Da ich meinen Kickern eine neue Endstufe verpasst habe, wollte ich im Zuge des kleinen Umbaus testen, ob es Dirac im Zusammenspiel mit meiner Vorstufe schafft, Subs und Kicker gescheit einzubinden.
Hintergrund: Die Arcam hatte einen bekannten Bug, der eben das verhinderte, da die Filterdaten nicht gescheit zum AVR übertragen wurden. Das ist jetzt behoben.
Die Idee war, dass Dirac (erheblich) schlauer ist als ich und ich endlich die 4 Sub-Ausgänge der Arcam einzeln angesteuert nutzen wollte, um mit Dirac BC ein möglichst sauberen Bass zu bekommen.
Bislang musste ich aus der Not heraus nur einen Sub Ausgang nutzen und den Rest mit zwei MiniDSPs erledigen.
Also...
Schafft es Dirac Bass Control unterschiedliche Sub-Systeme (Tiefbass + Kicker) bei mir gut und sinnvoll miteinander zu verheiraten?
Da die Arcam nur 4 Sub-Ausgänge (XLR) hat, sind jeweils 2 Subs gleich angesteuert: 2 Front Sub, 2 Front Kicker, 2 Back Subs und 2 Back Kicker.
Los geht's: Subs und Kicker sind per MiniDSP vorentzerrt. 9 Messpositionen neu eingemessen (Focused mit ca. 30cm Abstand zueinander). Flat Target geladen und Filter berechnet. Das Ergebnis sieht so aus:
Subs und Kicker mit PEQ BC.jpg
Ich habe Fragen 
* Zunächst stelle ich fest, dass BC die Nachhallzeit nochmal etwas reduziert hat (ca. 20ms) und das ziemlich gleichmäßig. Schaut gut aus.
* Hörprobe mit den Fanta4 und John Wick: Fanta4 haben Punsh, aber weniger als vorher. John Wick schießt mit Schalldämpfer
. Kein Druck.
Erhöhe ich den Pegel in entsprechenden Bereichen kommt der Punsh langsam, aber irgendwelche Chassis schlagen an, bevor ich den Punsch, den ich kenne, erreicht habe.
Ein erneuter Blick auf REW:
* Zum einen wäre da der Umstand, dass der Verlauf alles andere als "flat" ist. Es gibt einen 4dB Anstieg, der da nicht sein sollte.
Ich habe die Target kontrolliert und neu gemessen. Das Ergebnis bleibt gleich.
* Was ist da bitteschön bis 23Hz los? Das sah ohne Dirac noch nicht so aus.
Jetzt habe ich versucht, das Problem zu reduzieren:
(1) HighPass bei 20Hz gesetzt = Mega-Dip bei 28 Hz erhalten. Also runter auf 10 Hz = Der Buckel ist reduziert, aber der Frequenzgang 15-20Hz zerklüftet und weit weg von gut.
(2) Diracs Eingriffe in mehreren Schritten immer weiter begrenzt ("Vorhänge" verschoben), so dass erst ab 18HZ / 20Hz / 25Hz eingegriffen wird. Problem bleibt wie es ist.
(3) Reset der Vorhang-Positionen: Dirac zeigt mir diese jetzt wie folgt an. Offensichtllich möchte Dirac hier nicht arbeiten bzw. sieht keinen Ansatzpunkt:
Screenshot 2025-11-06 200302.png
Das Ergebnis änderte sich nicht. Also habe ich den zu korrigierenden Bereich mittels Vorhänge wieder auf den normalen Bass-Bereich aufgezogen, damit ich folgendes ausprobieren konnte...
(4) Target an den Freuquenzverlauf der Subs agepasst, damit Dirac nicht unnötig bzw über das Vermögen der Subs hinaus antreibt, um der Target zu folgen. Das Ergebnis blieb leider gleich.
Screenshot 2025-11-06 200709.png
Fazit:
Der Versuch war es sicher wert. Für mich hat sich die Mühe leider nicht gelohnt. Ich darf wieder umbauen und *hurra* nochmal neu einmessen. Das dauert bei mir immer ca. 90 Minuten + Feinjustage MiniDSP und Dirac... 
Eigentlich schade, denn ich hatte gehofft, dass Dirac meine Schwächen in Punkto Anpassung der Phasen+ Zeitebenen zueinander kompensiert.
Also Ärmel hoch gekrempelt und los gelegt. Zum Glück hatte ich mir die jeweiligen MiniDSP Daten gesichert. Auf der Basis habe ich noch paar kleinere Korrekturen vorgenommen und für Dirac hängt nur noch ein virtueller Sub an einem Sub-Ausgang.
Das hört sich mit wieder gewohnt knackig an, ohne dass irgendwas anschlägt und misst sich jetzt auch nicht soooo viel mieser, als Dirac - zumindest nicht der Frequenzgang:
Subs und Kicker mit PEQ MiniDSP.jpg
PS:
Macht sowas besser nicht, wenn ihr zwei Tage später Besuch erwartet... Zeitdruck macht die Laune nicht besser 