, nur grossflächige Aufbauten sehe ich als problematisch an. Auch das Fenster würde ich nur mit solchen Rahmen verschliessen. Eine massiven Aufbau sehe ich als zu riskant an, da man gerade beim Fenster schnell mal Kondenswasser hat.

  • Denn mal eine Meinung von jemandem, der jahrelang auf dem Bau gearbeitet hat ;)


    Zur Grundlage:
    In jedem Raum (von speziell klimatisierten Räumen abgesehen) befindet sich Feuchtigkeit in der Luft.
    Diese Feuchtigkeit hat die Neigung sich an verhältnismäßig kalten Oberflächen als Tau niederzuschlagen.
    Das kann bei einfach verglasten Fenstern das Fenster sein, oder bei wenig / gar nicht gedämmten Außenwänden die Oberfläche dieser.
    Bis zu einer gewissen relativen Luftfeuchtigkeit ist das bis dahin unproblematisch (hängt von Raumgröße, Luftbewegung, Temperaturunterschiede ... ab).
    Wenn diese niedergeschlagene Feuchtigkeit eingesperrt wird, kann diese nicht durch Luftbewegung ablüften.
    Wenn sich auf dieser Oberfläche (Wand) auch noch Zellstoff befindet (Tapete) kann sich leicht Schimmel bilden.
    Wenn eine Außenwand großflächig abgedeckt wird kann aber auch ohne Tapete Schaden entstehen. Die Feuchtigkeit „wäscht“ Salze aus der Wand, die bilden sich dann als kleine weiße Kristalle auf der Wand. Irgendwann wird dann die Oberfläche „bröselig“.


    Fazit:
    Außenwände nicht luftdicht großflächig abdecken.
    Wenn Du Rahmen mit luftdurchlässigem Stoff bespannst, und diese vor die (nicht tapezierte) Wand stellst, solltest du keine Probleme bekommen.
    Wenn du ganz sicher gehen willst, baust du die Rahmen mit einem Abstand von 5-10 cm zur Außenwand auf.
    Gerade bei Fußbodenheizung wird die Luft am Boden des Spalts erwärmt, steigt auf und nimmt dabei die Feuchtigkeit auf (warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen).
    Dass die Feuchtigkeit an die Wand kommt, kannst du nur schwer verhindern.
    Also muss die Feuchtigkeit wieder ungehindert zurück in die Raumluft können.


    Kligscheißermodus: aus ;)


    Beste Grüße Helge

  • Hallo Helge


    Danke für die ausführliche Erklärung. Dann wird mein Raum also nochmal 5-10cm kleiner (links und vorne) :) ich plane das mal so und plane mal vorallem die vordere BW mit einer aktiven Hinterlüftung ein, denn sonst habe ich dort sicher ein Problem. Wie ich das bewerkstellige (selber oder durch einen Klimaspezi) muss ich noch überlegen, langsam gehen mir die Argumente bei der Frau aus ;)


    Gruss Mav

  • Hallo Mav,


    Wenn du bei einer Außenwand quasi komplett etwas davor bauen möchtest, kannst du die Rückwand der BW mit einer Unterspannbahn versehen.
    Diese wird normalerweise auf einem Dach verwendet.
    Das ist eine Membrane, die in eine Richtung diffusionsoffen ist, und in die andere nicht.
    Hierbei ist darauf zu achten, dass die Unterspannbahn ringsherum mit der Decke, den Wänden und dem Fußboden verklebt ist.
    Hierfür gibt es Kleber in ner Kartusche (wie Silikon) und bei glatten Wänden kann man auch spezielles Klebeband nehmen.
    Außerdem ist zwingend darauf zu achten, dass die Seite, die auf dem Dach nach außen gehört, hinterher Richtung Raum Mitte zeigt (ist auf der Unterspannbahn gekennzeichnet).
    Diese Membran verhindert, dass Feuchtigkeit in den „Raum“ hinter der BW gelangt, sollte aber durch kleine Risse in der Unterspannbahn, nicht 100% verklebte Stellen oder von außen Feuchtigkeit in diesen Zwischenraum geraten, so kann diese durch diese Membrane wieder in den Raum Ablüften ohne Schäden anzurichten.
    Eibe aktive Belüftung dieses Zwischenraumes brauchst du dann nicht.
    Du könntest sogar noch dünn Dämmwolle zwischen Außenwand und Unterspannbahn einbringen, dann hättest du eine ganz reguläre Wand-Dämmung geschaffen.


