Einmessvorgang DBA/Phasenabgleich und Entzerrung

  • Hallo

    ich habe eine Frage zur Messung des Delay über REW bei einem DBA.

    Ich habe ein Behringer Ultradrive Pro, was als Weiche dient.


    Ich möchte das Delay mit REW bestimmen, statt irgendwas über die Raumtiefe zu probieren. Das heißt doch, dass ich die Phasen der beiden Arrays übereinander lege.


    Jetzt nutze ich das Phase alignment Tool. Bei mir liegt der erste Phasensprung bei etwa 31 Hz. Ich verschiebe dann die Messung vom 2. Gitter dahin und trage den Wert später im Behringer als Delay ein. Da kommt dann irgendwas raus, was aber so garnicht der Raumlänge entspricht.



    Sub Kanal ist auf Eingang A.

    Ich habe jetzt das vordere Array auf Ausgang 1

    Das hintere Invertiert auf Ausgang 2.


    Ich messe nun beide einzeln mit REW.

    1 Messung vorne

    2. Messung hinten aber invertiert voreingestellt


    Muss ich daher invertiert in dem alignment Tool anwählen, um dies wieder für REW rückgängig zu machen?

    REW merkt ja bei der Einzelmessung ohne Referenz nicht, dass das hintere Array invertiert ist. Ich messe ja unabhängig einzeln. Ich mute dabei immer den jeweiligen Kanal direkt in der Behringer. Dreht REW die Phase um, weil es ja irgendwo anfangen muss und vermutlich den ersten Peak nimmt?


    Wenn ich nicht invertiert anklicke, kommt ein ziemliches Durcheinander raus.

    Wie gehst richtig?


    Danke.

  • Warum möchtest du nicht mit den Raumdimensionen arbeiten? Das hat bei vielen sehr gut funktioniert.


    Misst du ohne Timing Referenz? Das Ergebnis wird da immer mehr oder minder daneben liegen.


    Du möchtest ja eigentlich das die Ebene Wellenfront von deinem hinteren Gitter absorbiert wird. Bis die Wellenfront bzw der Schall der einzelnen Chassis an deinem Mikrofon ankommt dauert es unterschiedlich lange, abhängig davon, ob du zwischen oder genau vor einem Chassis misst.

  • Hmmm… lustige Idee aber falsch im Ansatz. Du hast bei Deiner Messung eine Differenz zwischen den beiden Abständen Vorne/Messpunkt zu Hinten/Messpunkt. Das ist weit entfernt von dem was Du benötigst.

    Da die Laufzeit absolut abhängig ist von der Raumlänge, ist das natürlich auch in erster Linie deine Referenz. Hättest Du z.B. beide Arrays bündig in die Wand gebaut, dann würdest Du so ziemlich genau die Zeit die der Schall einmal durch den Raum benötigt als Delay.

    Was sich bei mir als passend rausgestellt hat ist ein Delay von Raumlänge + Tiefe beider Arrays / 2. Also z.B. Dein Raum ist 5m lang, deine Chassis der des vorderen Arrays sind 30cm von der vorderen Wand entfernt und die Chassis des hinteren Arrays 20cm … dann würde ich(!) 5m + (0,3m + 0,2m)/2 nehmen also 5,25m. Ich muss dazu aber sagen, dass meine Situation auch etwas speziell ist, ich hab vorne tatsächlich 0cm (bündig mit der Wand) und hinten lediglich 22cm … also recht flach gebaut.

    Grundsätzlich ist es so, dass solche Arrays niemals eine perfekte plane Schallfront abgibt und natürlich Möbel und Menschen im Raum des Schall beeinflussen.

    Summa Summarum: Fang irgendwo bei der Raumlänge an und dann die bekannte Trial and Error Vorgehensweise, zuerst Delay, dann Gain, dann Delay, dann Gain … solange bis Du denkst, den Sweetspot getroffen zu haben.

  • Kannst Du mir mal grad helfen? irgendwie verstehe ich deine Rechnung nicht, oder habe ich da was falsch verstanden?

    Erstmal muss man sich richtig bewusst werden, wie ein DBA funktioniert. Ich lass jetzt mal Gitterabstand und Bildung einer planen Wellenfront weg.

    Idealerweise soll der Bass einmal den Raum durchlaufen und danach weg sein. Das wird man nie hinbekommen und ein wenig Nachhall ist auch nicht verkehrt. Jetzt verfolgen wir mal den Schall und schauen, was wo wann passiert.

    1. Schall wird von den vorderen Chassis emittiert. (Ich ignoriere mal die SBIR hier)

    2. Schall läuft in Schallgeschwindigkeit durch den Raum.

    3. Schall wird durch die Rückwand reflektiert

    4. Schall läuft wieder zurück.

    5. Hier kommt das hintere Array ins Spiel. Dieses spielt JETZT (wenn der Schall so weit von der Rückwand entfernt ist, wie die hinteren Chassis von der Wand entfernt sind) Phasenverkehrt und leicht im Gain reduziert. (Ungefähr … vereinfacht) An dieser Stelle überlagern sich die Welle von vorne mit der Welle von hinten.

