DBA/SBA/Mutisub und Fullrange - Widerspruch oder sinnhaft?

  • Hallo zusammen


    da wir ja schon in diversen Bauthreads die Diskussion geführt haben ob es sinnvoll ist bei einem DBA die anderen Lautsprecher vom Bass zu befreien, d.h. zu trennen bei xx hz würde ich gerne diesen separaten Thread dafür einmal nutzen.


    Ich denke ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht sondern nur unterschiedliche Meinungen. Deswegen würden mich die Argumente pro und contra sehr interessieren und bin auf Eure Meinungen gespannt.


    Meine persönliche Meinung kennen glaube ich die meisten schon. Ich selber bin ein Verfechter von Fullrange Lautsprechern die im Betrieb nicht getrennt werden und habe trotzdem ein DBA.


    Die Gründe sind für mich u.a.:
    - Lautsprechertiming, d.h. Zeitrichtigkeit des Lautsprechers (ist für mich enorm wichtig)
    - Konfiguration des Setups, d.h. Dolby misst den Bass 10db höher ein, somit habe ich diese Konfig auch im Stereobetrieb wenn ich nichts umstellen möchte
    - Vorstufe kann im Pure Direct Modus laufen was dem Klang zu gute kommt
    - Ortbarkeit des Basses (auch wenn oftmals behauptet wird, dass dies ab 80 hz nicht möglich wäre)


    Nachteile die ich in Kauf nehme:
    - Effektive Modenbekämpfung trotz DBA notwendig
    - Lautsprecher müssen Fullrange wiedergeben können


    Soviel mal für den Anfang.
    Und nun viel Spaß beim diskutieren.
    Gruß Jochen

  • Hallo Jochen,


    wenn ich dich richtig verstanden habe geht es dir nicht nur um die Stereowiedergabe sondern auch um die Filmwiedergabe?


    Deine Gründe sind für mich nachvollziehbar, besonders die Zeitrichtigkeit. Die Ortbarkeit ist abhängig von der Filtersteilheit, bei 12/24 dB würde ich das nicht ausschließen.
    Die Nachteile sind mMn enorm. Die Längsmode lässt sich mit genügend Platz bekämpfen, aber bei der Quer- und Höhenmode wird es schwierig.
    Meine Mains (Klein+Hummel O410) schaffen Fullrange meine Spitzenpegel im Bass so gerade eben. Wenn ein Besucher dann mal lauter sagen würde könnte es eng werden. :-)


    In meinem Setup nutze ich linearphasige FIR Filter. Die Frequenzweiche trennt sehr steil, für Musik gibt es einen eigenen Filter. Damit umgehe ich die von dir genannten möglichen Probleme. Zuspielung erfolgt dann über den PC. Kommt der Oppo ins Spiel gibt es eine zusätzliche AD/DA Wandlung. Diese fällt aber nicht negativ auf.


    Gruß
    Holger

  • ich fantasiere jetzt mal:


    Angenommen, man würde hinten genau gegenüber der fullrangespielenden FrontLS weitere 2 LS der identischen Bauart hin stellen, und diese vergleichbar zu den hinteren Subs im DBA ansteuern, sollte das nicht dann analog auch deren Signal DBA-ähnlich hinten schlucken?

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Hallo Bridie,


    der Ansatz macht meiner Ansicht nach keinen Sinn in der Praxis.
    Das Signal der Rear-LS ist ja weder das identische zu den HLS noch laufen die hinteren LS invertiert.
    Die Laufzeit der hinteren LS ist im Delay auf den Sitzplatz bezogen - nicht auf die Front-Chassis.
    Somit kann es nicht sinnvoll funktionieren.


    Die Abwegungsgründe Fullrange pro und contra interessieren mich aber auch.


    Von daher, wer betreibt seine LS denn überhaupt, neben Jochen, noch Fullrange (im Filmbetrieb)?

  • Hallo Lex,
    da hast Du mich falsch verstanden, ich meinte ZUSÄTZLICHE 2 Lautsprecher analog der LS in der Front (eigentlich drei, wenn man den Center mit betrachtet).
    Diese sollten dann invers laufen.

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Hallo
    Birdie: das scheiter aus meiner Sicht an zwei Dingen wenn ich Dich richtig verstanden habe..
    1) Der Schall breitet sich wellenförmig aus und wenn man nur 1 Lautsprecher zur Absorption hat wird das nicht funktionieren zumal dieser auch noch an einem nicht optimalen Ort dafür stünde
    2) Ortbarkeit: Im Subbereich setzt man ja auf die NICHT Ortbarkeit des Basses. Dies ist bei den Mains nicht gegeben weil man ja hier auch gezielt Signale wiedergibt (z.B. Auto fährt von rechts nach links). Durch die hinteren Absorberlautsprecher wird dann dieser Effekt verwaschen werden.