    Bitte an der Stelle keine Dampfsperre nehmen, da möglicherweise eindringende Feuchtigkeit sich dort sammeln und entsprechend für Schimmel etc. sorgen würde.


    Ich hoffe, das hilft dir weiter :)


    Gruß Helge

  • Hallo Mav,
    hallo Helge,


    das mit der Unterspannbahn ist eine interessante Variante. Trotzdem würde ich bei dem Bau einer Bafflewall eine Hinterlüftung des dahinter befindlichen Raums bevorzugen und die Bafflewall nach Möglichkeit modulweise aufbauen, so dass man diese für alle Fälle leichter demontieren könnte, was so dann auch teilweise möglich wäre, ohne sie ganz abbauen zu müssen.
    So wollte ich das bei mir auch angehen, zumal ich , wie Du Mav auch, ohnehin die anderen Wände des Raums mit Wandabstand und Hinterlüftung aufbaue. Auf der Rückseite der hinterlüfteten Bafflewall würde ich dann aber die darin befindliche Dämmung offen lassen und nur mit Unkrautvlies umspannen, weil Reflektionen hinter der Bafflewall wegen der Hinterlüftung möglich sind und so eingeschränkt werden können.


    Grüße
    Franz

    Planung bedeutet, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen...:zwinker2:

  • Danke euch, ich überlegs mir nochmal, da ich noch eine 360V Leitung im oberen Eck hab, welche aus dem haus geht, muss ich die BW sowieso modular aufbauen, damit ich dort hin kann.


    Ich habe auch grad noch etwas unter dem Teppich entdeckt, ein oranges Abflussrohr ähnlich wie DoXers Rohre die er für die Belüftung verwendet hatte. Wie finde ich raus wohin das geht? Mit einem langen Draht? Ich denke mal Waschküche, es roch nach Seife :)
    Ist in der hinteren ecke, vielleicht könntenich das als Luftausgang vom Raum brauchen?

  • Danke Jochen, werde Herrn Becker mal anschreiben, wenn ich die Planung fertig hab.


    Hab mal die BW grob geplant und wollte mal bei den Profis nachfragen, ob das so passt? Werde dann noch ein bisschen umrechnen müssen, da ich ja auf der linken Seite noch 5cm Hinterlüftung einplanen muss.











    Bei der heikleren Wand habe ich 10cm Hinterlüftung eingeplant. Dann mal mit 30cm Subwoofer gerechnet, Leinwand ist jetzt mit 2.9m schon sehr sehr nah. Weiss noch nicht wie breit der Aufbau der Leinwand sein wird, allenfalls sind es dann 2.95m. Allenfalls kann ich auch noch ein kleines bisschen zurück im Raum, müsste ich noch messen.


    Von der BW Vorderseite bis zur Mitte der Mains sind es 10cm Tiefe.


    Danke für eure Unterstützung.


    Beste Grüsse
    Mav

  • Hallo Mav,


    zu deiner Keller-Außenwand. Ich würde mir hier tatsächlich jemanden ins Boot nehmen der dort wirklich das entsprechende Verständnis für die Bauphysik hat.
    Einen guten Architekten oder einen Bauingenieur zum Beispiel.


    Die nicht investierten 200-300€ oder günstiger rächen sich hier ggf. mit bitterer Erkenntnis.