    6. Idealerweise hört man den rückläufigen Bass aus der Reflexion nicht mehr.

    Hier kommt jetzt (leider) die SBIR ins Spiel. Da ein Lautsprecher ja den Schall an den Chassis abgibt, läuft ein Teil des Schalls (beim Bass fast 50%) auch nach hinten und reflektiert an der jeweiligen Wand und mischt sich leicht zeitverzögert in die primäre Schallwelle. Das bedeutet, wir haben es es hier mit einer SBIR zu tun. Das macht das präzise Auslöschen übrigens so gut wie unmöglich. Das einzige was man hier tun kann, ist es, etwas die Laufzeiten zu verlängern/vermitteln… dafür die Korrektur mit den Chassisabstastand/Sub-Tiefe. Das lässt sich bestimmt mit etwas genauerem Hinschauen bezüglich der Laufzeitunterschiede und der Berücksichtigung von Absorptionsverhalten der Wände noch genauer bestimmen. Für mich passt das tatsächlich auf‘m Punkt.

  • Erstmal danke für die Tipps.


    Diese SBIR Sache ist bei mir wohl auch ein Thema. Erstmal sind die Gehäuse zu tief und auch nicht 100 % in 1/4 Punkten, da hinten Fenster sind. Ich merke aber bis 100 Hz nicht viel. Man bekommt auch so einen graden Frequenzgang hin. Ich habe auch nur eine Sitzreihe. Bei zwei Reihen, wäre dies nur mit Baffelwall und flachen Gehäusen machbar.


    Einfach die Raumlänge zu nehmen. Ist ja theoretisch richtig, ich weiß aber nicht, wie lange der DSP zur Berechnung braucht. Ich dachte man könnte es messtechnisch besser herausfinden, klappt aber wohl nicht so.


    Ist der Abstand bezüglich Phase korrekt einzuhalten und suche ich einfacher einen Abstand, wo der Frequenzgang gut passt? Ist die Phase hier relevant?

    Wenn nein, wie messe ich denn den Rest mit DBA. Messe ich den nur mit der Front des DBA und passe die anderen Lautsprecher darauf an. Mit hinterem Teil an, passen doch die Phasen gar nicht.



    So habe ich es jetzt gemacht:

    Ich habe erstmal mit REW im Alignment Tool die 5.50 m vorgegeben und dann mir dem Regler herumprobiert, wo der Frequenzgang möglichst grade ist. Dann komplett gemessen und den EQ eingestellt. Die Gegenmessung war erstmal ok. Zum Testen, habe ich es so gelassen. Wasserfall sieht auch ganz gut aus.


    Ich denke, dass ich es final mit einer Referenz besser hinbekommen werden. Dafür muss ich dann zB den Center an den 2. Ausgang legen. Das mache ich dann, wenn ich alles einstelle.

  • Mir ist noch etwas eingefallen:


    Misst ihr das DBA extern? also ich ich zB über ein RME Fireface direkt in den DSP/Endstufe.


    Oder über den HDMI Ausgang. REW kann das wohl jetzt auch in Windows. Dann wäre die Kette mit drin. PC-7706-Utradrive-Endstufe.

    Ich hoffe das funktioniert dann auch mit dem Micro am Fireface parallel.

  • Hallo Zusammen,

    Inzwischen bin ich soweit mit Messen des Dba's durch bin bei 18,854ms und -1,8 im gain gelandet. Hier mal meine Messungen.



    Die erste Position ist meine Mainposition die anderen sind ca. 60cm hinter meinem Sitzplatz.

    Bei den anderen Punkten sieht man bei 25hz noch deutlichen Nachhall.

    Wie kann man diese in den Griff bekommen ?

    Oder Liegt Es am Setup ?

    Endstufe Tamp tsa 4-700

    4x4 Mini Dsp

    Vorne und Hinten jewils ein 2x3 Gitter mit Alpine Swg.

  • Was ist das für ein Raum? Grundmaße? Gemauert oder Trockenbau / Dachgeschoss? Was ist ein 4x4 Mini-DSP? Chassis alle einzeln geprüft in der Polung? Wie hast du die Gains eingestellt an der Endstufe? Oder sind da je zwei Kanäle gebrückt?

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Da passt etwas nicht. Das fällt auch zu früh ab.


    Hast du einen Tiefpassfilter gesetzt?

    Hinten ist invertiert?

    ja ist ganz Normal am LFE Ausgang mit 120hz.

    Hinten ist invertiert.

    Plus und Minus einfach vertauscht.


    Was ist das für ein Raum? Grundmaße? Gemauert oder Trockenbau / Dachgeschoss? Was ist ein 4x4 Mini-DSP? Chassis alle einzeln geprüft in der Polung? Wie hast du die Gains eingestellt an der Endstufe? Oder sind da je zwei Kanäle gebrückt?

    Genau 6,4x3,7x2,7LxBxH.

    Alles Gemauert Altbau kein Dachgeschoss keine Schrägen.

    Es ist der 4x4 Mini von Thomann.

    Jedes Chassi habe ich nach dem Aufbau Einzeln gemessen.

    Gains an der Endstufe habe ich leider nicht per Voltmeter gemessen aber per REW die Gitter gemessen und korrigiert.

    Die Entstufe ist 2x Gebrückt somit bleiben nur 2 Regler.

    Subwoofer sind jeweils 3 in Reihe und diese 2 Kreise dann Parallel.

    Kommt dann auf 6Ohm wenn meine Rechnung stimmt.

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