    Oder meinst Du nur den Bassbereich der Mains?


    @Lex: Da gibt es einige mehr: Andi Latenight, Dano, Mad Ralph, Captain, ...


    Holger: Erst mal: Tolle Lautsprecher die Du hast! Kann mir aber auch vorstellen das der 10 Zöller dann auch bald aufgibt.
    Bzgl. der Flankensteilheit. Ich denke es ist nicht so gut bei 12/24db im Bassbereich zu trennen, da es hier dann leicht zu Auslöschungen zwischen Mains und Sub kommen kann und der Phasenabgleich recht schwierig ist. Ich selber trenne im LFE Kanal selber ja nochmal und das mit 48db.


    VG Jochen

  • Jochen, ich würde es genau so machen wie Du, nein halt!
    Sollte ich nochmal in die Verlegenheit kommen ein neues Kino aufzubauen, dann würde ich Kino Kino sein lassen und Musik Musik.
    Ich würde das komplett trennen. Vielleicht sogar räumlich.
    Eine wirklich gute Stereokette hat einfach mehr Musik drauf als eine AV Vorstufe und das ganze DSP gedöns.


    Im Kino würde ich mich dann an der THX Norm orientieren und den gesamten Bass unter 80HZ aus dem SBA / DBA fahren. (max. 15" Chassis)
    Die Anpassung an Fullrange LS kann gut klappen, aber selbst wenn es gut ist, dann ist es nie wirklich ideal.


    Stereokette dann mit passiven LS mit 6db Weichen und klar, echter Zeitrichtigkeit und sehr reduziertem Bauteilaufwand auf der Weiche.
    Selbst den Bass würde ich dann für rein Stereo nicht mehr aktiv haben wollen.


    Gruß
    Benjamin

  • Nur der Bassbereich wäre natürlich besser, aber wohl nur z realisieren, wenn man einfach de anderen Chassis hinten abklemmen würde.
    So oder so, ist wie gesagt nur eine theoretische Idee, um eine Fullrange spielende Front in einem sonstigen DBA Setup evtl. Zu optimieren.
    Wird wohl niemand ernsthaft umsetzen soetwas. Vermutlich scheitert es auch schon daran, dass man mit einem einzelnen LS pro Kanal vorne natürlich keine Wellenfront realisieren könnte.

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Im Grund habt ihr die wichtigsten Punkte schon genannt.
    Wenn man mit Richtung Fullrage und DBA plant und dann im Einzelfall entscheiden kann, finde ich das optimal.
    Ich kann mir für Stereo auch eine Fullrangelösung vorstellen, die dann im Heimkinobetrieb bei 80 Hz zum DBA getrennt wird.


    Der Michael Doxer hat in seinem Heimkino die LaBelle aufgebaut. Die kann vom Pegel auch ganz gut Fullrange und kickt im Bass recht ordentlich.
    Mir hatte das bei Musik recht gut gefallen. Jetzt war Nilsens öfter bei Ihm und sie haben die Lautsprecher mit dem DBA neu eingemessen.
    Aktuell hat sich Michael nun auch für die Trennung zum DBA entschieden.


    Alles unter 80 Hz wird an der DBA weitergegeben. Bei einer Schallwellenlänge von über 3 m kommt nicht mehr viel Direktschall am Sitzplatz an. Der Bass wird monaural von allen DBA Chassis wiedergegeben und sollte damit auch nicht geortet werden können. Das DBA wird auf Grund der größeren Membranfläche weniger Verzerrungen verursachen aus die Mainlautsprecher. Mit dem DBA ist der Bass ist allen orten im Heimkino sehr linear möglich.


    Diese Vorteile sind damit abzuwägen ob bei aktiviertem Bassmanagement Verluste in der Auflösung einhergehen.
    Wenn die Chassis des DBA und der Mainlautsprecher nicht am gleichen Ort montiert sein, dann kann es zu Überschneidungen und Phasenauslöschen kommen. Wenn Tonmeister den Bass bewußt auf die Kanäle legen, dann steckt sich auch die Absicht dahinter das er von dieser Richtung auch geortet werden soll. Die Wiedergebe erfolgt eben so, wie sie auf der Scheibe aufgezeichnet wurde.


    Zitat

    Ich selber trenne im LFE Kanal selber ja nochmal und das mit 48db.


    Vielleicht kann Holger hier auch noch ein Wort dazu sagen. Er trennt ja im Gegensatz zu Dir mit FIR Filtern.
    Wie viel Delay verursacht denn so ein 48 dB Filter im Bass?