    Einige gegebene Tips sind im Ansatz richtig, andere sogar richtig aber an der tatsächlichen Problematik vorbei.
    Deinen Fotos nach zu Urteilen scheint dein Keller ungekämmt zu sein.
    Das hätte zur Folge, dass wenn du den Keller nun als Wohnraum nutzt die Klimatischen Bedingungen maximal ungünstig sein werden.
    Da wird dir eine Hinterlüftung evtl. auch nicht helfen.


    Kondenswasser entsteht bei bestimmter Luftfeuchtigkeit, Raumlufttemperatur und Oberflächentemperatur.
    Hierzu gibt es Bautabellen aus denen man die Isotherme ablesen kann.


    Unterbinden möglich durch z.B.:
    Erhöhung der Oberflächentemperatur oder Verhinderung das die RAUMFEUCHTE Luft die geringe Oberflächentemperatur erreicht. u.v.m..
    Möglichkeit der Entgegenwirkung: Harte Dämmung fest auf deiner Kellerwand.
    Aus der ferne auf keinen Fall anzuraten, da deine Kelleraußenwand ggf. eine Betonwand ist die nicht 100% Dicht ist.
    Hier wäre der ungünstige innere SD-Wert bei beschrieben Aufbau tödlich.


    Zu ermitteln wären Feuchtegehalt deiner Wand in Abhängigkeit zur Raumfeuchte.
    Wandaufbau und Qualität der Abdichtung etc.


    Wie du siehst ist die Beurteilung nicht einfach aus der ferne möglich ...
    Etliche andere mögliche und nicht unübliche Konstellationen sind nicht mal genannt.


    Um hier abzukürzen nochmal der Rat - nimm dir einen Fachmann als kurze Hilfestellung hinzu.
    Du benötigst Ihn ja nur für kurze Zeit, sprich wenige Stunden.


    Grüße und weiter viel spaß beim Werkeln,
    Alex

  • Danke euch für die Rückmeldungen. Ich rufe morgen mal bei einem architekturbüro durch und frag die mal an für eine Expertise.


    Ausgraben wäre bei der vorderen Wand, wo die Fenster sind, wäre möglich, dort hat es nur eine Treppe zum Nachbar runter. Die andere Seite ist unmöglich, da haben wir oben die Terrasse mit dem Glasdach :)


    Komisch ist ja, dass das ein Wohnraum sein soll. Versicherung zahlen wir jedenfalls für den Raum :)


    Bin ich mit der Grobplanung der BW grundsätzlich auf dem richtigen Weg von der Art her? Natürlich mit entsprechender Umplanung nach der Rückmeldung der Architekten.


    Danke und Grüsse
    Mav

  • Ich hoffe wirklich, Du hast Glück und gerätst an einen ordentlichen Architekten. Die sind fast so selten wie Einhörner in der Hölle.


    Nahezu alle mit denen ich bisher zu tun hatte, haben ein großflächiges Grundwissen, das gut und gerne als gefährliches Halbwissen bezeichnet werden darf.
    In solchen Fragen würde ich immer einen geprüften Bausachverständigen fragen.
    Kostet in der Regel auch nicht mehr als ein Architekt (oftmals eher weniger).
    Und die Jungs kennen sich in der Thematik wirklich aus.
    Haben da halt täglich mit zu tun.


    Ich könnte einen laaangen Treat schreiben, nur mit unglaublich dummen Aussagen so mancher Architekten :waaaht:


    Ist kein Witz, aber in 98% der Fälle, wirst du eine fachlich fundiertere Aussage von einem Baustoffhändler bekommen, als von einem Arschitekten.


    P.S. Es gibt aber sicher auch die Ausnahmen. Sind mir bisher nur noch nicht unter gekommen.

  • Hi Dwarn


    Ja, das wird die Kunst sein. :(
    Das Problem ist, dass es auch dutzende Bauberatungen gibt (Bausachverständige habe ich in der Schweiz nicht gefunden).