  • Es gibt zu dem Thema einen Beitrag von Trinnov:

    https://www.trinnov.com/en/blo…oofers-in-stereo-systems/

    Lt. Trinnov ist der Mythos, dass durch die Aufteilung des Signals auf Subwoofer und Hauptlautsprecher ein "Bruch" entsteht, darauf zurück zu führen, dass es Fälle gab/gibt, bei denen die Anbindung nicht richtig gemacht wurde (Pegel, Delay, Phase, etc.).

    Wenn die Anbindung richtig gemacht ist spielt das System lt. Trinnov auch "aus einem Guß" (sinngemäß).

    Meine persönliche Erfahrung deckt sich mit dieser Aussage.

  • - Konfiguration des Setups, d.h. Dolby misst den Bass 10db höher ein, somit habe ich diese Konfig auch im Stereobetrieb wenn ich nichts umstellen möchte

    Das ist so, wie hier geschrieben nicht richtig:


    Richtig ist, dass der LFE um 10dB lauter ist, genauer gesagt:
    LFE: 0dBFs = 115dB

    Rest: 0dBFs = 105dB


    D.h. Signale für Li+Re (und dem Rest, außer LFE) werden linear aufgezeichnet und linear wiedergegeben, unabhängig ob FullRange oder Trennung.

  • z.B: RE: Mankras Heimkino


    Da gibt es zig trillionen Messungen im Netz.


    Wenn es einen Lautstärkesprung beim Übergang gibt, dann ist das ne Spaßeinstellung,, schlecht glatt gezogen oder was auch immer.


    Technisch ist es so vorgeben dass egal ob mit oder ohne Trennung 0dbFs hat immer die gleiche Lautstärke, egal oberhalb und unterhalb der Trennfrequenz. Alles Andere würde auch keinen Sinn machen.

  • Alles Andere würde auch keinen Sinn machen.

    Ja, da geb ich Dir ja recht.

    Nur klingt es meist doch sehr aufgedickt und die Ortbarkeit geht flöten. Was ist denn der Grund dafür Deines Erachtens?


    dann ist das ne Spaßeinstellung

    Ja, genau. Die hat ja eigentlich so ziemlich jeder.

  • Dann miss das mal bitte damit Du Deine Aussage unterstreichen kannst.

    Das habe ich schon zigfach gemessen. Bei aktiviertem Bassmanagement hat der umgeleitete Bass auf dem Subwooferausgang 10 dB weniger Pegel als der des LFEs. Kann man mit REW per Multikanal-PCM direkt messen. :)


    Das einzige, was bei vielen AVRs oder Vorstufen nicht passt, sind die asymmetrischen Flanken der Trennfrequenzen. Meist hat der Subwoofer einen Tiefpass 4. Ordnung und die Satelliten einen mit 2. Ordnung. Aber genau deswegen fallen ja z.B. meine HKL-01 oder die Follhank bei ca. 80 ab (je nach Entzerrung). Die akustische Flanke addiert sich dann mit dem Hochpass wieder zu 4. Ordnung. Dann passt es wieder.


    Das heißt auch: wenn man Fullrangelautsprecher zum Bass hin trennen möchte, sollte man einen zusätzlichen Hochpass 2. Ordnung einbringen, damit die Summe mit dem Subwoofer stimmt.

  • Da gibt es zig trillionen Messungen im Netz.

    Das mag ja sein, aber es kommt doch immer auf den verwendeten AVR/Vorstufe an. Daher sind das für mich Äpfel und Birnen auch wenn propagiert wird, dass das alle "können"


    Das heißt auch: wenn man Fullrangelautsprecher zum Bass hin trennen möchte, sollte man einen zusätzlichen Hochpass 2. Ordnung einbringen, damit die Summe mit dem Subwoofer stimmt.

    Hier reden wir aber von aktiven Lautsprechern oder?

  • Nur klingt es meist doch sehr aufgedickt...

    Naja, das Subwoofersystem hat ja meist nur einen Equalizer im Summensignal. Damit hebt man natürlich auch den Bass der Satelliten an. Wenn man das nicht möchte, muss man das Bassmanagement leider selbst realisieren. Aber auch das ist machbar, wenn auch etwas aufwendiger.

  • Naja, das Subwoofersystem hat ja meist nur einen Equalizer im Summensignal. Damit hebt man natürlich auch den Bass der Satelliten an. Wenn man das nicht möchte, muss man das Bassmanagement leider selbst realisieren. Aber auch das ist machbar, wenn auch etwas aufwendiger.

    Das hab ich jetzt leider nicht verstanden Nils.

    Beim normalen AVR (Keine Trinnov), gibt es doch einen EQ pro Kanal. Was meintest Du mit Summensignal?

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