    Hab einen Kontakt gefunden, ein Schimmelexperte empvohlen vom Bauexpertenverband, dann frage ich da mal an. :) könnte ein erster Ansatz sein.


    Gruss Mav

  • Ich hoffe wirklich, Du hast Glück und gerätst an einen ordentlichen Architekten. Die sind fast so selten wie Einhörner in der Hölle.
    .........


    Das ein großer Teil der Architekten mit der Fragestellung überfordert sein wird, da gebe ih dir recht und das sehe ich aus so.
    In Gänze deiner Aussage tust du der Zunft aber sicher unrecht.
    Ich kenne einige die in der Bauphysik recht fit unterwegs sind.


    Die Herrschaft an Bausachverständigen ist doch auch nicht unstrittig.
    Jemand der sich Architekt nennt muss wenigsten ein abgeschlossenes Studium nachzuweisen haben.
    Architekt ist ein geschützter Beruf.


    Sachverständiger darf sich jeder nennen.


    Dem Baustoffhändler traue ich die UMFASSENDE Bewertung allerdings am aller wenigsten zu.
    Ausnahmen bestätigen aber auch hier sicher die Regel.


    Ich drücke die Daumen das du wen vernünftiges findest.


    Wo kommst du denn her, Mav?

  • Sprich doch einfach mal mit Ihm. Vielleicht kann er dir jemanden empfehlen. Der Vorschlag von Dwarn in Beitrag 66 war schon ein möglicher Ansatz. Aber hier muss voraus gesetzt sein, dass deine Außenwand hierfür geeignet ist, sprich die äußere und horizontale Abdichtung müssen 100% intakt sein.


    Welches Baujahr ist denn dein Haus?


    Im Thurgau habe ich leider keinen Ansprechpartner für dich ... Schade ...

  • 1999, also 20 jährig.


    Intakt müsste die schon sein, als es letztes Jahr so stark geregnet hatte und alles unter Wasser stand hatten wir Wasser im Haus, aber an anderen stellen, dort war alles trocken, sollte svhon alles dicht sein :) SOLLTE


    Bin ich denn der einzige, der im Keller eine BW an einer Aussenwand hat? :)

  • @ Lex Parker:
    Sicher wird es auch fähige Architekten geben.
    Architekten müssen in ihrer Ausbildung jedoch auch die Bereiche so vieler Gewerke behandeln, (vom Statiker, Maurer, Tischler, Klempner, Elektriker, Zimmermann, Fliesenleger Lüftungsbauer und und und) dass für mehr als einen Einblick nicht viel Zeit bleibt.
    Schließlich dauert eine jede dieser Ausbildungen 3-3,5 Jahre.
    Die Regelstudienzeit Architektur ist 4 Jahre.
    Wenn also die Ausbildung nur Grundwissen vermitteln kann, hängt das tatsächliche Fachwissen von der Erfahrung und dem eigenen Antrieb sich fortzubilden ab....


    Meine ganz persönlichen Erfahrungen mit ca 20-25 Architekten ist leider erschreckend.
    Es gibt ein Geschäft hier in Lübeck, das ich nicht betrete, da ich weiß welcher Architekt die Bauaufsicht hatte. :blush:
    Das war der gleiche wie in dem Gebäude, in dem ich arbeite. Kurz nach Einzug sind welche von uns mit einem Hubwagen durch den Fußboden gerauscht. Seine Aussage: „ich bin davon ausgegangen das hält.“ :beat_plaste


    Um das jedoch klar zu stellen, ich bin mir trotzdem sicher, dass es fähige Architekten gibt.


    @ Mav:
    Mach dich nicht verrückt. Deine Gegebenheiten und dein Vorhaben sind (bautechnisch) absolut Standard und sollten keine große Hürde darstellen :respect:

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